[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Aryl-N-alkyl-carbamate, ein Verfahren zu
ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Insektizide.
[0002] Es ist bereits bekannt, daß N-Methyl-phenylcarbamate, z.B. 2-sek.-Butylphenyl- bzw.
2-iso-Propoxyphenyl-N-methylcarbamat, insektizide Eigenschaften aufweisen (vergleiche
US-Patent 3 111 539, Deutsche Auslegeschriften 1 159 929 und 1 166 180).
[0003] Es wurden nun die neuen Aryl-N-alkyl-carbamate der Formel

synthetisiert, worin
R und R1 für gleiches oder verschiedenes Alkyl und
R2 für Dialkylamino oder einen stickstoffhaltigen Heterocyclus stehen, wobei der Heterocyclus
noch weitere Heteroatome enthalten kann.
[0004] Diese neuen Verbindungen zeichnen sich durch starke insektizide Eigenschaften aus.
[0005] Weiterhin wurde gefunden, daß die Aryl-N-alkyl-carbamate der Formel (I) erhalten
werden, wenn man Aryl-N-alkyl- carbamate der Formel (II)

in welcher
R und R1 die oben angegebene Bedeutung haben,
mit Sulfenylhalogeniden der Formel (III)

in welcher
R2 die oben angegebene Bedeutung hat und
[0006] Hal für Halogen, vorzugsweise Chlor, steht,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Säureakzeptors und eines Lösungsmittels umsetzt.
[0007] Überraschenderweise besitzen die erfindungsgemäßen Aryl-N-alkyl-carbamate eine bessere
insektizide Wirkung als die aus der Literatur vorbekannten Carbamate analoger Konstitution
und gleicher Wirkungsrichtung. Die Stoffe gemäß vorliegender Erfindung stellen somit
eine echte Bereicherung der Technik dar.
[0008] Verwendet man beispielsweise 2-n-Propylthiomethyl-phenyl-N-n-propyl-carbamat und
Diäthylaminosulfenylchlorid als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch
das folgende Formelschema wiedergegeben werden:

[0009] Die zu verwendenden Ausgangsstoffe sind durch die Formeln (II) und (III) allgemein
definiert. Vorzugsweise stehen darin jedoch
R und R1 für gleiches oder verschiedenes, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6,
vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen und
R2 für Dialkylamino mit 1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 3, Kohlenstoffatomen je Alkylrest,
für einen 5 bis 7 gliedrigen, vorzugsweise 5 oder 6 gliedrigen, gesättigten Stickstoffheterocyclus,
der gegebenenfalls durch Sauerstoff, Schwefel oder einem weiteren Stickstoffatomen,
bevorzugt durch Sauerstoff, unterbrochen sein kann.
[0010] Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Aryl-N-alkyl-carbamate (II) sind bekannt oder
können nach bekannten Verfahren leicht hergestellt werden (vergleiche Deutsche Auslegeschrift
1 254 617 und Belgische Patentschrift 746 649). Als Beispiele dafür seien im einzelnen
genannt:
2-Methylthiomethyl-phenyl, 2-Äthylthiomethyl-phenyl-, 2-n-Propylthiomethyl-phenyl-
und 2-iso-Propylthiomethyl-phenyl-, 2-n-Butylthiomethyl-phenyl-, 2-iso-Butylthiomethyl-phenyl-und
2-sek.-Butylthiomethyl-phenyl-N-methyl- bzw. -N-äthyl-, -N-n-propyl-, -N-iso-propyl-,
-N-n-butyl-, -N-iso-butyl- und -N-sek.-butyl-carbamat.
[0011] Die weiterhin als Ausgangsstcffe zu verwendenden Sulfenylhalogenide (III) sind ebenfalls
bekannt oder nach bekannten Verfahren herstellbar (vergleiche Belgische Patentschriften
817 515 und 817 517). Als Beispiele dafür seien im einzelnen genannt:
Dimethylamino-, Diäthylamino-, Di-n-propylamino-, Di-isopropylamino-, Pyrrolidinyl(1),
Piperidyl (1) und Morpholinyl(4)-sulfenylchlorid.
[0012] Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen wird bevorzugt unter
Mitverwendung geeigneter Lösungs-oder Verdünnungsmittel durchgeführt. Als solche kommen
praktisch alle inerten organischen Solventien infrage. Hierzu gehören insbesondere
aliphatische und aromatische, gegebenenfalls chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol, Xylol, Benzin, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol,
oder Äther, z.B. Diäthyl- und Dibutyl- äther, Dioxan, ferner Ketone, beispielsweise
Aceton, Methyl- äthyl-, Methylisopropyl- und Methylisobutylketon, außerdem Nitrile,
wie Aceto- und Propionitril oder Pyridin.
[0013] Als Säureakzeptoren können alle üblichen Säurebindemittel Verwendung finden. Besonders
bewährt haben sich Alkalicarbonate und -alkoholate, wie Natrium- und Kaliumcarbonat,
Natrium- und Kaliummethylat bzw. -äthylat, ferner aliphatische, aromatische oder heterocyclische
Amine, beispielsweise Triäthylamin, Trimethylamin, Dimethylanilin, Dimethylbenzylamin
und Pyridin.
[0014] Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines größeren Bereichs variiert werden. Im
allgemeinen arbeitet man zwischen 0 und 8
0°C, vorzugsweise bei lo bis 35°C.
[0015] Die Umsetzung läßt man im allgemeinen bei Normaldruck ablaufen.
[0016] Zur Durchführung des Verfahrens setzt man die Ausgangskomponenten meist in äquivalentem
Verhältnis ein. Ein Überschuß der einen oder anderen Reaktionskomponente bringt keine
wesentlichen Vorteile. Die Reaktionskomponenten werden meist in einem der oben angeführten
Lösungsmittel zusammengegeben und meist bei Raumtemperatur zur Vervollständigung der
Reaktion mehrere Stunden gerührt. Danach gibt man die Reaktionsmischung auf ein Gemisch
aus Eis/Säure und nimmt das sich ausscheidende Öl in einem organischen Lösungsmittel,
z.B. Toluol, auf. Die organische Phase wird wie üblich durch Waschen, Trocknen und
Abdestillieren des Lösungsmittels aufgearbeitet.
[0017] Die neuen Verbindungen fallen in Form von ölen an, die sich zum Teil nicht unzersetzt
destillieren lassen, jedoch durch sogenanntes "Andestillieren", d.h. durch längeres
Erhitzen unter vermindertem Druck auf mäßig erhöhte Temperaturen von den letzten flüchtigen
Anteilen befreit und auf diese Weise gereinigt werden. Zu ihrer Charakterisierung
dient der Brechungsindex.
[0018] Die Wirkstoffe eignen sich bei guter Pflanzenverträglichkeit und günstiger Warmblütertoxizität
zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Insekten,
die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie auf dem
Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie
gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen
gehören:
[0019] Aus der Ordnung der Isopoda z. B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgare, Porcellio
scaber.
Aus der Ordnung der Diplopoda z. B. Blaniulus guttulatus.
Aus der Ordnung der Chilopoda z. B. Geophilus carpophagus, Scutigera spee.
Aus der Ordnung der Symphyla z. Be Scutigerella immaculata.
Aus der Ordnung der Thysanura z. B. Lepisma saccharina.
Aus der Ordnung der Collembola z. B. Onychiurus armatus.
Aus der ordnung der Orthoptera z. B. Blatta orientalis, Periplaneta aaericana, Leucophaea
maderae, Blattella germanica, Acheta domesticus, Gryllotalpa spp., Locusta migratoria
migratorioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca gregaria.
Aus der Ordnung der Dermaptera z. B. Forficula auricularia.
Aus der Ordnung der Isoptera z. B. Reticulitermes spp..
Aus der Ordnung der Anoplura z. B. Phylloxera vastatrix, Pemphigus spp., Pediculus
humanus corporis, Haematopinus spp., Linognathus spp.
Aus der Ordnung der Mallophaga z.B. Trichodectes spp., Damalinea spp.
Aus der Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci.
Aus der Ordnung der Heteroptera z.B. Eurygaster spp., Dysdercus intermedius, Piesma
quadrata, Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma spp.
Aus der Ordnung der Homoptera z.B. Aleurodes brassicae, Bemisia tabaci, Trialeurodes
vaporariorum, Aphis gossypii, Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus ribis, Doralis fabae,
Doralis pomi, Erio soma lanigerum, Hyalopterus arundinis, Macrosiphum avenae, Myzus
spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix
cincticeps, Lecanium corni, Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens,
Aonidiella aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp., Psylla spp..
Aus der Ordnung der Lepidoptera z. B. Pectinophora gossypiella, Bupalus piniarius,
Cheimatobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis,
Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp., Bucculatrix thurberiella,
Phyllocnistis citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp., Earias insulana, Heliothis
spp., Laphygma exigua, Mamestra brassicae, Panolis flammea, Prodenia litura, Spodoptera
spp., Trichoplusia ni, Carpocapaa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis,
Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Cacoecia podana, Capua reticulana, Choristoneura
fumiferana, Clysia ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana. Aus der Ordnung
der Coleoptera z. B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Bruchidiua obtectus,
Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata,
Phaedon cochleariae, Diabrotica spp., Psylliodes chrysocephala, Epilachna varivestis,
Atomaria spp., Oryzaephilus surinamensis, Anthonomus spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus
auleatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus assinilis, Hypera postica, Dermestes
spp., Trogoderma app., Anthrenus app., Attagenus spp., Lyctus app., Meligethes aeneus,
Ptinus spp., Niptus hololeucus, Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor,
Agriotes spp., Conoderus spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra
zealandica.
Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion app., Hoplocampa spp., Lasius spp.,
Monomorium pharaonis, Vespa spp. Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes spp., Anopheles
spp., Culex spp., Drosophila melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala,
Lucilia spp., Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp.,
Stomoxys spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp., Bibio hortulanus,
Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami,Ceratitts capitata, Dacus oleae,
Tipula paludosa.
Aus der Ordnung der Siphonaptera z.B. Xenopsylla cheopis, Ceratophyllus spp..
[0020] Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen,
Emulsionen, Spritzpulver, Suspensionen, Pulver, Stäubemittel, Schäume, Pasten, lösliche
Pulver, Granulate, Aerosole, Suspensions-Emulsionskonzentrate, Saatgutpuder, Wirkstoff-imprägnierte
Natur- und synthetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen
für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen, wie Raucherpatronen, -dosen,
-spiralen u.ä. sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
[0021] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen urd/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder
schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können
z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole,
Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan
oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon,
stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser;
mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B.
Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und
Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinemehle, wie Kaoline, Tonerden,
Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische
Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste
Trägerstoffe für Granulate: gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit,
Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und
organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehle, Kokosnußschalen,
Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier-und/oder schaumerzeugende Mittel: nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglykol-äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z.B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
[0022] Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche
und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat,
[0023] Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau
und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo-Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe
wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
[0024] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
[0025] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe erfolgt in Form ihrer handelsüblichen
Formulierungen und/oder den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen.
[0026] Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen
kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen
kann von 0,0000001 bis zu 100 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,01 und 10
Gew.-% liegen.
[0027] Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßten üblichen Weise.
[0028] Bei der Anwendung gegen Hygiene- und Vorratsschädlinge zeichnen sich die Wirkstoffe
durch eine hervorragende Residualwirkung auf Holz und Ton sowie durch eine gute Alkalistabilität
auf gekälkten Unterlagen aus.
Beispiel A
[0029] Myzus-Test (Kontakt-Wirkung)
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Dimethylformamid
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
[0030] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0031] Mit der Wirkstoffzubereitung werden Kohlpflanzen (Brassica oleracea), welche stark
von der Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) befallen sind, tropfnaß besprüht.
[0032] Bei diesem Test zeigen z.B. die folgenden Verbindungen der Herstellungsbeispiele
überlegene Wirkung gegenüber dem Stand der Technik, 1, 10, 6, 3, 12, 2, 8, 4, 7, 11,
5
Beispiel B
[0033] Grenzkonzentrations-Test / Wurzelsystemische Wirkung
[0034] Testinsekt: Myzus persicae
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
[0035] Zur herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator
zu und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0036] Die Wirkstoff Zubereitung wird innig mit dem Boden vermischt. Dabei spielt die Konzentration
des Wirkstoffs in der Zubereitung praktisch keine Rolle, entscheidend ist allein die
Wirkstoffgewichtsmenge pro Volumeneinheit Boden, welche in ppm (= mg/1) angegeben
wird. Man füllt den behandelten Boden in Töpfe und bepflanzt diese mit Kohl (Brassica
oleracea). Der Wirkstoff kann so von den Pflanzenwurzeln aus dem Boden aufgenommen
und in die Blätter transportiert werden.
[0037] Für den Nachweis des wurzelsystemischen Effektes werden nach 7 Tagen ausschließlich
die Blätter mit den obengenannten Testtieren besetzt. Nach weiteren 2 Tagen erfolgt
die Auswertung durch Zählen oder Schätzen der toten Tiere.
[0038] Bei diesem Test zeigen z.B. die folgenden Verbindungen der Herstellungsbeispiele
überlegene Wirkung gegenüber dem Stand der Technik: 1, 2.
Beispiel C
[0039] Test mit parasitierenden Fliegenlarven
Testinsekt: Lucilia cuprina
Emulgator: 80 Gew.-Teile Alkylarylpolyglykoläther
[0040] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 20 Gew.-Teile
der betreffenden aktiven Substanz mit der angegebenen Menge des Emulgators und verdünnt
das so erhaltene Gemisch mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0041] Etwa 20 Fliegenlarven (Lucilia cuprina) werden in ein mit Wattestopfen entsprechender
Größe beschicktes Teströhrchen gebracht, welches ca. 3 ml einer 20 %igen Eigelbpulver-Suspension
in Wasser enthält. Auf diese Eigelbpulver-Suspension werden 0,5 ml der Wirkstoffzubereitung
gebracht. Nach 24 Stunden wird der Abtötungsgrad bestimmt.
[0042] Bei diesem Test zeigen z.B. die folgenden Verbindungen der Herstellungsbeispiele
überlegene Wirkung gegenüber dem Stand der Technik: 2, 3, 7, 8.
Herstellungsbeispiele
[0043]

[0044] Eine Lösung aus 113 g (o,5 Mol) 2-Äthylthiomethylphenyl-N-methyl-carbamat in 3oo
ml Pyridin wird bei Raumtemperatur und unter Feuchtigkeitsausschluß mit 57 g (o,5lMol)
Dimethylaminosulfenylchlorid versetzt und 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird auf eine Mischung aus Eis und 360 ml reiner,konzentrierter Salzsäure
gegossen und das ausgefallene Öl in Toluol aufgenommen. Die organische Phase wird
mit Wasser, anschließend mit einer Bicarbonatlösung gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Das Toluol wird im Vakuum am Rotationsverdampfer abgezogen und der verbleibende
Rückstand im Hochvakuum bei einer Badtemperatur von 50-6°C andestilliert. Man erhält
9o g (60 % der Theorie) 2-Äthylthiomethyl-phenyl-N-dimethylaminosulfenyl-N-methyl-carbamat
mit dem Brechungsindex n
21.5D :1,5605.
[0045] Analog können die Verbindungen der Formel

hergestellt werden:
