[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Zubereitung optischer Aufheller zum Weißtönen von
Beschichtungen, gekennzeichnet durch die Lösung von Weißtönern in einem einphasigen
System, enthaltend Wasser, organische, über 150°C siedende, mit Wasser nicht vollständig
mischbare Flüssigkeiten sowie einen Lösungsvermittler.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Weißtönen von Beschichtungen, dadurch
gekennzeichnet, daß den Beschichtungsmassen Lösungen von Weißtönern in dem o.g. einphasigen
System zugesetzt werden.
[0003] Beschichtungen für die Herstellung glatter Oberflächen, beispielsweise Papier oder
Karton, enthalten Binder verschiedener chemischer Zusammensetzung. Diese Beschichtungen
werden mit Weißtönern aufgehellt, um ihren Aspekt zu verbessern. Bei der Verwendung
von natürlichen Bindemitteln wie Casein, Stärke, Protein oder Gelatine erreicht man
mit anionischen Weißtönern der Triazinylflavonsäure-Reihe sehr gute Ergebnisse. Bei
künstlichen Bindemitteln versagt diese Stoffklasse. Wendet man Weißtöner der TriazinylflavonsQure-Reihe
in Gegenwart von Tensiden (GB-PS 1 294 173) oder Amidformaldehydharzen (DT-OS 2 229
872) an, so erhält man zwar Aufhellungen, die jedoch in ihrem Weißgrad den gestellten
Anforderungen nicht genügen. Das Weißgradniveau wird auch dann nicht entscheidend
verbessert, wenn man anstelle der wasserlöslichen Triazinylflavonsäure-Derivate Dispersionsweißtöner
einsetzt und eine Aufhellung aus der Dispersion versucht. Im übrigen sind diese Vorschläge
auf synthetische Latices als einzige Binder beschränkt und nicht für die technisch
bedeutsamen Mischungen aus natürlichen und synthetischen Bindern anwendbar.
[0004] Ein anderer Vorschlag (DT-OS 2 242 597) geht dahin, Dispersionsweißtöner in einer
solchen farblosen organischen Flüssigkeit zu lösen, die mit Wasser nicht mischbar
ist, deren Siedepunkt oberhalb von 150°C liegt und in der die Weißtöner bei Raumtemperatur
eine Mindestlöslichkeit von 0,3 g/1 aufweisen, und diese Lösungen, die zusätzlich
noch einen Emulgator enthalten können, den Streichmassen zuzusetzen. Zwar werden mit
dieser Methode gute Weißeffekte erhalten, jedoch tritt zwischen dem wäßrigen Latex
und der Weißtönerlösung keine homogene Mischung ein, so daß die Anwendung des Verfahrens
zu unegalen Aufhellungen führt.
[0005] Dieser Nachteil konnte nun überraschenderweise dadurch beseitigt werden, daß man
Dispersionsweißtöner in einem einphasigen System löst, das Wasser, organische, über
150°C siedende , mit Wasser nicht vollständig mischbaren Flüssigkeiten sowie einen
Lösungsvermittler enthält, und diese Zubereitung der Beschichtungsmasse zusetzt.
[0006] Eine weitere, bisher nicht bekannte,vorteilhafte Eigenschaft dieser Zubereitung ist,
das daß erfindungsgemäße System in der Lage ist, außer Dispersionsweißtönern zusätzlich
anionische Aufheller aufzunehmen.
[0007] Mit den erfindungsgemäßen Zubereitungen können sowohl Beschichtungen, die allein
künstliche Bindemittel enthalten als auch Beschichtungen, die sowohl künstliche als
auch natürliche Bindemittel enthalten, aufgehellt werden.
[0008] Organische, über 150°C siedende, mit Wasser nicht vollständig mischbare Flüssigkeiten
sind beispielsweise hochsiedende Äther wie Dibenzyläther, Diphenyläther und 1-Methoxymethylnaphthalin;
Acetale wie Diphenoxyäthylformal; chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Chlorparaffine
mit einem Chlorgehalt von 10 bis 80, vorzugsweise 40 bis 50 %; Alkylbenzole wie Dodecylbenzol;
Ester organischer und anorganischer Säuren, beispielsweise Phosphorsäureester wie
Diphenyloctylphosphat, Chloräthylphosphat und Trioctylphosphat; Monocarbonsäureester
wie ölsäuremethylester; Oxicarbonsäureester wie Acetyl-(2-äthylhexyl)-citrat, Acetyl-tri-n-butylcitrat,
Ricinusöl, Salicylsäure- oder Kresotinsäuremethylester, Alkansulfonsäurearylester
wie Dodecansulfonsäurephenylester oder Tetradecansulfonsäurekresylester; epoxidierte
Fettsäuren wie epoxidiertes Sojabohnenöl oder epoxidiertes Leinsamenöl und polymere
Ester wie Adipinsäurepolyglykolester oder Phthalsäure-polyäthylenglykolester.
[0009] Besonders bewährt haben sich Phosphorsäureester wie Triäthylphosphat, Trioctylphosphat,
Trikresylphosphat und Trichloräthylphosphat.
[0010] Als Lösungsvermittler kommen nicht-ionogene und anionische Emulgatoren in Betracht.
Beispiele für die erstgenannten Emulgatoren sind: Ester und Äther von Polyalkoholen
wie Alkylpolyglykoläther, z.B. von Laurylalkohol oder Oleylakohol, Poly- äthylenglykoläther,
Acylpolyglykoläther wie Ölsäurepolyglykoläther, Alkylarylpolyglykoläther wie die Äthoxylierungsprodukte
des Nonyl- und Dodecylphenols, acylierte Amino-Alkanolpolyglykoläther, ferner nicht-ionogene
Tenside, die sich von Fettaminen wie Stearylamin, Fettsäureamiden oder von Zuckern
und deren Derivaten ableiten.
[0011] Als anionenaktive Lösungsvermittler seien beispielsweise genannt:
a) Carbonsäuren und ihre Salze, wie die Na-, K- oder NH4-Salze der Laurin-, Stearin- oder ölsäure, Acylierungsprodukte von Aminocarbonsäuren
und ihre Salze, z.B. das Natriumsalz des Oleyl-sarkosids.
b) Sulfate wie Fettalkoholsulfate, z.B. Laurylsulfat und Lorolsulfat, Sulfate von
Hydroxyfettsäureestern,z.B. sulfatiertes Ricinusöl, von Fettsäurehydroxyalkylamiden,
z.B. sulfatiertes Kokosfettsäureäthanolamid sowie Sulfate von partiell veresterten
bzw. verätherten Polyhydroxyverbindungen, wie sulfatiertes ölsäuremonoglycerid oder
Glycerinäthersulfate, ferner Sulfate substituierter Polyglykoläther, z.B. Nonylphenylpolyglykoläthersulfat.
c) Sulfonate wie primäre und sekundäre Alkylsulfonate, z.B. C12-C16-Paraffinsulfonsäuren bzw. deren Natriumsalze, Alkylsulfonate mit amid- oder mit esterartig
gebundenen Acylresten wie Oleyl-methyl-taurid und Sulfonate von Polycarbonsäureestern
wie Di-iso-octylsulfatobernsteinsäureester; ferner solche mit aromatischen Gruppen
wie Alkylbenzol-, z.B. Dodecylbenzol-, Alkylnaphthalin-, wie Dibutylnaphthalin und
Alkylbenzimidazol-, wie Tetradecylbenzimidazol-Sulfonate.
[0012] Weiterhin kann das System zusätzlich die Löslichkeit verbessernde Substanzen wie
Caprolactam, Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon oder Assoziate aus Caprolactam einerseits
und Alkoholen und Aminen wie Methanol, Äthanol, Äthy-.en- glykol, Aminoäthanol, Diäthylendiamin
oder Triäthylenglykol andererseits enthalten. Diese Substanzen können auch die Rolle
der nicht-ionischen Lösungsvermittler übernehmen.
[0013] Unter Weißtönern werden Dispersions-Weißtöner und anionenaktive Weißtöner verstanden.
Dispersions-Weißtöner sind wasserunlöslich bzw. in Wasser schwer löslich. Es kommen
folgende Klassen in Frage:
Naphthalsäureimid-Derivate, wie 4-Methoxy-N-methylnaphthalsäureimid oder 4-[3-Methylpyrazolyl-(1)]-N-äthylnaphthal-
imid;
Styryl-triazolderivate, wie 2-Styryl-naphthotriazol, 2-Styryl-5-[5-methyl-6-butoxy-benztriazolyl-(1)]-benztriazol
oder 2-[4-Phenylstyryl]-5-methoxybenztriazol;
Distyryl-Derivate, wie 1,4-Bis-(2-cyanstyryl)-benzol;
Pyrazolochinolin-Derivate, wie 1,3-Dimethyl-4-chlorpyrazo- lo (3,4-b)-chinolin;
Pyren-Derivate, wie 2,4-Dimethoxytriazinyl-(6)-pyren;
Benzoxazol-Derivate, wie 1,2-Bis-[5-methylbenzoxyzolyl-(2)]-äthylen, 5-tert.-Butyl-2-(diphenylstyryl)-phenyl-benzoxazol,
4,4'-Bis-[5-phenyloxazolyl-(1)]-diphenyl oder 2,5-Bis-[benz- oxazolyl-(2)]-thiophen;
Pyrazolin-Derivate, wie 1-(4-Aminosulfonylphenyl)-3-(4- chlorphenyl)-pyrazolin, 1-(4-Methylsulfonphenyl)-3-(4-
chlorphenyl)-pyrazolin oder 1- f2-L3-Dimethylaminopropyl-(2)-oxy]-sulfonyl} -3-(4-chlorphenyl)-pyrazolin;
Cumarin-Derivate, wie
3-Phenyl-7[6-chlor-4-diäthylamino-triazinyl-(2)]-aminocumarin;
3-Phenyl-7-äthylcarbamoylcumarin;
3-[4-Chlorpyrazolyl-(1)]-7-[4-methyl-5-phenyl-triazolyl-(2)]-cumarin oder
3-Phenyl-7-[4-methyl-5-phenyl-triazolyl-(2)]-cumarin.
Besonders geeignet sind Carbostyril-Derivate, wie 3-Phenyl-7-dimethylamino-N-äthyl-carbostyril.
Anionaktive Weißtöner sind beispielsweise Verbindungen aus der Reihe der Triazinylflavonsäure,
wie
4,4'-[6-Amino-4-anilino-triazinyl-(2)]-diaminostilben-2,2'- disulfonsäure;
4,4'-[6-Methylamino-4-anilino-triazinyl-(2)]-diaminostilben-2,2'-disulfonsäure;
4,4'-[6-Diäthanolamino-4-(4-sulfophenyl)-amino-triazinyl-(2)]-diaminostilben-2,2'-disulfonsäure
oder
heterocyclische substituierte Stilbenaulfonsäuren wie 4,4'-[4-Phenyl-1.2.3-triazolyl-(2)]-diamino-stilben-2,2'-
disulfonsäure oder Derivate des Diphenyl wie 4,4'-[1-(2-sulfonato-phenyl)-äthyliden-(217-biphenyl.
[0014] Die erfindungsgemäße Zubereitung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
zum Weißtönen der in der Papierindustrie üblicherweise verwendeten Streichmassen und
zwar zum Weißtönen von unpigmentierten, insbesondere aber von pigmentierten Streichmassen.
Diese bekannten Streichmassen enthalten als Bindemittel Kunststoffdispersionen auf
Basis von Copolymerisaten aus Butadien-Styrol, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Acrylsäureestern,
Äthylen-Vinylchlorid und Aethylen-Vinylacetat; Homopolymerisaten, wie Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, Polyäthylen und Polyvinylacetat; oder Polyurethanen.
[0015] Zum Pigmentieren der Streichmassen dienen üblicherweise Aluminiumsilikate wie China-Clay
und Kaolin, ferner Bariumsulfat, Satinweiß, Titandioxid oder Calciumcarbonat (Kreide).
[0016] Rezepturen solcher bekannter Streichmassen für Paier sind beispielsweise in J.P.
Casey "Pulp and Paper; Chemistry and Chemical Technology, 2 und Ed. Vol. III, p. 1648-1649
und in Mc Graw-Hill "Pulp and Paper Manufacture", 2 und Ed. Vol. II p. 497 beschrieben.
[0017] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitung ist einfach.Sie geschieht durch
Vermischen der Komponenten in beliebiger Reihenfolge bei Temperaturen zwischen 10
und 150°C. Eine bevorzugte Ausführungsform ist es, die Komponenten bei 80 bis 120°C
in eine homogene Phase zu überführen. Nach dem Abkühlen erhält man das gebrauchsfertige
Produkt. Wird der anionenaktive Aufheller als Farbsäure eingesetzt, ist es günstig,
ihn in der Formierung durch Zugabe neutralisierend wirkender Mittel vorzugsweise konz.
NaOH ganz oder teilweise zu neutralisieren.
[0018] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind in ihrer quantitativen Zusammensetzung breit
variierbar. So kann man bei einem erhöhtem Gehalt an organischer, mit Wasser nicht
mischbarer Flüssigkeit auf Hilfsstoffe, wie z.B. die wasserlösliche organische Verbindung
oder dem anionaktiven Lösungsvermittler verzichten. Derartige Zubereitungen enthalten
5 bis 30, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% Wasser, 0,1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%
Weißtöner, 10 bis 55, vorzugsweise 30 bis 40 Gew.-% .organische Flüssigkeit und 20
bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 55 Gew.-% Lösungsvermittler.
[0019] Andererseits ist es aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen häufig von Vorteil,
den Gehalt an der mit Wasser nicht mischbaren, organischen Flüssigkeit möglichst niedrig
zu halten. Man benötigt dann aber zur Stabilisierung anionaktive Lösungsvermittler
und gegebenenfalls weitere organische, wasserlösliche Hilfsstoffe. Derartige Zubereitungen
enthalten 5 bis 25, vorzugsweise 8-15 Gew.-% Wasser, 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis
3 Gew.-% Dispersionsweißtöner, 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% sulfonsäuregruppenhaltigen
Weißtöner, 4 bis 20, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% organische Flüssigkeit, 20 bis 50
Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 45 Gew.-% nicht-ionogenen Lösungsvermittler und 3 bis
15, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-% anionischen Lösungsvermittler, sowie bis zu 4
0, vorzugsweise 2-10 Gew.-% mit Wasser mischbare organische Substanzen.
[0020] Die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung kann zum Beschichten von Papier,
Holz, Folien, Textilstoffen, nicht gewebten Materialien und geeigneten Baustoffen
verwendet werden. Besonders bevorzugt ist die Anwendung auf Papier und Karton sowie
Photopapieren.
[0021] Die Beschichtung kann auf das Substrat durch jedes herkömmliche Verfahren aufgebracht
und getrocknet werden, beispielsweise mit einem Luftmesser, einem Streichmesser, einer
Bürste, einer Rolle, einer Rakel oder einem Stab. Der erzielbare Weißgrad kann häufig
durch Trocknen bei erhöhten Temperaturen verbessert werden.
[0022] Die so erhaltenen Beschichtungen besitzen neben einer hohen Lichtechtheit ein ausgezeichnetes
Weißniveau.
Beispiel 1
[0023] 100 g Oleylpolyglykoläther (ca. 50 ÄO), 80 g Tris-(chloräthylphosphat), 5 g 3-Phenyl-7-dimethylamino-N-äthylcarbo-
styril werden mit 40 ml H
20 zur klaren Lösung erwärmt. Man erhält nach dem Abkühlen ein stabiles, einphasiges
und flüssiges System, das sich mit Wasser in jedem Verhältnis zu einer klaren Lösung
mischt. Hiervon werden 21,2 g zu 1000 g einer Papierstreichmasse aus 375 g China Clay,
1,2 g Natriumpolyphosphat, 145 g eines ca. 50 %igen Acrylsäureester-Mischpolymerisates,
was unter der Bezeichnung Acronal S 320 D im Handel erhältlich ist, und 478,8 g H
20 zugesetzt.
[0024] Diese Streichmasse, deren pH-Wert ca. 8 betrug, wurde auf übliches Streichrohpapier
mittels einer Drahtrakel aufgebracht und bei 100°C getrocknet.
[0025] Zum,Vergleich dienten Aufstriche der gleichen Streichmasse auf dem gleichen Papier,
wobei anstelle der erfindungsgemäßen Aufheller-Dispersion ein üblicher, wasserlöslicher
Triazinylflavonsäure-Aufheller (Color-Index 40 622) mit einer Wirkstoff-konzentration
von 22 % in Konzentrationen von 5 und 10 g pro kg Streichmasse eingesetzt wurde.
[0026] Der Weißgrad der bestrichenen Papiere wurde mit Hilfe der Weißgradformel nach Berger
am Elrepho mit Xenonlampe der Fa. Carl Zeiss bestimmt.
[0027] Das erfindungsgemäß aufgehellte Papier hatte einen Weißgrad von 112,3 gegenüber 82,9
bei Verwendung von 5 g des Vergleichsaufhellers. Erhöhte Einsatzmengen des Vergleichsaufhellers
führen zur Vergrünung ohne weitere Weißgradsteigerung.
Beispiel 2
[0028] Verwendet man an Stelle der im Beispiel 1 genannten Wassermenge die folgenden, so
erhält man in Abhängigkeit von der eingesetzten Wassermenge folgende Aufhellungen

[0029] Bei den 2 phasigen Systemen bezieht sich der angegebene Wert auf die hydrophobe Phase.
Beispiel 3
[0030] Setzt man an Stelle des in Beispiel 1 verwendeten Tris-chloräthylphosphat die folgenden
farblosen, organischen Verbindungen gewichtsgleich ein, so erhält man folgende Verbindungen:

[0031] An Stelle einheitlicher Verbindungen lassen sich mit gleichem Erfolg Mischungen verwenden.
Beispiel 4
[0032] An Stelle des in Beispiel 1 genannten Dispersionsaufhellers werden 5 g des folgenden
Dispersionsaufhellers eingesetzt:

Beispiel 5
[0033] Man verfährt wie in Beispiel 1 angegeben und fügt dem fertigen Produkt 25 g 4,4'-[3-Anilino-5-amino-1.3.5-triazinyl-(1)]-diaminostilben
-2,2'-disulfonsäure hinzu, die durch Zugabe von 5 ml NaOH konz. in Lösung gebracht
werden.
[0034] 66 Teile dieses Präparates liefern auf einem Bindergemisch, das aus gleichen Teilen
Casein und Acronal 320 D besteht, die gleiche Aufhellung wie 100 Teile des nach Beispiel
1 hergestellten Präparats. Auf reinem, synthetischem Latexbinder sind 83 Teile der
Mischung 100 Teilen dem nach Beispiel 1 erhaltenen Präparat coloristisch äquivalent.
[0035] An Stelle des Triazinylflavonats lassen sich mit gleichem Erfolg andere Typen dieser
Reihe einsetzen, die zum Färben von Papier geeignet sind.
Beispiel 6
[0036] Zu der nach Beispiel 1 hergestellten Lösung des Dispersionsaufhellers wurden 5 g
a) 4,4'-Bis-[4-Phenyl-1.2.3-triazoly-(2)]-stilben-2,2'-disulfonsäure bzw. b) 4,4'-[1-(2-Sulfonato-
phenyl-)äthyliden(2)
:7-biphenyl gegeben und unter Zuhilfenahme von einigen ml NaOH konz. gelöst in eine
Streichmasse der Zusammensetzung

eingerührt. Man erhält Aufhellungen von 105.5 bzw. 111.8 Berger-Weißgraden.
Beispiel 7
[0037] Man verfährt wie in Beispiel 5 angegeben und setzt an Stelle der organischen, wasserunlöslichen
Verbindungen 23 g Tris-(2-chloräthyl)phosphat und 57 g Triäthylenglykolacetat ein.
Auf Papier ausgestrichen erhält man eine Beschichtung mit dem Weißgrad 116.4.
Beispiel 8
[0038] Man verfährt wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet jedoch eine Papierstreichmasse
aus 90 % synthetischem Latex und 10 % Kasein. Mit 3-Phenyl-7-dimethylamino-N-äthylcarbostyril
und den nachstehenden wasserlöslichen Aufhellern erhält man folgende Weißgrade:
Wasserlöslicher Aufheller der
allgemeinen Formel


Beispiel 9
[0039] 25 g Methylpolyglykoläther, 8,6 g Caprolactam und 7,8 g H
20 werden mit 9 g Türkischrotöl unter Erwärmen klar gelöst. Dazu fügt man 5 g Trischloräthylphosphat
und 9 g Dimethylcyclohexylphthalat. Man löst anschließend 2,5 g 3-Phenyl-7-dimethylamino-N-äthyl-carbostyril
und rührt 6 g 4,4'- [4-Amino-6- anilino- -1,3,5-triazinyl(2)
:7-diaminostilben-2,2
1- disulfonsäure unter Zugabe von 1,5 ml konz. NaOH ein bis zur klaren Lösung. In eine
Papierstreichmasse wie in Beispiel 1 eingearbeitet, zeigt die Probe 105,3 Berger-Weißgrade.
Beispiel 10
[0040] 23 g Trischloräthylphosphat, 17 g Türkischrotöl (50 %ige wäßrige Lösung), 50 g einer
Lösung aus Caprolactam und H
20 im Molverhältnis 1:1 und 2,5 g 3-Phenyl-7-dimethylamino-N-äthyl-carbostyril werden
gelöst. Dazu gibt man 22,5 g einer wasserhaltigen Paste von 4,4'-[(4-Amino-6-anilino)-1,3,5-triazinyl(2)-]-diaminostilben-2,2'-disulfonsäure
mit 55,5 % Wirkstoff und löst diese unter Zugabe von 3,5 ml konz. NaOH zu einer klaren
Lösung auf. 26,2 g der Lösung, entsprechend Beispiel 1 in 1 kg einer Streichmasse
ohne Naturbinder eingearbeitet, liefern 111,8 Berger-Weißgrade. Ersetzt man das Wasser
im Caprolactam-Komplex durch äquimolare Mengen Glykol oder Triäthylenglykol, so resultieren
112,0 bzw. 110,2 Berger-Weißgrade.
Beispiel 11
[0041] 40 g Glycerinpolyäthylenglykol-polyoxystearat mit ca. 45 Mol Äthylenoxid werden mit
27 g Caprolactam in 5,1 ml Wasser gelöst. Man mischt 10 g Tris-(chloräthyl)phosphat,
8,5 g Türkischrotöl und 2,5 g 3-Phenyl-7-dimethyl-N-äthylcarbo- styril hinzu und löst
darin 21,9 g einer 57 %igen wäßrigen Paste von 4,4'-/4-Methylamino-6-anilino-1,3,5-triazinyl-(2)]-stilben-2,2'-disulfonsäure.
[0042] Eingearbeitet wie in Beispiel 1 erhält man eine ausgezeichnete Aufhellung von 115,3
Berger-Weißgraden.
Beispiel 12
[0043] 400 g Oleylpolyglykoläther (ca. 50 ÄO) und 100 g Tris-(chloräthyl)-phosphat werden
zur klaren Lösung erwärmt. Man gibt 270 g Caprolactam und 85 g Türkischrotöl als 50
%ige wäßrige Lösung hinzu und löst 25 g 3-Phenyl-7-dimethylamino-N-äthylcarbo- styril
und 125 g 4,4'-[4-Amino-6-anilino-1,3,5-triazinyl-(217-diaminostilben-2,2
1-disulfonsäure durch Zugabe von 120 ml Wasser und 25 ml 45 %ige Natronlauge in der
Mischung auf, indem man bis zur klaren Lösung erwärmt.
Man erhält nach dem Abkühlen ein stabiles, einphasiges und flüssiges System, das sich
mit Wasser in jedem Verhältnis zu einer klaren Lösung mischt. Hiervon werden 16 g
zu 1000 g einer Papierstreichmasse aus 375 g China Clay, 1,2 g Natriumpolyphosphat,
145 g eines ca. 50 %igen Acrylsäureester-Mischpolymerisates, was unter der Bezeichnung
Acronal S 320 D im Handel erhältlich ist, und 478,8 g H
20 zugesetzt.
[0044] Diese Streichmasse,deren pH-Wert ca. 8 betrug, wurde auf übliches Streichrohpapier
mittels einer Drahtrakel aufgebracht und bei 1000C getrocknet.
[0045] Zum Vergleich dienten Aufstriche der gleichen Streichmasse auf dem gleichen Papier,
wobei anstelle der erfindungsgemäßen Aufheller-Dispersion ein üblicher, wasserlöslicher
Triazinylflavonsäure-Aufheller (Color-Index 40 622) mit einer Wirkstoff-konzentration
von 22 % konzentrationsgleich bezogen auf den Wirkstoff der Streichmasse zugesetzt
wurde.
[0046] Der Weißgrad der bestrichenen Papiere wurde mit Hilfe der Weißgradformel nach Berger
am Elrepho mit Xenonlampe der Fa. Carl Zeiss bestimmt.
[0047] Das erfindungsgemäß aufgehellte Papier hatte einen Weißgrad von 108 Berger-Weißgraden,
während der Vergleichsversuch lediglich 99,6 Berger-Weißgrade liefert.
[0048] Die Formierung ist auch bei tiefen Temperaturen aufbewahrt über 3 Monate lang stabil
und gut gießbar.
1. Zubereitung optischer Aufheller, gekennzeichnet durch die Lösung von Weißtönern
in einem einphasigen System, enthaltend Wasser, organische, über 150°C siedende, mit
Wasser nichtvollständig mischbare Flüssigkeiten sowie einen Lösungsvermittler.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie sowohl einen Dispersionsweißtöner
als auch einen anionischen Weißtöner enthält.
3. Zubereitung optischer Aufheller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mindestens einen nicht-ionogenen und einen anionischen Lösungsvermittler enthält.
4. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine mit
Wasser mischbare organische Flüssigkeit enthält.
5. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als organische Flüssigkeit
Triäthylphosphat, Trioctylphosphat, Trikresylphosphat oder Trichloräthylphosphat enthält.
6. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als nicht-ionogene
und anionische Lösungsvermittler nicht ionogene und anonische Emulgatoren enthält.
7. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 25 Gew.-% Wasser,
0,5 bis 5 Gew.-% Dispersionsweißtöner, 1 bis 30 Gew.-% sulfonsäuregruppenhaltigen
Weißtöner, 4 bis 20 Gew.-% organische Flüssigkeit, 25 bis 50 Gew.-% nicht-ionogenen
Lösungsvermittler und 3 bis 15 Gew.-% anionischen Lösungsvermittler und bis zu 40
Gew.-% mit Wasser mischbare organische Substanz enthält.
8.Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 30 Gew.-% Wasser,
0,1 bis 10 Gew.-% WeiBtöner, 10 bis 55 Gew.-% organische Flüssigkeit und 20 bis 80
Gew.-% Lösungsvermittler enthält.
9.Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 10 bis 20 Gew.-% Wasser,
1 bis 5 Gew.-% Weißtöner, 30 bis 40 Gew.-% organische Flüssigkeit und 35 bis 55 Gew.-%
Lösungsvermittler enthält.
O. Verfahren zum Weißtönen von Streichmassen für die Beschichtung von Papier, Holz,
Folien, Textilstoffen, nichtgewebten Materialien und Baustoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Zubereitung nach Anspruch 1 verwendet.