[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren, wobei mittels einer Crimpmaschine ein konstanter
Arbeitshub erzeugt wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] In den bekannten Crimpmaschinen, wie z. B. in Exzenterpressen, ist zur Übertragung
des Crimphubs zwischen dem oberen und unteren Pleuellaser eine biegesteife, verstellbare
Pleuelstange angeordnet. Die Pleuelstange wird empirisch auf eine Crimphöhe eingestellt,
die zur Erzielung eines optimaler, Crimps für eine bestimmte Verbinderkralle und einen
bestimmten Leiterquerschnitt erforderlich ist. Beim Wechsel entweder des Leiterquerschnitts
oder des Verbinderkrallentyps muß die optimale Crimphöhe des Verbinders erneut durch
mechanische Verstellung der Pleuelstange empirisch ermittelt werden, bevor die Produktion
wieder aufgenommen werden kann. Dieser Vorgang erfordert sehr viel Zeit und Erfahrung
des Bedienungspersonals, weil bei der Crimphöhenveränderung sehr geringe Wege mit
hoher Genauigkeit eingestellt werden mussen. Dabei wird Ausschuß in erheblichem Umfange
produziert.
[0003] Darüber hinaus sind Crimpmaschinen bekannt, bei denen der Arbeitshub pneumatisch
oder hydraulisch erzeugt wird und direkt auf die Crimpwerkzeuge übertragen wird. Über
aufwendige Ventilsteuerung wird nach Erreichen einer bestimmten Crimpkraft der Arbeitshub
gestoppt und der Rückhub eingeleitet. Dabei wird die erforderliche Crimpkraft nur
kurzzeitig aufrechterhalten, was vielfach nicht zur Erzielung eines optimalen Crimps
ausreicht. Ferner werden derartige Anlagen häufig durch unkontrollierbare Druckstöße
beeinträchtigt. Es ist daher nahezu unmöglich, ohne erheblichen Aufwand übliche Crimpmaschinen
auf einen optimalen Crimphub einzustellen und dabei ausreichend lange eine vorgewählte
Crimpkraft aufrechtzuerhalten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zu schaffen, das mit allen bekannten Crimpmaschinen
durchführbar ist und eine konstante vorgewählte Crimpkraft gewährleistet. Ferner ist
Aufgabe der Erfindung,eine Verbindungsvorrichtung zwischen dem Kraft- bzw. Hubelement
und den Crimpwerkzeugen zu schaffen, mit der das erfindungsgemäße Verfahren besonders
einfach durchführbar ist.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Crimpverfahren, wobei mittels einer Crimpmaschine
ein konstanter Arbeitshub erzeugt wird und sich das neue Verfahren dadurch auszeichnet,
daß nach Erreichen einer vorgewählten Crimpkraft der überschüssige Arbeitshub unter
Aufrechterhaltung der Crimpkraft abgelenkt wird. Dabei ist vorteilhaft, wenn die Aufrechterhaltung
der Crimpkraft durch eine Gegenkraft gewährleistet wird und der überschüssige Arbeitshub
auf ein Kniehebelsystem abgelenkt wird. Besonders vorteilhaft ist, wenn die Aufrechterhaltung
der Crimpkraft und Ablenkung des überschüssigen Arbeitshubs mit mindestens einem federbelasteten
Kniehebelsystem erfolgt. Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Verbindungsvorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Hubübertragungselement,
insbesondere zwischen dem oberen und dem unteren Pleuellager einer Exzenterpresse
angeordnet, die sich dadurch auszeichnet, daß das Hubübertragungselement gelenkig
gelagert und mit einer veränderbaren Gegenkraft belastet ist. Es ist besonders vorteilhaft,
wenn die Gegenkraft durch Federkräfte erzeugt wird und die Hubübertragungselemente
aus einem Kniehebelsystem bestehen, wobei die Federkraft geringer als die erforderliche
Crimpkraft ist. Weitere wesentliche Merkmale der Erfindung werden durch die Unteransprüche
7 bis 12 gekennzeichnet.
[0006] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Rückansicht,
Fig. 4 einen Sehnitt entlang der Linie IV-IV in Fig, 8,
Fig. 5 eine Seitenansieht.
[0007] Zwischen dem cheren Stutzlager 1 und dem unteren Stützlager 2 ist das Hubübertragungselement
angeordnet. Dabei ist das obere Stützlager 1 mit dem oberen Pleuellager 4 und das
untere Stützlager 2 mit dem nicht dargestellten unteren Pleuellager der Exzenterpresse
in beliebiger Weise verbunden.
[0008] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung besteht das Hubübenrdgungselement
aus einem in den Stützlagern 1 und 2 gelenkig gelagerten Doppelkniehcbelsystem 5,
das mit einem Federsystem 6 belastet ist.
[0009] Das Kniehebelsystem 5 ist symmetrisch aus zwei Kniehebeln 7 aufgebaut. Jeder Kniehebel
7 weist einen im oberen Stützlager 1 um die Achse 10 drehbar gelagerten oberen Kniehebelarm
8 und einen im unteren Stützlager 2 um die Achse 11 drehbar gelagerten unteren Kniehebelarm
9 auf. Miteinander sind die Hebelarme 8 und 9 drehbar um die Achse 12 verbunden. Sie
stützen sich gegeneinander über die von den Achsen 12 ausgehenden Abstützstege 13
ab. Die Länge der Stege 13 ist derart gewählt, daß die Kniehebel 7 in der Vorderansicht
nach außen abgewinkelt sind und die Hebelarme 8 und 9 einen Winkel α von 140 bis 160°,
vorzugsweise von 148 bis 152° bilden.
[0010] Nach dem dargestellten bevorzugten Beispiel bestehen die oberen Hebelarme 8 aus je
einem Winkeleisen, die im Schlitz 14 des oberen Stützlagers 1 in den Achsen 10 und
im Bereich der Winkelecke mit den Achsen 12 in den Achsgabeln 15 des Hebelarmes 9
lagern. An die Achsgabel 15 schließt sich der untere Teil 16 des Hebelarmes 9 an,
der im Schlitz 17 des unteren Stützlagers 2 mit der Achse 11 lagert.
[0011] Um zu verhindern, daß das untere gegenüber dem oberen Stützlager bei einer Hubbewegung
unter Einwirkung der Crimpkraft seitlich ausweicht, ist ein Führungsstück 18 vorgesehen.
Das Führungsstück 18 ist fest an der Rückwand 19 des oberen Stützlagers 1 angeordnet
und erstreckt sich senkrecht nach unten. Es wird mit seinem Gleitstück 22 in einer
entsprechend ausgebildeten Nut 20 der Rückwand 21 des unteren Stützlagers 2 geführt,
wobei in Ruhestellung der Verbindungsvorrichtung ein Gleitspalt 23 zwischen dem Ende
des Gleitstückes 22 und dem Boden 24 der Nut 20 verbleibt, dessen Höhe den Maximalhub
der Vorrichtung begrenzt.
[0012] Das Kniehebelsystem 5 ist erfindungsgemäß mit einer einstellbaren Gegenkraft belastet.
Vorzugsweise wirkt diese Gegenkraft rechtwinklig zur Crimpkraft auf jeden Kniehebel
inRichtung der Abstützstege 13. Im dargestellten Beispiel wird die Gegenkraft mit
einem Federsystem 6 erzeugt. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Gegenkraft
z. B. vorzugsweise pneumatisch oder auf eine andere geeignete Weise zu erzeugen.
[0013] Das Federsystem 6 besteht aus einer durchgehenden, waagerecht angeordneten Achse
25, die in den auf den Achsen 12 fest sitzenden Achslagern 26 gleitend lagert und
zwischen den Lagern 26 und dem Verstellsystem 27 die Druckfedern 28 trägt, die sich
gegen das Verstellsystem 27 und das Achslager 26 in geeigneter Weise abstützen. Mit
dem Verstellsystem 27 kann die Federkraft sehr genau eingestellt werden.
[0014] Die Funktionsweise der neuen Verbindungsvorrichtung ist folgende. Die zum Crimpen
erforderliche und von der Exzenterpresse erzeugte Crimpkraft wird über die erfindungsgemäße
Verbindungsvorrichtung auf die Crimpwerkzeuge übertragen. Beim Erreichen einer vorgewählten
bestimmten Crimpkraft knickt bei weiterer Belastung das Kniehebelsystem gegen die
Kraft der Federn aus. Dadurch wird mit Sicherheit erreicht, daß die an den Crimpwerkzeugen
auftretende Crimpkraft kontrollierbar einen bestimmten Betrag aufweist. Soll ein Wechsel
in bezug auf die Verbinderkralle und/oder den Verbinder erfolgen, wird die Federkraft
des Federsystems verstellt. Die neue Einstellung gewährleistet dann die gewünschte
neue Crimpkraft.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Federkennlinien,der Kniehebelwinkel
α und die Spalthöhe des Spalts 23 derart aufeinander abgestimmt, daß die Einstellung
der Crimpkraft mit großer Genauigkeit vorgenommen werden kann. Die Federkennlinie
und der Kniehehelwinkel α korrespondie ren dabei so, daß in einem weiten Überlastbereich
die Crimpkraft gleich bleibt. Mit der Einstellung einer bestimmten Crimpkraft ergibt
sich für jede Einheit bestehend aus Verbinderkralle und dem der Verbinderkralle zugeordneten
Leiterqüerschnittsbereich eine optimale Crimphöhe für alle Einheiten des gleichen
Typs. Die Crimphöhendifferenz eines bestimmten Verbindertyps liegt dabei im Rahmen
der Spalthöhe desSpalts 23 und beträgt meist nur wenige Zehntel mm. In diesem Bereich
sind die Crimpkraftdifferenzen von nur etwa 5 bis 10 % der Crimpkraft genau einzustellen,
um bei jedem Einheitentyp, bestehend aus Verbinderkralle und Leiter, mit optimaler
Kraft crimpen zu können. Dies gelingt in überraschender Weise durch die Kombination
des Kniehebelsystems mit der Gegenkraft dergestalt, daß bei zweckmäßiger Abstimmung
des Winkels α des Kniehebelsystems auf die vergleichsweise geringen Federkräfte des
Federsystems und bei einer relativ hohen Crimpkraft für jeden Maschinentyp eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Verfügung gestellt werden kann. Da die Bauhöhe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lediglich der Bauhöhe der bekannten Pleuelstange entspricht, kann letztere
durch die neue Verbindungsvorrichtung in jeder vorhandenen Exzenterpresse ausgetauscht
werden.
[0016] Im Rahmen der Erfindung wird somit eine Art Überlastsicherung geschaffen, die die
Voreinstellung einer Maximallast ermöglicht und beim Überschreiten dieser Last dafür
sorgt, daß ein Gegenkraftsystem die Überlast kompensiert. Dies kann - wie beschrieben
- mit einem Kniehebel- und Federsystem erfolgen, ist jedoch auch mit anderen äquivalenten
Mitteln durchrührbar, wobei es darauf ankommt, daß die erforderliche Crimpkraftdifferenz
mit geeigneten Mitteln auf einstellbare Gegenkraftdifferenzwerte transformiert wird.
1. Crimpverfahren, wobei mittels einer Crimpmaschine ein konstanter Arbeitshub erzeugt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichen einer vorgewählten Crimpkraft der
überschüssige Arbeitshub unter Aufrechterhaltung der Crimpkraft abgelenkt wird.
2. Crimpverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrechterhaltung
der Crimpkraft durch eine Gegenkraft gewährleistet wird.
3. Crimpverfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der überschüssige
Arbeitshub auf ein Kniehebelsystem gelenkt wird.
4. Crimpverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufrechterhaltung der Crimpkraft und Ablenkung des überschüssigen Arbeitshubs
mit mindestens einem federbelasteten Kniehebelsystem erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, bestehend aus
einer Verbindungsvorrichtung mit einem Hubübertragungselement, vorzugsweise zwischen
oberem und unterem Pleuellager, insbesondere einer elektrisch angetriebenen Exzenterpresse
zum Crimpen von Verbinderkrallen, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubübertragungselement
gelenkig gelagert und mit einer veränderbaren Gegenkraft belastet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkraft durch Federkräfte
erzeugt wird und die Hubübertragungselemente aus einem Kniehebelsystem bestehen, wobei
die Federkraft geringer als die erforderliche Crimpkraft ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kniehebelsystem
(5) symmetrisch aus zwei Kniehebeln (7) aufgebaut ist, jeder Kniehebel (7) einen im
oberen Stützlager (1) um die Achse (10) drehbar gelagerten oberen Kniehebelarm (8)
und einen im unteren Stützlager (2) um die Achse (11) drehbar gelagerten unteren Kniehebelarm
(9) aufweist, wobei die Kniehebelarme (8,9) drehbar um die Achse (12) miteinander
verbunden sind und sich gegeneinander über die von den Achsen (12) ausgehenden Abstützstege
(13) abstützen.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Abstützstege (13) derart gewählt ist, daß die Kniehebel (7) in der
Vorderansicht nach außen abgewinkelt sind und die Hebelarme (8 + 9) einen Winkel c4
von 140 bis 160°, vorzugsweise von 148 bis 1520, bilden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Hebelarme (8)
aus einem Winkeleisen bestehen, die im Schlitz (14) des oberen Stützlagers (1) in
den Achsen (10) und im Bereich der Winkelecke mit den Achsen (12) in den Achsgabeln
(15) des Hebelarmes (9) lagern und daß sich an die Achsgabeln (15) der untere Teil
(16) des Hebelarmes (9) anschließt, der im Schlitz (17) des unteren Stützlagers (2)
mit der Achse (11) lagert.
O. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Führungsstück (18) fest an der Rückwand (19) des oberen Stützlagers (1) angeordnet
ist, sich senkrecht nach unten erstreckt und mit seinem Gleitstück (22) in einer entsprechend
ausgebildeten Nut (20) der Rückwand (21) des unteren Stützlagers (2) geführt wird,
wobei in Ruhestellung der Verbindungsvorrichtung ein Gleitspalt (23) zwischen dem
Ende des Gleitstücks (22) und dem Boden (24) der Nut (20) verbleibt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kniehebelsystem (5) mit einer einstellbaren Gegenkraft
belastet wird, wobei die Gegenkraft rechtwinklig zur Crimpkraft auf jeden Kniehebel
in Richtung der Abstutzstege (13) wirkt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkraft mit einem
Federsystem (6) erzeugt wird, das aus einer durchgehenden, waagerecht angeordneten
Achse (25) besteht, die in den auf den Achsen (12) fest sitzenden Achslagern (26)
gleitend lagert und zwischen den Lagern (26) und dem Verstellsystem (27) die Druckfedern
(28) trägt, die sich gegen das Verstellsystem (27) und das Achslager (26) abstützen.