(19)
(11) EP 0 003 342 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.1979  Patentblatt  1979/16

(21) Anmeldenummer: 79100178.7

(22) Anmeldetag:  22.01.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E21D 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB

(30) Priorität: 23.01.1978 DE 7801848 U

(71) Anmelder: Saarbergwerke Aktiengesellschaft
D-66104 Saarbrücken (DE)

(72) Erfinder:
  • Leinenbach, Wilhelm
    D-6632 Saarwellingen-Schwarzenholz (DE)
  • Michaely, Alfred
    D-6612 Schmelz (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung zum Verhindern des Abrutschens oder Umkippens von Schilden


    (57) Zur Verhinderung des Abrutschens oder Umkippens von Schilden ist der unterste Schild (1) in einem steilen Streb über zwei Hydraulikzylinder (9, 15) mit dem benachbarten Schild (2) verbunden. Hierbei besteht zwischen den Bruch schilden der beiden benachbarten Schilde über kardanische Gelenke (16) und einen einzelnen Hydraulikzylinder (15) eine mechanische Verbindung, während die Liegendschwelle (7) des einen Schildes (1) über eine mit dem anderen Hydraulikzylinder verbundene Laufkatze (10), eine Laufschiene (12) und ein Drehgelenk an der Liegendschwelle (8) des benachbarten Schildes (2) befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Anordnung zum Verhindern des ABrutschens oder Umkippens des ersten Schildes in Streben mit steiler Lagerung beim Vorrücken mit wenigstens einem Hydraulikzylinder.

    [0002] Bein Abbau in Grubenfeldern mit einem Einfallen von 20 - 40 gon besteht bei streichender Abbaurichtung das Problem, daß der untere im Streb befindliche Schild abrutschen oder umkippen kann. Diese Gefahr besteht immer danr, wenn die Schilde vorgerückt werden, weil danr die Hangabtriebskräfte wirksam werden und ein Wegrutschen oder Umkippen des unteren Schildes verursachen.

    [0003] Man hat bisher versucht,diesen Nachteil durch Diaconalhydraulikzylinder zu beheben, welche den Bruchschild eines talwärts gelegenen Schildes mit der Liegendschwelle des benachbarten höhergelegenen Schildes verbindet.

    [0004] Nachteilig ist bei dieser Anordnung, daß zwar ein Kippen des Schildes sicher verhindert wird, nicht jedoch ein Wegrutschen, da nur eine Komponente der Hydraulikkraft den das Wegrutschen, verursachenden Hangabtriebskräften entgegenwirkt. Ferner wird durch die Anwendung des Diaconalzylinders der Fahrweg stark eingeengt. Ein Einbau bei geringer Mächtigkeit ist nicht möglich.

    [0005] Aufgabe der Neuerung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden und eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche es ermöglicht, den gefährdeteten Schild beim Vorrücken am Umkippen oder Wegrutschen zu hindern.

    [0006] Nach der Neuerung wird dies dadurch erreicht, daß sowohl die Liegendschwelle des einen Schildes über einen Hydraulikzylinder, dem Bodenzylinder, mit der Liegendschwelle eines benachbart gelegenen Schildes befestigt ist, während am anderen Ende eine Laufkatze vorgesehen ist, die auf einer auf der Liegendschwelle des benachbarten Schildes vorgesehenen Laufschiene verfahrbar angeordnet ist.

    [0007] Es hat sich Ferner bewährt, an der Unterseite zwischen den Bruchschilden benachbarter Schilde einen Hangendzylinder mittels Kardangelenken zu befestigen. Vorteilhaft ist dabei die leichte Montierbarkeit der Hangendzylinder und die volle Ausnutzunq der Zugkraft.

    [0008] Für des Einbauen des Hangend- und des Bodenzylinders brauchen keine zusätzlichen Änderungen an den Schilden vorgenommen zu werden. Sie können an jedem Schild eingebaut werden.

    [0009] Die Neuerung wird anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

    Figur 1 die Einmündung des Strebs in die FuGstrecke,

    Figur 2 die Anordnung eines Bodenxylinders auf der Oberseite von zwei benachbarten Liegendschwellen,

    Figur 2 a einen Querschnitt durch Laufkatze und Laufschine an einem Ende des Bodenzylinders nach Figur 2,

    Figur 3 die Befestigung des Hangendzylinders an der Unterseite von zwei benachbarten Bruchschilden,

    Figur 3 a ein Kardangelenk für die Befestigung des Hangendzylinders nach Figur 3.



    [0010] Mit 1 und 2 sind in Figur 1 2 Schilde gezeigt, die in dem Streb 4 angeordnet sind, des bei starkem Einfallen und streichendem Abbau eine Steigung von 20 - 40 gon aufweist. Ein weiterem Schild 3 ist angedeutet. An diesen reihen sich weitere Schilde über den ganzen Verlauf des Strebs 4 bis zur Kopfstrecke. In den beim Abbau der Kohle 5 freiwerdenden Raum werden die Schilde 1, 2, 3 einzeln vorgerückt mit dem (nicht gezeigten) Rückgestänge. Beim Vorrücken von Schild 2 findet dieser seitlich Halt an Schild 1. Wenn bei Schild 1 die Schildkappe abgesenkt wird vor dem Rücken, besteht die Gefahr, daß Schild 1 seitlich in die Fußetrecke 6 abrutscht oder umkippt. Dies soll mit der Anordnung eines Hangendzylinders und eines Bodenzylinders an der Unterseite der Bruchkappen bzw. der Oberseite der Liegendschwellen der beiden Schilde 1, 2 verhindert werden.

    [0011] Figur 2 zeigt zwei Liegendschwellen 7, 8 zweier benachharter Schilde 1, 2, die über einen Bodenzylinder 9 miteinander verbunden sind. Ein Ende des Bodenzylinders 9 ist vertikal drehbar an der Liegendschwelle 8 befestigt, das andere Ende ist mit einer Laufkatze 10 versehen, deren Rolle 11 auf einer Laufschiene 12 läuft (Figur 2 a). Die Laufschiene 12 ist vertikal verschwenkbar an der Lie- gendschwelle 7 befestigt.

    [0012] Figur 3 zeigt die Bruchschilde 13, 14 von zwei benachbarten Schilden 1, 2 (Figur 1), die über einen Hangendzylinder 15 mechanisch miteinander verbunden sind. Beide Enden des Hangendzylinders sind über kardanische Gelenke 16 (Figur 3 a) mit den Bruchschilden verbunden.

    [0013] Die Anordnung arbeitet wie folgt.

    [0014] Der Schild 1 ist mit der Liegendschwelle 7 und der Unterseite des Bruchschildes 13,wird durch ein (nicht gezeigtes) Rückgestänge vorgerückt. Die Laufkatze 10 (Figur 2, 2 a) rollt bis zum Anschlag auf der Laufschiene 12. Der Bndenzylinder 9 und der Hangendzylinder 15 stehen wahrend des Rückvorganges unter Druck, der Hanqendzylinder 15 ändert seine Länge qegen den anstehenden Hydraulikdruck. Dacach wird der Schild 2 mit der Liegendscnwelie und der Unterseite des Bruchschildes 14 vorgerückt. Hierdurch wird verhindert, daß Schild 1 zur Fußstrecke 6 abwandert.

    [0015] Für den Fall, daß Schild 2 (Figur 1) nicht gesetzt werden kann infolge Ausbruchs am Hangenden, kann auch Schild 3 mit dem Bruchschild von Schild 2 einen Hangendzylinder verbunden sein.


    Ansprüche

    1. Anordnung zum Verhindern des Abrutschens oder Umkippens des ersten Schildes in Streben mit steiler Lagerung beim Vorrücken mit mindestens einem Hydraulikzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Liegendschwelln (7) des einen Schildes (1) über einen Hydraulikzlinder, dem Bodenzylinder (9), mit der Liegendschwelle (P) eines benachbart gelegenen Schildes (2) als auch die Bruchschilde (13, 14) beider Schilde (1, 2) über einen Hydraulikzylinder, den Hangendzylinder (15), miteinander verbunden sind.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hangendzylinder (15) über kardanische Gelenke (16) die Brduchschilde (13, 14) der beiden benachbarten Schilde (1, 2) miteinander verbindet.
     
    3. Anordnunq nach einem der Anspruche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende des Bodenzylinders (9) eine Laufkatze (10) vorgesehen ist, die auf einer am benachbarten Schild (1) befestigten Laufschiene verfahrbar angeordnet ist, während das andere Ende des Bodenzylinders (9) am anderen Schild (2) vertikal drehbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht