(19)
(11) EP 0 003 775 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1979  Patentblatt  1979/18

(21) Anmeldenummer: 79100359.3

(22) Anmeldetag:  08.02.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2C11D 1/62, C11D 3/20, B60S 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 18.02.1978 DE 2806980

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • May, Adolf, Dr.
    D-6238 Hofheim am Taunus (DE)
  • Bücking, Hans-Walter, Dr.
    D-6233 Kelkheim (Taunus) (DE)
  • Gerl, August
    D-6000 Frankfurt/Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Autoglanztrocknungsmittel


    (57) Autoglanztrocknungsmittel bestehend aus 30 - 90 Gew.-% einer quaternären Ammoniumverbindung der Formein



    worin Ri und R2 C8-C20 Alkyl oder Alkenyl, R3 und R4 gleich oder unabhängig voneinander Ci-C4-Alkyl oder Hydroxyalkyl, n 2 oder 3 und X ein Anion bedeutet und 15 - 70, vorzugsweise 15 - 40 Gew.-% eines C8-C20 Alkanols oder Alkenols oder eines C8-C20-Carbonsäure-C1-C4-alkylesters


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein stark hydrophobierend wirkendes, mit Wasser verdünnbares Autoglanztrocknungsmittel, das in sehr verdünnter Form in Wasch- und Spülflüssigkeiten bei Autowaschanlagen verwendet wird. Bei der Autowäsche bildet sich durch die Anwendung von oberflächenaktiven Mitteln im Waschwasser auf der Fahrzeugoberfläche ein geschlossener, festhaftender Wasserfilm aus. Dieser Film muß entfernt werden, um die Bildung von Flecken oder Streifen durch die Salze und sonstigen Verunreinigungen des Wassers zu vermeiden. Zu diesem Zweck werden im Nachspülgang dem Wasser oberflächenaktive quarternäre Ammoniumverbindungen zugesetzt. Durch die Absorption des kationischen Tensids an der Lackoberfläche reißt der Wasserfilm auf und das Wasser setzt sich in Form von Tropfen an der Lackoberfläche ab. Die Wassertropfen lassen sich dann leicht durch ein Gebläse entfernen.

    [0002] Es ist auch bekannt, diese quarternären Ammoniumverbindungen als Dispersionen in Petroleum einzusetzen, da durch das Petroleum auch der Aufreißeffekt des Wasserfilms begünstigt wird. Bei diesen Formulierungen auf Basis Petroleum ist aber die Mitverwendung eines teuren Emulgators unerläßlich. Trotz Verwendung solcher Emulgatoren sind aber diese Konzentrate nicht sehr lagerstabil; häufig erfolgt nach Tagen oder Wochen eine Trennung der beiden Komponenten. Zudem ist die Verwendung von Petroleum an sich schon nach- teilig und lästig, da das Petroleum aus dem Waschwasser abgetrennt werden muß. Auf der anderen Seite ist die Wirkung der quarternären Ammoniumverbindungen allein zu schwach, so daß beim schnellen Durchschleusen der Autos durch die Waschanlage das Aufreißen des Wasserfilms unvollständig ist.

    [0003] Es wurde nun ein Autoglanztrocknungsmittel gefunden, das diese Nachteile nicht besitzt. Dieses Autoglanztrocknungsmittel besteht aus 30 - 90, vorzugsweise 60 - 70 Gew.-% einer quarternären Ammoniumverbindung der Formeln

    worin R1 und R2 C8-C20 Alkyl oder Alkenyl, R3 und R4 gleich oder unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl oder Hydroxyalkyl, n 2 oder 3 und X ein Anion bedeutet und 15 - 70, vorzugsweise 15 - 40 Gew.-% eines C8-C20 Alkanols oder Alkenols oder eines C8-C20-Carbonsäure-C1-C4-alkylesters.

    [0004] Die erwähnten quarternären Ammoniumverbindungen enthalten in beiden Fällen Alkyl- oder Alkenylgruppen mit 8 - 20 C-Atomen, vorzugsweise 16 - 18 C-Atomen. Bevorzugt ist der Alkenylrest, der dem natürlichen Talgfett entspricht. Unter der Bedeutung von R3 und R4 sind Methylgruppen bevorzugt, sowie solche Verbindungen, bei denen R3 Hydroxypropyl und R4 Methyl ist. Als Anionen kommen Chlorid, Bromid, Jodid, Phosphat oder vorzugsweise Methosulfat in Frage. Von den Alkanolen wird ein Alkohol mit 14 - 20 C-Atomen und einer Jodzahl von 70-100 bevorzugt. Diese Alkanole bzw. Alkenole können ganz oder teilweise auch ersetzt werden durch den Ester aus einer C8-C20-Fettsäure und einem niederen Alkohol.

    [0005] Für die Praxis werden diese Autoglanztrocknungsmittel in Form von Lösungen in Wasser und/oder Alkoholen durch einfaches Zusammenrühren der einzelnen Komponenten hergestellt, wobei kein Emulgator benötigt wird. Man stellt zunächst ein Konzentrat her, das 30 - 90, vorzugsweise 60 - 70 Gew.-% der oben beschriebenen quarternären Ammoniumverbindungen und 15 - 70, vorzugsweise 15 - 40 Gew.-% des beschriebenen Alkanols, Alkenols bzw. Esters enthält. Der Rest ist Wasser und/oder ein C1-C4-Alkohol. Dieses Konzentrat wird dann mit Wasser und niederen Alkoholen, wie etwa Isopropanol oder Butylglykol zu einem sogenannten Vorkonzentrat verdünnt, das ca. 10 - 20 Gew.-% des zuvor erwähnten Konzentrats enthält. Dieses Vorkonzentrat wird dann weiter mit Wasser 150-500fach, vorzugsweise 300fach verdünnt und in dieser Form als letztes Spülwasser in Autowaschanlagen auf die Wagenoberfläche aufgesprüht. Eine visuelle Beobachtung des so gewaschenen Fahrzeugs zeigt, daß nach dem Auftragen des erfindungsgemäßen Glanztrocknungsmittels das restliche Wasser schnell in Form von Tropfen abläuft bzw durch ein Gebläse weggeschleudert wird und die behandelte Wagenoberfläche ein glänzendes Aussehen besitzt.

    [0006] Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung ohne sie zu beschränken.

    Beispiel



    [0007] Ein Autoglanztrocknungsmittel wurde hergestellt durch Vermischen folgender Komponenten:



    [0008] Dieses Konzentrat ist im Temperaturbereich zwischen -5°C und +50°C lagerstabil und neigt auch nach wochenlanger Lagerzeit unter den Bedingungen eines Schaukeltests (-5°C +50°C) nicht zu Trennungserscheinungen.

    [0009] 10 Gew.-Teile dieses Konzentrates werden weiter mit 20 Gew.-Teilen Isopropanol oder Butylglykol und 70 Gew.-Teilen Wasser verdünnt.

    [0010] Von dieser Formulierung werden dann kontinuierlich 2-6 Gramm pro Liter Spülwasser einer Autoschnellwaschanlage zugesetzt. Das Waschverfahren umfaßt das Waschen der Autokarosserie, die Spülung mit frischem Wasser und eine anschließende zweite Spülung, der die vorstehend angegenene Formulierung zugesetzt wurde. Dann wurde zu Prüfungszwecken eine dritte Spülung aus frischem Wasser ohne Zusätze auf die Autokarosserie aufgespritzt, worauf diese trocken geblasen und das Ergebnis visuell beobachtet wurde. Dabei wurde festgestellt, daß das Spülwasser schneller abläuft und auf der Oberfläche der Autokarosserie ein GlanZ auftritt.

    [0011] Gleiche Ergebnisse erhält man mit erfindungsgemäßen Autoglanztrocknungsmitteln der folgenden Zusammensetzungen:






    Ansprüche

    Autoglanztrocknungsmittel bestehend aus 30 - 90 Gew.-% einer quaternären Ammoniumverbindung der Formeln

    worin R1 und R2 C8-C20 Alkyl oder Alkenyl. R3 und R4 gleich oder unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl oder Hydroxyalkyl, n 2 oder 3 und X ein Anion bedeutet und 15 - 70, vorzugsweise 15 - 40 Gew.-% eines C8-C20 Alkanols oder Alkenols oder eines C8-C20-Carbonsäure-C1-C4-alkylesters.
     





    Recherchenbericht