[0001] Behälterboden zum pneumatischen Austrag von Feingut sowie Verfahren zum Betrieb dieses
Behälterbodens
[0002] Die Erfindung betrifft einen Behälterboden zum pneumatischen Austrag von Feinqut,
mit einer zentralen Gutauslaufzone, die einen ständig belüfteten Boden mit wenigstens
einer Gutauslauföffnung sowie eine mit Abstand über dem Boden angeordnete, dachartiqe
Abdeckung aufweist, ferner mit einer Anzahl von radial zur zentralen Gutauslaufzone
hin verlaufenden Förderrinnen,die einen wenigstens zeitweise belüfteten, zur Gutauslaufzone
hin geneigten Boden aufweisen und nach oben hin durch mit Gutdurchtrittsöffnungen
versehene Abdeckungen abgedeckt sind.
[0003] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen Behälterbodens.
[0004] Ein Behälterboden der vorstehend genannten Art ist beispielsweise bereits durch das
DT-Gm 75 23 514 der Anmelderin bekannt. Er zeichnet sich gegenüber anderen bekannten
Ausführungen durch ein über den ganzen Querschnitt weitgehend gleichmäßiges Absinken
der Gutsäule aus.
[0005] Bei der Weiterentwicklung dieses Behälterbodens hat es sich nun als wünschenswert
erwiesen, den Eintritt des Gutes in die Förderrinnen sowie den übergang des Gutes
von diesen Förderrinnen in die zentrale Gutauslaufkammer noch weiter zu verbessern,
so daß auch besonders schwierig zu fördernde Materialien gleichmäßig abgezogen werden
können. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Behälterboden der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß diese Forderung erfüllt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Boden der zentralen Gutauslaufzone
tiefer als der Boden der Förderrinnen angeordnet ist.
[0007] Während bei der oben erwähnten bekannten Ausführung der Boden der zentralen Gutauslaufzone
etwa auf der Höhe des Bodens der Förderrinnen (an deren tiefster, innerer Stelle)
angeordnet ist, liegt bei der erfindungsgemäßen Lösung der Boden der zentralen Gutauslaufzone
wesentlich tiefer. Wie umfangreiche Versuche ergaben, kann auf diese Weise das von
den Rinnen zugeführte Gut in die von Boden und dachartiger Abdeckung begrenzte zentrale
Gutauslaufkammer ohne Schwierigkeit einfließen, so daß Gutstauungen im Bereich des
Überganges von den Förderrinnen zur zentralen Gutauslaufzone vermieden werden. Der
so gewährleistete gleichmäßige Materialabfluß am inneren Rinnenende bewirkt andererseits,
daß das Gut über die ganze Rinnenlänge durch die Gutdurchtrittsöffnungen in den Abdeckungen
hindurch in die Förderrinnen gelangt und nicht nur an bevorzugten, weiter innen liegenden
öffnungen hindurchtritt. Der erfindungsgemäß tiefer anqeordnete Boden der zentralen
Gutauslaufzone schafft damit in der Auslaufzone den für das auslaufende Material benötigten
Raum (unter Berücksichtigung gewisser Schwankungen der auslaufenden Materialmenge),
ohne den gleichmäßigen und ungestörten Materialzulauf durch die Förderrinnen zu beeinträchtigen.
[0008] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist in der vom Boden und von
der dachartigen Abdeckung begrenzten Auslaufkammer der zentralen Gutauslaufzone eine
Füllstands-Meßeinrichtung vorgesehen, wobei die Belüftung der Förderrinnen in Abhängigkeit
vom Signal dieser Füllstands-Meßeinrichtung derart gesteuert wird, daß die Belüftung
der Förderrinnen beim Erreichen eines oberen Füllstandes der Auslaufkammer verringert
oder abgeschaltet, beim Erreichen eines unteren Füllstandes der Auslaufkammer dagegen
vergrößert oder eingeschaltet wird.
