[0001] Die Erfindung betrifft eine untere Führung für eine Schiebetrennwand, insbesondere
für Bade- und/oder Duschräume, mit mehreren, in einer oberen Führungsschiene aufgehängten,
teleskopartig zusammen- und auseinanderschiebbaren Schiebetüren, welche in höchstens
zwei, oben offene und von zwei Führungswänden und einem Boden begrenzte Führungsschlitze
eines länglichen unteren Führungskörpers ragen.
[0002] Eine derartige Führung mit einem einzigen Führungsschlitz ist aus der DT-OS 22 58
179 bekannt. Je kleiner die Zahl der Führungsschlitze ist, desto geringer ist zwar
die Verschmutzungsgefahr, wenn jedoch die Schiebetüren, beispielsweise zum Zweck der
Reinigung nach längerer Zeit aus dem unteren Führungskörper seitlich herausgeschwenkt
werden sollen, ist es bei der Konstruktion der DT-OS 22 58 179 erforderlich, diesen
zu demontieren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, eine seitliche Schwenkbarkeit
der Schiebetüren zu erreichen, ohne daß der längliche untere Führungskörper demontiert
werden müßte.
[0004] Diese Aufgabenstellung wird bei einer unteren Führung der eingangs angegebenen Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine der beiden Führungswände um eine
horizontale geometrische Schwenkachse nach außen schwenkbar ist und daß der Abstand
zwischen den Schiebetüren und dem Boden des von der schwenkbaren Führungswand begrenzten
Führungsschlitzes etwas größer ist als die Höhe des in der ausgeschwenkten Stellung
höchsten Bereiches der Führungswand über dem Boden. Vorzugsweise ist nur ein einziger
Führungsschlitz vorgesehen. Dies bringt den gewünschten Vorteil mit sich, daß die
Schiebetüren nach einer Seite ausgeschwenkt werden können, um sie beispielsweise zu
reinigen oder z.B. zum Scheibenwechsel aus der oberen Führungsschiene auszuhängen.
[0005] Weiterhin kann auch die Verschwenkbarkeit von zwei äußeren Führungswänden sinnvoll
sein, um einen beidseitigen Zugriff zu erlauben oder um bei einer Ausführung mit zwei
Führungsschlitzen und einer festen mittleren Führungswand die Schiebetüren beidseitig
ausschwenken zu können.
[0006] Vorteilhaft ist die schwenkbare Führungswand zwischen seitlichen Rahmenteilen bzw.
Pfosten derart gelagert, daß koaxial zur Schwenkachse jedes seitliche Rahmenteil einen
Schwenkbolzen trägt, welcher in ein sich vertikal erstreckendes Langloch im zugeordneten
Ende der Führungswand ragt, daß in ungeschwenkter Stellung der Schwenkbolzen im oberen
Ende des Langloches sitzt und daß eine Sperre vorgesehen ist, um ein seitliches Ausschwenken
der Führungswand zu verhindern, solange sie nicht so weit angehoben ist, daß der Schwenkbolzen
das untere Ende des Langloches erreicht. Ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Führungskörpers
ist bei dieser Konstruktion ausgeschlossen. Vielmehr muß der Führungskörper erst ein
Stückchen angehoben werden, damit die Sperre ausklinkt und das Schwenken möglich ist.
[0007] Die Sperre besteht vorteilhaft darin, daß exzentrisch zur Schwenkachse jedes seitliche
Rahmenteil einen Sperrbolzen trägt, welcher von einem am zugeordneten Ende der Führungswand
angebrachten Haken von oben hintergriffen wird. Dieser Haken kann beispielsweise aus
einer hakenförmigen Ausfräsung in der Endfläche der Führungswand gebildet sein. Wird
die Führungswand angehoben, so erreicht der Schwenkbolzen das untere Ende des Langloches
und der Sperrbolzen wird vom Haken frei, so daß die Schwenkung nach außen möglich
wird. Selbstverständlich ist auch die kinematische Umkehrung der angegebenen Konstruktion
möglich, bei welcher die Schwenkbolzen und Sperrbolzen nicht an den seitlichen Rahmenteilen
bzw. Trennwandpfosten, sondern an der Führungswand selbst angebracht sind. Die Funktion
ist dann die gleiche.
[0008] Die Schwenkbarkeit der Führungswand bringt es mit sich, daß unter ihr ein Spalt verbleibt.
Damit dieser dazu dienen kann, in den Führungsschlitz eingedrungenes Wasser zum Feuchtraum
zurückzuleiten, ist die schwenkbare Führungswand vorteilhaft auf der Seite des Feuchtraumes
angeordnet. Eine derartige Konstruktion ist vorteilhaft dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden des Führungsschlitzes sich nach außen unter die schwenkbare Führungswand
und mit Abstand zu dieser fortsetzt und vom Führungsschlitz nach außen geneigt ist,
damit das Wasser zum Feuchtraum abläuft. "Außen" ist dabei allein auf den Führungskörper
bezogen. Die Feuchtraumseite stellt im Hinblick auf die Schiebetrennwand die Innenseite
dar.
[0009] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf den unteren Führungskörper, wobei die Schiebetüren schematisch
angedeutet sind,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Gegenstand der Fig. 1 längs der Linie A-A,
Fig. 3 einen Schnitt wie nach Fig. 2, jedoch nach Linie B-B,
Fig. 4 einen Schnitt wie nach Fig. 2, jedoch nach Linie C-C,
Fig. 5 einen Schnitt wie nach Fig. 2, jedoch nach Linie D-D und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des unteren Führungskörpers.
[0010] In den Ausführungsbeispielen weist ein unterer Führungskörper 2 zwei seitliche Führungswände
4 und 6 auf, die zwischen sich einen einzigen Führungsschlitz 7 begrenzen. Drei Schiebetüren
8, 10 und 12 sind in einer nicht dargestellten oberen Führungsschiene aufgehängt (Fig.
1). Unten tragen diese Schiebetüren über Verbindungsteile 14, 16 und 18 Distanzstücke,
mit denen sie aneinander bzw. an den Führungswänden 4 und 6 geführt sind:
[0011] Die innere Schiebetür 8 trägt an einem Ende ein Distanzstück 20, welches an den Innenflächen
22 und 24 der Führungswände 4 und 6 gleitend anliegt (Fig. 1, 5). In den Fig. 3 und
4 sind die hinter der Schnittebene liegenden Distanzstücke 28 und 32 strichliniert
angedeutet.
[0012] Am anderen Ende trägt die innere, d.h. dem Feuchtraum 26 benachbarte Schiebetür 8
ein kleineres Distanzstück 28, welches einerseits an der Innenfläche 22 der Führungswand
4 und andererseits an dem Verbindungsteil 16 der mittleren Schiebetür 10 anliegt (Fig.
1, 4). Die mittlere Schiebetür 10 trägt am einen Ende ein Distanzstück 30, welches
einerseits am Verbindungsteil 14 der inneren Schiebetür 8 und andererseits an der
Innenfläche 24 der Führungswand 6 gleitend anliegt.
[0013] An ihrem anderen Ende trägt die mittlere Schiebetür 10 ein Distanzstück 32, welches
einerseits der Innenfläche 22 der Führungswand 4 und andererseits am Verbindungsteil
18 der - bezogen auf den Feuchtraum 26 - äußeren Schiebetür 12 anliegt (Fig. 1, 3).
Die äußere Schiebetür 12 schließlich trägt an ihrem einen Ende ein Distanzstück 34,
welches einerseits am Verbindungsteil 16 der mittleren Schiebetür 10 und andererseits
der Innenfläche 24 der Führungswand 6 anliegt.
[0014] An ihrem anderen Ende trägt die äußere Schiebetür 12 ein Distanzstück 36, welches
einerseits der Innenfläche 22 der Führungswand 4 und andererseits der Innenfläche
24 der Führungswand 6 anliegt (Fig. 1, 2).
[0015] Durch die sechs Distanzstücke 20, 28, 30, 32, 34 und 36 sind die drei Schiebetüren
8, 10 und 12 im einzigen Führungsschlitz 7 geführt.
[0016] Die beiden Führungswände 4 und 6 sind zwischen seitlichen Rahmenteilen 38 und 40
gelagert (Fig. 1). Diese seitlichen Rahmenteile 38, 40 tragen jeweils einen Schwenkbolzen
42 (Fig. 2, 6). Weiter oben und etwas in Richtung des Führungsschlitzes 7 versetzt
trägt jedes seitliche Rahmenteil weiterhin einen Sperrbolzen 44.
[0017] In der Endfläche des einem seitlichen Rahmenteil 38, 40 benachbarten Endes der Führungswand
4 ist ein dem Schwenkbolzen 42 zugeordnetes, sich vertikal erstrekkendes Langloch
46 zugeordnet. Weiterhin weist die einem seitlichen Rahmenteil 38, 40 zugeordnete
Fläche des Endes der Führungswand 4 eine hakenförmige Ausnehmung 46 auf, durch welche
ein Haken 48 gebildet ist.
[0018] Hebt man die Führungswand 4 etwas an, so gleitet das Langloch 45 über den Schwenkbolzen
42, bis dieser Schwenkbolzen im unteren Ende des Langloches 45 sitzt.
[0019] Der Sperrbolzen 44 sitzt dann in der Ausnehmung 46 in ihrem unteren, offenen Teil,
so daB der Haken 48 diesen Sperrbolzen nicht mehr übergreigt. Die Schwenkung in die
gestrichelt angedeutete Stellung 50 (Fig. 2) der Führungswand 4 kann dann durchgeführt
werden. In dieser Stellung ist der Abstand a zwischen den Schiebetüren (d.h. in der
dargestellten Konstruktion: den Distanzstücken 20, 28, 30, 32, 34, 36) und dem Boden
52 des Führungsschlitzes 7 größer als der Abstand h zwischen dem höchsten Bereich
54 der Führungswand 4 in der gestrichelt dargestellten Stellung 50. Die Schiebetüren
8, 10 und 12 können somit ausgeschwenkt werden, ohne daß die Führungswand 4 dies behindern
würde.
