[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Niederspannungs-Leistungsschalter mit einem entlang
einer Teilfuge in ein Oberteil und ein Unterteil geteilten isolierenden Gehäuse und
einem darin angeordneten, einen beweglich gelagerten Anker und ein feststehendes Magnetjoch
aufweisenden elektromagnetischen Auslöser.
[0002] Ein Schalter dieser Art ist beispielsweise durch die US-PS 3 125 651 bekannt geworden.
Die für die Funktion des elektromagnetischen Auslösers wesentliche räumliche Zuordnung
des Magnetjoches und des Ankers wird bei dem bekannten Schalter durch einen aus Blech
bestehenden Rahmen erreicht. Dieser Rahmen wird mit dem Unterteil des isolierenden
Gehäuses des Schalters durch eine Schraube verbunden. In Schlitzen des Rahmens ist
der Anker schwenkbar gelagert, während das Magnetjoch an dem Rahmen durch umgebogene
Blechenden form- und kraftschlüssig befestigt ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bisher für den elektromagnetischen
Auslöser verwendete rahmenartige Blechteil entbehrlich zu machen.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Anker und das Magnetjoch
jeweils für sich nur an dem isolierenden Gehäuse des Niederspannungs-Leistungsschalters
gelagert bzw. befestigt sind. Die räumliche Zuordnung des Magnetjoches und des Ankers
wird dabei durch Lager-und Befestigungsstellen an dem Gehäuse erreicht. Da sich diese
Lager- und Befestigungsstellen zugleich mit der Herstellung des Gehäuses aus einem
Formpreßstoff herstellen lassen, ist der Aufwand besonders gering. Versuche haben
gezeigt, daß der Wegfall des rahmenartigen Blechteiles ohne Nachteil für die Funktion
des elektromagnetischen Auslösers ist. Neben der Materialeinsparung bringt der Wegfall
des genannten Teiles zusätzlich eine Platzersparnis im Inneren des Schalters mit sich,
die im Sinne einer günstigeren Dimensionierung der Teile oder einer Verkleinerung
des Schalters ausgenutzt werden kann.
[0005] Bei Niederspannungsschaltern einer etwa mit Instalationsselbstschaltern vergleichbaren
Baugröße ist es bereits bekannt, ein gleichzeitig als Magnetanker eines elektromagnetischen
Auslösers und als Sperrlasche dienendes, schwenkbar angeordnetes Teil in Ausnehmungen
der Wände eines Isolierstoffgehäuses zu lagern. Hierbei bestand jedoch nicht gleichzeitig
die Aufgabe, dem Magnetanker in genau festgelegtem Abstand gegenüberstehend ein Magnetjoch
anzuordnen, weil das Magnetjoch durch ein an dem freien Ende eines Bimetallstreifens
angebrachtes Eisenteil gebildet wird. Für Niederspannungs-Leistungsschalter mit größerer
Schaltleistung, die auch größere Auslösekräfte benötigen, ist diese Anordnung nicht
verwendbar.
[0006] Im Rahmen der Erfindung kann der Anker des elektromagnetischen Auslösers mit seitlich
vorspringenden Lagerzapfen in zur Teilfuge hin offene taschenartige Lageröffnungen
des Unterteiles des Gehäuses eingreifen, und diese Lageröffnungen können im betriebsbereiten
Zustand des Leistungsschalters durch Gegenstücke begrenzt sein. Der Anker kann bei
dieser Anordnung besonders leicht montiert werden, weil die Ausnehmungen zunächst
nach oben offen sind. Die Gegenstücke können z. B. durch Ansätze des Oberteiles des
Gehäuses oder anderer nach dem Einstecken der Anker zu montierender Teile gebildet
sein.
[0007] Die Lagerzapfen können einen rechteckigen Querschnitt besitzen, und die taschenartigen
Lageröffnungen können seitlich von winklig zueinander stehenden Flächen begrenzt sein.
Der Winkel zwischen diesen Flächen wird zweckmäßig an den vorgesehenen bzw. erforderlichen
Schwenkwinkel des Ankers angepaßt.
[0008] Eine schneidenartige Lagerung mit vorteilhaft geringem Reibungswiderstand läßt sich
dadurch erreichen, daß die Auflagefläche der Lagerzapfen des Ankers aus zwei winklig
zueinander stehenden Teilflächen zusammengesetzt ist. Dabei ist es zweckmäßig, die
Breite der Teilflächen entsprechend der halben Breite der Schmalflächen der Lagerzapfen
zu bemessen.
[0009] An dem Unterteil des Gehäuses kann ein im Abstand von U-förmig angeordneten Wandflächen
stehender inselartiger Vorsprung vorgesehen sein, und das Magnetjoch kann an diesen
Vorsprung durch ein zwischen seinen mittleren Schenkel und eine Wandfläche eingefügtes
Federelement angedrückt sein. Das Magnetjoch wird auf diese Weise durch Form- und
Kraftschluß an dem Unterteil des Gehäuses befestigt, was mit besonders wenigen Teilen
und geringem Zeitaufwand möglich ist. Zusätzlich kann ein in der Nähe des Magnetjoches
angeordneter Leiter mit einem Vorsprung versehen sein, der über das Magnetjoch greift
und dieses dadurch an seinem Platz festhält.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0011] Die Fig. 1 zeigt einen Niederspannungs-Leistungsschalter in einem Längsschnitt.
[0012] In der Fig. 2 ist ein Ausschnitt der Seitenwand eines Gehäuseunterteiles des in Fig.
1 gezeigten Leistungsschalters dargestellt. Einen zugehörigen Ausschnitt des Gehäuseoberteiles
zeigen die Fig. 3 und 4 in zwei verschiedenen Ansichten.
[0013] Ein Magnetjoch ist in der Draufsicht in der Fig. 5 dargestellt. Den dazugehörigen
Anker zeigt die Fig. 6.
[0014] Die Fig. 7 zeigt einen Teil des Unterteiles eines Schaltergehäuses.
[0015] Der in der Fig. 1 gezeigte Leistungsschalter 1 besitzt ein isolierendes Gehäuse 2,
das z. B. aus einem Formpreßstoff hergestellt sein kann. Das Gehäuse 2 ist entlang
einer Teilfuge 3 in ein Oberteil 4 und ein Unterteil 5 geteilt. Die Strombahn des
Leistungsschalters 1 verläuft ausgehend von einer Anschlußvorrichtung 6 über ein feststehendes
Schaltstück 7 und ein bewegliches Schaltstück 10 sowie über einen biegsamen Leiter
11 und einen Heizleiter 12 zu einer weiteren Anschlußvorrichtung 13.
[0016] Das bewegliche Schaltstück 10 ist gelenkig an einem Schaltstückträger 14 angebracht,
der durch eine Schaltwelle 15 mit den Schaltstückträgern der benachbarten, in der
Fig. 1 nicht sichtbaren Pole des Leistungsschalters 1 verbunden ist. An dem Gelenkbolzen
16 greift der eine Hebel 17 eines Kniehebelsystems an, das in bekannter und deshalb
nicht näher dargestellter Weise durch einen aus einer Öffnung des Oberteiles 4 herausragenden
Betätigungshandgriff 20 bewegbar ist.
[0017] Aus der dargestellten Einschaltstellung ist das bewegliche Schaltstück 10 außer durch
den Betätigungshandgriff 20 auch durch einen thermischen Auslöser 21 und einen elektromagnetischen
Auslöser 22 in die Ausschaltstellung überführbar. Die beiden genannten Auslöser beeinflussen
gemeinsam die Winkelstellung einer Auslösewelle 23, die ihrerseits mit einer Sperrlasche
24 zusammenwirkt. Durch diese Sperrlasche ist eine Klinke 25 des Schaltschlosses des
Leistungsschalters 1 verriegelbar.
[0018] Der magnetische Auslöser 22 umfaßt ein feststehendes Magnetjoch 26 und einen schwenkbar
gelagerten Anker 27 (Fig. 6). Eine Zugfeder 29 hält den Anker 27 in der dargestellten
Ruhelage. Zwischen den Schenkeln 30 und 31 des Magnetjoches 26 (Fig. 5) verläuft der
Heizleiter 12. Das Magnetjoch wird daher durch den Strom erregt, der über die Strombahn
des Leistungsschalters 1 fließt. Ist dieser Strom z. B. bei einem Kurzschluß ausreichend
groß, so wird der Anker 27 entgegen der Kraft der Rückstellfeder 29 gegen die schrägen
Polflächen 32 und 33 des Magnetjoches 26 gezogen und dadurch derart geschwenkt, daß
die Auslösewelle 23 im Uhrzeigersinn gedreht und die Sperrlasche 24 um ihr Drehlager
34 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird. Das bewegliche Schaltstück 10 wird
dann unter dem Einfluß gespeicherter Federkräfte in seine Ausschaltstellung überführt.
[0019] Die in der Fig. 1 mit 35 bezeichnete Lageröffnung des Ankers 27 ist in der Fig. 2
vergrößert gezeigt. Es ist zu erkennen, daß die Lageröffnung 35 als taschenartige
Ausnehmung einer Seitenwand oder Trennwand 36 des Unterteiles 5 des Gehäuses 2 ausgebildet
ist und nach oben zur Teilfuge 3 hin geöffnet ist. Seitlich ist die Lageröffnung von
winklig zueinander stehenden Flächen 37 und 40 begrenzte die eine Schwenkung des Ankers
27 um einen gewünschten oder erforderlichen Winkel gestatten. Der in der Fig. 2 gestrichelt
eingezeichnete Lagerzapfen 41 des Ankers 27 liegt mit seiner unteren Schmalfläche
42 etwa zur Hälfte auf einer Teilfläche 43 auf, an die sich winklig eine weitere,
etwa gleich lange Teilfläche 44 anschließt. Die bei 45 zusammentreffenden Teilflächen
34 und 44 bilden daher eine etwa schneidenartige Auflagefläche für den Lagerzapfen
41.
[0020] Anstelle der winklig zueinander stehenden Teilflächen 43 und 44 kann auch eine durchgehende
Fläche vorgesehen sein. Dann wird die Drehbewegung auf einer Kante des Lagerzapfens
41 ausgeführt.
[0021] Nach oben erweitert sich die Lageröffnung 35 zu einer rechteckigen Ausnehmung 50,
die zur Aufnahme eines an dem Oberteil 4 des Gehäuses 2 angebrachten Gegenstükkes
vorgesehen ist.
[0022] Ein solches Gegenstück 51 ist in der Fig. 3 erkennbar, die einen Ausschnitt der Seitenwand
52 des Oberteiles 4 des Gehäuses 2 mit Blickrichtung auf die Teilfuge 3 zeigt. Das
Gegenstück 51 bildet einen Vorsprung aus dem tiefer gelegenen Teil 53 der abgestuft
ausgeführten Seitenwand 52, so daß ein Zwischenraum 54 zu dem äußeren höher gelegenen
Teil 55 der Seitenwand 52 verbleibt. Zur Veranschaulichung dieser Anordnung sei auf
die Fig. 4 verwiesen, in der die Seitenwand 52 im Schnitt dargestellt ist.
[0023] Gleichartige Lageröffnungen 35 sind jeweils in den eine Polbahn des Leistungsschalters
1 begrenzenden Wänden des Unterteiles 5 des Gehäuses 2 angeordnet (Fig. 7). Die jeder
Polbahn zugeordneten Anker sind daher jeweils mit zwei eine Lagerachse bestimmenden
Lagerzapfen 41 in den Lageröffnungen 35 gelagert. Sie werden bei der Montage des Leistungsschalters
1 mit ihren Lagerzapfen von oben in die Lageröffnungen 35 eingesetzt. Durch das Aufsetzen
des Oberteiles 4 des Gehäuses 2 werden die Lageröffnungen in den Außenwänden geschlossen.
Die übrigen Lageröffnungen werden in ähnlicher Weise durch Gegenstücke anderer Teile
des Leistungsschalters 1, die nach dem Anker 27 montiert werden, verschlossen.
[0024] Zur Befestigung des Magnetjoches 26 an dem Unterteil 5 des Gehäuses 2 ist in jeder
Polbahn des Leistungsschalters 1 ein inselartiger Vorsprung 60 vorgesehen. Wie besonders
aus der Fig. 7 zu entnehmen ist, die eine Draufsicht auf den in der Fig. 1 links dargestellten
Teil des Unterteiles 5 des Gehäuses 2 zeigt, sind die Vorsprünge 60 im Abstand von
U-förmig angeordneten Wandflächen 61, 62 und 63 angeordnet. Dieser U-förmige Raum
ist der Form des Magnetjoches 26 (Fig. 5) derart angepaßt, daß der mittlere Teil 28
des Magnetjoches 26 zwischen dem Vorsprung 60 und der mittleren Wandfläche 62 aufgenommen
werden kann. Durch die Bemessung der Teile wird ein Zwischenraum zur Einfügung eines
Federelementes 64 geschaffen, der das Magnetjoch 26 mit seinem mittleren Teil 28 gegen
den Vorsprung 60 anlegt. In der in der Fig. 1 gezeigten Stellung wird das Magnetjoch
26 ferner durch einen Vorsprung 65 eines Leiters 66 gehalten, der die Verbindung der
Anschlußvorrichtung 13 mit dem Heizleiter 12 herstellt. Das Magnetjoch 26 wird somit
ohne Schrauben, Niete oder ähnliche Teile nur durch Form- und Kraftschluß gehalten.
1. Niederspannungs-Leistungsschalter mit einem entlang einer Teilfuge in ein Oberteil
und ein Unterteil geteilten isolierenden Gehäuse und einem darin angeordneten, einen
beweglich gelagerten Anker und ein feststehendes Magnetjoch aufweisenden elektromagnetischen
Auslöser, dadurch gekennzeichnet daß der Anker (27) und das Magnetjoch (26) jeweils
für sich nur an dem Gehäuse (2) gelagert bzw. befestigt sind.
2. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß
der Anker (27) mit seitlich vorspringenden Lagerzapfen (41) in zur Teilfuge (3) hin
offene taschenartige Lageröffnungen (35) des Unterteiles (5) des Gehäuses (2) eingreift
und daß die Lageröffnungen bei betriebsbereitem Zustand des Leistungsschalters (1)
durch Gegenstücke (51) begrenzt sind.
3. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerzapfen (41) einen rechtwinkligen Querschnitt besitzen und daß die taschenartigen
Lageröffnungen (35) seitlich von winklig zueinander stehenden Flächen (37, 40) begrenzt
sind.
4. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß
die Auflagefläche der Lagerzapfen (41) in der taschenartigen Lageröffnung (35) aus
zwei winklig zueinander stehenden Teilflächen (43, 44) zusammengesetzt ist.
5. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß
das Unterteil (5) des Gehäuses (2) einen im Abstand von U-förmig angeordneten Wandflächen
(61, 62, 63) stehenden inselartigen Vorsprung (60) besitzt und daß das Magnetjoch
(26) an den Vorsprung (60) durch ein zwischen seinen mittleren Schenkel (28) und die
zugehörige Wandfläche (62) eingefügtes Federelement (64) angelegt ist.
6. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß
ein in der Nähe des Magnetjoches (26) angeordneter Leiter (66) einen über das Magnetjoch
(26) greifenden Vorsprung (65) besitzt.