(19)
(11) EP 0 001 381 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.04.1979  Patentblatt  1979/08

(21) Anmeldenummer: 78100013.8

(22) Anmeldetag:  01.06.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2C21C 5/46, F16L 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR LU

(30) Priorität: 11.10.1977 AT 7244/77

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-4010 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Smejkal, Hellmuth
    A-4033 Linz-Ebelsberg (AT)
  • Zajicek, Ernst
    A-4100 Ottensheim (AT)

(74) Vertreter: Glawe, Richard, Dr. et al
Patentanwälte Dr. Richard Glawe Dr. Walter Moll, Dipl.-Ing. Klaus Delfs Dr. Ulrich Mengdehl Dr. Heinrich Niebuhr Postfach 260 162
D-8000 München 26
D-8000 München 26 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze für ein metallurgisches Gefäss


    (57) Bei einer Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze (6, 7) für ein metallurgisches Gefäß, wie einen Stahlwerkskonverter (3, 4), ist ein in und außer Blasposition verfahrbarer Trägerwagen (5) vorgesehen, auf dem mindestens eine Blaslanze angeordnet ist.
    Um eine Behinderung des Trägerwagens (5) durch Schlauchleitungen, durch die das Medium der Blaslanze zugeführt wird, zu verhindern und den Trägerwagen entlang seiner Fahrstrecke beliebig weit verfahren lassen zu können, so daß er für zumindest zwei Konverter eingesetzt werden kann, ist ein mit einer Medienversorgungsleitung (12, 13, 14, 12', 13', 14') verbundenes Anschlußstück (15) ortsfest an der Fahrbahn des in Blasposition gefahrenen Trägerwagens (5) angeordnet, mit dem ein korrespondierendes, am Trägerwagen (5) montiertes Anschlußgegenstück (17, 17') leitungsmäßig verbindbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Stahlwerkskonverter, mit mindestens einer auf einem in und außer Blasposition verfahrbaren Trägerwagen angeordneten Blaslanze.

    [0002] Zur Medienversorgung von Blaslanzen mit Sauerstoff, Kühlwasser und gegebenenfalls Brennstoffen und Zuschlagstoffen, ist es bekannt, den verfahrbaren Trägerwagen mittels Schläuchen an die Zubringerleitungen für diese Medien anzuschließen. Im Trägerwagen selbst ist ein von den Schläuchen ausgehendes, aus .den Schläuchen oder Gliederrohren gebildetes Leitungssystem zur gegenüber dem Trägerwagen heb- und senkbaren Blaslanze angeordnet.

    [0003] Die Fahrstrecke des Trägerwagens ist durch die Länge der Schläuche begrenzt. Befindet sich der Trägerwagen in der Nähe der Zubringerleitungen, so hängen die Schläuche weit herab, . wodurch die Länge der Schläuche und damit die Fahrstrecke des Trägerwagens beschränkt ist. Bei jedem Verfahren des Trägerwagens kommt es zu einer Biegebeanspruchung der Schläuche, wodurch die Lebensdauer und Betriebssicherheit der Schläuche Einbußen erleidet. Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtung ist darin zu sehen, daß durch die Ortsgebundenheit des Trägerwagens für jeden Konverter ein eigener Trägerwagen vorgesehen werden mußte.

    [0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, bei der der Trägerwagen entlang seiner Fahrstrecke beliebig weit und ohne durch Schlauchleitungen behindert zu sein, verfahrbar ist, so daß er für zumindest zwei Konverter eingesetzt werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Medienzuführungsleitung zum Trägerwagen betriebssicherer zu gestalten.

    [0005] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit einer Medienversorgungsleitung verbundenes Anschlußstück ortsfest an der Fahrbahn des in Blasposition gefahrenen Trägerwagens angeordnet ist, mit dem ein korrespondierendes am Trägerwagen montiertes Anschlußgegenstück leitungsmäßig verbindbar ist.

    [0006] Um eine sicher dichtende Verbindung der ortsfesten Medienzuführungsleitung zu der im Trägerwagen angeordneten zu erreichen, ist vorteilhaft jedes Anschlußgegenstück am Trägerwagen mit Bewegungsspiel befestigt und mittels einer Klemmeinrichtung an das korrespondierende ortsfeste Anschlußstück anpreßbar.

    [0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind bei einer Mehrzahl von Medienversorgungsleitungen die ortsfesten Anschlußstücke gemeinsam an einer Anschlußplatte und die korrespondierenden Anschlußgegenstücke gemeinsam an einer Anschlußgegenplatte montiert.

    [0008] Dabei ist zweckmäßig die Anschlußgegenplatte parallel zur Fahrrichtung des Trägerwagens anzuordnen und mittels Gelenkhebel am Trägerwagen um einen in Fahrrichtung des Trägerwagens angeordneten Bolzen verschwenkbar anzulenken, wodurch die Anschlußgegenplatte gegenüber der ortsfesten Anschlußplatte genau in Anschlußposition bringbar ist.

    [0009] Dabei ist zweckmäßig die Anschlußgegenplatte am Trägerwagen zur Fahrrichtung des Trägerwagens parallel verschiebbar angeordnet, sodaß es möglich ist, die Anschlußgegenplatte gegen die ortsfeste Anschlußplatte anzupressen.

    [0010] Zu diesem Zweck dient vorteilhaft ein an der ortsfesten Anschlußplatte montiertes Kupplungsstück, welches die Anschlußgegenplatte des in Blasposition gefahrenen Trägerwagens übergreift und einen an der Anschlußgegenplatte angreifenden Druckmittelzylinder aufweist.

    [0011] Es ist vorteilhaft, wenn die Anschlußgegenplatte mit mindestens einem Stützrad versehen ist, welches auf einer parallel zur Fahrstrecke des Trägerwagens angeordneten Schiene abgestützt ist. Dadurch wird die Anschlußgegenplatte unabhängig von den Eigenbewegungen des Trägerwagens stets in richtiger Position zur Anschlußplatte gehalten.

    [0012] Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung führen in einer Halle,in der mindestens zwei Konverter vorgesehen sind, zu jedem der Konverter Medienversorgungsleitungen, an deren ortsfeste Anschlußstücke ein zwischen diesen Anschlußstücken verfahrbarer Trägerwagen wahlweise anschließbar ist.

    [0013] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 in schematischer Darstellung zwei nebeneinander angeordnete Konverterblasstände in Seitenansicht und Fig. 2 im Grundriß zeigt.

    [0014] Fig. 3 zeigt, ebenfalls in schematischer Darstellung, den Trägerwagen in Seitenansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2. Fig. 4 gibt einen Grundriß der Fig. 3, teilweise geschnitten nach der Linie IV-IV, in vergrößertem Maßstab wieder.

    [0015] In Fig. 1 sind zwei nebeneinanderliegende Blasstände mit Konvertern 3, 4 mit 1 und 2 bezeichnet. Oberhalb der Konverter ist ein Trägerwagen 5, der mit zwei Blaslanzen 6, 7, u. zw. mit einer Blaslanze 6 als Betriebslanze und mit einer Blaslanze 7 als Reservelanze für den Fall einer Beschädigung der ersten, ausgestattet ist, entlang von an einem Träger 8 montierten Schienen 9, 10 und 11 verfahrbar. Parallel zu den Schienen sind für jeden Blasstand Medienzuführungsleitungen 12, 13, und 14 bzw. 12', 13' und 14' für die Zufuhr von Sauer- stoff und für dreZu- und Ableitung eines Kühlmittels ortsfest verlegt. Es können noch weitere Medienleitungen vorgesehen sein, z.B. für ein Heizgas oder für Zuschlagstoffe. An jedem Blasstand sind für jede der Leitungen Anschlußstücke 15, die gemeinsam in einer Anschlußplatte 16 montiert sind, ortsfest angeordnet. Der Trägerwagen 5 weist für jede der an ihm heb-und senkbar montierten Blaslanzen 6, 7 zu den ortsfesten Anschlußstücken 15 korrespondierende Anschlußgegenstücke 17, 17', die jeweils in einer Anschlußgegenplatte 18, 18' gemeinsam montiert sind, auf, von denen Rohrleitungen 19, 19' und Schlauchleitungen 19", 19"' für die genannten Medien zu den Blaslanzen 6, 7 führen.

    [0016] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist jeweils die Anschlußgegenplatte derjenigen Blaslanze an die ortsfeste Anschlußplatte anschließbar, die sich über dem Konverter befindet.

    [0017] Die öffnungen der Medienversorgungsleitungen, die nicht an den Trägerwagen angeschlossen sind, bzw. die öffnungen der nicht angeschlossenen Leitungen im Trägerwagen sind mittels nicht dargestellter Staubschutzkappen entweder manuell oder mittels einer Fernsteuerung verschließbar. Die am Trägerwagen vorgesehenen Anschlußgegenplatten 18, 18' sind mit Gelenkhebel 20 am Trägerwagen 5 um Gelenkbolzen 21, die in Fahrrichtung des Trägerwagens angeordnet sind, verschwenkbar. In der Ebene senkrecht zur Fahrrichtung ist jede Anschlußgegenplatte entlang der die Gelenkbolzen 21 durchsetzenden Gelenkhebel 20 bis zu einem Anschlag 22 an den Gelenkhebeln verschiebbar. Das über die Gelenkbolzen 21 hinausragende Ende 23 der Gelenkhebel ist unter Zwischenschaltung einer Rückzugfeder 24, die in Richtung des Pfeiles 25 wirkt, am Trägerwagen 5 befestigt. Die Medienleitungen 19, die von den Anschlußgegenstücken des Trägerwagens zu den Blaslanzen führen, weisen Kompensatoren, das sind Faltbälge 30 aus Metall oder Kunststoff etc., auf, die die Schwenk- und Verschiebebewegung der Anschlußgegenplatten 18, 18' gegenüber dem Trägerwagen 5 ermöglichen.

    [0018] An der Unterseite jeder Anschlußgegenplatte 18, 18' ist jeweils ein spurkranzloses Stützrad 26 montiert, welches auf einer parallel zu den Schienen 9, 10, 11 des Trägerwagens 5 angeordneten Schiene 27 läuft und so jede Anschlußgegenplatte 18, 18' stets in richtiger Höhe zu den ortsfesten Anschlußplatten 16 hält.

    [0019] Jede ortsfeste Anschlußplatte 16 ist mit einem klammerartigen Kupplungsstück 28, welches die am Trägerwagen befestigte Anschlußgegenplatte bei in Blasstellung befindlicher Lanze übergreift, versehen. Das die Anschlußgegenplatte 18 des Trägerwagens umgreifende Ende des Kupplungsstückes 28 ist mit einem hydraulisch betätigbaren Kolben 29 ausgestattet, der bei Beaufschlagung die am Trägerwagen montierte Anschlußgegenplatte 18 entgegen der Wirkung der Federn 24 gegen die ortsfeste Anschlußplatte 16 dichtend anpreßt, wodurch die Medienversorgungsleitungen an die über dem Konverter befindliche Blaslanze angeschlossen sind.

    [0020] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist es möglich, für die beiden Konverter 3 und 4, von denen jeweils nur einer in Betrieb ist, mit nur einem einzigen Trägerwagen 5 das Auslangen zu finden. Bei einem Konverterbetrieb mit beispielsweise drei Konvertern, von denen jeweils zwei in Betrieb sind und einer zugestellt wird, genügen erfindungsgemäß zwei Trägerwagen. Die Medienversorgungsleitungen des gerade nicht in Betrieb befindlichen Konverters werden an einem nicht dargestellten Ventilstand abgesperrt. Es ist jedoch auch möglich, für alle Blasstände gemeinsame Medienversorgungsleitungen vorzusehen, die dann an jedem Blasstand absperrbare Anschlußstücke aufweisen.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Stahlwerkskonverter, mit mindestens einer auf einem in und außer Blasposition verfahrbaren Trägerwagen angeordneten Blaslanze, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer Medienversorgungsleitung (12, 13, 14, 12', 13', 14') verbundenes Anschlußstück (15) ortsfest an der Fahrbahn des in Blasposition gefahrenen Trägerwagens (5) angeordnet ist, mit dem ein korrespondierendes, am Trägerwagen (5) montiertes Anschlußgegenstück (17, 17') leitungsmäßig verbindbar ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Anschlußgegenstück (17, 17') am Trägerwagen (5) mit Bewegungsspiel befestigt und mittels einer Klemmeinrichtung (28) an das korrespondierende ortsfeste Anschlußstück (15) anpreßbar ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Mehrzahl von Medienversorgungsleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die ortsfesten Anschlußstücke (15) gemeinsam an einer Anschlußplatte (16) und die korrespondierenden Anschlußgegenstücke (17, 17') gemeinsam an einer Anschlußgegenplatte (18, 18') montiert sind.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußgegenplatte (18, 18') parallel zur Fahrrichtung des Trägerwagens angeordnet und mittels Gelenkhebel (20) am Trägerwagen (5) um einen in Fahrrichtung des Trägerwagens angeordneten Bolzen (21) verschwenkbar angelenkt ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußgegenplatte (18, 18') am Trägerwagen (5) zur Fahrrichtung des Trägerwagens parallel verschiebbar angeordnet ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der ortsfesten Anschlußplatte (16) ein die Anschlußgegenplatte (18, 18') des in Blasposition gefahrenen Trägerwagens übergreifendes Kupplungsstück (28) montiert ist, welches einen an der Anschlußgegenplatte (18, 18') angreifenden Druckmittelzylinder (29) aufweist.
     
    7. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußgegenplatte (18, 18') mit mindestens einem Stützrad (26) versehen ist, welches auf einer parallel zur Fahrstrecke des Trägerwagens (5) angeordneten Schiene (27) abgestützt ist.
     
    8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, wobei mindestens zwei Konverter vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zu jedem Konverter Medienversorgungsleitungen (12 bis 14; 12' bis 14') führen, an deren ortsfeste Anschlußstücke (15) ein zwischen diesen Anschlußstücken verfahrbarer Trägerwagen wahlweise anschließbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht