[0001] Die Erfindung betrifft einen Spender für einen Zweikomponentenkleber mit zwei zur
Aufnahme je einer der Komponenten vorgesehenen Kammern mit dem Mischungsverhältnis
der Komponenten entsprechendem Volumenverhältnis, wobei die Kammerböden als Kolben
zum gleichzeitigen Herauspressen des Kammerinhalts ausgebildet sind.
[0002] Bei bisherigen Verpackungen für zwei getrennt vorliegende Komponenten eines Klebers,
zum Beispiel Doppelkammern, Tube und Kammer, Doppeltube, zwei Tuben oder Doppelflasche,
erfolgen das Entnehmen und Vermischen der Komponenten mit Hilfe eines Spachtels. Die
beiden Komponenten werden dabei in den meisten Fällen lediglich visuell dosiert. Bei
einem Zweikomponentenklebstoff kann daher eine optimale Klebefestigkeit meist nur
durch Zufall erreicht werden.
[0003] Es ist auch schon versucht worden, einen Doppelbehälter mit zwei nebeneinanderliegenden
Zylindern und Kolben herzustellen, wobei das Volumenverhältnis der Zylinderkammern
dem gewünschten Mischungsverhältnis der Komponenten entspricht. Die beiden Komponenten
können dabei gleichzeitig mit Hilfe der Kolben aus den Zylindern ausgepreßt werden.
Zum Betätigen der Kolben können beispielsweise zwei mit je einem der Kolben und untereinander
über Zahnräder in Eingriff stehende Spindeln vorgesehen sein. Der Inhalt der beiden
Zylinder kann daher gleichzeitig durch Drehen an den Zahnrädern und damit durch Vorschieben
der Kolben. aus den Zylindern - in der jeweils gewünschten Menge - ausgepreßt werden.
Auf diese Weise ist zwar eine Zwangsdosierung der beiden Komponenten möglich, der
Aufbau des Behälters mit den beiden getrennten zylinderförmigen Kammern ist aber so
aufwendig, daß eine wirtschaftlich vertretbare Anwendung kaum in Frage kommt. Außerdem
besteht am Kopf des Behälters, an dem die Komponenten entnommen werden, stets die
Gefahr einer ungewollten Vermischung der jeweiligen Restmenge der Komponenten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weniger aufwendige Verpackung für
einen Zweikomponentenklebstoff zu schaffen, die ebenfalls ein gezieltes Dosieren der
beiden Komponenten bei einfacher Handhabung ermöglicht und die trotz geringeren Aufwandes
weniger störanfällig ist.
[0005] Zu dem Spender eingangs genannter Art besteht die erfindungsgemäße Lösung vorstehender
Aufgabe darin, daß die Kammern in einem als gerades Prisma geformten Behälter durch
Abteilen von dessen Innenraum durch eine parallel zur Prismalängsachse stehende und
in Richtung dieser Achse verschiebbare Zwischenwand getrennt sind, daß die die Bodenflächen
der Kammern bildenden Kolben seitlich an das dem Boden des Behälters zugewandte untere
Ende der Zwischenwand angesetzt sind und daß die Zwischenwand mindestens eine von
der Außenseite des Behälters her betätigbare Nocke zum Verschieben der Zwischenwand
in der Richtung parallel zur Prismalängsachse aufweist.
[0006] Der erfindungsgemäße Behälter ist vorzugsweise quaderförmig ausgebildet. Die Zwischenwand
kann sich dann senkrecht zu den breiten Seitenflächen des Quaders sowie parallel zu
dessen schmalen Seitenflächen erstrecken. Dabei hat es sich als günstig erwiesen,
wenn eine an die Zwischenwand angesetzte Nocke, die zum Verschieben der Zwischenwand
in Richtung der Prismalängsachse vorgesehen ist, durch einen in eine der breiten Seitenflächen
des Behälters eingebrachten Längsschlitz nach außen vorspringt, welcher (in der Seitenfläche)
längs einer Kante der Zwischenwand verläuft.
[0007] Durch die Erfindung ist demgemäß ein Behälter geschaffen worden, dessen Innenraum
auf einfachste Weise, nämlich durch eine verschiebbare, mit seitlichem Kolben ausgebildete
Zwischenwand, in zwei Abteile getrennt ist. Die Teilung kann dabei exakt in dem vorgesehenen
Mischungsverhältnis der beiden Komponenten, zum Beispiel von Harz und Härter, vorgenommen
werden. Durch Verschieben der Zwischenwand - in ihrer Fläche - mit Hilfe des außenliegenden
Nockens wird eine Zwangsdosierung erreicht, so daß jede gewünschte Produktmenge in
immer gleichem Mischungsverhältnis aus dem Behälter auspreßbar ist.
[0008] Gegenüber früheren Vorschlägen ist dabei wesentlich, daß die Zwischenwand und die
an deren unteres Ende seitlich angesetzten Kolben erfindungsgemäß ein einziges Bauteil
bilden, aufwendige Mittel zum gleichzeitigen Betätigen der Kolben sind also nicht
mehr erforderlich. Beim Anwenden kann das Produkt bzw. können die einzelnen Komponenten
mit Hilfe eines Spachtels an der vorzugsweise planen Oberkante des Behälters - bis
jeweils zur Zwischenwand - abgestreift werden. Die Zwischenwand verhindert somit auch
beim Entnehmen des Produkts ein (ungewolltes) Vermischen der jeweiligen Restmengen
im Behälter.
[0009] Nach dem Entnehmen des Produkts können die Zwischenwand und somit auch die Restmenge
der beiden Komponenten wieder in den Behälter eingeschoben sowie die Verpackung mit
einem Deckel verschlossen werden.
[0010] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen geöffneten Behälter mit angehobener Zwischenwand;. und
Fig. 2 den verschlossenen Spender und teilweise dessen Inneres.
[0011] Der erfindungsgemäße Spender besteht gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2
aus einem quaderförmigen Behälter 1, einer Zwischenwand 2 und einem Deckel 3. In der
einen großen Seitenfläche 4 ist ein Schlitz 5 vorgesehen, durch den eine mit der Zwischenwand
2 verbundene Nocke 6 nach außen ragt. Durch Verschieben der Nocke 6 in Pfeilrichtung
7 wird die parallel zu den schmalen Seitenflächen 8 verlaufende Zwischenwand 2 bewegt.
[0012] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind an das untere Ende der Zwischenwand 2 Kolben 9 und
10 seitlich angesetzt, die den Boden der beiden durch die Zwischenwand 2 getrennten
Kammern 11 und 12 (Fig. 1) des Behälters 1 bilden. Beim Betätigen der Zwischenwand
2 durch Verschieben der Nocke 6 in Pfeilrichtung 7 kann der Inhalt beider Kammern
11 und 12, nämlich die erste Komponente 13 und die zweite Komponente 14, gleichzeitig
nach oben bzw. außen geschoben werden. Der Inhalt des Behälters 1 gelangt dabei in
einen Bereich oberhalb der Abstreifkanten 15 und 16 und kann, beispielsweise mit einem
Spachtel, abgenommen werden. Da die Zwischenwand 2 beim Herauspressen der Komponenten
13 und 14 ebenfalls aus dem Behälter 1 ausgefahren wird, kann auch beim Entnehmen
des Produkts ein Vermischen der beiden Komponenten 13 und 14 und insbesondere der
jeweiligen Restmenge in den Kammern 11 und 12 nicht (ungewollt) eintreten.
[0013] Jeweils nach dem Entnehmen von Produkt aus dem erfindungsgemäßen Behälter 1 kann
die Zwischenwand 2 durch Betätigen der Nocke 6 in Pfeilrichtung 7 wieder nach unten
geschoben werden, wobei der Inhalt der beiden Kammern 11 und 12 in der Regel mitgezogen
wird. Bei vollständig wieder abgesenkter Zwischenwand 2 kann gemäß Fig. 2 der Deckel
3 aufgesetzt werden, so daß die Gefahr eines Austrocknens des Behälterinhalts nicht
besteht.
Liste der Bezugszeichen
[0014]
1 = Behälter
2 = Zwischenwand
3 = Deckel
4 = breite Seitenfläche
5 = Schlitz
6 = Nocke
7 = Pfeilrichtung
8 = schmale Seitenfläche
9, 10 = Kolben
11, 12 = Kammern
13, 14 = Komponenten
15, 16 = Abstreifkanten
1. Spender für einen Zweikomponentenkleber mit zwei zur Aufnahme je einer der Komponenten
vorgesehenen Kammern mit dem Mischungsverhältnis der Komponenten entsprechendem Volumenverhältnis,
wobei die Kammerböden als Kolben zum gleichzeitigen Herauspressen des Kammerinhalts
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (11, 12) in einem als gerades
Prisma geformten Behälter (1) durch Abteilen von dessen Innenraum durch eine parallel
zur Prismalängsachse stehende und in Richtung (7) dieser Achse verschiebbare Zwischenwand
(2) getrennt sind, daß die die Bodenflächen der Kammern (11, 12) bildenden Kolben
(9, 10) seitlich an das dem Boden des Behälters (1) zugewandte untere Ende der Zwischenwand
(2) angesetzt sind und daß die Zwischenwand (2) mindestens eine von der Außenseite
des Behälters (1) her betätigbare Nocke (6) zum Verschieben der Zwischenwand in der
Richtung (7) parallel zur der Prismalängsachse aufweist.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) quaderförmig
ausgebildet ist.
3. Spender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Wand (4) des
Behälters (1) längs einer Kante der Zwischenwand (2) ein Schlitz (5) vorgesehen ist,
durch den eine an die Zwischenwand angesetzte Nocke (6) nach außen vorspringt.