[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Richtbank zam Ausrichten von länglichen Gegenständen,
wobei Mittel zur oszillierenden Auslenkung wenigstens eines Teilabschnitts der Gegenstände
aus der Längsachse vorgesehen sind.
[0002] Derartige Richtbänke ermöglichen das Geradebiegen von z.B. stangen- oder rohrförmigen
Gegenständen. Es ist eine solche Einrichtung bekannt (US Patent 3.328.995), bei der
der Gegenstand in einer Reihe von hintereinander angeordneten und gegeneinander verschiebbaren
Backen eingespannt wird. Durch senkrecht zur Längsachse erfolgende vibrierende Relativbewegungen
benachbarter Backen werden Teilabschnitte des auszurichtenden Gegenstandes ausgelenkt.
Unterschiedliche Auslenkungsamplituden werden durch Variation der effektiven Hebelarme
des antreibenden Hebelsystems erzielt.
[0003] Diese bekannte Richtbank ist geeignet für die Ausrichtung von länglichen Gegenständen
mit im wesentlichen gleichbleibendem Querschnittsprofil, während bei in Längsrichtung
variablen Profilen aufwendige Anpassungen erforderlich werden. Zudem ist die Anordnung
ungeeignet für Ausrichtungsverfahren, bei denen der an einem Ende fest eingespannte
Gegenstand am freien Ende auszulenken ist.
[0004] Die vorliegende Erfindung bietet eine den Erfordernissen angepasste, vereinfachte
Ausführung einer Richtbank, die gekennzeichnet ist durch eine um eine Mittellage verschiebbare
Halterung, einen Hebel, der durch Antriebsmittel um einen festen Punkt hin- und hergeschwenkt
werden kann, ein mit der Halterung in einem Drehpunkt verbundenes Verbindungsglied,
das durch Einstellmittel um diesen Drehpunkt ausgelenkt werden kann und mit dem Hebel
über eine Mitnehmeranordnung mit variablem Kopplungspunkt verbunden ist, das Ganze
derart, dass in der Ruhelage der Einstellmittel der Kopplungspunkt mit dem festen
Punkt zusammenfällt, so dass die Halterung beim Hin- & Herbewegen des Hebels in ihrer
Mittellage verbleibt, während bei durch die Einstellmittel erfolgter Auslenkung des
Verbindungsgliedes der Kopplungspunkt auf dem l'ebel vom festen Punkt verschoben und
die Bewegung des Hebels auf die Halterung übertragen wird.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass Gegenstände mit über die Länge ungleichem Querschnitt, wie beispielsweise die
Druckhämmer eines Aufschlagdruckers, ausgerichtet werden können und dass der zu treibende
maschinelle Aufwand den tatsächlichen Anforderungen angepasst ist. Ferner gestattet
es die Erfindung mit einfachen Mitteln, sowohl eine bequeme Aenderung des Maximums
der um einen festen Referenzpunkt erfolgenden Auslenkung auszuführen, als auch eine
gleichmässige Reduktion der Auslenkungsamplitude vom Maximum auf Null zu erzielen.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung, und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teils der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung
im demontierten Zustand.
[0008] Mit Hilfe der Fig. 1 werden im folgenden die Erfindung sowie ein Anwendungsbeispiel
näher beschrieben. Dargestellt ist eine Richtbank zum Ausrichten individueller Druckhämmer
von Aufschlagdruckern. Auf die Frage nach der Notwendigkeit des Ausrichtens solcher
Hämmer wird hier nicht näher eingegangen. Es genügt die Feststellung, dass es bei
solchen Hämmern darauf ankommt, dass gewisse Oberflächen parallel zueinander liegen
und bestimmte Abstände aufweisen, um ein einwandfreies Arbeiten des Druckers zu gewährleisten.
[0009] In Fig. 1 ist ein Hammer 1 gezeigt, dessen eir-, Ende in einer Einspannvorrichtung
2 und dessen anderes Ende in einer auf einem Führungsschlitten angeordneten Halterung
3 befestigt ist, die beispielsweise aus justierbaren Klemmbacken besteht. Die Einspannung
kann, wie gezeigt, mit Hilfe einer Druckluftzylinderanordnung 4 oder anderer geeigneter
Mittel erfolgen.
[0010] Der Schlitten ist auf einem Teil des allgemeinen Maschinenrahmens 5 derart montiert,
dass er eine oszillierende Bewegung oder Schwingung um eine durch die Linie A-A gekennzeichnete
Ausgangslage ausführen kann. Dies bedeutet, dass auch das in der Halterung eingespannte
Hammerende um diese Linie ausgelenkt wird.
[0011] Im Punkt 6 ist ein Verbindungsglied 7 drehbar.an den Schlitten angeschlossen. Das
andere Ende des Gliedes 7 ist, ebenfalls drehbar, im Punkt 8 mit einer Druckluftzylinderanordnung
9 verbunden, die eine seitliche Auslenkung des Verbindungsgliedes 7 (in Fig. 1 nach
links) ermöglicht. Eine justierbare hydraulische Steuervorrichtung 10 kontrolliert
die Rückführung des Gliedes 7 in seine in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage, in der
das Glied 7 und der Schlitten mit der Halterung 3 auf einer Geraden liegen, die im
weiteren als Mittellinie bezeichnet wird.
[0012] Um das Verbindungsglied 7 in eine Hin- und Herbewegung (in Fig. 1 auf und ab) zu
versetzen, ist ein Hebel 11 vorgesehen. Dieser kann eine oszillierende Bewegung um
einen festen Punkt 15 ausführen, der auf der genannten Mittellinie liegt. Am anderen
Ende des Hebels 11 befindet sich ein Nockenstössel 12a, der der Nockenkurve 12 einer
Nockensteuerung 13 folgt. Die Nockensteuerung 13 wird durch eine Antriebsvorrichtung
14 angetrieben und läuft während des Betriebs der Vorrichtung kontinuierlich um. Somit
bewegt sich das linke Ende des Hebels 11 auf und ab (in Fig. 1 gestrichelt angedeutet).
[0013] In Fig. 2 ist die Verbindung zwischen Verbindungsglied 7 und Hebel 11 dargestellt.
Mit 15 ist der feste Drehpunkt des Hebels 11 bezeichnet. Er wird durch einen mit dem
Maschinenrahmen fest verbundenen Achsstummel gebildet, der in ein im Hebel 11 vorgesehenes
(gestrichelt angedeutetes) Loch eingreift. Wie erwähnt, liegt der Punkt 15 auf der
oben definierten Mittellinie des Gliedes 7 und der Halterung 3.
[0014] In der dem Betrachter zugewandten Oberfläche des Hebels 11 befindet sich eine bogenförmige
Nut lla. Sie bildet einen Teil eines Kreises mit dem Radius R, dessen Mittelpunkt
mit dem Drehpunkt 6 zusammenfällt. Die Nut beginnt im Drehpunkt 15.
[0015] Ein'am Verbindungsglied 7 angebrachter Mitnehmerstift 16 wird in die Nut lla geführt.
Er bewegt sich in der Nut, wenn das Glied 7 durch die Einrichtungen 9 und 10 um den
Drehpunkt 6 ausgelenkt wird.
[0016] Solange sich die Druckluftzylinderanordnung 9 und somit das Glied 7 und die Halterung
3 in der in Fig. 1 gezeigten Ausgangslage befinden, wird die oszillierende Bewegung
des Hebels 11 um den Punkt 15 nicht auf das Glied 7 oder die Halterung 3 übertragen.
Wird jedoch das Glied 7 durch die Anordnung 9 nach links ausgelenkt, so wird der Mitnehmerstift
16 vom Festpunkt 15 wegbewegt. Je weiter der Stift von 15 entfernt wird, so grösser
wird die Amplitude der oszillierenden Bewegung des Stiftes 16 und damit auch die des
Verbindungsgliedes 7 und der Halterung 3. Letztere wird um ihre Ausgangslage A-A hin-
und herbewegt.
[0017] Das Ausrichten des Hammers 1 erfolgt, indem das in der Halterung 3 des Schlittens
befestigte Hammerende um die Mittellage A-A hin- und herbewegt wird. Begonnen wird
mit einer maximalen Schwingungsamplitude, bei der die Streckgrenze des Hammermaterials
gerade überschritten wird. Dann wird die Amplitude kontinuierlich reduziert, bis sie
den Wert Null erreicht und der Fchlitten auf der Mittellage zum Stillstand kommt.
[0018] Mit der beschriebenen Anordnung werden diese Operationen ausgeführt, indem zunächst
das Verbindungsglied 7 durch die Druckluftzylinderanordnung 9 gerade soweit ausgelenkt
wird, dass die Amplitude der Schwingungen der Halterung 3 das vorgesehene Maximum
erreicht. Gesteuert durch die Vorrichtung 10 bewegt sich dann das Glied 7 in Richtung
seiner Ausgangslage zurück. Hierbei reduziert sich die Amplitude der Schlittenbewegungen
kontinuierlich und wi d schliesslich zu Null, wenn Glied 7 in die Ausgangslage zurückgekehrt
ist.
1. Richtbank zum Ausrichten von länglichen Gegenständen mit Mitteln zur oszillierenden
Auslenkung wenigstens eines Abschnitts der Gegenstände aus der Längsachse, gekennzeichnet
durch eine um eine Mittellage verschiebbare Halterung (3), einen Hebel (11), der durc;
Antriet;mittel (12,12a,13,14) um einen festen Punkt (15) hin- und hergeschwenkt werden
kann, ein mit der Halterung (3) in einem Drehpunkt (6) verbundenes Verbindungsglied
(7), das durch Einstellmittel (9,10) um diesen Drehpunkt ausgelenkt werden kann und
mit dem Hebel (11) über eine Mitnehmeranordnung (lla,16) mit variablem Kopplungspunkt
verbunden ist, das Ganze derart, dass in der Ruhelage der Einstellmittel (9,10) der
Kopplungspunkt mit dem festen Punkt (15) zusammenfällt, so dass die Halterung (3)
beim Hin-und Herbewegen des Hebels (11) in ihrer Mittellage verbleibt, während bei
durch die Einstellmittel (9,10) erfolgter Auslenkung des Verbindungsgliedes (7) der
Kopplungspunkt auf dem Hebel (11) vom festen Punkt (15) verschoben und die Bewegung
des Hebels (11) auf die Halterung (3) übertragen wird.
2. Richtbank nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmeranordnung
einen mit dem Verbindungsglied (7) fest verbundenen Führungsstift (16) aufweist, der
in einer im Hebel (11) vorgesehenen Nut (lla) geführt wird, die die Form eines Bogenabschnitts
eines Kreises um den Drehpunkt (6) aufweist.
3. Richtbank nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Einstellmittel
eine Steuervorrichtung (10) aufweisen, die, nach erfolgter Auslenkung des Verbindungsgliedes
(7), durch ein Antriebsorgan (9) eine kontinuierliche, gebremste Rückführung dieses
Gliedes in die Ausgangslage steuert.