(19)
(11) EP 0 001 576 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1979  Patentblatt  1979/09

(21) Anmeldenummer: 78101034.3

(22) Anmeldetag:  29.09.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2B65D 88/26, E04H 7/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB NL

(30) Priorität: 26.10.1977 DE 2748007

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Helmut, Daniel
    D-4720 Beckum (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Silobehälter für zu Verkrustungen neigendes Schüttgut


    (57) Die Erfindung betrifft einen Silobehälter für zu Verkrustungen neigendes Schüttgut. Dieser Silobehälter besteht aus einem Hauptbehälterteil (1) mit sich nach unten zu vergrößerndem Querschnitt sowie einem in zwei Teile unterteilten Auslauftrichter (2,3). Hauptbehälterteil (1) und oberer Trichterteil (2) einerseits sowie unterer Trichterteil (3) andererseits enthalten je ein zur Gutauflösung dienendes Gitter (8, 11) und werden durch gesonderte Rütteleinrichtungen (9, 15) in Vibration versetzt. Der neuartige Silobehälter zeichnet sich durch einen einwandfreien Austrag auch von solchem Schüttgut aus, das in besonderem Maße zu Verkrustungen neigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Silobehälter für zu Verkrustungen neigendes Schüttgut, mit einem Hauptbehälterteil, einem unter dem Hauptbehälterteil angeordneten und mit ihm verbundenen Auslauftrichter, je einem sich über den Behälter-Querschnitt erstreckenden Gitter am unteren Ende des Hauptbehälterteiles und im Auslauftrichter sowie mit gesonderten Rütteleinrichtungen zur Auflockerung des im Hauptbehälterteil und des im Auslauftrichter befindlichen Gutes.

    [0002] Ist in einem Silobehälter Schüttgut eingelagert, das in starkem Maße zu Verkrustungen neigt, so kommt es vielfach zu erheblichen Schwierigkeiten beim Austragen des Schüttgutes aus dem Behälter, da das Gut teils zusammenbackt, teils sich festan die Innenwand des Behälters anlegt.

    [0003] Mit den bekannten pneumatischen Auflickerungseinrichtungen läßt sich diesem Mangel im allgemeinen nicht ausreichend begegnen, da das Schüttgut selbst im verkrusteten Zustand häufig noch sehr porös ist. Um den Austrag von solchem, zu Verkrustungen neigenden Schüttgut zu erleichtern, sind verschiedene Silobehälter mit Rütteleinrichtungen entwickelt worden.

    [0004] Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (DE-PS 2 308 702) ist zwischen dem Hauptbehälterteil und dem Auslauftrichter ein nach oben gewölbter Lochboden vorgesehen, auf dem sich ein gitterartiges Rüttelelement elastisch abstützt. Ein weiteres gitterartiges Rüttelelement ist nahe der unteren öffnung des Auslauftrichters vorgesehen. Bei dieser bekannten Ausführung ist zumindest das obere Rüttelelement dem Druck der ganzen Gutsäule ausgesetzt und daher erheblich beansprucht. Es ist ferner nur mit einem großen Energieaufwand und unter Inkaufnahme eines erheblichen Verschleißes möglich, mit diesen gewichtsmäßig stark belasteten Rüttelelementen zu Verkrustungen neigendes Schüttgut aus dem Silobehälter auszutragen.

    [0005] Eine ungenügende Funktion (bezüglich des Austragens von zu Verkrustungen neigendem Gut) zeigen ferner bekannte Silobehälter, bei denen nur der Auslauftrichter, nicht jedoch auch der Hauptbehälterteil, mit einem oder mehreren Vibrationsantrieben versehen ist (DE-AS 1 266 231 und DE-AS 1 114 147).

    [0006] Es ist schließlich auch ein Silobehälter bekannt (DE-Gm 6 926 956), bei dem sich der Hauptbehälterteil von oben nach unten erweitert und im Auslauftrichter eine die zentrale Auslauföffnung abdeckende Haube vorgesehen ist, die zusammen mit der Wand des Auslauftrichters einen Ringspalt bildet. Hauptbehälterteil und Auslauftrichter werden hierbei durch einen gemeinsamen Rüttelantrieb in Vibration versetzt. Auch bei dieser bekannten Ausführung ergeben sich Schwierigkeiten beim Austragen von zu Verkrustungen neigendem Gut, das im Bereich des genannten Ringspaltes leicht Brücken bildet.

    [0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Silobehälter der eingangsgenannten Art zu schaffen, der bei einfachem konstruktiven Aufbau ein zuverlässiges und gleichmäßiges-Austragen des Schüttgutes aus dem Behälter - und zwar auch bei zu Verkrustungen neigendem Material - gewährleistet.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:

    a) Der Hauptbehälterteil weist einen sich von oben nach unten vergrößernden Querschnitt auf;

    b) der Auslauftrichter ist in einen oberen und einen unteren Trichterteil unterteilt, von denen der obere Trichterteil fest mit dem Hauptbehälterteil und der untere Trichterteil elastisch mit dem oberen Trichterteil verbunden ist;

    c) die beiden Rütteleinrichtungen sind an der Außenwand der aus Hauptbehälterteil und oberem Trichterteil bestehenden, elastisch am Fundament abgestützten Einheit bzw. an der Außenwand des unteren Trichterteiles angebracht.



    [0009] Bei dem erfindungsgemäßen Silobehälter wird eine verkrustete Gutsäule durch die Vibrationsbewegung des Hauptbehälterteiles von der sich nach unten zu erweiternden Behälterwand abgelöst. Diese Gutsäule stützt sich dabei mit ihrem Eigengewicht auf dem Gitter am unteren Ende des Hauptbehälterteiles ab und wird unter der Wirkung der Vibration von diesem Gitter abgerieben und dadurch wieder rieselfähig und austragbar gemacht. Der durch die Querschnittserweiterung des Hauptbehälterteiles zwischen der losgelösten verkrusteten Gutsäule und der Silowand vorhandene Luftspalt, der seinen größten Wert unmittelbar über dem Gitter am unteren Ende des Hauptbehälterteiles besitzt, verhindert an dieser besonders kritischen Stelle ein erneutes Anbacken des Gutes an der Behälterwand.

    [0010] Die Unterteilung des Auslauftrichters in zwei selbständig schwingfähige Teile (von denen der obere Trichterteil zusammen mit dem Hauptbehälterteil vibriert) gewährleistet mit einfachen konstruktiven Mitteln eine weitere Auflockerung des Schüttgutes bei seiner Fallbewegung durch den Auslauftrichter. Da die Rütteleinrichtungen an den Außenwänden der Behälterteile angebracht sind, werden sie durch das Schüttgut nicht beeinträchtigt. Die im Innern des Behälters angebrachten Gitter üben andererseits bei der Rüttelbewegung eine intensive Zerkleinerungswirkung auf verkrustetes Schüttgut aus.

    [0011] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung besitzt das im unteren Trichterteil vorgesehene Gitter eine kleine Maschenweite als das im Hauptbehälterteil amyeordnete Gitter. Dadurch wird beim aufeinanderfolgenden Passieren der beiden Gitter eine zunehmende Zerkleinerung und Auflösung von verkrusteten Schüttgut-Agglomeraten erreicht.

    [0012] Erfindungsgemäß kann weiterhin eine Steuervorrichtung vorgesehen werden, durch die die Rütteleinrichtung des unteren Trichterteiles ständig und die Rütteleinrichtung der aus Hauptbehälterteil und oberem Trichterteil bestehenden Einheit nur zeitweise eingeschaltet ist. Wird auf diese Weise die Rütteleinrichtung der aus Hauptbehälterteil und oberem Trichterteil bestehenden Einheit nur beim Auftreten stärkerer Gutzusammenballungen in Betrieb genommen, so läßt sich der Energiebedarf des Silobehälters wesentlich senken.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

    [0014] Der veranschaulichte Silobehälter besitzt einen oberen Hauptbehälterteil 1 und einen zweiteiligen Auslauftrichter, der einen oberen Trichterteil 2 und einen unteren Trichterteil 3 enthält, die durch eine Dichtungsmanschette 4 elastisch miteinander verbunden sind.

    [0015] Der untere Rand 1a des Hauptbehälterteiles 1 ist mit dem oberen Rand 2a des oberen Trichterteiles 2 fest verbunden, so daß der obere Be-Behälterteil 1 und der obere Trichterteil 2 eine feste Einheit miteinander bilden; diese Einheit aus oberem Behälterteil 1 und oberem Trichterteil 2 ist über herkömmliche Schwingungsauflagen 5 elastisch auf dem Boden 6 abgestützt.

    [0016] An der Verbindungsstelle zwischen dem Hauptbehälterteil 1 und dem oberen Trichterteil 2 ist ein im wesentlichen aus hochkant befestigten, rostartig zusammengeorcineten Stäben 7 gebildetes Gitter 8 fest eingebaut, und an der Außenwand des oberen Trichterteiles 2 ist ein Vibrationsantrieb 9 herkömmlicher Bauart befestigt, der zu einer Rütteleinrichtung gehört und durch den die aus Hauptbehälterteil 1 und oberem Trichterteil 2 (elnschließlich Gitter 8) bestehende Einheit insgesamt in Vibration versetzt werden kann Der Hauptbehälterteil 1 weist einen sich von oben nach unten vergrößernden Querschnitt auf. Er kann sich dabei in Form eines Kegelstumpfes oder eines Pyramidenstumpfes gleichmäßig von oben nach unten erweitern. An der Innenwand des Hauptbehälterteiles 1 kann ein Gleitanstrich oder eine Gleitschicht 10 vorgesehen sein,um das Herabrutschen des Schüttgutes weiter zu begünstigen.

