[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosenverschlußkappe für Pulver oder körnige Produkte
mit einer verschließbaren Öffnung zum wahlweisen Abgeben des pulvrigen oder körnigen
Behälterinhalts durch auf den Behälter ausgeübten Druck, wobei die Öffnung als abgestufter
Austrittskanal mit einem dem Behälterinnenraum zugewandten Innenkanal und einem an
diesen nach außen hin anschließenden Außenkanal ausgebildet ist, wobei der Öffnungsquerschnitt
des Innenkanals klein gegen den Öffnungsquerschnitt des Außenkanals ist und wobei
zum Verschließen der Öffnung ein senkrecht zur Längsrichtung des Außenkanals verstellbarer
Schieber vorgesehen ist.
[0002] Eine Verschlußkappe dieser Gattung war aus der US-PS 2 770 068 bekannt. Bei dieser
bekannten Dosenkonstruktion ist indessen zu berücksichtigen, daß diese für Puder bestimmt
ist. Puder neigt erfahrungsgemäß zu Agglomerationen, welche jedoch leicht wieder zerstörbar
sind. Gemäß US-PS 2 770 068 werden diese Agglomerationen durch eine koaxial zu der
Düse vor deren Eintrittsquerschnitt, also im Doseninnern angeordnetes Rohrstück beim
Hindurchbewegen zerstört. Dazu sind in diesem Rohr mehr oder weniger scharfkantige
Vorsprünge angeordnet, welche eine Zerkleinerungswirkung haben sollen. Diese bekannte
Konstruktion versagt in denjenigen Fällen, wo es sich bei dem zu versprühenden Produkt
um Pulver handelt, welches zur Bildung stabiler Klumpen neigt. In diesem Falle würde
nämlich die beschriebene Zerkleinerungswirkung nicht ausreichend sein und es wäre
demzufolge mit einer Verstopfung des Außenkanals der Düse zu rechnen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgemäß in einer Verbesserung einer
Verschlußkappe für eine Pulverdose, welche durch Druck verformbar ist und wodurch
vermittels Luftstrom das Pulver auf eine im wesentlichen parallel zur Dosenhauptachse
verlaufenden Fläche aus einer Düse störungsfrei gezielt aufbringbar ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht aus der Kombination der Merkmale gemäß Patentanspruch.
[0005] Es wurde nämlich überraschend erkannt, daß die Gefahr einer Düsenverstopfung bei
den genannten Pulvern dann vermieden werden kann, wenn die Länge des Innenkanals maximal
1 mm und die Länge und der Durchmesser des Außenkanals 8 bzw. 6 mm betragen und daß
der Außenkanal eine gerade Fortsetzung des Innenkanals ist.
[0006] Der Austrittskanal des Verschlusses ist erfindungsgemäß abgestuft ausgebildet, wobei
der innenliegende Öffnungsquerschnitt kleiner ist als der nach außen weisende.
[0007] Dadurch wird erreicht, daß bei einer aus Pulver oder körnigen Produkten bestehenden
Behälterfüllung eine Brückenbildung und somit ein Verstopfen des Austrittskanals bei
der Entnahme vermieden wird. Der erfindungsgemäße Verschluß arbeitet demgemäß störungsfrei.
[0008] Durch die Dimensionierung des Austrittskanals wird ferner erreicht, daß beim Öffnen
des Kanals und zum Beispiel Zusammendrücken des flexiblen Behälters ein gerichteter
Pulverstrahl aus dem Kanal austritt, der einen gezielten Produktauftrag ermöglicht.
Zum Ausrichten des Pulverstrahls ist es zweckmäßig, die Länge des Innenkanals im Verhältnis
zur Länge des Außenkanals möglichst kurz zu halten, wobei es gleichzeitig günstig
ist, daß das Verhältnis von Querschnitt zu Länge des längeren Außenkanals 3 : 4 beträgt.
[0009] An dem als Dosenverschlußkappe ausgebildeten erfindungsgemäßen Verschluß ist die
Kanalöffnung vorzugsweise seitlich vorgesehen, während der Schieberverschluß zum Verschließen
der Kanalöffnung vertikal angeordnet sein soll. Zweckmäßig wird der Schieber mit dem
Öffnungsquerschnitt des Außenkanals konturengleich ausgebildet und so gelagert, daß
beim Öffnen das Durchtrittsloch des Schiebers mit dem lichten Querschnitt des Außenkanals
zur Deckung gelangt und beim Schließen etwaige Rückstände in dem Innenraum des Verschlusses
zurückgeführt werden, wobei letzteres beispielsweise bei ätzenden Produkten von besonderem
Vorteil ist. Der Schieber soll weiterhin in einem an der Außenseite des Außenkanals
vorgesehenen Schieberlager verfahrbar gelagert sein. Dabei ist es vorteilhaft, wenn
am Schieber, insbesondere an einem oder beiden seiner Längsenden, mindestens eine
Nocke als Sicherung gegen Verlust als Mittel zum Betätigen des Schiebers vorgesehen
ist. Die eine Nocke dient dann beim Öffnen des Schiebers als dessen Anschlag.
[0010] Anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert; es zeigt
Fig. 1 den Querschnitt einer auf eine Dose aufgesetzten Verschlußkappe,
Fig.2 einen Teil des Querschnitts der Verschlußkappe bei »Auf«-Stellung des Schiebers,
und
Fig. 3 den gleichen Teil des Querschnitts wie in Fig. 2 bei geschlossenem Austrittskanal.
[0011] Die Fig. bis 3 werden zugleich erläutert. Gemäß Zeichnung ist eine Verschlußkappe
1 auf die Öffnungsseite eines als Dose mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildeten
flexiblen Behälters 2 aufgesetzt. Als Befestigung kann eine Wulstringanordnung 3 dienen.
Im Ausführungsbeispiel ist in den zylindrischen Hals 4 des Behälters 2 ein einseitig
mit der Deckelplatte 5 der Verschlußkappe 1 verbundener Innenzylinder 6 schlüssig
eingeführt.
[0012] Im Ausführungsbeispiel ist der erfindungsgemäße Austrittskanal 7 in den Innenzylinder
6 teilweise eingelassen. Der Austrittskanal 7 besteht aus dem engen und kurzen Innenkanal
8 und dem weiteren und langen Außenkanal 9. Der Innenkanal 8 verbindet den Behälterinnenraum
10 mit dem Außenkanal 9, während letzterer zur Austrittsöffnung 11 in der seitlichen
Außenwand 12 der Verschlußkappe 1 führt.
[0013] Im Bereich der Austrittsöffnung 11 ist ein Schieber 13 senkrecht zur Längsrichtung
14 des Austrittskanals 7 in einem Schieberlager 15 verstellbar gelagert. Der Schieber
weist eine Durchlaßöffnung 16 auf, die mit dem Durchflußquerschnitt des Außenkanals
9 konturengleich ist. Durch Verstellen des Schiebers 13 in Pfeilrichtung 17 kann die
Durchlaßöffnung 16 mit dem Außenkanal 9 zur Deckung gebracht werden. Wie Fig. 2 zeigt,
ist der Austrittskanal 7 dann geöffnet. Um ein vollständiges Herausziehen des Schiebers
13 und damit möglicherweise einen Verlust des Schiebers zu vermeiden, kann an dessem
unteren Ende eine Rasternase oder Nocke 18 angesetzt sein, die beim Herausziehen des
Schiebers 13 gegen einen Anschlag 19 stößt. Eine ähnliche Nocke 20 kann am anderen
Ende des Schiebers 13 vorgesehen sein, um das Herausziehen des Schiebers 13 und damit
das Öffnen des Verschlusses zu erleichtern.
[0014] Bei geöffnetem Austrittskanal 7 gemäß Fig. 2 kann der Behälterinhalt, beispielsweise
mit Hilfe von auf den flexiblen Behälter 2 ausgeübtem Druck, durch den Innenkanal
8 hindurch in den Außenkanal 9 und durch die Durchlaßöffnung 16 des Schiebers 13 nach
außen gefördert werden. Da der erfindungsgemäße Austrittskanal 7 abgestuft ausgebildet
ist, kann sich in ihm keine Brücke aus dem Pulver oder den körnigen Produkten ausbilden,
so daß ein Verstopfen des Austrittskanals 7 gewöhnlich ausgeschlossen ist. Der Pulverstrahl
wird durch den Innenkanal 8 gebündelt und durch den Außenkanal 9 so ausgerichtet,
daß mit dem erfindungsgemäßen Verschluß ein Pulverstrahl herstellbar ist, der einen
gezielten Produktauftrag ermöglicht. Die Länge des Innenkanals 8 beträgt maximal 1
mm, während als Länge und Durchmesser des Außenkanals 9 Werte von 8 mm bzw. 6 mm vorgesehen
sind.
[0015] Da der Schieber 13 unmittelbar an der Austrittsöffnung 11 des Austrittskanals 7 vorgesehen
ist, werden beim Schließen des Schiebers etwaige Rückstände in den Außenkanal 9 und
damit in den Innenraum des Verschlusses zurückgeführt. Ein wesentliches Nachstreuen
des Behälterinhalts kann also nach dem Verschließen nicht mehr auftreten. Das ist
besonders günstig, wenn es sich bei dem Behälterinhalt um ein ätzendes Produkt, zum
Beispiel um ein WC-Reinigungsmittel, handelt.
[0016] Vorzugsweise weisen die Teile des Austrittskanals 7 einen runden, insbesondere kreisförmigen,
Öffnungsquerschnitt auf.
[0017] Wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, ist der Außenkanal 9 eine gerade Fortsetzung
des Innenkanals 8. Auch dadurch werden Störungen bei der Entnahme des Behälterinhalts
vermieden.
Canister closure cap for powder or granular products with a closable opening for the
optional delivery of the pulverulent or granular container content through pressure
exerted on the container (2), wherein the opening is constructed as stepped exit channel
(7) with an inner channel (8) facing the inner container space (10) and an outer channel
(9) adjoining this outwardly, wherein the opening cross-section of the inner channel
(8) is small compared with the opening cross-section of the outer channel (9) and
wherein a slide (13), which is displaceable perpendicularly to the longitudinal direction
(14) of the outer channel (9), is provided for the closure of the opening, characterised
thereby, that the length of the inner channel (8) amounts to at most 1 millimetre
and the length and the diameter of the outer channel (9) respectively amount to 8
and 6 millimetres and that the outer channel (9) is a straight continuation of the
inner channel (8).