[0001] In der deutschen Offenlegungsschrift 2 053 354 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem ein heißer Garnstopfen in einer Stangenführung durch Durchblasen von Luft abgekühlt
wird. Das Verfahren ist wenig flexibel, bei Änderung der Behandlungstemperatur oder
der Fadenstärke ändert sich das Reibverhalten des Stopfens, das Temperaturprofil ist
ungleichmäßig.
[0002] In einer in der deutschen Offenlegungsschrift 2 236 024 beschriebenen Vorrichtung
wird der heiße Stopfen auf bewegte Siebe oder Bänder abgelegt. Der Stopfen wird, da
er nicht seitlich geführt ist, mit einem fein verdüsten Flüssigkeitsnebel benetzt.
Vor dem Aufwickeln muß der Faden getrocknet werden. Die Auflösung des Stopfens geschieht
häufig nicht am Ende sondern an Schwachstellen, die nicht ausreichend gekühlt worden
sind. ,
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches Verfahren zur Abkühlung eines
Garnstopfens zu entwickeln, bei dem eine gleichmäßige Abkühlung des Stopfens erreicht
wird und sich beim Abzug ein ruhiger Fadenlauf ergibt. Die Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß der Stopfen durch eine Kühlstrecke mit Stangenführung geschoben wird, innerhalb
dieses Bereiches ein geschlossener Flüssigkeitsstrahl auf den Garnstopfen geleitet
wird, und das Garn beim Abzug vom Stopfen umgelenkt wird.
[0004] Der trockene heiße Stopfen wird in der Kühlstrecke durch mindestens 3 elastische
Stangen geführt und gehalten. In diesem Bereich wird er von eirien oder mehreren kalten
geschlossenen Flüssigkeitsstrahlen getroffen und wirkungsvoll, gleichmäßig über den
gesamten Querschnitt abgekühlt. Der aus der Kühlstrecke austretende Garnstopfen ist
in seiner Struktur so einheitlich, daß beim Abzug des Fadens sich der-Faden am Ende
des Stopfens ablöst und nicht der Stopfen wegen innerer Fehlstellen zerdehnt wird.
Das garantiert einen ruhigen Fadenlauf. Der abgezogene, noch nasse Faden wird scharf
umgelenkt, wodurch die Flüssigkeit durch Zentrifugalkräfte abgeschleudert wird; dadurch
ist es nicht erforderlich, den Faden noch gesondert zu trocknen. Wegen der Stangenführung
in der Kühlstrecke braucht die Flüssigkeit nicht vernebelt zu werden, sondern kann
als Strahl auf den Stopfen einwirken.
[0005] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Garnstopfen durch eine Kühlstrecke mit einer
Stangenführung bewegt wird, die nicht in Kontakt mit dem heißen Stauchteil steht.
Es wird dadurch ein Wärmeübergang vom Stauchteil zur Kühlstrecke vermieden und das
erfindungsgemäße Verfahren ist noch wirkungsvoller. Es ist erforderlich, mindestens
3 nur einseitig am Anfang der Kühlstrecke eingespannte elastische Stangen zur Führung
des Stopfens in der Kühlstrecke vorzusehen. Die Stangen tragen dazu bei, das daß Aufziehen
des Stopfens nur an dessen Ende erfolgt.
[0006] Es ist überraschend, daß zwischen Stauchteil und Kühlstrecke ein ungeführter Raum
vorhanden sein kann; der Abstand kann bis zum 5-fachen des Stopfendurchmessers betragen,
ohne das eine besondere Führung des Stopfens erforderlich ist. Es kommt bei einem
solchen Abstand noch nicht zu einem Ausknicken des Stopfens beim Einlaufen in die
Kühlstrecke.
[0007] Das Verfahren ist für heute übliche, hohe Abzugsgeschwindigkeiten geeignet. Das Filamentgarn
kann bei ruhigem Fadenlauf mit 2000 m/min und mehr abgezogen werden.
[0008] Vorteilhafterweise werden die Parameter an der Texturierdüse, beispielsweise Druck
und Temperatur, so eingeregelt, daß das Ende des ungekühlten Stopfens sich in Laufrichtung,
das des gekühlten Stopfens sich gegen die Laufrichtung des Fadens bewegt. Der Flüssigkeitsstrahl
trifft dann immer auf das Stopfenende. Bei Parallelschaltung mehrerer Texturiervorrichtungen
lassen sich so die Haltezeiten in den einzelnen Temperaturbereichen exakt gleichlang
gestalten.
[0009] In der Zeichnung ist beispielhaft eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
dargestellt. Das Filamentgarn 1 wird in der Texturierdüse 2 gestaucht und von Starken
3, die am Ausgang der Texturiervorrichtung befestigt sind, geführt. Es gelangt dann
in die Kühlstrecke, die in diesem Fall nicht direkt mit der Texturiervorrichtunc verbunden
ist. Der heiße Garnstopfen ist in dem Spalt 4 nicht geführt; es wurden dadurch keine
Störungen beobachtet. Die Kühlstrecke besteht aus einer Halterung 5 an der 4 elastische
Stangen 6 einseitig befestigt sind. Die fläche zwischen den Stangen 6 ist größer/gleich
der Fläche des Stauchteils der Texturierdüse. Ein Flüssigkeitsstrahl 7, der aus der
Düse 8 austritt, kühlt schnell und gleichmäßig den Garnstopfen ab. Die Texturiervorrichtuns
ist so eingestellt, daß sich dort wo keine Flüssigkeit mehr auf den Stopfen trifft,
der Stopfen aufzulösen begint. Der Faden 9 wird abgezogen, wobei er durch die Rolle
10 scharf umgelenkt wird; ein praktisch trockener Fader kann aufgewickelt werden.
Beispiel
[0010] Bei der Texturierung eines Polyesterfadens von 200 dtex/ 34 f wird ein Stopfen von
4 mm Durchmesser gebildet. Vor dem Eintritt in die Kühlstrecke hat er eine Temperatur
von 160°C. Das aus einer Düse mit einer 0,5 mm-Bohrung austretende Wasser kühlt den
Stopfen gleichmäßig auf 70°C ab. Der Faden wird über einen Stift von 6 mm Durchmesser
um 280° umgelenkt. In diesem Beispiel werden pro Stunde 3 kg Filamentgarn verarbeitet.
1) Verfahren zum Abkühlen eines Garnstopfens mit einer Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen durch eine Kühlstrecke mit Stangenführung geschoben, innerhalb dieses
Bereiches ein geschlossener Flüssigkeitsstrahl auf den Garnstopfen geleitet und das
Garn beim Abzug vom Stopfen umgelenkt wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Garnstopfen durch eine
Kühlstrecke geschoben wird, die nicht mit dem Stauchteil zusammenhängt.
3) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Regelung der
Parameter an der - Stauchvorrichtung das Ende des Stopfens in den Bereich gelegt wird,
wo die Flüssigkeit auf den Garnstopfen geleitet wird.