    [0017] Der untere Trichterteil 3 ist in seinem oberen Bereich gleichfalls mit einem sich über den ganzen Querschnitt erstreckenden Gitter 11 versehen, das an der Wand dieses Trichterteiles 3 so angebracht ist, daß das untere Ende des oberen Trichterteiles 2, das etwas in den unteren Trichterteil 3 hineinragt, nicht mit diesem zweiten Gitter 11 in Berührung kommt. Das zweite Gitter 11 ist ebenso wie das erste Gitter 8 im wesentlichen aus hochkant befestigten, rostartig zusammengestellten Stäben 12 aufgebaut. Die Maschenweite dieses zweiten Gitters 11 kann gleichgroß wie die des ersten Gitters 8 sein; zweckmäßig wird jedoch die Maschenweite des zweiten Gitters 11 etwas kleiner als die des ersten Gitters 8 gehalten. Die Maschenweite des zweiten Gitters 11 hängt in erster Linie von der Größe der Auslauföffnung 13 (am unteren Ende des Trichterteiles 3) sowie von dem darunter angeordneten Absperr- oder Dosierorgan 14 ab, da das zweite Gitter 11 im Bedarfsfalle das Schüttgut soweit zerkleinern soll, daß keine Verstopfungen der Auslauföffnung 13 und der ihr nachgeordneten Organe eintreten können.

    [0018] Der untere Trichterteil 3 weist an seiner Außenwand einen eigenen Vibrationsantrieb 15 auf und kann infolgedessen durch diesen Vibrationsantrieb unabhängig von der aus Hauptbehälterteil 1 und oberem Trichterteil 2 bestehenden Einheit gerüttelt werden. Die beiden Vibrationsantriebe 9 und 15 sind an eine Steuereinrichtung 16 angeschlossen. Diese Steuereinrichtung 16 kann beispielsweise den Vibrationsantrieb 15 des unteren Trichterteiles 3 ständig arbeiten lassen und den Vibrationsantrieb 9 von Hauptbehälterteil 1 und oberem Trichterteil 2 nur zeitweise einschalten. Das Zuschalten des Vibrationsantriebes 9 erfolgt zweckmäßig in Abhängigkeit vom Verhärtungs- bzw. Verkrustungsgrad der Schüttgutsäule oberhalb des Gitters 8.

    [0019] Die Vibrationsantriebe 9 und 15 können dabei entweder mit gleicher oder mit unterschiedlicher Frequenz und Amplitude betrieben werden.


    Ansprüche

    1. Silobehälter für zu Verkrustungen neigendes Schüttgut, mit einem Hauptbehälterteil, einem unter dem Hauptbehälterteil angeordneten und mit ihm verbundenen Auslauftrichter, je einem sich über den Behälter-Querschnitt erstreckenden Gitter am unteren Ende des Hauptbehälterteiles und im Auslauftrichter sowie mit gesonderten Rütteleinrichtungen zur Auflockerung des im Hauptbehälterteil und des im Auslauftrichter befindlichen Gutes, gekennzeichnet durch die Kombinatior folgender Merkmale:

    a) Der Hauptbehälterteil (1) weist einen sich von oben nach unten vergrößernden Querschnitt auf;

    b) Der Auslauftrichter ist in einen oberen und einen unteren Trichterteil (2 bzw. 3) unterteilt, von denen der obere Trichterteil (2) fest mit dem Hauptbehälterteil (1) und der untere Trichterteil (3) elastisch mit dem oberen Trichterteil (2) verbunden ist;

    c) die beiden Rütteleinricntungen (9, 15) sind an der Außenwand der aus Hauptbehälterteil (1) und oberem Trichterteil (2) bestehenden, elastisch am Fundament (6) abgestützten Einheit bzw. an der Außenwand des unteren Trichterteiles (3) angebracht.


     
    2. Silobehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das im unteren Trichterteil (3) vorgesehene Gitter (11) eine kleinere Maschenweite als das im Hauptbehälterteil (1) angeordnete Gitter besitzt.
     
    3. Silobehälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung (16), durch die die Rütteleinrichtung (15) des unteren Trichterteiles (3) ständig und die Rütteleinrichtung (9) der aus Hauptbehälterteil (1) und oberem Trichterteil (2) bestehenden Einheit nur zeitweise eingeschaltet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht