[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenauslagevorrichtung an Druckmaschinen mit pneumatischen
Bremsvorrichtungen am Kettenausleger, die als rotierende, mit Saugluft beaufschlagte
Bremswalzen auf einer unterhalb des Kettenförderers quer zur Bogenförderrichtung vor
dem Auslagestapel verlaufenden Trägerwelle zum Abbremsen und Straffen der einlaufenden
Bogen angeordnet sind.
[0002] Bei Bogenauslagevorrichtungen mit Bremsvorrichtungen dieser Bauart wird die Bremswirkung
auf das Ende des auslaufenden und abzulegenden Bogens durch eine geringere Umfangsgeschwindigkeit
der Saugbremswalzen gegenüber der höheren, der Bogengeschwindigkeit entsprechenden
Umlaufgeschwindigkeit der Kettengreifer erzielt. Durch die vorhandene Differenzgeschwindigkeit
zwischen Saugbremswalzen und Bogen wird dieser außerdem gestrafft. Sobald die Bogenvorderkante
von den Kettengreifern freigegeben wird, üben die Saugbremswalzen eine Bremswirkung
auf das hintere Ende des Bogens aus und verlangsamen denselben bis zum Verlassen dessen
Hinterkante von der Saugbremswalze derart, daß der gestraffte Bogen mit annähernder
Umfangsgeschwindigkeit der Saugbremswalzen eben auf den Auslagestapel aufgelegt wird.
[0003] Insbesondere bei Schön- und Widerdruckarbeiten kann durch entsprechend hohe Differenzgeschwindigkeit
zwischen Saugbremswalzen und Bogen die frisch bedruckte Bogenunterseite an den Saugbremswalzen
abschmieren, weshalb sich die Notwendigkeit ergibt, dieselben nur in druckfreien Bogenbereichen
anzustellen.
[0004] Es sind nun Bremsvorrichtungen bekannt, die den oben geschilder- ten Gegebenheiten
insofern Rechnung tragen, daß ihre Saugbremswalzen auf druckfreie Bogenstellen seitlich
verstellbar sind. In der Praxis ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, daß insbesondere
bei Schön- und Widerdruckarbeiten oft nur äußerst schmale druckfreie Bereiche innerhalb
des Druckbildes vorhanden sind, so daß breite Saugwalzen, d. h. solche mit einer breiten
Bogenauflagefläche nicht mehr zum Einsatz kommen können.
[0005] Um dem entgegenzuwirken, kann man nun die Bremsvorrichtungen mit Saugbremswalzen
ausstatten, die eine schmale Bogenauflagefläche mit einer Breite von z. B. 2 bis 3
mm aufweisen, und mit denen die obengenannten Probleme behoben werden können. Derartigen
Saugbremswalzen mit schmaler Bogenauflagefläche sind nun aber wieder hinsichtlich
ihrer Saug- bzw. Bremskraft Grenzen gesetzt, die nur mit einem unverhältnismäßig großen
Aufwand zu überwinden sind, da deren Saugwirkung bei schweren Papieren, z. B. über
130 g/
m2, und bei maximaler Geschwindigkeit nicht ausreicht um die Bogen in gewünschtem Maße
genügend zu verzögern.
[0006] Es besteht also die Möglichkeit, bei der Montage der Maschine entweder Saugbremswalzen
mit breiter Saug- bzw. Bogenauflagefläche in den Bremsvorrichtungen anzuordnen und
somit eine gute Bremswirkung zu erzielen oder aber solche mit schmaler Saug- bzw.
