[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltbodenschachtel mit Tragegriffen, zum Beispiel als
Obst- oder Gemüsekorb, aus Karton oder Pappe, bestehend aus einem einteiligen Zuschnitt
mit zwei Längswänden, zwei Seitenwänden und einem Faltboden. Letzterer kann dabei
aus an die Längs-und Seitenwände angelenkten Längs- und Stirnklappen zusammengesetzt
sein, wobei zweckmäßig eine der Längsklappen so verlängert ist, daß sie nahezu die
ganze Bodenfläche innen abdeckt.
[0002] Obst- und Gemüsekörbe werden bisher in der Regel aus Hols und/oder Wellpappe hergestellt.
Diese Verpackungsart ist aufwendig sowohl beim Konfektionieren als auch beim Transport,
da selbst im zusammengelegten Zustand wegen der erheblichen Materialstärke ein entsprechender
Platz gebraucht wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine - insbesondere als Obst- oder Gemüsekorb
verwendbare - Faltschachtel eingangs genannter Art zu schaffen, die ganz und gar aus
Pappe bzw. Karton besteht. Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei einer Faltbodenschachtel
mit je zwei Längs- und Seitenwänden sowie einem Faltboden darin, daß an den oberen
Rand der Längswände angelenkte und sich trapezförmig von der jeweiligen Anlenklinie
aus verjüngende Längsverschlußklappen mit sich überlappenden freien Enden vorgesehen
sind, daß gegenüber der zwischen der Anlenklinie und der freien, kürzeren Trapezseite
der Längsverschlußklappen gemessene Länge relativ kurze Seitenverschlußklappen über
Biegelinien sowohl an den oberen Rand der Stirnwände als auch über Diagonalfaltungen
an die Längsverschlußklappen angelenkt sind und daß die Stirnverschlußklappen bei
aufgerichteter - gegebenenfalls offener oder verschlossener - Schachtel zum Einklappen
nach innen um 90° relativ zu den Stirnwänden ausgebildet sind.
[0004] Durch die Erfindung wird erreicht, daß nach dem Verschließen bzw. schon bei entsprechender
Verformung der Verschlußklappen die Stirnverschlußklappen um einen Winkel von 90°
relativ zu den Stirnwänden nach innen geneigt fixiert werden. Dadurch werden zunächst
die Stirnwände gegen ein Ein- bzw. Ausbeulen stabilisiert. Ferner wird die rechtwinklige
Ausrichtung der Verpackung im ganzen unterstützt. Schließlich werden dadurch auch
die Längswände beim Anheben der Verpackung bzw. Schachtel gegen ein Eindrücken und
damit ein Beschädigen des Verpackungsinhaltes weitgehend gesichert. Gleichzeitig bilden
die beiden stirnseitig um 90° eingeschlagenen und an die Längsverschlußklappen über
Diagonalfaltungen bzw. -perforationen angelenkten sowie in ihrer Lage fixierten Stirnverschlußlaschen
die Stapelborde für die gegebenenfalls jeweils darüberzustellende Verpackung bzw.
Schachtel.
[0005] Einzelheiten sowie Verbesserungen und weitere Ausbildungen der Erfindung werden anhand
der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels beschrieben; darin zeigen:
Fig. 1 einen flachliegenden Zuschnitt zum Herstellen der erfindungsgemäßen Faltbodenschachtel;
Fig. 2 eine aufgerichtete Faltbodenschachtel mit an einer Stirnwand eingeschlagener
und an der anderen Stirnwand noch ungefalteter Stirnverschlußlasche; und
Fig. 3 eine verschlossene Faltbodenschachtel.
[0006] Die erfindungsgemäße Faltbodenschachtel besteht gemäß flachliegendem Zuschnitt nach
Fig. 1 oder gemäß der aufgerichteten Stellung nach Fig. 2 aus zwei Längswänden 1 und
2, zwei Stirnwänden 3 und 4 und einem Faltboden 5. Letzterer ist aus mehreren an die
unteren Ränder der Längs- und Stirnwände 1 bis 4 angelenkten unteren Längs-und Stirnklappen
zusammengesetzt, wobei eine der Längsklappen 5a des Bodens so verlängert sein kann,
daß er nahezu die gesamte Innenfläche des Bodens abdeckt.
[0007] An die oberen Kanten der Längswände 1 und 2 sind trapezförmig zugeschnittene Längsverschlußklappen
6 und 7 angelenkt. Die Längsverschlußklappen 6 und 7 sind in Richtung senkrecht zu
ihrer Biege- oder Anlenklinie so breit, daß sie sich in der Mitte der Schachtel (im
verschlossenen Zustand) auf der Breite des Handgriffs Überlappen. An die Stirnwände
3 und 4 sind Stirnverschlußklappen 8 und 9 angelenkt, die über Diagonalfaltungen 10
mit den Längsverschlußklappen 6 und 7 verbunden sind. Die relativ schmalen sowohl
mit den Stirnwänden 3 und 4 als auch über Diagonalfaltungen 10 mit den Längsverschlußklappen
6 und 7 verbundenen Stirnverschlußklappen 8 und 9 tragen erheblich zur Stabilisierung
der gesamten Schachtel bei, da sie sowohl die Fläche der Stirnwände 3 und 4 als auch
diejenigen der Längswände 1 und 2 abstützen. Auch können die Stirnverschlußklappen
8 und 9 als Stapelborde beim Übereinandersetzen mehrerer gleichartiger Verpackungen
benutzt werden.
[0008] Im mittleren Bereich der Längsverschlußklappen 6 und 7 sind Tragegrifflöcher 11 und
12 vorgesehen, deren Umrandungen am freien Ende der Längsverschlußklappen 6 und 7
im wesentlichen deckungsgleich aufeinander legbar sind (vgl. Fig. 3). An die kurze,
freie Trapezseite der einen, ersten Längsverschlußklappe 6 ist eine Lasche 13 über
eine erste Biegelinie 14 angelenkt. An die Lasche 13 ist im mittleren Bereich und
auf der dem Hauptteil der ersten Längsverschlußklappe 6 zugewandten Seite der ersten
Biegelinie 14 eine Zunge 15 angeschnitten. Ferner weist das Tragegriffloch 12 der
anderen, zweiten Längsverschlußklappe 7 an dem deren freier Trapezseite zugewandten
inneren Rand eine zum Einführen der Zunge 15 ausgebildete Ausbuchtung 16 auf. Da die
Zunge 15 bei leichtem Umschlagen der Lasche 13 nach außer frei wird (siehe Fig. 2)
also innenwandig absteht, greift die Zunge 15, wenn die erste LängsverschluBklappe
6 über die zweite Längsverschlußklappe 7 gelegt wird, in den Ausschnitt 16 der letzteren
ein. Die b
piden Längsverschlußklappen 6 und 7 weisen außer den Tragegrifflöchern 11 und 12 beispielsweise
je zwei Belüftungs bzw. Einsichtöffnungen 17 auf.
[0009] Die an die erste Längsverschlußklappe 6 angelenkte Lasche 13 weist eine parallel
zu der ersten Biegelinie 14 außerhalb der freien Trapezseite der Längsverschlußklappe
6 verlaufende zweite Biegelinie 18 auf, derart, daß die Lasche 13 über diese zweite
Biegelinie 18 bei Einführen der Zunge 15 in den Ausschnitt 16 des Grifflochs 12 der
zweiten Längsverschlußklappe 7 in dieses Griffloch 12 hineinkrempelbar ist.
[0010] Zum endgültigen Verschließen und Sichern der Abdeckung der Faltbodenschachtel weist
die Lasche 13 der ersten Längsverschlußklappe 6 seitliche Überstände 19 auf, deren
gegenseitiger Abstand größer als die parallel zur freien Trapezseite der zweiten Längsverschlußklappe
7 gemessene Breite von deren Tragegriffloch 12 ist. Die Lasche 13 kann also beim Hineinkrempeln
in das Griffloch 12 mit Hilfe ihrer Überstände 19 in dem Griffloch 12 arretiert werden.
[0011] Zum Verstärken des Tragegriffs der Faltbodenschachtel ' kann ferner eine Grifflochverstärkungslasche
20 dienen, die an der Innenseite des äußeren Randes des Grifflochs 11 der ersten Längsverschlußklappe
6 über eine dritte Biegelinie 21 anlenkbar ist. Diese Grifflochverstärkungslasche
20 wird vorzugsweise beim Tragen des Gebindes nach innen abgewinkelt. Zweckmäßig sind
dabei die Lasche 13 und die Grifflochverstärkungslasche 20 so ausgebildet, daß sie,
insbesondere schräg, gegeneinander liegen.
[0012] Das Betätigen, insbesondere das Öffaen und Schließen der Längsverschlußklapen 6 und
7 der- Faltbodenschachtel wird erleichtert, wenn in den Anlenklinien zwischen den
Längsverschlußklappen 6 und 7 und den Längswänden 1 und 2 Perforationen oder Einschnitte
c2 vorgesehen sind.
Liste der Bezugszeichen
[0013]
1, 2 = Längswände
3, 4 = Stirnwände
5 = Bodenlaschen
5a = breite Bodenlasche
6, 7 = Längsverschlußklappen
8, 9 = Stirnverschlußklappen
10 = Diagonalfaltung
11,12 = Tragegrifflöcher
13 = Lasche
14 = erste Biegelinie
15 = Zunge
16 = Ausschnitt
17 = Sichtlöcher
18 = zweite Biegelinie
19 = Überstände
20 = Grifflochverstärkungslasche
21 = dritte Biegelinie
1) Faltbodenschachtel mit Tragegriffen, zum Beispiel als Obst- oder Gemüsekorb, aus
Karton oder Pappe, bestehend aus einem einteiligen Zuschnitt mit zwei Längswänden,
zwei Stirnwänden und einem Faltboden, dadurch gekennzeichnet, daß an den oberen Rand
der Längswände (1, 2) angelenkte und sich trapezförmig von der jeweiligen Anlenklinie
aus verjüngende Längsverschlußklappen (6, 7) mit sich überlappenden freien Enden vorgesehen
sind, daß gegenüber der zwischen der Anlenklinie und der freien, kürzeren Trapezseite
der Längsverschlußklappen (6, 7) gemessenen Länge relativ kurze Stirnverschlußklappen
(8, 9) über Biegelinien sowohl an den oberen Rand der Stirnwände (3, 4) als auch über
Diagonalfaltungen (10) an die Längsverschlußklappen (6, 7) angelenkt sind und daß
die Stirnverschlußklappen (8, 9) bei aufgerichteter Schachtel zum Einklappen nach
innen - um 90° relativ zu den Stirnwänden (3, 4) - ausgebildet sind.
2) Schachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich der
Längsverschlußklappen (6, 7) Tragegrifflöcher (11, 12) vorgesehen sind, deren Umrandungen
am freien Ende der Längsverschlußklappen lm wesentlichen deckungsgleich aufeinander
legbar sind, daß an die kurze freie Trapezseite der einen, ersten Längsverschlußklappe
(6) eine Lasche (13) über eine erste Biegelinie (14) angelenkt ist, daß an der Lasche
(13) im mittleren Bereich und auf der dem Hauptteil der ersten Längsverschlußklappe
(6) zugewandten Seite der ersten Biegelinie (14) eine Zunge (15) angeschnitten ist
und daß das Tragegriffloch (12) der anderen, zweiten Längsverschlußklappe (7) an dem
deren freier Trapezseite zugewandten inneren Rand eine zum Einführen der Zunge (15)
ausgebildete Ausbuchtung (16) aufweist.
3) Schachtel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an die erste Längsverschlußklappe
(6) angelenkte Lasche (13) eine parallel zur ersten Biegelinie (14) außerhalb der
freien Trapezseite der Klappe verlaufende zweite Biegelinie (18) aufweist und daß
die Lasche (13) über diese zweite Biegelinie (18) bei Einführen der Zunge (15) in
den Ausschnitt (16) des Tragegrifflochs (12) der zweiten Längsverschlußklappe (7)
in dieses Griffloch hineinkrempelbar ist.
4) Schachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (13) der ersten
Längsverschlußklappe (6) seitliche Überstände (19) aufweist, daß der gegenseitige
Abstand der Überstände (19) größer als die parallel zur freien Trapezseite der zweiten
Längsverschlußklappe (7) gemessene Breite von deren Tragegriffloch (12) ist und daß
die Lasche (13) beim Hineinkrempeln in das Tragegriffloch (12) der zweiten Längsverschlußklappe
(7) mit Hilfe der Überstände (19) arretierbar ist.
5) Schachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnete
daß an die Innenseite des äußeren Randes des Tragegrifflochs (11) der ersten Längsverschlußklappe
(6) eine Grifflochverstärkungslasche (20) über eine dritte Biegelinie (21) angelenkt
ist und daß die Grifflochverstärkungslasche (20), insbesondere beim Tragen der Schachtel,
gegen die nach innen gekrempelte Lasche (13) abwinkelbar ist.
6) Schachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Längsverschlußklappen (6, 7) mit den Längswänden (1, 2) verbindenden Anlenklinien
Perforationen oder Einschnitte (22) aufweisen.