[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerschutztür aus Asbest-Silikat-Material mit einem
Rahmen mit Rahmenleisten, in dem eine durch Deckplatten abgedeckte Füllplatte angeordnet
ist, wobei die obere und die seitlichen Rahmenleisten durch einen sich bei Erwärmung
ausdehnenden Brandschutzstreifen abgedeckt sind, zwischen dem und der zugeordneten
Rahmenleiste ein gut wärmeleitendes Material vorgesehen ist.
[0002] Es ist bereits eine Feuerschutztür der vorstehend genannten Art bekannt. Die hier
verwendeten Brandschutzstreifen bestehen aus einem Kern aus im wesentlichen wasserhaltigem
Natrium-Silikat. Die Kernschicht enthält ferner geringe Mengen organischer Zusätze
sowie Glasfasern und ein Glasgewebe oder ein Drahtnetz. Eine beidseitige Epoxydharzschicht
schützt den Kern gegen atmosphärische Einflüsse, insbesondere des Kohlendioxids. Die
Brandschutzstreifen lassen sich in einem Temperaturbereich zwischen 6o und 1
00° C plastisch verformen. Über 100° C vergrößern sie ihr Volumen, insbesondere durch
Aufschäumen. Es entsteht eine unbrennbare, feinporige, rißfeste, druckfeste und hitzebeständige
Schaumschicht, deren Schmelzbereich bei über 100
o C liegt. Beim Aufschäumen entsteht ein verhältnismäßig hoher Druck. Unter dem Begriff
"Brandschutzstreifen" ist im Rahmen dieser Beschreibung das vorstehend definierte
Produkt zu verstehen.
[0003] Die Brandschutzstreifen dehnen sich bei Erwärmung, d.h. im Brandfalle aus. Hierdurch
werden im Bereich der Seiten eventuell auftretende Spalte, durch die Feuer und Hitze
hindurchtreten kann, abgedichtet. Das gut wärmeleitende Material dient der gleichmäßigen
Verteilung der im Brandfalle entstehenden Wärme auf dem Brandschutzstreifen, damit
dieser gleichmäßig aufschäumt (DT-AS 1 659 513).
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Feuerschutztür der eingangs genannten
Art zu schaffen, die im Brandfalle eine höhere Standzeit aufweist, d.h. die einen
noch größeren Schutz ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen der Rahmenleiste und den Deckplatten
und der Füllplatte ein weiterer Brandschutzstreifen vorgesehen ist.
[0006] Erfindungsgemäß ist also ein weiterer Brandschutzstreifen vorhanden, der aber erst
zu einem späteren Zeitpunkt aufschäumt, da zuerst'der Brandschutzstreifen erwärmt
wird, der mit dem gut wärmeleitenden Material kombiniert ist. Dieser mit dem gut wärmeleitenden
Material kombinierte Brandschutzstreifen schäumt zuerst auf. Erst daran anschließend,
wenn die Wärme größer wird, schäumt auch der zweite Brandschutzstreifen auf. Die Ausdehnung
der beiden Brandschutzstreifen folgt also seitlich aufeinander. Hierdurch wird die
Standzeit der Feuerschutztür im Brandfalle erheblich verlängert. Tests haben gezeigt,
daß die neueren, verschärften Anforderungen für den Brandschutz über 1
00 Minuten eingehalten werden. Dieses übertrifft bisherige Feuerschutztüren erheblich.
Durch das Zusammenwirken der beiden Brandschutzstreifen üben diese entsprechend seitlich
gerichtete hohe Druckkräfte auf die Tür aus, wodurch einem Auswölben der Tür entgegengewirkt
wird.
[0007] In vorteilhafter Weise kann die Feuerschutztür derart ausgebildet sein, daß die Füllplatte
aus Asbest-Silikat-Material geringerer Dichte als die Deckplatten besteht. Hierdurch
wird ohne Verlust der Schutzwirkung das Gewicht der Tür herabgesetzt.
[0008] Bei dem wärmeleitenden Material kann es sich in vorteilhafter Weise um einen Aluminiumstreifen
handeln.
[0009] Wie in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben, kann eine Abdeckung mit verschiedenen Holzmaterialien
vorgenommen werden. Die Abdeckung der Brandschutzstreifen im Bereich der Seiten und
im oberen Bereich durch Holzleisten ermöglicht eine Anpassung an der Baustelle durch
Abhobeln oder dergl.. An der unteren Kante ist ein Brandschutzstreifen nicht vorgesehen,
da hier aus bekannten Gründen die Gefahr des Durchschlagens beim Brand sehr viel geringer
ist. In diesem Bereich ist insbesondere wegen des Fehlens eines Metallrahmens oder
dergl. ein Bearbeiten und ein Anpassen an verschiedene Abmessungen sehr leicht und
in einem großen Bereich möglich.
[0010] Ein Problem stellt bei derartigen Feuerschutztüren die Befestigung von Scharnieren,
Türschlössern oder dergl. dar. Diese müssen nicht nur sicher und dauerhaft, sondern
auch lösbar befestigt werden.
[0011] Insbesondere zur Befestigung der Scharniere kann in vorteilhafter Weise ein Bandstahl
zwischen Füllplatte und Rahmen der Scharniere befestigt werden, in den dann ein Gewinde
für eine entsprechende Gewindeschraube zur Befestigung des Scharniers eingeschnitten
wird. Es ist auch möglich, die Bauteile zusätzlich oder allein durch besondere Schrauben
zu befestigen, auf deren Gewinde eine Schraubenfeder sitzt. Diese Schraubenfeder wird
nach Bohrung des Gewindeloches beim ersten Einschrauben in dem Gewindeloch befestigt,
d.h. sie verbleibt beim Lösen der Schraube in dem Gewindeloch und bildet so das Gewinde
in dem Material, das hierzu normalerweise sehr schlecht geeignet ist.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden unter Hinweis
auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0013] Es zeigt:
Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch eine Ausführungsform einer Feuerschutztür nach
der Erfindung; und
Fig. 2 einen Längsausschnitt im Bereich eines Scharniers der Feuerschutztür nach Fig.
1.
[0014] Die in der Zeichnung dargestellte Feuerschutztür besteht aus einem Rahmen 2 und Rahmenleisten
4 aus Asbest-Silikat-Material. In diesem Rahmen liegt eine Füllplatte 1, die durch
Deckplatten 3 abgedeckt ist. Das Asbest-Silikat-Material der Füllplatte weist vorzugsweise
eine geringere Dichte auf.
[0015] Auf der Außenseite der Rahmenleiste 4 befindet sich im Bereich der oberen Kante und
im seitlichen Bereich ein Brandschutzstreifen 5 der eingangs definierten Art, wobei
zwischen Brandschutzstreifen 5 und Rahmenleiste 4 ein Aluminiumstreifen 7 vorgesehen
ist. Auf der anderen Seite der Rahmenleiste 4 ist ebenfalls ein Brandschutzstreifen
6, jedoch ohne zusätzlichen Aluminiumstreifen, vorgesehen. Außen ist der Brandschutzstreifen
5 durch eine Holzleiste 8 abgedeckt. Der gesamte Aufbau ist an den Außenflächen durch
furniertes Sperrholz 9 geschützt.
[0016] Das Asbest-Silikat-Material der Platten 1 und 3 ist durch einen Komponentenkleber
12 verklebt. Zusätzlich sind Schrauben 13 zur Befestigung vorgesehen. Das furnierte
Sperrholz.9 ist durch einen Kontaktkleber 11 aufgeklebt. Ebenso sind die Brandschutzstreifen
durch Kleben befestigt.
[0017] Wie sich insbesondere beim Betrachten der Fig. 2 ergibt sind die Scharniere durch
Gewindeschrauben 15 befestigt, deren Mutterngewinde in einem Bandstahl 10 ausgebildet
ist. Dieser Bandstahl 10 liegt zwischen dem Rahmen 2 und der Füllplatte 1 (siehe auch
Fig. 2). Wenn die genaue Lage des Scharniers festliegt, wird das entsprechende Loch
bis in den Bereich des Bandstahls gebohrt. Es kann dann ein Gewinde in den Bandstahl
geschnitten werden, in das die Schraube lösbar eingeschraubt werden kann und für eine
sichere Befestigung sorgt. Zusätzlich können für das Scharnier und insbesondere auch
zur Befestigung des nicht gezeigten Türschlosses Schrauben 16 vorgesehen sein, die
mit einer getrennt ausgebildeten und dem Gewinde angepaßten Schraubenfeder 17 ausgerüstet
sind. Diese Schraubenfeder ist selbstschneidend und verbleibt beim ersten Befestigen
der Schraube in dem Asbest-Silikat-Material und stellt praktisch das Muttergewinde
für die Schraube dar.
[0018] Bei einer Ausführungsform wurde für das Füllmaterial ein Asbest-Silikat-Material
mit einem Raumgewicht von 192 kg/m
3 gewählt. Die Deckplatten und Rahmenleisten hatten ein Raumgewicht von 960 kg/m
3, wohingegen das Raumgewicht des Rahmens 2 720 kg/m
3betrug. Dieses ist lediglich ein Ausführungsbeispiel.
[0019] Die Fig. 2 ist eine vereinfachte Darstellung, in der die Brandschutzstreifen und
die Rahmenleiste 4 nicht gezeigt sind.
1. Feuerschutztür aus Asbest-Silikat-Material mit einem Rahmen mit Rahmenleisten,
in dem eine durch Deckplatten abgedeckte Füllplatte angeordnet ist, wobei die obere
und die seitlichen Rahmenleisten durch einen sich bei Erwärmung ausdehnenden Brandschutzstreifen
abgedeckt sind, zwischen dem und der zugeordneten Rahmenleiste ein gut wärmeleitendes
Material vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rahmenleiste (4)
und den Deckplatten (3) und der Füllplatte (1) ein weiterer Brandschutzstreifen (6)
vorgesehen ist.
2. Feuerschutztür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllplatte (1)
aus Asbest-Silikat-Material geringerer Dichte als die Deckplatten (3) besteht.
3. Feuerschutztür nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatten
(3) durch furnierte Sperrholzplatten (9) oder dergleichen abgedeckt sind.
4. Feuerschutztür nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die außen
liegenden Brandschutzstreifen (5) durch Holzleisten (8) abgedeckt sind.
5. Feuerschutztür nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die furnierten
Sperrholzplatten (9) über den Brandschutzstreifen (5) und den Holzleisten (8) liegen.
6. Feuerschutztür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das unterhalb der Brandschutzleiste
(5) liegende gut wärmeleitende Material ein Aluminiumstreifen (7) ist.
7. Feuerschutztür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Füllplatte (1) und Rahmen (2) im Bereich jedes Scharniers (14) ein Bandstahl
(lo) zur Befestigung von Gewindeschrauben (15) für das zugeordnete Scharnier vorgesehen
ist.
8. Feuerschutztür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Scharnier (14) und/oder das Türschloß durch Schrauben (16) mit beim ersten Befestigen
in dem Asbestsilikatmaterial verbleibenden, das Gewinde bildende Schraubenfedern (17)
befestigt sind.