Bogenauflagefläche vorzusehen und dadurch bei Verarbeitung von stärkeren Papieren
oder Karton zwangsweise eine zu geringe Bremswirkung in Kauf zu nehmen. Eine Verstärkung
der Bremskraft infolge Erhöhung des Vakuums ist aus fertigungstechnischen Gründen
und vom Aufwand, sowohl hinsichtlich der Mittel als auch der Kosten her gesehen, nur
in begrenztem Umfang möglich.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Bogenauslagevorrichtung mit pneumatischen Bremsvorrichtungen zu schaffen, die
eine Anpassung deren Bremskraft an die jeweils zu verarbeitende Papiersorte zum Erzielen
einer optimalen Bremswirkung auf die abzulegenden Bogen in kurzer Zeit und mit einfachen
Mitteln ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Bogenauslagevorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Bremsvorrichtungen austauschbar gegen solche
mit einer andersartig ausgebildeten Bogentragfläche sind. Mit dieser Anordnung kann
einer Veränderung der druckfreien Zonen im Druckbild sowie der Wahl einer anderen
Papiersorte unverzüglich Rechnung getragen werden, durch die Möglichkeit eines äußerst
schnellen Wechsels der Bremsvorrichtungen mit geringem Arbeitsaufwand.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Trägerwelle einteilig ausgebildet,
auf der die Bremsvorrichtungen abnehm- und aufsteckbar angeordnet sind. Durch diesen
problemlosen Aufbau ist eine leichte Handhabung der Bremsvorrichtungen gewährleistet,
da nur wenige einfache Handgriffe zu deren Austausch erforderlich sind.
[0010] Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens, die sich insbesondere zur Anwendung fast
aller gebräuchlicher und bekannter Saugwalzen eignet, dabei durch geringen Aufwand
hinsichtlich der konstruktiven Mittel äußerst kostengünstig herzustellen ist und außerdem
kürzeste Tauschzeiten garantiert, ist die Trägerwelle mehrteilig und trennbar ausgebildet,
auf der die Bremsvorrichtungen abziehbar angeordnet sind.
[0011] Zwecks weiterer Vereinfachung und Zeitersparnis des Bremswalzenaustausches sind die
Bremsvorrichtungen einteilig ausgeführt als Bremswalzen mit eingearbeiteten Saugkammern
und integrierter Saugluftzuführung, wobei der Antrieb der Bremswalzen über separate
Antriebsräder erfolgt.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in der nachfolgenden
Beschreibung und in den Unteransprüchen 4 bis 7 und 10 bis 15 enthalten.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend in Form einer Grundausführung sowie von vier Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0014] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische teilgeschnittene Draufsicht einer Grundausführung einteiliger
Bremsvorrichtungen mit einteiliger Trägerwelle und separatem Antrieb,
Fig. 2 eine Seitenansicht der einteiligen Bremsvorrichtungen mit separatem Antrieb,
Fig. 3 eine teilgeschnittene Draufsicht von Figur 2,
Fig. 4 eine teilgeschnittene schematische Draufsicht einer ersten Ausführungsform
der zweiteiligen Bremsvorrichtungen mit mehrteiliger, bedienungsseitig trennbarer
Trägerwelle und Bremswalzen mit schmaler Bogentragfläche,
Fig. 5 eine teilgeschnittene Seitenansicht der zweiteiligen Bremsvorrichtungen mit
separater Traverse,
Fig. 6 eine teilgeschnittene schematische Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform
der zweiteiligen Bremsvorrichtungen mit mehrteiliger, antriebsseitig auskuppelbarer
Trägerwelle mit Bremswalzen mit schmaler Bogentragfläche,
Fig. 7 eine teilgeschnittene schematische Draufsicht einer dritten Ausführungsform
der zweiteiligen Bremsvorrichtungen mit mehrteiliger, beidseitig auskuppelbarer Trägerwelle
und Bremswalzen mit breiter Bogentragfläche und
Fig. 8 eine schematische teilgeschnittene Vorderansicht einer vierten Ausführungsform
der zweiteiligen Bremsvorrichtungen mit mehrteiliger, antriebsseitig ausgekuppelter
und bedienungsseitig abgeschwenkter Trägerwelle mit Bremswalzen mit breiter Bogentragfläche.
[0015] Wie in Figur 1 dargestellt, ist bei einer Grundausführung der Erfindung vor dem Auslagestapel
1 eines Bogenauslegers in den Seitenwänden 2 und 3 eines Saugwalzenwagens eine Trägerwelle
4 befestigt. Auf der Trägerwelle 4 sind in beliebig wählbaren Abständen einzelne abnehm-
und aufsteckbare einteilige Bremsvorrichtungen 5 verschiebbar angeordnet, die mittels
Klemmschrauben 6 feststellbar sind.
[0016] Versetzt zur Trägerwelle 4,unterhalb und in Bogenlaufrichtung gesehen vor derselben,ist
in den Seitenwänden 2 und 3 eine Antriebswelle 7 gelagert, die von einem an der Außenseite
der Seitenwand 3 angeflansch ten Motor 8 angetrieben wird. Auf der Antriebswelle 7
sind in den Zwischenräumen der einteiligen Bremsvorrichtungen 5 entsprechenden Abständen,
diesen gegenüberstehende Antriebsräder 9 angeordnet. Die Antriebsräder 9 sind nur
in Umfangsrichtung fixiert und werden in axialer Richtung durch die einteiligen Bremsvorrichtungen
5 geführt.
[0017] Gemäß den Figuren 2 und 3 besteht eine einteilige Bremsvorrichtung 5 jeweils aus
einem Halter 12, dessen hinteres Ende in etwa als halbkreisförmige Lagerschale 13
ausgebildet ist, welche auf die Trägerwelle 4 aufsteckbar ist. Zum Arretieren des
Halters 12 dient die zuvor bereits erwähnte Klemmschraube 6, die endseitig in die
Lagerschale 13 eingelassen ist. Am vorderen Ende des Halters 12 ist eine Saugluftkammerhülse
14 befestigt, auf der mittels Kugellagern 15 eine Bremswalze 16 gelagert ist. In die
Bremswalze 16 sind bis auf die Mantelfläche der Saugluftkammerhülse 14 durchgehende
Saugkammern 17 eingearbeitet, so daß die Bremswalze 16 die Form eines Stegrades aufweist.
Außerdem ist die Bremswalze 16 an ihren beiden Seiten mit zwei Antriebsrillen 18 versehen.
[0018] An dem der Oberseite des Halters 12 und somit dem abzubremsenden Bogen 10 zugewandten
Umfangsteil der Saugluftkammerhülse 14 ist deckungsgleich zu der auf dieser gelagerten
Bremswalze 16 eine innere Lufteinlaßöffnung 19 eingelassen. Ebenso ist das freie Ende
der Saugluftkammerhülse 14 am Umfang mit einer äußeren Lufteinlaßöffnung 20 versehen,
die sich mit dem Saugluftkanal einer Saugluftzulunrung 21 deckt, welcher an einer
Lufteinlaßhülse 22 angebracht ist. Die Lufteinlaßhülse 22 ist auf das freie Ende der
Saugluftkammerhülse 14 aufgesteckt und mittels eines Gewindestiftes 23 feststellbar.
[0019] Auf der Antriebswelle 7 sind die Antriebsräder 9 in einer den Haltern 12 entsprechenden
Anzahl in einer Längsnut 24 verschiebbar angeordnet und in dieser mittels Mitnehmerschrauben
25 in Umfangsrichtung fixiert.
[0020] Die Antriebsräder 9 sind beidseitig mit Antriebsrillen 26 versehen, die den Antriebsrillen
18 der Bremswalzen 16 fluchtend gegenüberstehen. In den Antriebsrillen 26 laufen Antriebsriemen
27 um, die die Bremswalzen 16 in den Antriebsrillen 18 umspannen. Als Antriebsriemen
27 kommen dabei vorzugsweise solche mit kreisförmigem Querschnitt zum Einsatz. Es
liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, andere Riemenarten, z. B. mit flach- oder trapezförmigen
Profilen zu verwenden. Natürlich kann der Antrieb der Bremswalzen 16 auch über Zahnriemen
und Zahnriemenscheiben erfolgen.
[0021] Wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, sind die Antriebsräder 9 einseitig mit einer
Führungsnut 28 ausgestattet, die von einem seitlichen Stützbund 29 begrenzt wird.
Die auf der einteiligen Trägerwelle 4 festgeklemmten Halter 12 liegen mit einer in
diese eingearbeiteten halbreisförmigen Stützschulter 30 in der Führungsnut 28 auf
und sichern dadurch die Antriebsräder 9 gegen eine ungewollte axiale Verschiebung.
[0022] Anstelle der Anwendung von Antriebsriemen 27 können die Antriebsräder 9 mit einer
Verzahnung versehen werden, deren umlaufende Zähne in die Saugkammern 17 der Bremswalzen
16 eingreifen und dieselben dadurch antreiben.
[0023] Die Wirkungsweise sowie die Handhabung zum Austausch der einteiligen Bremsvorrichtungen
gegen solche mit andersartig ausgebildeter Bogentragfläche geht folgendermaßen vor
sich:
[0024] Die Antriebsräder 9 der vom Motor 8 angetriebenen Antriebswelle 7 übertragen ihre
Rotationsbewegung entweder mittels der Antriebsriemen 27 oder der Verzahnung auf die
Bremswalzen 16. Dabei wird die Saugluft des nicht dargestellten Vakuumerzeugers über
den Saugluftkanal der Saugluftzuführungen 21 durch die äußere Lufteinlaßöffnung 20
in die Saugluftkammerhülse 14 eingeleitet und gelangt von dort über die innere Lufteinlaßöffnung
19 immer nur in die vertikal zuoberst liegenden Saugkammern 17 der Bremswalzen 16,
auf denen der Bogen 10 aufliegt, so daß keine falsche Luft angesaugt werden kann (Fig.
2)
[0025] Zum Austausch der einteiligen Bremsvorrichtungen 5 werden nun die Antriebsriemen
27 von Hand aus den Antriebsrillen 18 und 26 der Antriebsräder 9 und der Bremswalzen
16 ausgehoben und abgestreift. Sodann werden die Klemmschrauben 6 der Halter 12 gelöst,
so daß dieselben nach oben von der Trägerwelle 4 abgenommen und gegen einteilige Bremsvorrichtungen
5 mit Bremswalzen 16 schmälerer oder breiterer Bauart ausgetauscht werden können.
Diese werden dann einfach wieder von oben auf die Trägerwelle 4 aufgesteckt, wozu
als Führung und Auflager für die Halter 12 die Führungsnut 28 dient. Dadurch stehen
die Antriebsräder 9 den Bremswalzen 16 automatisch in einer Fluchtlinie gegenüber.
Die Feststellung der neu eingesetzten Bremsvorrichtungen 5 erfolgt mittels der Klemmschrauben
6. Ab- - schließend werden die Antriebsriemen 27 wieder in die Antriebsrillen 18 und
26 eingelegt, so daß diese die Antriebsräder 9 und die Brems walzen 16 umspannen.
[0026] Zum seitlichen Verschieben der einteiligen Bremsvorrichtungen 5 auf druckfreie Streifen
des Druckbildes müssen lediglich die Klemmschrauben 6 der Halter 12 gelöst und nach
deren seitlichen Positionierung mitsamt den nur in Umfangsrichtung fixierten Antriebsrädern
9 wieder angezogen werden.
[0027] In einer ersten Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 4 ist die Trägerwelle 31
zweiteilig ausgebildet und fungiert dabei gleichzeitig als Antriebswelle. Sie ist
in ein langes Trägerwellenteil 32 und ein kurzes Trägerwellenteil 33 untergliedert,
wobei der Antrieb über den an der Seitenwand 2 angeflanschten Motor 8 auf das in dieser
gelagerte lange Trägerwellenteil 32 erfolgt. Das lange Trägerwellenteil 32 muß an
seinem der Seitenwand 2 der Antriebsseite der Maschine zugewandten Ende zumindest
um die Breite einer Bremswalze 34 auf der Trägerwelle 31 in wählbaren Abständen angeordneter
zweiteiliger Bremsvorrichtungen 35 kürzer sein als die lichte Weite zwischen den beiden
Seitenwänden 2 und 3. Das kurze Trägerwellenteil 33 zur Überbrückung vom langen Trägerwellenteil
32 zur Seitenwand 3 ist als Steckwelle ausgebildet, welche mittels eines Handgriffes
36 aus der Seitenwand 3 herausziehbar ist. Die Steckwelle 33 weist an ihrem Ende einen
Wellenzapfen 37 auf, der in eine endseitig in das lange Trägerwellenteil 32 eingelassene
Bohrung 38 einschiebbar ist. Die beiden Trägerwellenteile 32 und 33 können dabei mittels
einer Feststellschraube 39 oder stattdessen mittels anderer bekannter Arretierelemente,
wie z. B. einer Kugelraste, miteinander arretiert werden.
[0028] Gemäß den Figuren 5 bis 8 besteht eine zweiteilige Bremsvorrichtung 35 jeweils aus
einer der bereits oben genannten Bremswalzen 34 sowie aus einem auf die Bremswalze
34 aufsteckbaren separaten Saugkörper 41, der - je nach Breite der gewünschten Bogentragfläche
- mit einer oder mehreren Saugkammern 42 ausgestattet ist, welche über eine Saugluftzuführung
43 mit dem nicht dargestellten und näher beschriebenen Vakuumerzeuger verbunden sind.
Der Saugkörper 41 ist an einer Lagerschelle 44 fixiert, welche auf eine parallel und
horizontal in einer Ebene zu der zweiteiligen Trägerwelle 31, jedoch in Laufrichtung
des Bogens 10 gesehen, vor derselben in den Seitenwänden 2 und 3 befestigten Traverse
45 von oben aufgesteckt ist. Die Feststellung der Lagerschelle 44 auf der Traverse
45 erfolgt mittels einer unterhalb dieser in die Lagerschelle 44 eingelegten Lasche
46, die mittig mit einer Feststellschraube 47 versehen ist.
[0029] Die in einer Längsnut 48 der zweiteiligen Trägerwelle 31 verschiebbar angeordneten
Bremswalzen 34 werden mittels Mitnehmerschrauben 49 in Umfangsrichtung arretiert.
Am vorderen Ende der auf die Bremswalzen 34 aufgesteckten Saugkörper 41 ist in einer
lagerförmigen Vertiefung 50 eine drehbare Umlenkrolle 51 eingelegt. Die Bremswalzen
34 sowie die Umlenkrollen 51 werden jeweils von zumindest einem Bremsband 52 umspannt,
das in seitlich in die Bremswalzen 34 eingelassenen Rillen 53 geführt wird (Figur
5).
[0030] Je nachdem, ob die Bremswalzen 34 der zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 mit schmaler
oder breiter Bogentragfläche ausgestattet sind, unterscheidet sich deren Aufbau. Die
Bremswalzen 34 mit schmaler Bogentragfläche 54 der Figuren 4 bis 6 weisen einen durchgehenden
Mittelsteg 55 und beiderseitige Nabenansätze 56 auf. Der Mittelsteg 55. der Bremswalzen
34 mit schmaler Bogentragfläche 54 ist mit einer halbkreisförmigen Rille 53 versehen,
in der das Bremsband 52 eingebettet ist, mittels dem der zu transportierende Bogen
10 abgebremst wird. Gemäß Figur 4 kommt bei dieser schmalen Ausführung der Bremswalzen
34 ein Saugkörper 41 zum Einsatz, der durch eine mittige Ausnehmung in zwei getrennte
Saugkammern 42 unterteilt ist und auf den Mittelsteg 55 der Bremswalzen 34 aufgesteckt
wird, so daß die beiden Saugkammern 42 beiderseits des Mittelstegs 55 auf den Nabenansätzen
56 der Bremswalzen 34 zu liegen kommen.
[0031] Bei den in den Figuren 7 und 8 dargestellten Bremswalzen 34 mit breiter Bogentragfläche
58 ist mittig eine breite Aussparung 59 vorgesehen, die von den beiden Seitenwänden
60 begrenzt wird, auf denen je ein Bremsband 52 in Rillen 53 umläüft. In die breite
Aussparung 59 der Bremswalzen 34 mit breiter Bogentragfläche 58 wird jeweils ein Saugkörper
41 mit einer einzelnen Saugkammer 42 eingesteckt.
[0032] Der Austausch der zuvor beschriebenen ersten Ausführungsform der zweiteiligen Bremsvorrichtungen
35 geht folgendermaßen vor sich:
[0033] Zum Auswechseln der Bremswalzen 34 mit schmaler Bogentragfläche 5
4 gegen solche mit breiter Bogentragfläche 58 muß zuerst das einen jeden Mittelsteg
und die Umlenkrolle 51 umspannende Bremsband 52 von Hand von der Umlenkrolle 51 abgehoben
werden. Danach wird mittels der Feststellschrauben 47 die Arretierung der Saugkörper
41 mit ihrer Saugluftzuführung 43 soweit aufgehoben, daß die Laschen 46 den Lagerschellen
44 entnommen werden können. Die Saugkörper 41 können nun von oben von der Traverse
45 abgenommen werden.
