[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung und Aufrechterhaltung der
Aktivität einer fotografischen Verarbeitungslösung, insbesondere einer Lith-Entwicklungslösung,
in einer intermittierend mit belichtetem fotografischem Material beschickten Durchlauf-Verarbeitungsmaschine,
wobei der verarbeitungslösung jeweils vor, gleichzeitig mit oder nach der Einführung
von fotografischem Material ein aus Konzentraten und Verdünnungswasser bestehender
Regenerator zugeführt wird.
[0002] Bei der Verarbeitung von fotografischen Materialien in automatisch arbeitenden Maschinen
muss dafür gesorgt werden; dass die einzelnen Verarbeitungsbäder eine konstante Aktivität
aufweisen, damit auch über einen längeren Zeitraum stets eine konstante Verarbeitungsqualität
erreicht wird. Dabei sind es im allgemeinen zwei verschiedene Faktoren, welche die
Aktivität der Bäder im Laufe der Zeit verändern können:
a) die chemische Erschöpfung durch den Verarbeitungsvorgang selbst,
b) chemische Veränderungen, die nicht durch den Verarbeitungsvorgang, sondern durch
andere Faktoren bewirkt werden, z.B. durch die Einwirkung von Luftsauerstoff, allmähliche
Zersetzung einzelner Komponenten, Anreicherung von Nebenprodukten etc.
[0003] Dabei ist die Veränderung (a) im allgemeinen direkt von der Menge des verarbeiteten
Materials abhängig; die Veränderung (b) ist dagegen von der verarbeiteten Materialmenge
im allgemeinen unabhängig, sondern eine Funktion von Standzeit und Badtemperatur.
[0004] Es zeigt sich deshalb in vielen Fällen, dass es nicht genügt, das Verarbeitungsbad
durch Zugabe verbrauchter Komponenten nach Massgabe der Menge verarbeiteten Materials
zu regenerieren; vor allem bei längeren Stillständen wird es viel mehr notwendig sein,auch
die Standzeit des Bades zu berücksichtigen und eine zusätzliche Erneuerung solcher
Komponenten einzuführen, die durch spontane oder etwa durch Luftsauerstoff bewirkte
Veränderungen verloren wurden.
[0005] Standzeit-abhängiges Verhalten zeigt sich vor allem bei solchen Verarbeitungsbädern,
die Substanzen enthalten, deren Wirkung auf Reduktion und Oxidation beruht. Insbesondere
sind es fotografische Entwicklungsbäder, welche durch Luftsauerstoff leicht oxidiert
werden können. Ein weiteres Beispiel bilden die beim Silberfarbbleichverfahren verwendeten
Farbbleichbäder, deren Wirkung auf einem relativ empfindlichen Redoxgleichgewicht
der darin enthaltenen Bleichkatalysatoren und Oxidationsmittel beruht. Besonders schwierig
ist jedoch das Regenerationsproblem bei den für die Entwicklung von Hochkontrastmaterialien
verwendeten soge- nannten Lith-Entwicklern. Diese enthalten, neben Hydrochinon als
einziger Entwicklersubstanz, nur sehr wenig Sulfit und werden deshalb durch Luftsauerstoff
leicht oxidiert. Ausserdem sind für die Aktivität von Lith-Entwicklern noch weitere
Faktoren, wie das pH und die momentane Konzentration an Bromionen von ausschlaggebender
Bedeutung. Da bei der Entwicklung von fotografischem Material einerseits Hydrochinon
und Sulfit verbraucht wird und andererseits Bromionen freigesetzt werden, bildet die
Konstanthaltung der Aktivität in derartigen Bädern ein besonders-schwieriges Problem,
und es ist dabei notwendig, sowohl die Veränderungen, welche durch die fortlaufende
Entwicklung von fotografischem Material, als auch diejenigen, welche durch die Veränderungen
infolge verschieden langer Standzeit verursacht werden, möglichst genau zu kompensieren.
[0006] Für die Regeneration von Lith-Entwicklern ist es allgemein üblich, mindestens zwei
oder mehr verschiedene Lösungen zu verwenden, deren Zusammensetzung so aufeinander
abgestimmt ist, dass durch verschiedene Mischungsverhältnisse alle während der Betriebszeit
auftretenden Aktivitätsänderungen kompensiert werden können. Damit die Art der auftretenden
Aktivitätsveränderungen richtig erfasst und durch Zusatz geeigneter Komponenten die
Wirkung des Bades wiederhergestellt werden kann, bedient man sich im allgemeinen verschiedener
Messverfahren. Dazu werden zwei grundsätzlich verschiedene Methoden angewandt:
1. Chemische Analyse der Badzusammensetzung und
2. Messung der Fläche unddes Schwärzungsgrades des entwickelten Materials.
[0007] Sowohl die erste wie auch die zweite Methode sind relativ aufwendig und besitzen
nur dann einen reellen Wert, wenn sie mit genügender Genauigkeit ausgeführt werden
können. Die erste Methode und ihre Anwendung in einem automatisierten Lith-Entwickler-Regeneriersystem
ist z.B. in der Deutschen Offenlegungsschrift 2 119 069, die zweite z.B. in den Deutschen
Offenlegungsschriften 2 343 242 und 2 343 318 beschrieben. Bei den in diesen Veröffentlichungen
beschriebenen Verfahren werden im allgemeinen drei verschiedene Lösungen verwendet,
wobei die Gesamtmenge und Proportion der für die Regeneration verwendeten Anteile
einerseits aus der Menge des verarbeiteten Filmmaterials und dessen Schwärzungsgrad
und andererseits aus der Standzeit des Tankinhalts durch eine relativ aufwendige automatische
Vorrichtung ermittelt und in periodischen Zeitabständen zudosiert wird.
[0008] Aus der Amerikanischen Patentschrift 3 162 534 ist ein Verfahren zur Regenerierung
von Lith-Entwicklern bekannt geworden, bei welchem nur zwei Lösungen verwendet werden,
wobei die eine, von niedriger Konzentration, zur Kompensation nach Massgabe der entwickelten
Filmmenge, die andere, von höherer Konzentration, zur periodischen Kompensation der
durch die Standzeit verursachten Veränderungen zudosiert wird. Beide Lösungen enthalten
kein Hydrochinon; die Aktivität der Lösungen kann deshalb auf diese Weise nur während
einer gewissen beschränkten Zeit aufrechterhalten werden.
[0009] .Die übliche Regenerationsmethode, wie sie insbesondere-bei automatisch arbeitenden
Entwicklungsmaschinen angewandt wird, besteht darin, dass man in periodischen und/oder
durch die zu verarbeitende Materialmenge gesteuerten Zeitabständen abgemessene Mengen
der Regeneratorflüssigkeiten dem Tankinhalt zufügt, während gleichzeitig durch einen
Ueberlauf eine entsprechende Menge Flüssigkeit, deren Zusammensetzung derjenigen des
augenblicklichen Tankinhalts entspricht, einer Abwasserleitung zugeführt wird. Die
Verarbeitungsflüssigkeit behält dadurch während der gesamten Eetriebsdauer ein konstantes
Volumen und wird durch die stetige Zufuhr von Regeneratorflüssigkeit auf konstanter
Aktivität erhalten.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein besonders einfaches Verfahren zur Regeneration
von Lith-Entwicklern zu schaffen, welches insbesondere für automatische Entwicklungsmaschinen
geeignet ist und nur einen einzigen Regenerator benötigt, in welchem die aktiven Komponenten
in konstantem Verhältnis enthalten sind. Insbesondere soll das erfindungsgemässe Verfahren
keine aufwendigen Methoden zur Bestimmung der Badzusammensetzung oder der geschwärzten
Filmoberfläche benöti--gen und dennoch erlauben, die Aktivität des Lith-Entwicklers
während sehr langer Zeit, z.B. in ununterbrochenem Betrieb während mehrerer Monate,konstant
zu halten. Dieses Ziel wird durch die im Patentanspruch 1 angeführten Massnahmen erreicht.
[0011] In der Praxis teilt man den Regenerator vorzugsweise in zwei Lösungskonzentrate auf,
von denen das eine bei einem pH unterhalb von 7 Hydrochinon, Sulfit, Natriumformaldehyd-Bisulfit
und das andere, bei einem höheren pH Alkali, Puffersubstanzen und eventuelle weitere
Komponenten wie Komplexbildner und aromatische Amine enthält, wobei beide Konzentrate
frei von Bromionen sind. Ferner werden die beiden Konzentrate gleichzeitig, jedoch
getrennt und mit dem Verdünnungswasser in den Entwicklungstank jedesmal dann eindosiert,
wenn ein zu entwickelndes Stück des fotografischen Materials in den Entwicklertank
eingeführt wird, wobei es genügt, den geschwärzten Anteil des Stücks aufgrund eines
Erfahrungswertes festzulegen. Als Mass für den Durchsatz wird das Verhältnis der in
der Zeiteinheit umgesetzten Regeneratormenge zum Inhalt des Verarbeitungstanks verwendet.
[0012] Durch das erfindungsgemässe Vorgehen erreicht man, dass sowohl die für die Aktivität
der Entwicklerlösung massgebende Konzentration an Bromionen als auch des der Luftoxidation
unterworfenen Hydrochinons weitgehend konstant gehalten werden können. Bei der Entwicklung
von belichtetem fotografischem Material werden bekanntlich Bromionen freigesetzt,
deren Menge dem in der fotografischen Schicht anwesenden Silberbromid und dem belichteten
Flächenanteil proportional ist. Da das Totalvolumen des zugesetzten Regenerators der
Fläche des geschwärzten und zu entwickelnden Filme proportional gehalten wird, bleibt
die Konzentration der Bromionen im Verarbeitungsbad konstant: Für jede Flächeneinheit
geschwärzten Films gelangt eine bestimmte Menge Bromionen neu ins Bad; entsprechend
wird aber bei jedem Dosierstoss ein der entwickelten Fläche propcrtionaler Volumenanteil
des Bades durch den Ueberlauf entfernt. Sobald sich der Prozess im Gleichgewicht befindet,
ist somit die Menge der neu entstehenden und der laufend aus dem Bad entfernten Bromionen
zwangsläufig gleich. Anderseits dient die Variation der Regeneratorkonzentration der
Konstanthaltung des Hydrochinonanteils: Bei geringem Maschinendurchsatz ist der Anteil
des durch Luftoxidation verlorenen Hydrochinons verhältnismässig gross. Umgekehrt
überwiegt bei grossem Maschinendurchsatz der Hydrochinonverbrauch durch den normalen
Entwicklungsprozess. Dadurch, dass man bei hohem Durchsatz einen verdUnnteren, bei
niedrigem Durchsatz einen konzentrierteren Regenerator verwendet, kann der Hydrochinongehalt
des Verarbeitungsbads konstant gehalten werden.
[0013] Bei einem länger dauernden Maschinenstillstand wird durch Luftoxidation Hydrochinon
verbraucht, ohne dass gleichzeitig Bromionen freigesetzt werden. Dieser Einfluss kann
nun dadurch kompensiert werden, dass man eine dem voraussichtlichen Verlust entsprechende
Menge des Regenerators in konzentriertem Zustand zufügt. Wenn die Regeneratorkonzentrate
keine Bromionen enthalten, ändert sich die Bromionenkonzentration in der Entwicklerflüssigkeit
durch diese Massnahme nur sehr geringfügig, nämlich entsprechend dem durch den Ueberlauf
verlorenen Anteil, der durch Weglassung des Verdünnungswassers sehr klein gehalten
werden kann.
[0014] Sind A und B die beiden Regeneratorkonzentrate und W das Verdünnungswasser, so wird
die Konzentrationsveränderung vorzugsweise so vorgenommen, dass man sowohl die Gesamtmenge
an Regeneratorflüssigkeit für eine Flächeneinheit von geschwärztem Film als auch das
Verhältnis der beiden Regeneratorkonzentrate konstant hält und nur die Menge des Verdünnungswassers
im Verhältnis zur Menge der beiden Regeneratorkonzentrate verändert, d.h.


[0015] Die Regeneratorkonzentration wird vorzugsweise entsprechend dem Durchsatz in Stufen
geändert. Die minimale Konzentration, also das minimale Verhältnis Konzentratmenge/Gesamtregeneratormenge
kann etwa bei 2 : 6 gewählt und einem Maximaldurchsatz von 60 % oder höher des Entwicklungstankvolumens
zugeordnet werden. Die maximale Regeneratorkonzentration richtet sich nach dem praktischen
Minimaldurchsatz, beispielsweise etwa rund 10 % Regeneratorumsatz, und kann etwa bei
2,5 : 6 bis 3 : 6 liegen. Die jeweils günstigsten Werte hängen natürlich von der Art
und Zusammensetzung der Verarbeitungslösung und des Regenerators ab.
[0016] Die Erfindung betrifft ausserdem auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.Diese
umfasst
drei Vorratsbehälter für die beiden Konzentrate und für das Verdünnungswasser, drei
Dosierpumpen für die Konzentrate und das Wasser, welche durch Leitungen mit den Konzentrat-
und Wasservorratsbehältern einerseits und mit dem Verarbeitungstank andererseits verbunden
sind, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung erste Eingabeorgane für die
Fläche, den belichteten Anteil und eine artabhängige charakteristische Grösse des
fotografischen Materials sowie ein zweites Eingabeorgan für den erwarteten Durchsatz
aufweist, und dass sie aus den mittels der ersten Eingabeorgane eingegebenen Parametern
die jeweilige Menge des Regenerators und aus dem mittels des zweiten Eingabeorgans
eingegebenen Parameter die jeweilige Konzentration des Regenerators bestimmt und die
Dosierpumpen entsprechend ansteuert.
[0017] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. l - das Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung
Fig. 2 - ein Blockschaltschema der Steuerung in Fig.l.
[0018] Die Vorrichtung umfasst darstellungsgemäss drei Vorratsgefässe 1, 2 und 3 für Konzentrat
A, Konzentrat B und Verdünnungswasser W, drei über einen gemeinsamen Antriebsmotor
4 angetriebene Dosierpumpen 5, 6 und 7, ein Dreiwegventil 8, eine Steuerung 10 für
den Antriebsmotor 4 und das Dreiwegventil 8 und eine Verarbeitungsmaschine mit Tanks
11, 12 und 13 für Entwickler, Fixierer und Wässerung.
[0019] Die Regenerierkonzentrate A und B und das Verdünnungswasser W gelangen von ihren
jeweiligen Vorratsbehältern 1, 2 und 3 über Leitungen 14, 15 und 16, die Dosierpumpen
7, 6 und 5 und weitere Leitungen 17, 18 und 19 in den Entwicklertank 11. Das Dreiwegventil
8 liegt mit seinem Eingang und seinem einen Ausgang in der Leitung 19. Sein anderer
Ausgang ist an eine Leitung 20 angeschlossen, welche bei nicht aktiviertem Zustand
des Dreiwegventils das Wasser zum Wasser-Vorratsgefäss 3 zurückführt.
[0020] Die Steuerung 10 umfasst erste Einstellorgane 21, 22 und 23 zur Berücksichtigung
von Filmfläche, Belichtungsanteil und Filmcharakteristik (Silbergehalt pro Flächeneinheit)
sowie ein zweites Einstellorgan 24 zur Berücksichtigung des Maschinendurchsatzes,
sowie einen Startknopf 25 und erzeugt Impulse t
1 und t
2, welche den Motor 4 und damit die drei Dosierpumpen für die Zeitdauer t
1 in Betrieb setzen und das Dreiwegventil für die Zeitdauer t
2 aktivieren, so dass die Regenerierkonzentrate und das Wasser während dieser Zeit
aus den Vorratsgefässen 1, 2 und 3 in den Entwicklertank 11 gelangen können. Mittels
des zweiten Einstellorgans 24 sind die Längen der Impulse t
1 und t
2 gegenläufig beeinflussbar. Die Steuerung 10 ist so ausgelegt, dass bei der dem maximalen
Maschinendurchsatz entsprechenden Stellung des zweiten Eingabeorgans 24 die Längen
der beiden Impulse t
l und t
2 gleich gross und gleich einem Grundsteuerim
puls t
0 sind, bei dem sich die grösste Verdünnung des Regenerators ergibt.
[0021] Die erforderliche Länge des Grundsteuerimpulses t
0 ergibt sich unmittelbar aus der jeweils erforderlichen, konstanten Gesamtmenge A
+ B + W an Regenerierflüssigkeit und der Leistung der Dosierpumpen. Diese Gesamtmenge
ist ein Erfahrungswert und richtet sich, wie schon erwähnt, unter anderem auch nach
Charakteristik (Silbergehalt) S, Belichtungsanteil E und Fläche F des zur Verarbeitung
gelangenden Filmmaterials. t
0 wird für die maximal vorgesehene Verdünnung der Regenerierflüssigkeit ausgelegt,
die offensichtlich dann erreicht wird, wenn das Dreiwegventil während der gesamten
Einschaltdauer der Dosierpumpen aktiviert ist, so dass kein Wasser über die Leitung
20 rezirkuliert wird. Das Verhältnis von Regenerierkonzentrat zu Verdünnungswasser
(A + B) : W ist in diesem Falle minimal und sei im folgenden mit X bezeichnet. Die
Einstellung dieses Verhältnisses erfolgt durch entsprechende Dimensionierung bzw.
Einstellung der Dosierpumpen.
[0022] Mittels des Einstellorgans 24 kann das Verhältnis von Regenerierkonzentrat (A + B)
zu Verdünnungswasser W entsprechend dem Maschinendurchsatz vergrössert werden. Dies
geschieht dadurch, dass der Impuls t
2 um einen mittels des Einstellorgans 24 zwischen 1 und etwa 0,85 in fünf Stufen einstellbaren
Faktor Z gegenüber t0 verkürzt wird, also

[0023] Damit die weiter vorne genannte Gesamtmenge A + B + W an Regenerierflüssigkeit konstant
bleibt, muss dann die Dauer des Impulses t
1 folgende Bedingung erfüllen

[0024] Für den Spezialfall grösster Verdünnung, also für Z = l, gehen die beiden Bedingungen
(I) und (II) für t
1 und t
2 wieder über in t
1 =
t2 = t
0.
[0025] In Fig. 2 ist ein Blockschaltschema der Steuerung 10 dargestellt. Sie umfasst ausser
dem schon genannten Startknopf 25 und den Eingabeorganen 21 - 24 vier Multiplikatoren
101 - 104, einen Integrator 105, einen Addierer 106 und zwei Komparatoren 107 und
108.
[0026] Die Eingabeorgane sind aus zeichnerischen Gründen durch Potentiometerzeichen symbolisiert.
Potentiometer würden eine kontinuierliche Eingabe der Grössen Fläche F des zu verarbeitenden
Materials, Belichtungsanteil E, Filmtyp S und Durchsatz Z erlauben. In der Praxis
haben sich jedoch Stufenschalter anstelle von Potentiometern als völlig ausreichend
und zum Teil sogar zweckmässiger erwiesen.
[0027] In den Multiplikatoren 101 und 102 werden die Produkte E.F bzw. E·F·Z der eingegebenen
Grössen E, F und Z gebildet. Die Multiplikatoren 103 und 104 multiplizieren diese
Produkte mit den Termen (1 +

) bzw. (

), wobei die Werte X entsprechend ihrer schon weiter vorne gegebenen Definition in
der Regel fest eingestellt sind. Die Ausgangssignale der beiden Multiplikatoren 103
und 104 werden im Addierer 106 summiert und dann zum einen Eingang des Komparators
107 geführt. Das Ausgangssignal des Multiplikators 102 ist zum einen Eingang des zweiten
Komparators 108 geführt.
[0028] Das Eingabeorgan 23 (Filmtyp S) geht unmittelbar in die Zeitkonstante des Integrators
105 ein. Dieser Integrator integriert nach Rücksetzung durch den Startknopf 25 ein
konstantes Signal derart auf, dass sich sein Ausgangssignal zu

ergibt, worin k stellvertretend für alle Systemkonstanten des Integrators 105 steht
und t die Zeit bedeutet. Dieses Ausgangssignal wird nun den jeweils zweiten Eingängen
der Komparatoren 107 und 108 zugeführt und mit den Ausgangssignalen des Addierers
106 bzw. des Multiplikators 102 verglichen.
[0029] Wenn ein zu entwickelndes Stück fotografischen Materialsin die Entwicklungsmaschine
eingegeben wird, werden Filmtyp S, Fläche F und Belichtungsanteil E eingestellt und
der Startknopf 25 betätigt, wobei der Startimpuls gegebenenfalls durch einen Mikroswitch
oder dergleichen bei der Eingabe eines Filmstückes jedesmal automatisch ausgelöst
werden kann. Der für den Tag geschätzte Maschinendurchsatz Z wurde bereits am Tagesanfang
einqestellt. Nach Freigabe des Integrators durch den Startknopf ist das Ausgangssignal
des Integrators Null, so dass die Ausgänge der Komparatoren positiv werden und damit
die Dosierpumpen und das Magnetventil über nicht dargestellte Servoverstärker aktivieren.
Sobald die Integratorausgangsspannung

die Grösse der jeweils an den anderen Eingängen der Komparatoren anliegenden Spannungen
erreicht, kippt der betreffende Komparator und beendet damit den Impuls t
1 bzw. t
2, wodurch die Dosierpumpen bzw. das Magnetventil wieder ausser Betrieb gesetzt werden.
Die Komparatoren verbleiben dann in diesem Zustand, bis sie durch Betätigung des Startknopfs
von neuem gekippt werden.
[0030] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ergeben sich die Zeitdauern der Impulse t
1 und t
2 zu:


Wenn der Wert

mit t
0 bezeichnet wird, gehen diese Formeln direkt in die Formeln (I) und (II) über.
[0031] Die durch k repräsentierten Systemkonstanten des Integrators 105 sind natürlich so
auszulegen, dass sich bei gegebener Dimensionierung der Förderpumpen das gewünschte
Dosiervolumen ergibt. Dies bedarf jedoch für den Fachmann keiner weiteren Erläuterung.
[0032] Während die Aufrechterhaltung einer konstanten Aktivität von Lith-Entwicklern nach
den bisher bekannten Verfahren eine kontinuierliche, aufwendige Kontrolle der Badaktivität
oder der Betriebsbedingungen unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Standzeit erfordert,
ist es überraschend, dass nach dem erfindungsgemässen Verfahren und mit der zu seiner
Durchführung erforderlichen Vorrichtung das gleiche Resultat dadurch erreicht werden
kann, dass man in einfacher Weise nur den Verdünnungsgrad der Regeneratorflüssigkeit
beziehungsweise die Menge des mit den Konzentraten gleichzeitig zugesetzten Verdünnungswassers
nach Massgabe des Maschinendurchsatzes ändert.
[0033] Die direkte Verwendung von Konzentraten und Zufuhr des Verdünnungswassers in den
Verarbeitungstank vereinfacht ausserdem die Vorbereitungsarbeiten, indem die Zubereitung
verdünnter Regeneratorlösungen aus den Komponenten oder aus den Konzentraten entfällt.
[0034] Folgendes Beispiel soll das Verfahren und die Wirkungsweise der erfindungsgemässen
Vorrichtung näher erläutern, wobei selbstverständlich die Erfindung nicht auf die
in diesem Beispiel wiedergegebene Zusammensetzung der Komponenten beschränkt sein
soll.
Beispiel
[0035] Ein photographisches Hochkontrastmaterial mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht,
die pro m
2 der Emulsionsschicht 6. gr entwickelbares Silber in Form von 70 Molprozent Silberchlorid
und 30 Molprozent Silberbromid enthält, wird in üblicher Weise belichtet und anschliessend
in Form einzelner Blätter in eine Durchlauf-Verarbeitungsmaschine eingeführt.
[0036] Im ersten Tank dieser Verarbeitungsmaschine befinden sich 64 Liter einer Entwicklerlösung,
welche pro Liter die folgenden Substanzen enthält:

[0037] Bei einer Temperatur von 25° C beträgt die Entwicklungszeit 1,8 Min.
[0038] Um die Aktivität dieser Lösung während langer Zeit konstant zu halten, wird bei der
Einführung jedes Blatts in die Maschine eine Regeneratorlösung der folgenden Zusammensetzung
zugefügt:
Regeneratorkonzentrat A:

Regeneratorkonzentrat B:

[0039] Auf einen Quadratmeter belichteter Fläche des fotografischen Materials wird jeweils
dem Entwickler 1 Liter verdünnte Regeneratorlösung zugefügt , wobei, in Abhängigkeit
vom Maschinendurchsatz, die Komponenten A und B gemäss der folgenden Tabelle 1 mit
Wasser verdünnt werden. Erfindungsgemäss werden dabei die Komponenten A und B sowie
das Verdünnungswasser einzeln mittels je einer Dosierpumpe in einzelnen Portionen
gleichzeitig in den Entwicklertank eingeführt.

[0040] Bei einem voraussehbaren Maschinenstillstand mit abgeschalteter Heizung und ohne
Zirkulation des Entwicklers von mehr als 48 Std. werden dem Entwicklungstank je 160
ml der beiden Konzentrate A und B = 0,25 % des Tankinhalts je 24 Std. Stillstandszeit
zugefügt.
[0041] Sofern die Entwicklungszeit und -temperatur eingehalten wird, erhält man nach diesem
Verfahren auch nach einer Zeit von 6 Monaten immer noch die gleichen Resultate.
1. Verfahren zur Regenerierung und Aufrechterhaltung der Aktivität einer fotografischen
Verarbeitungslösung, insbesondere einer Lith-Entwicklungslösung, in einer intermittierend
mit belichtetem fotografischem Material beschickten Durchlauf-Verarbeitungsmaschine, wobei der Verarbeitungslösung
jeweils vor, gleichzeitig mit oder nach der Einführung von fotografischem Material
ein aus Konzentraten und Verdünnungswasser bestehender Regenerator zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des jeweils zugegebenen Regenerators,
d.h. der Anteil der Konzentrate am Regenerator höher oder niedriger gewählt wird,
je nach dem, ob der für einen vorgegebenen Zeitraum, insbesondere 1 Tag, erwartete
Durchsatz an fotografischem Material kleiner bzw. grösser ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im wesentlichen bromidfreie
Konzentrate für den Regenerator verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die belichtete
Flächeneinheit des gegebenen fotografischen Materials bezogene, pro Regeneriervorgang
zugegebene Regeneratormenge konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mengenverhältnis der
Konzentrate im Regenerator unabhängig vom Verdünnungsgrad konstant gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Regenerator ein Gemisch
aus zwei Konzentraten und Wasser verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Regenerators
bei einem täglichen Mindestdurchsatz, der einem Verbrauch an Regeneratorflüssigkeit
von 60 oder mehr Prozent des Eiitwicklungstankinhalts entspricht, ein Minimum erreicht
und bei niedrigeren Durchsätzen in mehreren, entsprechenden Durchsatzbereichen zugeordneten
Stufen bis zu einem dem niedrigsten zu erwartenden Durchsatz entsprechenden Maximum
erhöht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die minimale Regeneratorkonzentration
etwa 2 : 6 gewählt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Regeneratorkonzentration
etwa 2,5 : 6 bis 3 : 6 gewählt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
man bei längerem Stillstand der Verarbeitungsmaschine, vorzugsweise von mehr als zwei
Tagen, als Regenerator zur Kompensation der Veränderungen während der Stillstandszeit
ein Konzentratgemisch ohne Verdünnungswasser in solcher Menge zudosiert, dass die
fotografische Aktivität der Verarbeitungslösung über die zu erwartende Stillstandszeit
erhalten bleibt, wobei der pro Zeiteinheit zu erwartende Aktivitätsverlust nach an
sich bekannten Methoden zum voraus ermittelt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5 mit drei
Vorratsbehältern für die beiden Konzentrate und für das Verdünnungswasser, mit drei
Dosierpumpen für die Konzentrate und das Wasser, welche durch Leitungen mit den Konzentrat-
und Wasservorratsbehältern einerseits und mit dem Verarbeitungstank andererseits verbunden
sind, und mit einer elektrischen Steuerung für die Dosierpumpen 23, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung erste Eingabeorgane für die Fläche, den belichteten Anteil und
eine artabhängige charakteristische Grösse des fotografischen Materials sowie ein
zweites Eingabeorgan für den erwarteten Durchsatz aufweist, und dass sie aus den mittels
der ersten Eingabeorgane eingegebenen Parametern die jeweilige Menge des Regenerators
und aus dem mittels des zweiten Eingabeorgans eingegebenen Parameter die jeweilige
Konzentration des Regenerators bestimmt und die Dosierpumpen entsprechend ansteuert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Dosierpumpen
über einen gemeinsamen von der Steuerung angesteuerten Antrieb angetrieben sind, dass
in mindestens einer der drei von den Pumpen zum Verarbeitungstank führenden Leitung
ein Dreiwegventil derart eingebaut ist, dass die von der betreffenden Pumpe geförderte
Flüssigkeit in einer ersten Stellung des Ventils zum Verarbeitungstank und in einer
zweiten Stellung des Ventils zurück auf die Eingangsseite der Pume oder in das Vorratsgefäss
geleitet wird,-und dass die Steuerung die Konzentration des Regenerators dadurch regelt,
dass sie das Dreiwegventil während einer durch das zweite Eingabeorgan bestimmten
Teilzeit innerhalb einer durch die ersten und zweiten Eingabeorgane bestimmten Antriebsdauer
der Dosierpumpen in seine erste Stellung bringt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreiwegventil der
Dosierpumpe für das Verdünnungswasser nachgeschaltet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung die jeweilige
Antriebsdauer t
l der Dosierpumpen und die Teilzeit t
2, während der sich das Dreiwegventil in seiner ersten Stellung befindet, nach den
Beziehungen


ermittelt, worin t
o die bei gegebenen Förderleistungen der Dosierpumpen nötige Pumpenlaufdauer bedeutet,
um die für Z = 1 durch die ersten Eingabeorgane bestimmte Regeneratormenge zu fördern,
worin x das für Z = 1 durch entsprechende Dimensionierung der Förderpumpen festgelegte
Verhältnis der Gesamtkonzentratmenge zum Verdünnungswasser bedeutet und worin Z ein
durch das zweite Eingabeorgan bestimmter Faktor ≤1 ist.