[0009] Diese und zahlreiche weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche und werden im Zusammenhang mit der Beschreibung eines in der Zeichnung
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0010] In der Zeichnung zeigen
Fig.1 einen Vertikalschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Behälterbodens;
. Fig.2 einen Horizontalschnitt durch den Behälter (Aufsicht auf den Boden).
[0011] In der Zeichnung ist der Boden eines nicht näher veranschaulichten Durchlaufmischsilos
1 dargestellt. Dieser Boden enthält eine Betondecke 2 mit einer zentralen Gutauslaufzone
3 und einer Anzahl von radial zur zentralen Gutauslaufzone 3 hin verlaufenden Förderrinnen
4.
[0012] Die zentrale Gutauslaufzone 3 enthält einen ständig belüfteten Boden 5 (Belüftungsanschluß
für diesen Boden ist nicht veranschaulicht) sowie eine dachartige Abdeckung 6. Die
so gebildete
Auslaufkammer 7 der zentralen Gutauslaufzone 3 wird seitlich von einem Gehäuse 8 begrenzt,
das öffnungen (z.B. 9a, 9b) zum Eintritt des von den Förderrinnen 4 zugeführten Materiales
aufweist.
[0013] Die Förderrinnen 4 sind in gleichmäßiger Umfangsteilung in leicht geneigter Lage
(von außen nach innen fallend) angeordnet und stützen sich auf Rippen 10 ab. Die einzelnen
Förderrinnen 4 sind im Bereich des Rinnenbodens mit Belüftungseinrichtungen 11a, 11b
versehen, wobei die radial innere Belüftungseinrichtung 11a und die radial äußere
Belüftungseinrichtung 11b gesondert belüftbar sind (Anschlüsse 12a, 12b).
[0014] Nach oben sind die Förderrinnen 4 durch Abdeckungen 13 abgedeckt, die mit Gutdurchtrittsöffnungen
14a, 14b und 14c versehen sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt die
Größe dieser Gutdurchtrittsöffnungen 14a-bis 14c von innen nach außen etwas zu.
[0015] . Die Abdeckungen 13 der Förderrinnen 4 verlaufen etwa parallel zum Boden der zugehörigen
Förderrinnen. In radialer Richtung erstrecken sich die Förderrinnen 4 bis zu einem
Außendurchmesser, der dem größten lichten Durchmesser D des Silos 1 entspricht.
[0016] Im äußeren Bereich der Förderrinnen 4 ist je eine belüftbare Lanze 15 angeordnet.
[0017] In der Auslaufkammer 7 der zentralen Gutauslaufkammer 7 der zentralen Gutauslaufzone
3 ist ein Entlüftungsrohr 16 vorgesehen, dessen Mündung 16a bis dicht unter die Spitze
der kegelförmigen Abdeckung 6 reicht. Das vertikal in der Auslaufkammer 7 an
qeordne- te Entlüftungsrohr ist durch den sich an die Gutauslauföffnung 17 anschließenden
Auslaufstutzen 18 seitlich nach außen qeführt und ragt in die pneumatische Förderrinne
19 hinein, die das aus dem Silo 1 ausgetragene Gut weiterfördert. Zwischen dem Auslaufstutzen
18 und der Förderrinne 19 sind noch weitere Förder- und Absperrelemente vorgesehen.
[0018] In der Auslaufkammer 7 ist eine Füllstands-Meßeinrichtung vorgesehen, die einen unteren
und einen oberen Füllstandsmelder 20 bzw. 21 enthält. Der untere Füllstandsmelder
21 ist verhältnismäßig dicht über dem Boden 5 der Kammer 7 angeordnet, während der
obere Füllstandsmelder 21 verhältnismäßig dicht über den Eintrittsöffnungen 9a, 9b
liegt und genügend unterhalb der Mündung 16a des Entlüftungsrohres 16.
[0019] Der Boden 5 der zentralen Gutauslaufzone 3 liegt erfindungsgemäß wesentlich tiefer
als der Boden der Förderrinnen 4. Der Höhenunterschied beträgt (im Bereich der Einmündung
der Rinnen 4 in die Kammer 7) zwischen 10 und 50%, vorzugsweise zwischen 20 und 40%,
des Behälterradius, mindestens jedoch etwa 0,5 m und höchstens etwa 4 m.
[0020] Die zwischen den einzelnen Förderrinnen 4 befindlichen, sektorförmigen Zonen 22 des
Behälterbodens weisen etwa dieselbe Neigung und Höhe wie die Abdeckungen 13 der benachbarten
Förderrinnen 4 auf. Diese zwischen den Förderrinnen befindlichen sektorförmigen Zonen
22 können Belüftungseinrichtungen enthalten, die in Fig.2 für die eine sektorförmige
Zone mit 23 angedeutet sind.
[0021] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es jedoch auch möglich,
daß die zwischen den einzelnen Förderrinnen 4 befindlichen sektorförmigen Zonen 22
des Behälterbodens zwei dachartig geneigte, vorzugsweise mit Belüftungseinrichtungen
versehene Schrägflächen mit einer zur zentralen Gutauslaufzone hin verlaufenden Firstkante
bilden.
[0022] Im Betrieb des Silos erfolgt die Belüftung der Förderrinnen 4 zweckmäßig - wie oben
bereits erwähnt - in Abhängigkeit vom Signal der Füllstands-Meßeinrichtung (Melder
20, 21) derart, daß die Belüftuna der Förderrinnen abgeschaltet wird, wenn der Materialspiegel
in der Kammer 7 das Niveau des oberen Melders 21 erreicht hat, während . die Belüftung
der Förderrinnen eingeschaltet oder vergrößert wird, wenn der Materialspiegel bis
auf das Niveau des unteren Füllstandsmelders 20 abgesunken ist. Indem auf diese Weise
eine überfüllung der zentralen Auslaufkammer 7 verhindert wird, ist ein gleichbleibend
guter Materialzulauf von den Förderrinnen in die Auslaufkammer 7 gewährleistet.
[0023] Die Förderrinnen 4 können in bekannter Weise entweder gleichzeitig oder - was im
allgemeinen vorzuziehen ist - in periodischer Folge eingeschaltet werden. In letzterem
Falle kann entweder jeweils nur eine Förderrinne oder es können gleichzeitig mehrere,
beispielsweise zwei gegenüberliegende Förderrinnen, belüftet werden.
[0024] Die Belüftungslanzen 15 werden insbesondere dann eingesetzt, wenn besonders schlecht
fließfähige Stoffe durch die Förderrinnen 4 der Auslaufkammer 7 zuqeführt werden sollen.
Diese Belüftungslanzen 15 können impulsweise derart betrieben werden, daß die Luftaustrittsqeschwindigkeit
an der Lanzenmündung zwischen 100 und 400 m/s, vorzugsweise zwischen 200 und 300 m/s,
liegt. Hierfür ist ein Luftdruck vor der Lanze von O,5 bis 1,5 bar (überdruck) erforderlich.
Durch die kurzzeitige, stoßartige Belüftung ist jedoch der Luftbedarf insgesamt sehr
gering.
[0025] Um die Materialbeweguna in den radial äußeren Bereichen der Förderrinnen 4 zu begünstigen,
kann es vorteilhaft sein, die radial äußeren Belüftungseinrichtungen 11b etwas stärker
mit Luft zu beaufschlagen als die radial inneren Belüftungseinrichtungen 11a.
1. Behälterboden zum pneumatischen Austrag von Feingut, mit einer zentralen Gutauslaufzone,
die einen ständig belüfteten Boden mit wenigstens einer Gutauslauföffnung sowie eine
mit Abstand über dem Boden angeordnete, dachartige Abdeckung aufweist, ferner mit
einer Anzahl von radial zur zentralen Gutauslaufzone hin verlaufenden Förderrinnen,
die einen wenigstens zeitweise belüfteten, zur Gutauslaufzone hin geneigten Boden
aufweisen und nach oben hin durch mit Gutdurchtrittsöffnungen versehene Abdeckungen
abgedeckt sind, dadurch gekennzeichnet , daß der Boden (5) der zentralen Gutauslaufzone
(3) tiefer als der Boden der Förderrinnen (4) angeordnet ist.
2. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhendifferenz zwischen
dem Boden (5) der zentralen Gutauslaufzone (3) und dem Boden der Förderrinnen (4)
im Bereich der Rinneneinmündung in die zentrale Gutauslaufzone zwischen 10 und 50%,
vorzugsweise zwischen 20 und 40%, des Behälterradius liegt, jedoch mindestens etwa
O,5 m und höchstens etwa 4 m, beträgt.
3. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der vom Boden (5)
und von der dachartigen Abdeckung (6) begrenzten Auslaufkammer (7) der zentralen Gutauslaufzone
(3) eine Füllstands-Meßeinrichtung (20, 21) vorgesehen ist.
4. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (13)
der Förderrinnen (4) etwa parallel zum Boden der zugehörigen Förderrinnen verlaufen.
5. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Förderrinnen
(4) in radialer Richtung bis zu einem Außendurchmesser erstrecken, der etwa dem größten
lichten Durchmesser (D) des Behälters entspricht.
6. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im äußeren Bereich der
Förderrinnen (4) eine Belüftungslanze (15) vorgesehen ist.
7. Behälterboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auslaufkammer
(7) der zentralen Gutauslaufzone (3) ein Entlüftungsrohr (16) angeordnet ist, dessen
Mündung (16a) höher als der von der Füllstands-Meßeinrichtung (20, 21) überwachte
obere Füllstand liegt.
8. Behälterboden nach Anspruch 7, bei dem sich an die Gutauslauföffnung ein Auslaufstutzen
anschließt, dadurch gekennzeichnet, daß das vertikal in der Auslaufkammer (7) angeordnete
Entlüftungsrohr (16) durch den Auslaufstutzen (18) seitlich nach außen geführt ist.
9. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den einzelnen
Förderrinnen (4) befindlichen sektorförmigen Zonen (22) des Behälterbodens eben ausgebildet
sind und etwa dieselbe Neigung und Höhe wie die Abdeckungen (13) der benachbarten
Förderrinnen aufweisen.
10. Behälterboden nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Förderrinnen
(4) befindlichen sektorförmigen Zonen (22) Belüftungseinrichtungen (23) enthalten.
11. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den einzelnen
Förderrinnen befindlichen sektorförmigen Zonen des Behälterbodens zwei dachartig geneigte,
vorzugsweise mit Belüftungseinrichtungen versehene Schrägflächen mit einer zur zentralen
Gutauslaufzone hin verlaufenden Firstkante bilden.
12. Behälterboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Größe der
in den Abdeckungen (13) vorgesehenen Gutdurchtrittsöffnungen (14a, 14b, 14c) in radialer
Richtung von innen nach außen vergrößert.
13. Verfahren zum Betrieb eines Behälterbodens nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Belüftung der Förderrinnen in Abhängigkeit vom Signal der
Füllstands-Meßeinrichtung derart qesteuert wird, daß die Belüftung der Förderrinnen
beim Erreichen eines oberen Füllstandes der Auslaufkammer verringert oder abgeschaltet,
beim Erreichen eines unteren Füllstandes der Auslaufkammer dagegen vergrößert oder
eingeschaltet wird.
14. Verfahren zum Betrieb eines Behälterbodens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils nur ein Teil aller Förderrinnen belüftet und die Belüftung periodisch
weitergeschaltet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei gegenüberliegende
Förderrinnen belüftet werden.
16. Verfahren zum Betrieb eines Behälterbodens nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Belüftungslanzen impulsweise betrieben werden, wobei die Luftaustrittsgeschwindigkeit
an der Lanzenmündung zwischen 100 und 400 m/s, vorzugsweise zwischen 200 und 300 m/s,
liegt.
17. Verfahren zum Betrieb eines Behälterbodens nach Anspruch 1, bei dem die einzelnen
Förderrinnen in wenigstens einen radial inneren und einen radial äußeren, gesondert
belüftbaren Teil unterteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die radial äußeren Teile
der Förderrinnen stärker belüftet werden.