[0034] Danach wird eine Trennung der zweiteiligen Trägerwelle 31 bewirkt, indem die Arretierung
der beiden Trägerwellenteile 32 und 33 durch die Feststellschraube 39 gelöst wird
und die Steckwelle 33 mittels des Handgriffes 36 aus dem verbleibenden langen Trägerwellenteil
32 sowie aus der Seitenwand 3 herausgezogen werden kann.
[0035] Die nur in Umfangsrichtung in der Längsnut 48 gesicherten Bremswalzen 34 können sodann
mitsamt ihren Bremsbändern 52 durch die zur Seitenwand 3 freistehende Öffnung von
dem langen Trägerwellenteil 32 abgezogen und stattdessen Bremswalzen 34 mit breiter
Bogentragfläche 58 aufgezogen werden. Die neu eingesetzten Bremswalzen 34 werden nun
auf druckfreie Bereiche des Druckbildes seitlich verschoben und mittels der Feststellschrauben
47 festgestellt. Danach wird die Steckwelle 33 wieder in die Seitenwand 3 eingeschoben,
so daß der Wellenzapfen 37 in der Bohrung 38 des langen Trägerwellenteiles 32 zu liegen
kommt. Nachdem die Steckwelle 33 am langen Trägerwellenteil 32 wieder arretiert ist,
werden die einzelnen Saugkörper 41 mit ihrer jeweiligen Saugluftzuführung 43 von oben
auf die Traverse 45 aufgesteckt und in die breiten Aussparungen 59 der Bremswalzen
34 eingelegt. Die beiden Bremsbänder 52 der Bremswalzen 34 mit breiter B igentragfläche
58 werden nun wieder von Hand auf die Umlenkrollen 51 aufgelegt. Die derart montierten
zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 sind nun zum Einsatz betriebsbereit.
[0036] Es versteht sich von selbst, daß das Ablaufschema der Reihenfolge der einzelnen Arbeitsgänge
zum Austausch der zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 nach Belieben veränderbar ist,
d. h. , daß z. B. zuerst die Saugkörper 41 mit ihrer Saugluftzuführung 43 und danach
erst die Bremswalzen 34 ausgetauscht werden können oder daß dieser Vorgang auch in
umgekehrter Reihenfolge stattfinden kann.
[0037] Bei einem in Figur 6 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der zweiteiligen Bremsvorrichtungen
35 mit teilbarer Trägerwelle 31 wird der auslaufende Bogen 10 durch Bremswalzen 34
mit schmaler Bogentragfläche 54 verzögert. Die Trägerwelle 31 ist zweiteilig ausgeführt,
wobei zwischen einem in der Seitenwand 2 gelagerten Antriebszapfen 64 und einem in
der Seitenwand 3 gelagerten langen Trägerwellenteil 65 eine Kupplung 66 eingeschaltet
ist. Zum Austausch der zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 muß das lange Trägerwellenteil
65 vom Antriebszapfen 64 entkuppelt und dann zumindest um die Breite einer Bremswalze
34 mittels des Handgriffes 36 aus der Seitenwand 3 herausgezogen werden. Der Austausch
der zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 selbst erfolgt wie zuvor beschrieben.
[0038] Gemäß Figur 7 ist bei einem dritten Ausführungsbeispiel der zweiteiligen Bremsvorrichtungen
die Trägerwelle 31 dreiteilig ausgebildet. Sie weist ein mittleres langes Trägerwellenteil
67 auf, das mittels zweier Kupplungen 66 mit dem in der Seitenwand 2 gelagerten kurzen
Antriebszapfen 64 und einem in der Seitenwand 3 angeordneten kurzen Lagerzapfen 68
verbunden ist. Zum Austausch der zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 müssen zuerst
die Saugkörper 41 von den Bremswalzen 34 getrennt werden. Dies erfolgt durch Ausheben
der Bremsbänder 52 aus den Umlenkrollen 51 der Saugkörper 41. Nun kann das mittlere
lange Trägerwellenteil 67 aus den beiden Kupplungen 66 ausgekuppelt und als ganze
Einheit mitsamt den Bremswalzen 34 aus der Maschine herausgenommen werden, so daß
der eigentliche Austausch der Bremswalzen 34 außerhalb der Maschine erfolgen kann.
Der Austausch der Saugkörper 41 auf der Traverse 45 wird getrennt davon, wie bereits
oben beschrieben, vorgenommen.
[0039] Wie in Figur 8 dargestellt, ist bei einem vierten Ausführungsbeispiel der zweiteiligen
Bremsvorrichtungen 35 die Trägerwelle 31 ebenfalls dreiteilig ausgebildet. Am freien
Ende des in der Seitenwand 2 gelagerten Antriebszapfens 64 ist ein Gelenk 69 befestigt,
an dem das mittlere lange Trägerwellenteil 70 angelenkt ist. In der gegenüberliegenden
Seitenwand 3 ist ein kurzer Kupplungszapfen 71 gelagert, mit dem das andere Ende des
mittleren Trägerwellenteils 70 durch die Kupplung 66 verbunden ist. Der kurze Kupplungszapfen
71 ist mittels des Handgriffes 36 verdreh- bzw. herausziehbar.
[0040] Zum Austausch der zweiteiligen Bremsvorrichtungen 35 werden die Saugkörper 41 genau
wie beim dritten Ausführungsbeispiel von den Bremswalzen 34 getrennt. Danach wird
das mittlere lange Trägerwellenteil 70 durch Verdrehen bzw. Herausziehen des kurzen
Kupplungszapfens 71 an der Seitenwand 3 entkuppelt und kann dann anschließend zum
Austausch der Bremswalzen 34,je nach verwendetem Gelenk 69, in beliebige Lagen verschwenkt
werden.
[0041] Die Erfindung ist natürlich keinesfalls auf die in den Figuren 1 bis 8 dargestellten
und in der Beschreibung niedergelegten Ausführungsformen beschränkt, sondern kann
innerhalb ihres Rahmens die verschiedensten Abänderungen hinsichtlich ihrer baulichen
Einzelheiten erfahren. So liegt es durchaus im Rahmen der Erfindung, die Trägerwelle
31 mittig oder an beliebig anderer Stelle trennbar bzw. auskuppelbar zu machen oder
andere Saugbremswalzen bekannter Bauart auf derselben anzuordnen.
TEILELISTE
[0042]
1 Auslagestapel
2 Seitenwand
3 Seitenwand
4 Trägerwelle, einteilig
5 einteilige Bremsvorrichtung
6 Klemmschraube
7 Antriebswelle
8 Motor
9 Antriebsrad
10 Bogen
11
12 Halter
13 Lagerschale
14 Saugluftkammerhülse
15 Kugellager
16 Bremswalze
17 Saugkammer
18 Antriebsrille
19 innere Lufteinlaßöffnung
20 äußere Lufteinlaßöffnung
21 Saugluftzuführung
22 Lufteinlaßhülse
23 Gewindestift
24 Längsnut
25 Mitnehmerschraube
26 Antriebsrille
27 Antriebsriemen
28 Führungsnut
29 Stützbund
30 Stützschulter
31 Trägerwelle, mehrteilig
32 langes Trägerwellenteil
33 kurzes Trägerwellenteil
34 Bremswalze
35 zweiteilige Bremsvorrichtung
36 Handgriff
37 Wellenzapfen
38 Bohrung
39 Feststellschraube
40
41 Saugkörper
42 Saugkammer
43 Saugluftzuführung
44 Lagerschelle
45 Traverse
46 Lasche
47 Feststellschraube
48 Längsnut
49 Mitnehmerschraube
50 Vertiefung
51 Umlenkrolle
52 Bremsband
53 Rille
54 schmale Bogentragfläche
55 Mittelsteg
56 Nabenansatz
57
58 breite Bogentragfläche
59 Aussparung
60 Seitenwand der Bremswalze
61
62
63
64 Antriebszapfen
65 langes Trägerwellenteil
66 Kupplung
67 mittleres Trägerwellenteil
68 Lagerzapfen
69 Gelenk
70 mittleres Trägerwellenteil
71 Kupplungszapfen
1. Bogenauslagevorrichtung an Druckmaschinen mit pneumatischen Bremsvorrichtungen
am Kettenausleger, die als rotierende, mit Saugluft beaufschlagte Bremswalzen auf
einer unterhalb des Kettenförderers quer zur Bogenförderrichtung vor dem Auslagestapel
verlaufenden Trägerwelle zum Abbremsen und Straffen der auslaufenden Bogen angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtungen (5,35) austauschbar gegen
solche mit einer andersartig ausgebildeten Bogentragfläche sind.
2. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerwelle
(4) einteilig ausgebildet ist, auf der die Bremsvorrichtungen (5) abnehm- und aufsteckbar
angeordnet sind.
3. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerwelle
(31) mehrteilig und trennbar ausgebildet ist, auf der die Bremsvorrichtungen (35)
abziehbar angeordnet sind.
4. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trägerwelle (31)teilbar und zumindest ein Wellenteil (32 oder 65 oder 67 oder 70)
derselben entkuppelbar ist.
5. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Trägerwellenteil (32) an einer der beiden Seitenwände (2 oder 3) mindestens um die
Breite der Bremswalzen (34) kürzer ist als die lichte Weite zwischen den Seitenwänden
(2 und 3) und daß als Überbrückungselement zur Seitenwand (3) ein herausziehbares
Trägerwellenteil (33) vorgesehen ist.
6. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Trägerwellenteil (65) aus einer an der Seitenwand (2) vorgesehenen Kupplung (66) auskuppelbar
und aus der gegenüberliegenden Seitenwand (3) herausziehbar angeordnet ist.
7. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
mittleres Trägerwellenteil (67) an beiden Enden aus Kupplungen (66) herausnehmbar
angeordnet ist.
8. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ende eines mittleren Trägerwellenteiles (70) in einem Gelenk (69) gelagert und das
andere Ende aus einer Kupplung (66) auskuppelbar und um das Gelenk (69) abschwenkbar
ist.
9. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremsvorrichtungen (5) einteilig ausgeführt sind als Bremswalzen (16) mit eingearbeiteten
Saugkammern (17) und integrierter Saugluftzuführung (21), wobei der Antrieb der Bremswalzen
(16) über separate Antriebsräder (9) erfolgt.
10. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremswalzen
(16) drehbar und die Saugluftzuführungen (21) stationär an den Enden auf die Trägerwelle
(4) aufsteckbarer Halter (12) angeordnet sind.
11. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennz eichnet, daß der
Antrieb der Bremswalzen (16) über jeweils zumindest einen umlaufenden Antriebsriemen
(27) der Antriebsräder (9) erfolgt.
12. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 1 und 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremsvorrichtungen (35) zweiteilig ausgeführt sind als Bremswalzen (34) mit jeweils
einem auf diese aufsteckbaren separaten Saugkörper (41) mit Saugluftzuführung (4 der
arretier- und abnehmbar auf einer gesonderten,parallel zur Trägerwelle (31) verlaufenden
Traverse (45) angeordnet ist.
13. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Bremselement
der Bremswalzen (34) zumindest ein dieselben im Bereich deren Saugkörper (41) umspannendes,
das zu verzögernde Druckgut abbremsendes, dünnes Bremsband (52) vorgesehen ist.
14. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Bremswalzen (34) mit schmaler Bogentragfläche (54) der Saugkörper (41) mit zwei, beidseitig
eines einzelnen, die Bremswalzen (34) umspannenden Bremsbandes (52) angeordneten Saugkammern
(42) ausgestattet ist.
15. Bogenauslagevorrichtung nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Bremswalzen (34) mit breiter Bogentragfläche (58) der Saugkörper (41) mit einer, zwischen
zwei die Bremswalzen (34) umspannenden Bremsbändern (52) angeordneten Saugkammer (42)
ausgestattet ist.