Die Erfindung bezieht sich auf eine Wärmetransportvorrichtung mit einem Verdampfer
und einem damit verbundenen, im Betrieb höher gelegenen Kondensor, einem Wärmetransportmittel,
das im Betrieb in Dampfphase vom Verdampfer zum Kondensor strömt und in flüssiger
Phase zum Verdampfer zurückströmt, und einem Ventil zum Unterbrechen des Flüssigkeitsrückflusses.
Eine Wärmetransportvorrichtung der obengenannten Art ist aus der FR-PS 989 715 bekannt.
Hierbei sind voneinander getrennte Dampf- und Flüssigkeitsrückflußleitungen vorhanden
und ist in die Flüssigkeitsrückflußleitung ein handbetätigbares Ventil zur Unterbrechung
des Rückflusses aufgenommen.
Der innere Druck einer derartigen Wärmetransportvorrichtung wird durch den Dampfdruck
des Wärmetransportmittels an der kältesten Stelle, d.h. im Kondensorbereich, bestimmt.
Der innere Druck ist also von der Temperatur des Kondensors abhängig. In vielen Anwendungsfällen
ist es erwünscht, daß die Kondensortemperatur und damit die vom Kondensor einem Wärmeverbraucher
abgegebene Wärmemenge einen bestimmten Wert nicht überschreiten, sogar dann nicht,
wenn die Temperatur des Verdampfers diesen Wer weitgehend übersteigt.
Bei der obengenannten bekannten Vorrichtung kann zwar der Rückfluß des kondensierten
Wärmetransportmittels unterbrochen und dadurch eine Abkühlung des Kondensors erhalten
werden, aber durch Handbetätigung des Ventils ist eine Beherrschung der Kondensortemperatur
auf einem bestimmten Temperaturpegel praktisch nicht durchführbar.
Die Erfindung hat nun zur Aufgabe, eine Wärmetransportvorrichtung zu schaffen, bei
der die Temperatur des Kondensors auf einfache Weise automatisch auf einen maximalen
und praktisch konstanten Wert begrenzt wird.
Zur Erfüllung dieser Aufgabe weist die Wärmetransportvorrichtung eingangs erwähnter
Art gemäß der Erfindung das Kennzeichen auf, daß das Ventil innerhalb des Kondensorbereiches
angeordnet ist und durch ein innerhalb der Vorrichtung vorgesehenes und dem Dampfdruck
des Wärmetransportmittels ausgesetztes Druckausdehnungsgefäß betätigt wird, das beim
Überschreiten eines bestimmten Dampfdruckes im Kondensor das Ventil schließt.
Bei Unterbrechung des Kondensatrückflusses durch das Ventil sammelt sich das Kondensat
über diesem Ventil an. Da das Ventil innerhalb des Kondensorbereiches liegt und die
Wände des durch dieses Ventil begrenzten Kondensorteils isotherm sind, ist vermieden
worden, daß innerhalb dieses Raumes ein Verdampfungskondensationskreislauf auftreten
würde, wobei an der Stelle des Ventils die Verdampfungszone wäre.
Abhängig von der Kondensortemperatur und damit abhängig vom inneren Druck der Wärmetransportvorrichtung
dehnt sich das Druckausdehnungsgefäß mehr oder weniger aus und sorgt das durch dieses
Gefäß betätigte Ventil automatisch für das Unterbrechen bzw. Freigeben des Kondensatrückflusses.
Vorzugsweise hat das Druckausdehnungsgefäß in äußerlich unbelastetem Zustand einen
inneren Druck, der dem einer bestimmten maximal zulässigen Kondensortemperatur zugeordneten
Dampfdruck des Wärmetransportmittels entspricht.
Eine günstige Ausführungsform der Wärmetransprotvorrichtung nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer und der Kondensor einen Teil eines einfachen
geschlossenen Rohres bilden und über eine das Ventil überbrückende Druckausgleichsleitung
miteinander in Verbindung stehen.
Nach der Erfindung kann das Druckausdehnungsgefäß als gasgefüllter Faltenbalg ausgebildet
sein.
Nach der Erfindung ist es auch möglich, daß im Druckausdehnungsgefäß eine mechanische
Feder vorgesehen ist, wobei das Druckausdehnungsgefäß entweder evakuiert oder mit
einem Gas eines bestimmten Druckes gefüllt ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine rohrförmige Wärmetransportvorrichtung mit dem
Ventil in geöffnetem Zustand (Fig. 1a) sowie in geschlossenem Zustand (Fig. 1b) und
mit einer inneren Druckausgleichsleitung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine rohrförmige Wärmetransportvorrichtung mit dem
Ventil in geöffnetem Zustand (Fig. 2a) und in geschlossenem Zustand (Fig. 2b) mit
einer inneren Druckausgleichsleitung und mit einem innerhalb des Kondensors angeordneten
Druckausgleichsgefäß,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine rohrförmige Wärmetransportvorrichtung mit dem
Ventil im geöffneten Zustand (Fig. 3a) und in geschlossenem Zustand (Fig. 3b) und
mit einer äußeren Druckausgleichsleitung,
Fig. 4a einen Längsschnitt durch eine Wärmetransportvorrichtung mit getrennter Dampfleitung
und Kondensatrückflußleitung und mit dem Ventil in geöffnetem Zustand,
Fig. 4b eine Darstellung des Kondensorteils nach Fig. 4a mit dem Ventil in geschlossenem
Zustand.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein geschlossenes Rohr bezeichnet mit einem
Verdampfer 2 und einem Kondensor 3, der mit Flanschen 4 zur Förderung der Wärmeübertragung
versehen ist. In dem Rohr 1 befindet sich ein Wärmetransportmittel 5, beispielsweise
Wasser, Ammoniak oder Kohlenwasserstoff bekannt unter dem Markennamen Freon, das durch
Zufuhr von von einer Wärmequelle 6 her- rührender Wärme verdampfbar ist.
Innerhalb des Kondensors 3 ist ein Ventil 7 mit einem Ventilkörper 7a angeordnet,
der mit einem Ventilsitz 8 zusammenarbeitet. Der Ventilkörper 7a ist über eine Stange
9 mit einem gasgefüllten Balg 10 als Druckaüsdehnungsgefäß verbunden. Der Balg 10
ist auf der Unterseite mittels einer Unterstützung 11 an der Wand des Rohres 1 befestigt.
Durch den Ventilkörper 7a ist ein Rohr 12 als Druckausgleichsleitung hindurchgeführt.
Der Gasdruck innerhalb des Balges 10 in äußerlich unbelastetem Zustand entspricht
dem einer maximal zulässigen Kondensortemperatur entsprechenden Dampfdruck des Wärmetransportmittels.
Im Betrieb mit geöffnetem Ventil 7 verdampft die Flüssigkeit im Verdampfer 2, steigt
zum Kondensor 3 auf und kondensiert an dieser Stelle unter Abgabe von Wärme. Unter
dem Einfluß der Schwerkraft strömt das Kondensat zum Verdampfer 2 zurück. Wenn die
Kondensortemperatur niedriger ist als die maximal erlaubte Kondensortemperatur, ist
der Dampfdruck im Rohr 1 niedriger als der der maximal erlaubten Kondensortemperatur
entsprechende Dampfdruck. In diesem Fall ist der Gasdruck innerhalb des Balges 10
größer als der Dampfdruck im Rohr 1 und das Ventil 7 wird durch den Balg 10 in geöffnetem
Zustand gehalten (Fig. 1a). Erreicht die Kondensortemperatur den maximal erlaubten
Wert, so ist der Dampfdruck größer als der Gasdruck innerhalb des Balges 10, wodurch
dieser mit dem oberen Ende nach unten gedrückt und das Ventil 7 geschlossen wird.
Das Wärmetransportmittel 5, das im Verdampfer 2 verdampft, gelangt nun über die Druckausgleichsleitung
12 in den Kondensor 3 und sammelt sich nach Kondensation über dem Ventil 7 an (Fig.
1b).
Da der Kondensatrückfluß unterbrochen ist, verdampft weniger Flüssigkeit im Verdampfer
2 (weniger Kochen an der Stelle der Verdampferwand durch eine abgenommene Kontaktoberfläche
Verdampferwand/Flüssigkeit wegen eines niedrigeren Flüssigkeitspegels). Der Wärmetransport
zum Kondensor nimmt daher ab. Dadurch sinkt die Kondensortemperatur.
Wegen der Druckausgleichsleitung 12 ist der Ventilkörper 7 auf beiden Seiten demselben
Dampfdruck ausgesetzt, so daß dieser Körper nicht durch einen etwaigen höheren Dampfdruck
auf der Verdampferseite nach oben gedrückt werden könnte.
Bei sinkender Kondensortemperatur nimmt der Dampfdruck im Rohr 1 ab, der Gasdruck
im Balg 10 wird wieder vorherrschen und das Ventil 7 wieder geöffnet. Das Kondensat
kann dann wieder zum Verdampfer 2 zurückströmen.
Die Wirkungsweise der in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Vorrichtungen entspricht der
der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die Wärmetransportvorrichtung nach Fig. 2 hat ein innerhalb des Kondensors 3 angeordnetes
Druckausdehnungsgefäß 20 mit einem fest angeordneten Zylinder 21 und einem darin beweglichen
Kolben 22. Der auf den Kolben 22 wirkende innere Druck des Ausdehnungsgefäßes 20 ist
durch zwei Komponenten gegeben: eine abgeschlossene Gasmenge (nicht dargestellt) und
eine Druckfeder 23.
Die Wärmetransportvorrichtung nach Fig. 3 weicht von der aus Fig. 1 darin ab, daß
im vorliegenden Fall eine äußere Druckausgleichsleitung 30 statt einer inneren vorhanden
ist.
Bei der Wärmetransportvorrichtung nach Fig. 4 ist eine Dampfleitung 40 und eine davon
getrennte Kondensatrückflußleitung 41 vorhanden. Im Vergleich zu Fig. 1 ist der Balg
10 in diesem Fall im Kondensor 3 untergebracht. Die Dampfleitung 40 ist zugleich als
Druckausgleichsleitung wirksam.
Außerhalb des Bereiches des Ventils 7 können die Innenwände der dargestellten Wärmetransportvarrichtungen
mit einer Kapillarstruktur versehen sein, die für eine gleichmäßige Benetzung des
Verdampfers und Kondensors sorgt und einen Rückfluß von Kondensat zum Verdampfer fördert.
Die Wärmetransportvorrichtung eignet sich beispielsweise zum Gebrauch in Sonnenkollektor-
und Wärmepumpensystemen oder bei Warmwasserspeichern, deren Wassertemperatur einen
bestimmten Wert nicht überschreiten darf, beispielsweise zur Vermeidung von Kalkablagerung
im Speicher.