[0001] Aminoplast-Vorkondensat, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung
[0002] Es ist bekannt, Aminoplast-Vorkondensate durch Kondensation von Aminoplastbildner,
wie Harnstoff, Thioharnstoff, Cyanguanidin, Melamin, Benzoguanamin oder Acetoguanamin,
mit Formaldehyd, gegebenenfalls in Gegenwart von niederen Alkanolen im alkalischen
Medium, herzustellen. Es ist auch bereits bekannt, diese Herstellung der Aminoplast-Vorkondensate
in der Weise zu modifizieren, daß man zunächst den Aminoplastbildner mit dem Formaldehyd
im alkalischen Medium kondensiert und anschließend im schwach sauren Medium die in
dem Vorkondensat enthaltenen Methylolgruppen ganz oder teilweise mit Alkanolen veräthert.
[0003] Aminoplast-Vorkondensate werden für zahlreiche technische Zwecke eingesetzt. So dienen
sie beispielsweise bei der Herstellung von Schichtpreßstoffen, bei der Oberflächenveredlung
von Holzwerkstoffen, als Hochveredlungsmittel für Zellulose-Textilmaterialien, zur
Papierveredlung und als Vernetzer für OH-Gruppen-haltige Polymerisate. Durch die Wahl
der Ausgangskomponenten und ihrer Umsetzungsverhältnisse sowie durch die Anwendung
spezieller Reaktionsbedingungen und den zusätzlichen Einsatz von Modifizierungsmitteln
können Aminoplast-Vorkondensate hergestellt werden, die sehr weitgehend an den geplanten
Einsatrzweck angepaßt sind. Aminoplast-Vorkondensate, die zur Vernetzung OH-Gruppen-haltiger
Polymerer geeignet sind, können eingesetzt werden in Pflegeleicht- bzw. Steif-Ausrüstungen
für Textilien. Hierbei werden an das Aminoplast-Vorkondensat eine Reihe von Bedingungen
gestellt, die nur sehr schwer gleichzeitig zu erfüllen sind. So dürfen die Mittel
zur Steif-Ausrüstung nicht zur Vergilbung neigen, sie sollen eine hohe Waschpermanenz
und eine geringe Chlor-Retention haben, sie sollen wenig freien Formaldehyd enthalten,
da dieser bei der Anwendung sehr stört, und sie müssen frei sein von Amingeruch. Sie
sollen unter Applikationsbedingungen schnell und vollständig auskondensieren, d.h.
vernetzen, gleichzeitig aber eine gute Lagerfähigkeit bei Normaltemperaturen haben.
[0004] Die bisher für die Vernetzung OH-Gruppen-haltiger Polymerer bekannten Aminoplast-Vorkondensate
haben in dieser Eigenschaft die obenstehende Kombination anwendungstechnischer Anforderungen
nicht erfüllt.
[0005] Es wurde nun gefunden, daß Aminoplast-Vorkondensate, bestehend aus einer wäßrigen
Lösung von mit Methanol teilverätherten Harnstoff-Formaldehyd- und Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten,
in denen das Molverhältnis von Harnstoff- zu Melamin-Kondensationsprodukten, bezogen
auf Harnstoff bzw. Melamin, 1:0,2 bis 0,65, vorzugsweise 1:0,3 bis 0,6 beträgt, der
Verätherungsgrad der Methylolgruppen 40 bis 70 %, vorzugsweise 50 bis 65 %, ist und
in denen das teilverätherte Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt überwiegend
als teilveräthertes Dimethyloluron und das teilverätherte Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
überwiegend als teilveräthertes Hexamethylolmelamin vorliegt, gegenüber nächstvergleichbaren
bekannten Aminoplast-Vorkondensaten im Hinblick auf die obengenannten technisch wünschenswerten
Eigenschaften wesentliche Vorteile aufweisen.
[0006] Die chemische Zusammensetzung und die anwendungstechnischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Aminoplast-Vorkondensate sind im wesentlichen bestimmt durch den Gehalt an teilveräthertem
Dimethyloluron von mindestens 60 Mol%, vorzugsweise mindestens 80 Mol%, und teilveräthertem
Hexamethylolmelamin von mindestens 75 Mol%, vorzugsweise mindestens 80 Mol%, bezogen
auf die zugrundeliegenden Aminoplastbildner Harnstoff und Melamin, sowie durch einen
Gehalt von 0,2 bis 0,4 Mol teilveräthertem methyloliertem Harnstoff, bezogen auf 1
Mol eingesetzten Harnstoff, und durch den angegebenen Verätherungsgrad der Methylolgruppen.
[0007] Im Hinblick auf diese chemische Zusammensetzung war es höchst überraschend, daß die
erfindungsgemäßen Produkte zur Vernetzung von OH-Gruppen enthaltender Polymeren bei
milden Kondensationsbedingungen verwendet werden können und nach erfolgter Vernetzung
Produkte erhalten werden, die eine ausgezeichnete Waschpermanenz, geringe Chlorretention
und keine Vergilbung zeigen, die darüber hinaus geruchfrei sind und die während der
Verarbeitung kaum Formaldehyd abspalten. Die geringe Chlorretention der unter Einsatz
erfindungsgemäßer Aminoplast-Vorkondensate erhaltenen Steif-Ausrüstung ist umso überraschender,
als aus der Literatur (vgl. Melliand-Textilbericht, Band 42, Seite 1292 und folgende
(1961)) bekannt ist, daß sowohl Dimethylol-uron-dimethyläther als auch methylverätherte
Methylolmelamine eine relativ starke Chlorretention aufweisen.
[0008] Die erfindungsgemäßen Aminoplast-Vorkondensate werden hergestellt, indem man in wäßriger
Lösung Harnstoff mit, bezogen auf 1 Mol Harnstoff, 8 - 12 Mol, vorzugsweise 8 bis
10 Mol, Formaldehyd bei pH-Werten über 11 und Temperaturen von 45 bis 55°C kondensiert,
dann mit 0,2 bis 0,65 Mol, vorzugsweise 0,3 bis 0,6 Mol, Melamin versetzt und bei
65 - 80 C, vorzugsweise 70°C, 10 - 20 Minuten, vorzugsweise 15 Minuten weiterkondensiert
und dann mit 17 - 23 Mol, vorzugsweise 20 Mol, Methanol bei pH-Werten von unter 3,
vorzugsweise bei pH-Werten von 2 bis 1, insbesondere bei pH 1,5, bei 30 bis 40°C,
vorzugsweise 35 - 37°C, veräthert, neutralisiert und anschließend eindämpft. Das Eindampfen
erfolgt vorzugsweise unter Normaldruck, beispielsweise bei Temperaturen von 120 bis
170°C, in der Regel auf einen Festkörpergehalt von 60 bis 100 Gewichts%.
[0009] Die Kondensation der Aminoplastbildner mit dem Formaldehyd und die anschließende
Verätherung werden zweckmäßigerweise in ein und demselben Reaktionsgefäß durchgeführt;
das Eindampfen der Reaktionsmischung wird zweckmäßigerweise in einem Gerät vorgenommen,
das kurze Verweilzeiten ermöglicht. Bekannte Geräte dieser Art sind z.B. Dünnschicht-
oder Dünnfilmverdampfer oder Sprühtrockner.
[0010] Die erfindungsgemäßen Aminoplast-Vorkondensate können entweder gemeinsam mit dem
OH Gruppen enthaltenden Polymerenoder in getrennten Verfahrensschritten, jeweils unter
Zusatz geeigneter, z.B. saurer oder latent saurer bekannter Härtungsbeschleuniger
appliziert werden. Für die Steifausrüstung von Textilien ist eine getrennte Applikation
von OH-Gruppen-haltigen Polymeren und erfindungsgemäßen Aminoplast-Vorkondensaten
üblich. Hierbei werden die zu versteifenden Textilmaterialien zunächst mit dem OH-Gruppen-haltigen
Polymeren, vorzugsweise einem Polyvinylalkohol, oder teilverseiften Polyvinylestern,
insbesondere teilverseiftem Polyvinylacetat, imprägniert und gegebenenfalls nach einer
Zwischentrocknung anschließend mit dem erfindungsgemäßen Aminoplast-Vorkondensat imprägniert
und durch eine Hitzebehandlung bei 130 bis 150°C die Vernetzung des Polymeren vollzogen.
[0011] Die im vorhergehenden Absatz beschriebenen Flotten können selbstverständlich weitere
übliche, zusätzliche Effekte ergebende Hilfsmittel, wie z.B. Avivagemittel, Hydrophobiermittel
und/oder optische Aufheller enthalten. Ferner enthält eine Klotzflotte noch den erforderlichen
sauren Katalysator. Bei Flottenaufnahmen von 50 bis 100 enthalten die Klotzflotten
40 bis 200 g/1 der 75 %igen Lösung eines erfindungsgemäßen Kondensationsprodukts.
Die folgenden Ausführungsbeispiele zeigen die Herstellung der erfindungsgemäßen Aminoplast-Vorkondensate
und ihre Verwendung zur Pflegeleicht- bzw. Steifausrüstung von Textilmaterialien.
Beispiel 1
[0012] 120 kg Harnstoff, 1232 kg wässriger, 39 Gew.%iger Formaldehyd werden zusammen mit
50 kg 27 Gew.%iger Natronlauge in einem mit Thermometer, Heiz- und Kühlschlange versehenen
Rührgefäß aus rostfreiem Stahl auf 50°C erwärmt und bei dieser Temperatur 5 Stunden
lang bei pH 9,8 - 10 gerührt. Die klare Lösung wird auf 71°C angeheizt und sodann
68 kg Melamin eingetragen. Es wird ohne weiteres Heizen weitergerührt, wobei die Temperatur
auf 74°C ansteigt und das Melamin in Lösung geht. Hiernach wird unter Rühren im Laufe
von 15 Minuten auf 64°C abgekühlt. Dann wird die Masse durch Kühlung mit Eiswasser
im Laufe von 6 Minuten auf eine Temperatur von 35°C gebracht, wobei sich ein Niederschlag
ausbildet. Jetzt wird mit 1280 kg Methanol verrührt, die Temperatur der Suspension
auf 32 C eingestellt und mit rund 73 kg 65 Gew.%iger Salpetersäure ein pH-Wert von
1,5, gemessen an einer Glaselektrode, eingestellt, wobei die Tem- peratur auf 36
0C ansteigt. Nach fünfminutigem Rühren entsteht eine klare Lösung, die noch bei 36°C
10 Minuten lang weitergerührt wird. Im Laufe dieser Zeit sinkt der pH-Wert auf 1,45.
Nun wird mit rund 50 kg 50%iger Natronlauge auf einen pH-Wert von 10 eingestellt,
wobei ein Termperaturanstieg auf etwa 50°C eintritt. Ein dünner Film der Lösung wurde
kurzfristig über eine auf 120 - 140°C erhitzte Metallwand geleitet, wobei die Verweilzeit
so eingestellt wurde, daß in der abfließenden Lösung ein Festkörpergehalt von 74%
auftrat.
[0013] Polyvinylalkoholhaltige Steifausrüstungen für Zellulosegewebe, die mit dem oben hergestellten
Produkt unter den in Beispiel 10 beschriebenen Bedingungen vernetzt werden, zeigen
hervorragendeWaschpermanenz, hohen Steifeffekt und günstige Werte in bezug auf Chlorretention.
Der Gehalt an freiem Formaldehyd des Produktes liegt bei Werten unter 3 %.
Beispiel 2
[0014] Das Beispiel 1 wird wiederholt mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle der dort
eingesetzten Menge von 68 kg Melamin 118 kg Melamin eingesetzt werden.
[0015] Die 75 Gew.% Festkörper enthaltende Lösung hat einen Gehalt an freiem Formaldehyd
von weniger als 2 %.
[0016] Waschpermanenz und Steifeffekt der nach Beispiel 10 hergestellten Ausrüstung ist
sehr gut, in bezug auf Chlorretention liegt das Produkt besonders günstig.
Beispiel 3
[0017] 120 kg Harnstoff, 1232 kg 39 %iger wässriger Formaldehyd und 50 kg 27 %ige wässrige
Natronlauge werden in einer Apparatur wie in Beispiel 1 beschrieben, 5 Stunden auf
50°C erwärmt und anschließend bei 70°C 94 kg Melamin eingetragen. Im Laufe von 15
Minuten wird von 75°C auf 65
0C abgekühlt, anschließend mit Eiswasser eine Temperatur von 40°C eingestellt. Nach
Zugabe von 1280 kg Methanol und einer Temperatureinstellung auf 33°C wird mit ca.
73 kg 65 Gew.%iger Salpetersäure ein pH-Wert von 1,6 - 1,7 eingestellt. Hierbei gehen
ausgefallene Methylolverbindungen im Laufe von 10 Minuten in Lösung und die Temperatur
steigt auf 37°C. Jetzt wird mit etwa 55 kg 50 Gew.%iger wässriger Natronlauge auf
einen pH-Wert von ca. 10 neutralisiert und die Lösung,wie bereits im Beispiel 1 beschrieben,
auf 74 bis 75 Gew.% Festkörpergehalt konzentriert.
Beispiel 4
[0018] Es wird in Herstellung und Aufarbeitung verfahren wie in Beispiel 1, mit dem einzigen
Unterschied, daß anstelle der in Beispiel 1 eingesetzten Menge von 1280 kg Metharil
1088 kg Methanol eingesetzt werden. Bei Einsatz des produkts gemäß einem der Beispiele
10 bis 12 werden Ausrüstungen mit hervorragender Waschpermanenz und Steife bei sehr
geringer Chlorretention erhalten.
Beispiel S
[0019] Beispiel 2 wird wiederholt mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle von 1280 kg
1088 kg methanol eingesetzt werden. iserhaltene Produkt, nach einem der Beispiele
10 bis 12 einge setzt, gibt Ausrüstungen mit hervorragender Waschpermanenz und Steifeffekt
und Chlorretentionswerten.
Beispiel 6
[0020] Beispiel 3 wird wiederholt mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle von 1280 kg
1088 kg eingesetzt werden. Das erhaltene Produkt, nach einem der Beispiele 10 bis
12 eingesetzt, gib: Ausrüstungen mit hervorragender Waschpermanenz und Steifeffekt
bei einer sehr geringen Chlorretention.
Beispiel
[0021] Beispiel 1 wird wiederholt mit dem einzigen Unterschied, da anstelle von 1280 kg
1472 kg Methanol eingesetzt werden. Mitdem erhaltenen Produkt werden gemäß den Beispielen
10 bis 12 Ausrüstungen mit hervorragender Waschpermanenz, hohem Sterfeffekt und sehr
guter Chlorretention erhalten.
Beispiel 8
[0022] Beispiel 2 wird wiederholt mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle der dort eingesetzten
Menge von 1280 kg Methanol 1472 kg Methanol eingesetzt werden. Die Ausrüstungen, erhalten
unter Verwendung des erhaltenen Produkts, zeigen hervorragende Chlorretention und
sehr gute Werte bezüglich Wasch- permanenz und Steifeffekt.
Beispiel 9
[0023] Beispiel 3 wird wiederholt mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle der dort eingesetzten
Menge von 1280 kg Methanol 1472 kg Methanol eingesetzt werden. Die Ausrüstungen, erhalten
nach den Beispielen 10 bis 12, unter Verwendung dieses Vorkondensats, sind bezüglich
Waschpermanenz, Steifeffekt und Chlorretention hervorragend.
Beispiel 10
[0024] Baumwollegewebe, das für Hemdkrageneinlagenstoff geeignet ist, wird in üblicher Weise
gebleicht und getrocknet. Dann wird das trockene Gewebe mit einer Lösung getränkt,
die folgende Zusammensetzung aufweist:
80 g 75 %ige wässrige Vorkondensat-Lösung, hergestellt nach Beispiel 3
50 g Polyvinylalkohol (®Vinarol SVH, Handelsprodukt der HOECHST AG, Frankfurt a.M.
80, BRD)
10 g modifizierte Stärke (®Solvitose HDF, Handelsprodukt der SICHEL-WERKE, Hannover,
BRD)
10 g Polyäthylendispsersion ca. 40 in Wasser (®Cassappret P conc., Handelsprodukt
der CASSELLA AKTIENGESELLSCHAFT, Frankfurt a.M. 61, BRD)
2 g Stilbenaufheller (®Hostalux CN conc., Handelsprodukt der HOECHST AG, Frankfurt
a.M. 80, BRD)
20 g Magnesiumchlorid kristallisiert
838 g Wasser
[0025] Das Gewebe wird auf 70 Flottenaufnahme abgequetscht, bei ca. 130°C getrocknet und
vier Minuten bei 150°C kondensiert. Das Gewebe erfährt hierdurch eine Hochveredlung
bezüglich Knitterarm- und Krumpfausrüstung, beständig gegen natriumhypochlorithaltigen
Wäschen. Die Fixierung der Steifmittel wie Polyvinylalkohol und Stärke weist eine
hervorragende Waschpermanenz auf.
Beispiel 11
[0026] Ein gefärbtes und getrocknetesGe Gewebe aus Polyester-Zellwolle 65/35 wird mit einer
Flotte folgender Zusammensetzung getränkt:
60 g 75 %ige wässrige Vorkondensat-Lösung, hergestellt nach Beispiel 2
20 g Polydimethylsiloxan (37 %ige wässrige Emulsion)
10 g Polyäthylendispersion, 40 %ig, wässrig (®Cassappret P conc., Handelsprodukt der
CASSELLA AKTIENGESELLSCHAFT, Frankfurt a.M. 61, BRD)
12 g Zinkchlorid wasserfrei
1 g Essigsäure 60 %ig
897 g Wasser
[0027] Es wird auf 60 % Flottenaufnahme abgequetscht, bei 130°C getrocknet und drei Minuten
bei 150°C kondensiert. Es resultiert eine vorzügliche Pflegeleichtausrüstung; die
Gewebe eignen sich hervorragend für Kleider- und Anzugstoffe.
Beispiel 12
[0028] Für die Pflegeleichtausrüstung von Baumwoll-Schürzenstoff wird folgende Flotte angesetzt:
70 g 75 %ige wässrige Lösung des nach Beispiel 6 hergestellten Vorkondensats,
10 g Polyvinylacetatdispersion 55 %ig in Wasser (®Appretan MB extra, Handelsprodukt
der HOECHST AG, Frankfurt a.M. 80, BRD)
20 g Polyäthylendispersion 40 %ig in Wasser (®Cassappret P conc., Handelsprodukt der
CASSELLA AKTIENGESELLSCHAFT, Frankfurt a.M. 61, BRD)
20 g Fettsäurekondensationsprodukt (®Leomin NJ, Handelsprodukt der HOECHST AG, Frankfurt
a.M. 80, BRD)
14 g Magnesiumchlorid kristallin
866 g Wasser
[0029] Die Ausrüstung der Gewebe erfolgt unter den Bedingungen, wie sie in Beispiel 11 beschrieben
worden sind und zeigt hervorragende Waschpermanenz, Knitterfreiheit bei sehr günstigen
Werten der Chlorretention.
Beispiel 13 (Vergleichsbeispiel)
[0030] Es wurde ein Aminoplastvorkondensat wie im Herstellungsbeispiel 1 synthetisiert mit
dem Unterschied, daß kein Melamin eingesetzt wurde.
[0031] Das klare, verätherte, in Wasser zu 75 Gew.% gelöste Produkt wurde nach Beispiel
10 als Vernetzer für eine Steifausrüstung auf Baumwollgewebe verwendet. Es wurde gegenüber
dem in Beispiel 3 hergestellten Aminoplastvorkondensat ein stark verschlechtertes
Verhalten bezüglich der Chlorretention beobachtet.
Beispiel 14 (Vergleichsbeispiel)
[0032] Beispiel 3 wurde wiederholt, jedoch wurden anstelle von 1280 kg Methanol und 73 kg
Salpetersäure lediglich 640 kg Methanol und 40 kg Salpetersäure in der Verätherungsstufe
eingesetzt. Analog Anwendungsbeispiel 10 eingesetzt, wurde bei der ausgerüsteten Ware
eine deutlich stärke Chlorretention beobachtet.
1. Aminoplast-Vorkondensat,
bestehend aus einer wäßrigen Lösung von mit Methanol teilverätherten Harnstoff-Formaldehyd-
und Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
von Harnstoff zu Melaminkondensationsprodukten, bezogen auf Harnstoff bzw. Melamin,
1:0,2 bis 0,65 und der Verätherungsgrad der Methylolgruppen 40 bis 75% beträgt und
das teilverätherte Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt überwiegend als teilveräthertes
Dimethyloluron und das teilverätherte Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt überwiegend
als teilveräthertes Hexamethylolmelamin vorliegt.
2. Verfahren zur Herstellung des Aminoplast-Vorkondensäts des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man in wäßriger Lösung Harnstoff mit, bezogen auf 1 Mol Harnstoff,
8 - 12 Mol Formaldehyd bei pH-Werten über 11 und Temperaturen von 45 bis 55°C kondensiert,
dann mit 0,2 bis 0,65 Mol Melamin versetzt und bei 65 - 80°C 10 bis 20 Minuten weiterkondensiert
und dann mit 17 bis 23 Mol Methanol bei pH-Werten unter 3 bei 30 - 400C veräthert, neutralisiert und anschließend eindampft.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit 8 bis 10 Mol Formaldehyd
kondensiert.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mit 0,3
bis 0,6 Mol Melamin versetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei pH-Werten
von 2 bis 1 veräthert.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die neutralisierte
Lösung unter Normaldruck eindampft.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der
Eindampfung der neutralisierten Lösung kurze Verweilzeiten einhält.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die neutralisierte
Lösung auf einen Festkörpergehalt von 60 bis 100 Gew.% eindampft.
9. Verwendung der Aminoplast-Vorkondensate des Anspruchs 1 zur Vernetzung OH-Gruppen
enthaltender Polymerer.
LO. Verwendung der Aminoplast-Vorkondensate des Anspruchs 1 zur Vernetzung von Polyvinylalkohol
und/oder teilverseiften Polyvinylestern.