[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Identifizierung von Kraftfahrzeugen,
bestehend aus längs der Verkehrs- wege ortsfest angeordneten Lesestellen und am Kraftfahrzeug
montierten Antwortgeräten.
[0002] Derartige Einrichtungen haben ein breites Anwendungsgebiet. Bei Mautstellen, beispielsweise
auf Autobahnen, vor Brücken und Tunnels läßt sich durch die automatische Identifizierung
der Kraftfahrzeuge außer der Personaleinsparung eine erhebliche Erhöhung Des Durchsatzes
erreichen. Eine entsprechende Bedeutung haben solche Einrichtungen auch für die Halter
von geschlossenen Kfz-Flo-;ten, nämlich Polizei, Feuerwehr, Tanklastwagen, Betriebsfahrzeuge
und dgl.
[0003] Bei bisherigen Identifizierungssystemen ist die Lesestelle entweder in der Fahrbahndecke
eingebaut und die Antwortgeräte dementsprechend unter dem Fahrzeug befestigt oder
aber die Identifizierung wird von der Straßenseite aus -durchgeführt. Bei beiden Varianten
überwiegen jedoch die Nachteile gegenüber den Vorteilen. So ist beim Einbau der Lesestelle
in die Fahrbahn nachteilig, daß wegen dämpfender Wirkungen von Wasser- und Schneeschichten
.der Fahrbahn die Informationsübertragung von vornherein auf den tiefen NHz- bzw.
kHZ-Frequenzbereich beschränkt wird. Wegen hoher Installations- und Wartungskosten
ist zudem der wirtschaftliche Aufwand erheblich. Außerdem kann das Antwortgerät auf
der Fahrzeugunterseite beschädigt oder durch Verschmutzung in seiner Funktion beeinträchtigt
werden.
[0004] Bei Identifizierungssystemen mit seitlich angeordneten Lesestellen und Antwortgeräten
treten besonders bei mehrspurigen Straßen wegen Abdeckung durch benachbarte Fahrzeuge
erhebliche Probleme auf. Schwierig ist auch die Anbringung des Antwortgerätes an der
Kraftfahrzeugseite, das zudem wegen möglicher mechanischer Beschädigungen und Beeinflussung
durch Drittpersonen gefährdet ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Einrichtung zur Identifizierung
von Fahrzeugen eine Lösung anzugeben, die die vorstehend aufgeführten Nachteile vermeidet.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß die Lesestellen über
der Fahrbahn, beispielsweise an Durchfahrten, Brücken oder Lichtmasten, angebracht
sind mit senkrecht nach unten oder schräg nach vorn verlaufender Strahlungsrichtung
und daß das Antwortgerät jeweils im Fahrzeuginneren an der Windschutzscheibe (Frontscheibe),
am Rückspiegel oder einem anderen von oben bzw. von vorn durch die Lesestelle gut
erfaßbaren Platz montiert ist.
[0007] Das Antwortgerät weist in vorteilhafter Weise eine sehr flache Ausführungsform auf
( < 10 mm) und wird an der Innenseite der Windschutzscheibe aufgeklebt. Dadurch können
einerseits bei Übertragungsfrequenzen oberhalb 1 GHz auftretende störende Reflexionen
an der Glasscheibe auf ein Minimum reduziert werden, andererseits läßt sich dadurch
das Gerät so ausbilden, daß eine zerstörungsfreie Demontage durch Unbefugte nicht
möglich ist, was eine zusätzliche Diebstahlsicherung darstellt.
[0008] In vorteilhafter Weiterbildung des Anmeldungsgegenstandes ist vorgesehen, daß das
Antwortgerät Informationsträger in Form von Codekarten enthält, die in vorteilhafter
Weise auswechselbar ausgebildet sind. Durch Einschieben eines zusätzlichen Informationsträgers
kann somit der Informationsträgerteil des Antwortgerätes geändert werden. Die Codekarten,
beispielsweise Lochkarten, Magnetkarten oder Karten mit Halbleiterspeichern, gestatten
es dem Befugten, das Antwortgerät in eindeutiger Weise einzustellen. Dadurch läßt
sich ein Mißbrauch des Fahrzeuges verhindern. Falls das Antwortgerät auf den Zündkreis
des Fahrzeuges eingreift, kann die Codekarte als Diebstahlsicherung für das Kraftfahrzeug
dienen. In Kombination mit der Diebstahlsicherheit des Antwortgerätes stellt die Codekarte
ein fälschungssicheres Kennzeichen dar.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung des Anmeldungsgegenstandes ist ferner vorgesehen,
daß der Informationsinhalt des Antwortgerätes durch Anlegen von Steuerspannungen elektronisch-ferneinstellbar
ist. Damit kann z.B. mittels einer Tastatur am Armaturenbrett ein nur dem Fahrer bekannter
Code eingegeben werden. Dieses fernsteuerbare Antwortgerät kann auch an das Zündschloß
des Fahrzeuges angeschlossen werden, womit es entweder lediglich aktiviert oder über
die Kombination des Schlüssels ferneingestellt werden kann. Dies ergibt zugleich eine
zusätzliche Diebstahlsicherung des Fahrzeuges.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsformen für die Anbringung der Lesestellen über der Fahrbahn,
Fig. 3 und 4 Ausführungsformen und Befestigung des Antwortgerätes im Fahrzeug.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Durchfahrt für Kraftfahrzeuge, beispielsweise eine Maut- oder Zollstelle,
bei der eine sich über alle Fahrspuren erstreckende Überdachung vorgesehen ist. An
der Stirnseite des Daches 1 sind in Richtung der ankommenden Fahrzeuge jeweils über
den einzelnen Fahrspuren mit Strahlrichtung schräg nach vorn auf die entgegenkommenden
Fahrzeuge Lesestellen 2 angebracht. Von den Lesestellen 2 werden die Informationen
der Antwortgeräte 5 der Fahrzeuge 3 erfaßt. In der Figur ist ein solches Antwortgerät
5 beim Fahrzeug in der rechten Fahrspur und bei den Fahrzeugen der Gegenfahrbahn erkennbar.
[0013] Fig. 2 zeigt als weitere Möglichkeit der Anordnung von Lesestellen eine sich über
eine breite Fahrbahn mit mehreren Fahrspuren erstreckende Brücke 7. Auf der dem ankommenden
Verkehr zugekehrten Seite der Brücke sind über den einzelnen Fahrspuren jeweils Lesestellen
2 angebracht, die senkrecht nach unten strahlen. Die über der rechten Fahrbahnseite
angeordneten Lesestellen, also im Bild dem Betrachter zugekehrten Lesestellen, sind
über ausgezogene gezeichnete Linien miteinander verbunden, die über der linken Fahrbahnseite
angeordneten Lesestellen, also den Gegenverkehr erfassenden Lesestellen, sind mit
strichlierten Linien miteinander verbunden. Eine Verbindungsleitung 8 führt zu einer
Zentrale, ineder die Informationen der Lesestellen ausgewertet werden.
[0014] Bei der Montage von Lesestellen über der Fahrbahn ergibt sich dabei die Möglichkeit,
Fahrzeuge, die nicht mit Antwortgeräten ausgerüstet sind bzw. deren Antwortgerät defekt
ist, mit einem geringfügig erweiterten Lesesystem zu erfassen, z.B. durch Messung
der Reflexionsfaktoränderung oder des Dopplereffektes.
[0015] Fig. 3 zeigt die Anbringung des Antwortgerätes in einem Fahrzeug, LKW und eines und
zwar an der Windschutzscheibe 4 eines/in der Seitenansicht und in der Draufsicht dargestellten
PKW 3. Das Antwortgerät 5 ist hierbei extrem flach ausgebildet und an der Innenseite
der vorderen Windschutzscheibe (Frontscheibe) aufgeklebt. Die Montage erfolgt dabei,
um Sichtbehinderung zu vermeiden, oben hinter dem Rückspiegel oder in einer der Ecken
der Windschutzscheibe.
[0016] Fig. 4 zeigt die Montage des Antwortgerätes 5 am inneren Rückspiegel 6 des Fahrzeugs,
und zwar an dem Haltestab. Ein Antwortgerät extrem dünner Ausführung kann auch an
der Rückseite des Innenspiegels befestigt, insbesondere aufgeklebt werden, wie dies
vorstehend bei der Ausführungsform des auf der Windschutzscheibe aufgeklebten Antwortgerätes
beschrieben ist.
[0017] Das Antwortgerät läßt sich auch im Armaturenbrett unterbringen. In diesem Fall wird
die zugehörige Antenne in vorteilhafter Weise auf der vorderen Windschutzscheibe aufgebracht.
Diese kann beispielsweise als Klebfolie ausgebildet sein.
1. Einrichtung zur Identifizierung von Fahrzeugen, bestehend aus längs der Verkehrswege
ortsfest angebrachten Lesestellen und am Fahrzeug montierten Antwortgeräten, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lesestellen (2) über der Fahrbahn, beispielsweise an Durchfahrten
(1), Brücken (7) oder Lichtmasten, angebracht sind mit senkrecht nach unten oder schräg
nach vorn in Richtung der ankommenden Fahrzeuge zur Fahrbahn hin verlaufender Strahlungsrichtung
und daß das Antwortgerät (5) jeweils im Fahrzeuginneren an der Windschutzscheibe (4)
(Frontscheibe), am Rückspiegel (6) oder einem anderen, von oben bzw. von schräg vorn
durch die Lesestelle (2) gut erfaßbaren Platz montiert ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antwortgerät (5) eine
sehr flache Ausführungsform aufweist ( < 10 mm).
3. Antwortgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antwortgerät
(5) auf der Innenseite der Windschutzscheibe (4) aufgeklebt ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch geekennzeichnet, daß das
Antwortgerät (5) Informationsträger in Form von Codekarten enthält.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Codekarten auswechselbar
ausgebildet sind.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Informationsinhalt des Antwortgerätes (5) durch Anlegen von Steuerspannungen elektronisch
ferneinstellbar ist.