(19)
(11) EP 0 003 815 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.1979  Patentblatt  1979/18

(21) Anmeldenummer: 79100475.7

(22) Anmeldetag:  19.02.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E21B 10/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB NL SE

(30) Priorität: 20.02.1978 DE 2807197

(71) Anmelder: Gebrüder Heller Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung
D-2807 Achim-Uphusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kleine, Werner
    D-2807 Achim (DE)

(74) Vertreter: Bartels, Hans et al
Patentanwälte Phys.H.Bartels, Dipl.-Ing.H. Fink, Dr.-Ing.M.Held Dipl.-Ing.M.Bartels Lange Strasse 51
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bohrkopf eines Drehschlagbohrers


    (57) Der Bohrkopf (2) eines Drehschiagbohrers mit einem sich diametral über seine Stirnfläche erstreckenden Schneidkorper (8) weist zum Absaugen des Bohrmehls von der Bohrstelle einen Absaugkanal (13) auf, dessen Mündungsöffnung (14) sich teilweise über die Stirnfläche (6) und die anschließende Umfangsfläche (3) des Bohrkopfes (2) erstreckt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft den Bohrkopf eines Drehschlagbohrers, der die im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Merkmale aufweist. Unter Drehschlagbohrer sind hier auch die gelegentlich als Hammerbohrer bezeichneten Bohrer, die Zentrierbohrer von Bohrkronen und dergleichen zu verstehen.

    [0002] Der lichte Durchmesser der Mündungsöffnung der Abzweigbohrung muß größer sein als die größten anfallenden Stücke des Bohrmehls, damit diese nicht die Mündungsöffnung verstopfen können. Außerdem dürfen sich der Absaugkanal und damit auch die Abzweigbohrung gegenüber der Mündungsöffnung nirgends verengen, da andernfalls an einer solchen Verengung eine Verstoplung eintreten kann. Das hat zur Folge, daß der Durchmesser der Abzweigbohrunq ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten darf. Man kann daher Drehschlagbohrer mit einem Absaugkanal nicht beliebig dünn herstellen, da bei dünnen Bohrern durch die Abzweigbohrung der Bohrkopf in der Nähe des Schneidkörpers so geschwächt wird, daß er die beim Bohren auftretenden Kräfte nicht mehr aufnehmen kann.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bohrkopf eines Drehschlagbohrers so auszubilden, daß er durch die Abzweigbohrung möglichst wenig geschwächt wird.

    [0004] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei dem Bohrkopf nach Anspruch 1 gelöst. Dadurch, daß sich die Mündungsöffnung der Abzweigbohrung teilweise auch über die anschließende Umfangsfläche des Bohrkopfes erstreckt, ist sie auf einer Seite von der Wandung der Abzweigbohrung und auf der anderen Seite von der Wandung der im Gestein gebohrten Bohrung begrenzt. Ihre lichte Öffnung ist daher größer als die lichte Öffnung der Abzweigbohrung. Dadurch, daß die Abzweigbohrung einen spitzen Winkel mit der axialen Bohrung bildet, bildet auch die der Wandung der Gesteinsbohrung gegenüberliegende Wandung der Abzweigbohrung einen spitzen Winkel mit Gesteinsbohrungswandung, so daß sich der Raum zwischen der Wandung der Abzweigbohrung und der gegenüberliegenden Wandung der Gesteinsbohrung in der Richtung des Saugstromes ständig erweitert. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, daß dies auch bei einer zylindrischen Abzweigbohrung zutrifft, da die Herstellung einer zylindrischen Abzweigbohrung wesentlich einfacher ist als die Herstellung einer sich in der Absaugrichtung erweiternden Abzweigbohrung.

    [0005] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kopf des Drehschlagbohrers für wesentlich kleinere Bohrungsdurchmesser ausgeführt werden kann als das bisher möglich war. Man kann dabei für den Außendurchmesser des Bohrerschaftes die maximal mögliche Größe, nämlich die Größe des Durchmessers des Bohrkopfes wählen, so daß bei einer angemessenen Größe der lichten Öffnung des Absaugkanals Bohrer mit Absaugbohrung für Bohrungen bis hertnter zu etwa 6 mm herstellbar sind.

    [0006] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles und in den Ansprüchen angegehen.

    [0007] Es zeigen

    Fig. 1 einen unterbrochen dargestellten Diametralschnitt des Ausführungsheispieles des Drehschlagbohrers nach der Linie I - I in Fig. 2;

    Fig. 2 eine Ansicht der Stirnfläche des Bohrersnach Fig. 1.



    [0008] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Drehschlachohrer bildet der Bohrkopf 1 das Ende eines Bohrerschaftes 2, der über die Arbeitslänge des Bohrers eine glatte zylindrische Umfangsfläche 3 aufweist. Der Bohrer ist in Fig. 1 innerhalb einer von ihm in einem Gestein zum Beispiel in einem Mauerwerk, gebohrten Bohrung 4 dargestellt.

    [0009] An seinem hinteren Ende weist der Bohrer ein Gewinde 5 auf, das in das Futter einer Bohrmaschine einschraubbar ist. An dem dem Gewinde 5 abgekehrten Ende weist der Bohrer eine kegelförmige Stirnfläche 6 auf, die von einem Schlitz 7 unterbrochen ist, in dem ein Schnaidkörper 8 be festigt ist, der auf seiner keilförmig verlaufenden Stirnfläche eine Schneide 9 aufweist, die in ihrer Mitte eine Querschneide 11 bildet.

    [0010] Der Bohrer ist mit einem Absaugkanal 12, 13 versehen, der , eine als zylindrische Sackbohrung ausgeführte axiale Bohrung 12 aufweist, die an ihrem inneren Ende in eine zylindrische Abzweigbohrung 13 übergeht, die die axiale Bohrung 12 mit einer Mündungsöffnung 14 in der Stirnfläche 6 verbindet. Die Mündungsöffnung 14 ist so am Randa der Stirnfläche 6 angeordnet, daß sie sich mit ihrem größeren Teil über die anschließende zylindrische Umfangsfläche 3 des Bohrkopfes 1 erstreckt, so daß sich dieser Teil der Mündungsöffnung 14 zunächst mit zunehmender Entfernung von der Stirnfläche 6 erweitert, bis die zylindrische Umfangsfläche 3 die Abzweigbohrung 13 in zwei einander diametral gegenüberliegenden Punkten schneidet. Das ini.ere Ende 15 der axialen Bohrung 12 befindet sich in einem axialen Abstand vom Schlitz 7 für den Schneidkörper 8. An dieses innere Ende 15 schließt sich die Abzweigbohrung 13 so an, daß sich der Querschnitt des inneren Endes 15 mindestens etwa der Hälfte desjenigen Schnittes der Abzweigbohrung 1. deckt, der in der Ebene des Querschnittes des inneren Endes liegt, so daß sich die Abzweigbohrung 13 sofort am inneren Ende der axialen Bohrung frei in diese erweitern kann.

    [0011] In Bezug auf den Schlitz 7 ist die Mündung 14 so angeordnet, daß sie der beim Bohren in Richtung des Pfeiles 17 voreilenden Seite 18 des Schneidkörpers 8 benachbart ist, wie das aus Figur 2 ersichtlich ist.

    [0012] Um mit Sicherheit ein Verstopfen des durch die Abzweigbohrung 13 und die axiale Bohrung 12 gebildeten Absaugkanals zu verhindern, ist der Abstand 19 der Schneide 9 von der Stirnfläche 6 kleiner als der die lichte Weite der Mündungsöffnung 14 ergebende größte radiale Abstand 22 des Randes der Mündungsöffnung 14 von dem Flugkreis 23 der - radial äußersten Kante des Schneidkörpers 8.

    [0013] Um den Bohrer auch als Zentrierbohrer für eine Bohrglocke verwenden zu können, ist der Überstand 21 des Schneidkörpers 8 über die Umfangsfläche 3 des Bohrers ebenfalls kleiner als der Abstand 22.

    [0014] Dadurch, daß die Abzweigbohrung 13 im Bereich der Mündungsöffnung 14 radial nach außen offen ist, ergibt sich eine verhältnismäßig vergrößerte tatsächliche Mündungsöffnung des Absaugkanals 12, 13, ohne daß der Bohrkopf 1 in der Nähe des Schneidkörpers 8 um die ganze lichte öffnung der tatsächlichen Mündungsöffnung geschwächt ist. Dadurch, daß sich die Mündungsöffnung 14 der beim Bohren voreilenden Seite 18 des Schneidkörpers 8 benachbart angeordnet ist, wird durch sie nur der beim Bohren am wenigsten belastete Teil des Bohrkopfes 1 geschwächt.


    Ansprüche

    1. Bohrkopf eines Drehschlagbohrers zum Herstellen von Bohrungen in natürlichem und künstlichem Gestein mit einer der Bohrstelle zugekehrten Stirnfläche, mit einem Absaugkanal zum Absaugen des Bohrmehls von der Bohrstelle, der eine axiale Bohrung und eine Abzweigbohrung aufweist, die mit der axialen Bohrung einen spitzen Winkel bildet und in einer Mündungsöffnung in der Stirnfläche des Bohrkopfes endet, und mit einem Schneidkörper, der in einem die Stirnfläche unterbrechenden Schlitz befestigt ist und eine Schneide aufweist, die sich in einem Abstand von der Stirnfläche diametral über diese erstreckt und an ihren beiden Enden über die Umfangsfläche des Bohrkopfes übersteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungsöffnung (14) der Abzweigbohrung (13) so am Rande der Stirnfläche (6) angeordnet ist, daß sie sich teilweise auch über die anschließende Umfangsfläche (3) des Bohrkopfes (1) erstreckt.
     
    2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigbohrung (13) zylindrisch ist.
     
    3. Bohrkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (6) kegelförmig ist.
     
    4. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungsöffnung (14) der Abzweigbohrung (13) einer Seite (18) des Schneidkörpers (8) benachbart angeordnet ist, die in der Drehrichtung (17) des Bohrers voreilt.
     
    5. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er das Ende eines Bohrerschaftes (2) bildet, der über seine Arbeitslänge eine glatte zylindrische Oberfläche aufweist.
     
    6. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungsöffnung (14) der Abzweigbohrung (13) relativ zu der die Umfangsfläche (3) des Bohrkopfes (1) von seiner Stirnfläche (6) abgrenzenden Linie so angeordnet ist, daß sich der größere Teil der Mündungsöffnung über die Umfangsfläche erstreckt.
     
    7. Bohrkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Bohrung (12) eine Sackbohrung ist, deren inneres Ende (15) sich in einem axialen Abstand von dem Schlitz (7) für den Schneidkörper (8) befindet und an das sich die Abzweigbohrung (13) so anschließt, daß sich der Querschnitt des inneren Endes vorzugsweise mindestens mit etwa der Hälfte des in dieser Querschnittsebene liegenden Schnittes der Abzweigbohrung (13) deckt, und daß die Abzweigbohrung (13) so angeordnet ist, daß der in der Umfangsfläche (3) des Bohrkopfes (1) liegende Teil ihrer Mündungsöffnung (14) in der Querschnittsebene des inneren Endes (15) der Axialbohrung (12) mindestens die gleiche Weite aufweist, wie an dem an die Stirnfläche (6) des Bohrkopfes (1) angrenzenden Ende.
     
    8. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (19) der Schneide (9) des Schneidkörpers (8) von der Stirnfläche (6) des Bohrkopfes (1) kleiner ist als der größte radiale Abstand (22) des Randes der Mündungsöffnung (14) der Abzweigbohrung (13) von dem Flugkreis (23) der radial äußersten Kante des Schneidkörpers (8).
     
    9. Bohrkopf nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der überstand (21) des Schneidkörpers (8) über die Umfangsfläche (3) des Bohrkopfes (1) kleiner ist als der größte radiale Abstand (22) des Randes der Mündungsöffnung (14) der Abzweigbohrung (13) vom Flugkreis (23) der radial äußersten Kante des Schneidkörpers (8).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht