[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Betonfertigteilen, bestehend
aus einem einzubetonierenden Verankerungselement, das in einer Vertiefung des Betonfertigteils
eine Öse bildet für ein lösbares hakenartiges Glied zur Verbindung mit einem Hebezeug.
[0002] Vorrichtungen zum Transport von Betonfertigteilen sind in verschiedenen Bauweisen
bekannt geworden. Im deutschen Patent 12 51 003 ist eine Ankerhülse in das Betonfertigteil
einbetoniert, die ein Innengewinde besitzt, in welches eine Seilöse mit einer Klemmhülse,
die das Außengewinde trägt, eingeschraubt werden kann. Wenn die Ankerhülse gut gegen
Ausreißen gesichert ist, beispielsweise mit der Armierung verbunden ist, wird hierdurch
ein sehr zuverlässiges Transportmittel erhalten.
[0003] Andere bekannte Vorrichtungenfür diesen Zweck, wie beispielsweise in der OS 2 316
986 beschrieben, bestehen in einem einzubetonierenden Verankerungselement, das in
eine halbkugelförmige Vertiefung am Betonfertigteil hineinragt und dort eine Verdickung
oder ein ähnliches Befestigungsmittel für ein Glied zur Verbindung mit dem Hebezeug
trägt.
[0004] Eine ähnliche Konstruktion in der US-Patentschrift 1 957 235 schlägt vor, in die
Ausnehmung im Betonfertigteil eine Lasche mit einer Querbohrung hineinragen zu lassen,
in die dann ein Haken eingreifen kann.
[0005] Transportvorrichtungen der vorerwähnten Art haben den Vorteil, daß das Glied zur
Verbindung mit dem Hebezeug ähnlich manipulierbar ist wie ein Kranhaken, daß also
der Einhängezustand leicht überwachbar ist. Von Nachteil ist jedoch, daß die übertragbarkeit
der Kräfte über die beschriebene Lasche oder einen Bolzen od. dgl. nur begrenzt möglich
ist. Die Abmessungen der Teile, die in die Ausnehmung des Betonfertigteiles hineinragen
und dort eine Öse oder eine zu erfassende Verdickung bilden, müssen naturgemäß gering
gehalten werden, um die Abmessungen der Vertiefung oder der Ausnehmung zu begrenzen.
Auch sind diese Bauteile sehr empfindlich gegen Schrägzug, der häufig unvermeidbar
ist. Es besteht die Gefahr einer nicht bemerkten Überlastung, die rasch zum Bruch
und zu Unfällen führen kann.
[0006] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Vorrichtung zum Transport von
Betonfertigteilen der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der es möglich ist,
ein hakenartiges Glied zur Verbindung mit dem Hebezeug zu benützen, das leicht manipulierbar
und in seiner richtigen Anwendungsweise leicht überwachbar ist und mit dem es möglich
ist, vergleichsweise hohe Kräfte gefahrlos in das Betonfertigteil einzuleiten. Dabei
ist es ein Ziel der Erfindung, die Einzelteile der Transportvorrichtung so zu wählen,
daß der wirtschaftliche Aufwand möglichst gering bleibt.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art und schlägt vor, daß das hakenartige, aus Stahlguß bestehende Glied
einen unteren Hakenteil und einen oberen ösenteil umfaßt, wobei die Außenkontur des
Hakenteils im wesentlichen kugelförmig gestaltet ist und dessen gerundete Auflagefläche
für die vom Haken zu erfassende, vorzugsweise aus Drahtseil bestehen de öse um einen
Krümmungsmittelpunkt etwa am unteren Kugelrand gekrümmt ist und wobei der an den Hakenteil
ansehliessende ösenteil plattenförmig gestaltet ist und die Platte eine Durchbrechung
für das Hebezeug besitzt.
[0008] Im Zusammenwirken zwischen der gerundeten Auflagefläche für die Öse und dem kugelförmigen
Hakenteil läßt sich bei entsprechenderAnpassung der Vertiefung im Betonfertigteil
eine gute, allseitige Beweglichkeit des hakenartigen-Gliedes an die verschiedenen
Zugrichtungen erreichen, so daß auch vergleichsweise extreme Schrägzüge möglich sind,
ohne daß das hakenartige Glied am Betonfertigteil zur Anlage kommt und dadurch zusätzliche,
undefinierbare Hebelkräfte entstehen. Eine wichtige Voraussetzung ist hierbei, daß
die gerundete Öse eine ausreichend seitliche Bewegung zuläßt und weiter, daß die Öse
vorzugsweise aus Drahtseil besteht. Es ist gefunden worden, daß es mittels des Drahtseiles
möglich ist, extrem hohe Kräfte in das Betonfertigteil einzuleiten, ohne daß Überlastungen
zu befürchten sind, die unmittelbar zum Bruch führen können. Die spezifische Festigkeit
eines Drahtseilmaterials ist wesentlich größer als diejenige eines Völlmaterials und
die erhöhte Sicherheit ergibt sich dadurch, daß bei einer Überlastung bei einem Drahtseil
nur einige Drähte brechen, was aber nicht zu einer Kerbwirkung führt, während bei
einer örtlichen Überlastung bei einem Vollmateria; gerade bei einem hochwertigen Werkstoff,
sofort ein Bruch entsteht.
[0009] Es ist aber notwendig, für die Öse verhältnismäßig kleine Querschnitte anzuwenden,
da dieses Maß die Abmessung des ganzen hakenartigen Gliedes und auch der Vertiefung
bestimmt.
[0010] Wenn wiederum der untere Hakenteil des hakenartigen Gliedes dem Durchmesser des ösenmaterials
angepaßt ist, lassen sich die Kräfte im hakenartigen Glied gut beherrschen und es
ist möglich, das hakenartige Glied aus einem hochwertigen'Stahlguß zu fertigen, so
daß eine teure Schmiedearbeit vermieden werden kann. Die kugelartige Außenkontur paßt
sich dabei einerseits gut an die geforderte Beweglichkeit des hakenartigen Gliedes
gegenüber dem Betonfertigteil an und ergibt auch ausreichende Querschnitte an den
am meisten belasteten Stellen des hakenartigen Gliedes.
[0011] Insgesamt ist das hakenartige Glied wie ein Kranhaken zu benützen. Die Gefahr einer
Fehlbedienung ist vergleichsweise gering.
[0012] Das hakenartige Glied gemäß der Erfindung wird vorzugsweise mit einer aus Drahtseil
bestehenden öse benützt. Es ist aber klar, daß bei sinngemäßer Reduzierung der Belastungen
die aus Drahtseil bestehende Öse auch eine öse aus einem anderen Werkstoff, beispielsweise
aus üblichem Ärmierungseisen, ersetzbar ist.
[0013] Die Erfindung schlägt weiter vor, daß die Plattenebene im wesentlichen mit der Ebene
der Öse übereinstimmt. Dadurch wird die Ebene der besten Beweglichkeit deutlich definiert
und ist auch von außen ohne weiteres erkennbar.
[0014] Günstig ist es, wenn sich die Platte nach oben verbreitert und die kleinste Plattenbreite
im wesentlichen dem Kugel - durchmesser entspricht. Auf diese Weise werden Einschnürungen
am hakenartigen Glied vermieden und ein guter Kraftfluß unter Vermeidung örtlicher
überbeanspruchungen erreicht.
[0015] Die Erfindung schlägt ferner eine Sicherung vor in Form eines Fallbolzens im Hakenmaul,
der am Übergang zwischen der Kugel und der Platte geführt ist. Dieser Fallbolzen muß
zum Einhängen des hakenartigen Gliedes angehoben werden und fällt dann in seine Sicherungsstellung.
Er verhindert, daß bei unbelastetem hakenartigen Glied der richtige Einhängezustand
verlorengeht.
[0016] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Plattenebene in der Gebrauchsstellung
geringfügig abgewinkelt ist und zwar vom Hakenmaul weg gebogen ist. Dadurch wird die
Beweglichkeit des hakenartigen Gliedes gegenüber der öse weiter gesteigert. In einer
Zugrichtung wird zwar die Schrägzugmöglichkeit vermindert. Dies ist aber ohne Nachteil,
weil der Einhängezustand jeweils nach den Gegebenheiten gewählt werden kann.
[0017] Die Drahtseilöse ist vorzugsweise Teil einer Drahtseilschlaufe, die in das Betonfertigteil
einbetoniert ist. Dabei wird die Schlaufe insbesondere durch eine Klemmhülse gebildet,
die so angeordnet ist, daß sie vorzugsweise der Öse an der Drahtseilschlaufe gegenüberliegt,
also als Verankerung dient.
[0018] Die Drahtseilöse kann aber auch von einem haarnadelförmigen Drahtseilstück gebildet
sein, wobei die beiden Enden des Drahtseilstückes, die vorzugsweise ebenfalls Klemmhülsen
tragen, ausreichend tief im Betonfertigteil verankert sind.
[0019] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung in der Gebrauchsstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht zur Darstellung der Fig. 1,
Fig. 3 und zwei Ansichten des hakenartigen Gliedes
Fig. 4 und
Fig. 5 - Fig. 10 verschiedene Ausbildungsformen der einzubetonierenden Öse.
[0020] Das hakenartige Glied 1, das aus den Darstellungen der Fig. 1 - 4 hervorgeht, besteht
aus dem oberen Ösenteil 3 und dem unteren Hakenteil 2. Wie insbesondere aus der Darstellung
der Fig. 3 hervorgeht, ist der untere Hakenteil 2 mit einer Außenkontur 4 versehen,
die im wesentlichen die Gestalt einer Kugel besitzt. In diese Kugel ist das Hakenmaul
11 eingearbeitet, das durch den Fallbolzen 10 verschließbar ist.Dieser Fallbolzen
10 ist in einer Führung 15 am Übergang zwischen dem Hakenteil und dem Ösenteil geführt.
Der Fallbolzen 10 kann angehoben werden, so daß die öse 6 ( Fig. 1 ) in den Haken
eingelegt werden kann.
[0021] Die Auflagefläche 5 für diese Öse 6 ist um den Krümmungsmittelpunkt 7 gekrümmt, wobei
die Krümmung im Bereich der Mittelebene 16 des hakenartigen Gliedes etwas schwächer
gehalten sein kann, als im Randbereich 17.
[0022] Wie deutlich aus den Fig. 1 und 4 hervorgeht, wird der ösenteil 3 von der Platte
8 gebildet, in der die Durchbrechung 9 angeordnet ist. In die Durchbrechung 9 kann
beispielsweise ein Kranhaken eingreifen oder auch ein anderes Verbindungsmittel zum
Hebezeug.
[0023] Im Betonfertigteil 18 ist eine Ausnehmung 19 vorgesehen, die etwa Halbkugelform besitzt
und in der die Öse 6 der Drahtseilschlaufe 12 ( vgl. Fig. 1 ) angeordnet ist. Es ist
klar, daß auf diese Weise in der Ebene, die die Fig. 1 darstellt, eine gute Beweglichkeit
für das hakenartige Glied 1 erhalten wird.
[0024] Aus der Fig. 2 geht hervor, daß die Ebene der Platte 8 etwas abgebogen ist gegenüber
der Ebene 20, die von der Öse 6 bzw. der Drahtseilschlaufe 12 bestimmt wird. Diese
Abbiegung hat den Vorteil, daß für besondere Belastungsfälle ein starkes Umlegen des
hakenartigen Gliedes möglich ist, wie in der Fig. 2 mit strichpunktierten Linien 21
angedeutet ist.
[0025] Die Schrägzugmöglichkeit nach der anderen Seite ( vgl. strichpunktierte Mittellinie
22 in Fig. 2 ) ist zwar etwas vermindert, was aber ohne Belang ist.
[0026] In den Darstellungen der Fig. 1 und 2 wird die öse 6 von der Drahtseilschlaufe 12
gebildet. Die Klemmhülse 14 verbindet die Enden des Drahtseils zur Schlaufe. Die Form
der Schlaufe 12 wird ferner noch durch die Klammer 23 bestimmt.
[0027] Die Ausbildung gemäss den Fig. 1 und 2 hat den Vorteil, daß durch die Klemmhülse
14 ein tiefliegender Verankerungspunkt erhalten wird, der die Einleitung erheblicher
Kräfte zuläßt und zwar auch dann, wenn eine Verbindung der Schlaufe12 mit der Armierung
des Betonfertigteils 18 unterbleibt.
[0028] Eine Variante zur Drahtseilschlaufe gemäss Fig. 1 und 2 ergibt sich aus der Darstellung
der Fig. 5. Hier sind die beiden Enden des Drahtseils tennisschlägerartig durch eine
Klemmhülse 14 verbunden, die eine konische Außenkontur besitzt. Auf diese Weise kann
eine Verbindung mit einer Platte 24 erhalten werden, die eine entsprechende Ausnehmung
aufweist und es wird eine gute Verankerung des Drahtseilstückes im Betonfertigteil
erhalten.
[0029] Die Platte 24 kann natürlich auch durch ein Flacheisen - stück,.eine Scheibe od.
dgl. ersetzt sein.
[0030] Bei der Variante nach der Fig. 6 sind die Drahtseilenden durch die Klemme 14 hindurchgeführt
und in gewisser Tiefe im Betonfertigteil 18 zur Seite umgelegt. Diese Drahtseilstücke
können, wenn gewünscht, zu weiteren ösen 6 geformt sein.
[0031] Fig. 7 zeigt eine Variante hierzu mit geringerer Einbettungstiefe.
[0032] In der Fig. 8 ist in das Drahtseil eine Öse 6 eingeformt, wobei die Öse Teil eines
Ringes im Drahtseil ist.
[0033] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 9 und 10 ist das Drahtseilstück 13 jeweils
haarnadelartig geformt. Wahrend im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 9 die Enden mit
Klemmhülsen 14 versehen sind, sind beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 10 solche
Klemmhülsen weggelassen.
[0034] Das Drahtseil der Fig. 10 ist beispielsweise in eine Bewehrungsmatte 25 eingefädelt.
1. Vorrichtung zum Transport von Betonfertigteilen, bestehend aus einem einzubetonierenden
Verankerungselement, das in einer Vertiefung des Betonfertigteils eine Öse bildet
für ein lösbares, hakenartiges Glied zur Verbindung mit einem Hebezeug, dadurch gekennzeichnet,
daß das hakenartige, aus Stahlguß bestehende Glied (1) einen unteren Hakenteil (2)
und einen oberen ösenteil (3) umfaßt, wobei die Außenkontur (4) des Hakenteils im
wesentlichen kugelförmig gestaltet ist und dessen gerundete Auflagefläche (5) für
die vom Haken zu erfassende, vorzugsweise aus Drahtseil bestehende Öse (6) um einen
Krümmungsmittelpunkt (7) etwa am unteren Kugelrand gekrümmt ist und wobei der an den
Hakenteil (2) anschließende Ösenteil (3) plattenförmig gestaltet ist und die Platte
(8) eine Durchbrechung (9) für das Hebezeug besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenebene im wesentlichen
mit der Ebene der Öse (6) übereinstimmt.
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Platte (8) nach oben verbreitert und die kleinste Plattenbreite im wesentlichen
dem Kugeldurchmesser entspricht.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Sicherung in der Form eines Fallbolzens (10) im Hakenmaul (11), der am
Übergang zwischen Kugel und Platte geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattenebene in der Gebrauchsstellung geringfügig abgewinkelt und zwar vom
Hakenmaul (11) weg gebogen ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtseilöse (6) Teil einer Drahtseilschlaufe (12) ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtseilöse von einem haarnadelförmigen Drahtseilstück (13) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine oder mehrere Klemmhülsen (14) am Drahtseilstück bzw. zur Bildung der Drahtseilöse,
die auch der Verankerung dienen.