[0020] Zwischen dem Boden 52 des Führungsschlitzes einerseits und der Führungswand 4 andererseits
klafft ein Spalt 56. Durch diesen kann in den Führungsschlitz 7 eingedrungenes Wasser
über den zur Feuchtraumseite 26 hin geneigten Boden 52 zum Feuchtraum hin abfließen.
[0021] Aus herstellungs- und montagetechnischen Gründen ist es sinnvoll, die schwenkbare
Führungswand 4 beidseitig mit einer anschraubbaren Platte 60 abzuschließen, in der
sich das Langloch 45 und die Ausnehmung 46 sowie der Haken 48 befinden (Fig. 6). Ebenso
wird eine Lagerplatte 61 in die seitlichen Rahmenteile 38, 40 eingesetzt und mittels
Schraubverbindung befestigt, die den Schwenkbolzen 42 und den Sperrbolzen 44 trägt.
Bezugszeichenliste
[0022]
2 Führungskörper
4 Führungswand
6 Führungswand
7 Führungsschlitz
8 Schiebetür
10 Schiebetür
12 Schiebetür
14 Verbindungsteil
16 Verbindungsteil
18 Verbindungsteil
20 Distanzstück
22 Innenfläche
24 Innenfläche
26 Feuchtraum
28 Distanzstück
30 Distanzstück
32 Distanzstück
34 Distanzstück
36 Distanzstück
38 seitliches Rahmenteil
40 seitliches Rahmenteil
42 Schwenkbolzen
44 Sperrbolzen
45 Langloch
46 Ausnehmung
48 Haken
50 Stellung
52 Boden
54 höchster Bereich
56 Spalt
60 Platte
61 Lagerplatte
1. Untere Führung für eine Schiebetrennwand, insbesondere für Bade- und/oder Duschräume,
mit mehreren, in einer oberen Führungsschiene aufgehängten, teleskopartig zusammen-
und auseinanderschiebbaren Schiebetüren, welche in höchstens zwei oben offene und
von zwei Führungswänden und einem Boden begrenzte Führungsschlitze eines länglichen
unteren Führungskörpers ragen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine (4) äußere
Führungswand (4) um eine horizontale geometrische Schwenkachse nach außen schwenkbar
ist und daß der Abstand (a) zwischen den Schiebetüren (8, 10, 12) und dem Boden (52)
des von der schwenkbaren Führungswand (4) begrenzten Führungsschlitzes (7) etwas größer
ist als die Höhe (h) des in der ausgeschwenkten Stellung (50) höchsten Bereiches (54)
der Führungswand (4) über dem Boden (52).
2. Untere Führung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare Führungswand
1(4) zwischen seitlichen Rahmenteilen (38, 40) gelagert ist, daß koaxial zur Schwenkachse
jedes seitliche Rahmenteil einen Schwenkbolzen (42) trägt, welcher in ein sich vertikal
erstreckendes Langloch (45) im zugeordneten Ende der Führungswand (4) ragt, daß in
ungeschwenkter Stellung der Schwenkbolzen (42) im oberen Ende des Langloches (45)
sitzt und daß eine Sperre (44, 46, 48) vorgesehen ist, um ein seitliches Ausschwenken
der Führungswand (4) zu verhindern, solange sie nicht so weit angehoben ist, daß der
Schwenkbolzen das untere Ende des Langloches erreicht.
3. Untere Führung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daB exzentrisch zur Schwenkachse
jedes seitliche Rahmenteil (38, 40) einen Sperrbolzen (44) trägt, welcher von einem
am zugeordneten Ende der Führungswand (4) angebrachten Haken (48) von oben hintergriffen
wird.
4. Untere Führung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare Führungswand
zwischen seitlichen Rahmenteilen gelagert ist, daß koaxial zur Schwenkachse jedes
Ende der Führungswand einen Schwenkbolzen trägt, welcher in ein sich vertikal erstreckendes
Langloch im zugeordneten seitlichen Rahmenteil ragt, daß in ungeschwenkter Stellung
der Schwenkbolzen im unteren Ende des Langloches sitzt und daß eine Sperre vorgesehen
ist, um ein seitliches Ausschwenken der Führungswand zu verhindern, solange sie nicht
so weit angehoben ist, daß der Schwenkbolzen das obere Ende des Langloches erreicht.
5. Untere Führung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß exzentrisch zur Schwenkachse
jedes Ende der Führungswand einen Sperrbolzen trägt, welcher von einem am zugeordneten
Rahmenteil angebrachten Haken von unten hintergriffen wird.
6. Untere Führung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden (52) sich nach außen unter die schwenkbare Führungswand (4) und mit Abstand
(Spalt 56) zu dieser fortsetzt und vom Führungsschlitz (7) nach außen geneigt ist.