[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilklemme, mit einem ein Seil umfassenden Gehäuse
und einem daran begrenzt beweglichen Klemmhebel, an dem ein Verbindungsseil angelenkt
und ein oben das Gehäuse in Seilnähe überragender, die Klemmkraft des Klemmhebels
beeinflussender Betätigungshebel angebracht ist.
[0002] Seiklemmen werden als Sicherungsgeräte eingesetzt, die z.B. von einem im Hochbau
tätigen Arbeiter über das Verbindungsseil nach oben oder unten verschoben werden bzw.
mitlaufen, wenn der Arbeiter auf- oder absteigt. Bei einem Sturz wird das Verbindungseil
ruckartig nach unten gestrafft, so daß sich der Klemmhebel am Seil festklemmt und
die Seilklemme blockiert.
[0003] Es ist eine Seilklemme der eingangs genannten Art bekannt (
DE-PS 1 169 819), bei der der Klemmhebel von einer Mehrzahl übereinander mit Abstand
angeordneter Ringe besteht, die das Seil umschließen und auf einer Seite im Gehäuse
begrenzt klappbeweglich gelagert sind, während den Lagerstellen gegenüber eine Stellstange
an sämtlichen Ringen angreift. Durch eine an der Stellstange angreifende Feder werden
die Ringe sämtlich verkantet gehalten, so daß das Seil leicht geklemmt wird. Zum Verschieben
des Seils muß auf einen oben aus dem Gehäuse herausragenden Betätigungshebel der Stellstange
gedrückt werden, so daß die Klemmung der Ringe am Seil aufgehoben wird und die Seilklemme
verschoben werden kann.
[0004] Der Stürzende wird versuchen, sich festzuhalten. Dabei greift er häufig an das Seil,
an dem die Seilklemme angebracht ist. Greift er über die Seilklemme und rutscht am
Seil ab, so drückt er auf den Betätigungshebel, wodurch die Seilklemme gelöst wird.
Die bekannte Seilklemme ist also nicht unfallsicher.
[0005] Ferner sind am Seil mitlaufende Seilklemmen bekannt, die durch den Stürzenden ebenfalls
am Seil abgestreift werden können. Auch Seilklemmen, deren Klemmhebel unter nur leichter
Federspannung am Seil anliegen, können von einem Stürzenden am Seil abgestreift werden,
so daß es zu gesundheitsschädigenden Stürzen kommen kann. Hierfür braucht die Fallhöhe
nicht groß zu sein; denn wegen der aus Sicherheitsgründen starken und damit unnachgiebigen
Seile sind die auf den Stürzenden einwirkenden Kräfte groß.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Seilklemme der eingangs genannten
Art mit einem Abstreifschutz zu versehen.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der oben das Gehäuse in Seilnähe überragende
Betätigungshebel klemmkraftverstärkend am Hebel angebracht ist.
[0008] Falls also der Stürzende oberhalb der Seilklemme in das Seil greift und abrutscht,
bewirkt sein Auftreffen auf den Betätigungshebel eine Verstärkung der Klemmkraft des
Klemmhebels. Je größer die Kraft auf den Betätigungshebel ist, desto größer wird die
Klemmkraft. Damit wird das Abstreifen der Seilklemme wirksam verhindert.
[0009] Zweckmäßigerweise ist der Klemmhebel zweiarmig und der klemmkraftverstärkende Betätigungshebel
verbindungsseilseitig angebracht. Das Gewicht des Betätigungshebels unterstützt dabei
das Gewicht des Betätigungshebels im Sinne einer leichten Anlage des Klemmhebels am
Seil.
[0010] Der Betätigungshebel ist am Klemmhebel angelenkt und am Gehäuse etwa seilparallel
verschieblich geführt, so daß die erforderliche Gelenkigkeit des Betätigungshebels
bei Schwenkbewegungen des Klemmhebels gewährleistet ist.
[0011] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Verwendung einer Seilklemme in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Seilklemme, deren eines Gehäuseteil nicht dargestellt ist und
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Seilklemme der Fig. 1 auf Höhe des Verschlusses
der Seilklemme.
[0012] Die z.B. an einer exponierten Stelle 11 eines Bauwerks absturzgefährdete Person 10
trägt einen Gurt 12, an dem ein Verbindungsseil 13 mit einem Karabinerhaken 14 befestigt
ist. Das Verbindungsseil 13 ist andererseits an der Seilklemme 15 befestigt, welche
am Sicherungseil 16 angreift, das oberhalb der Arbeitsstelle der Person 10 an einem
geeignetem Bauteil 17 befestigt ist, z.B. einem Gerüst.
[0013] Die Seilklemme 15 hat ein aus zwei Gehäuseteilen 19,20 bestehendes Gehäuse 18. Die
Gehäuseteile sind plattenartig mit Abstand zueinander angeordnet und auf einer Seite
über das Scharnier 21 miteinander verbunden. Dazu haben sie Scharnierlappen 22, die
den Scharnierbolzen 23 umfassen und deren Enden mit den Gehäuseteilen verschweißt
sind. Fig. 3 zeigt die Seilklemme mit aufgeklapptem, strichpunktiert dargestelltem
Gehäuseteil 20. Es ist ersichtlich, daß die Seilklemme bei aufgeklapptem Gehäuse vom
Seil 16 abgenommen werden kann, auch falls dieses an beiden Enden fixiert sein sollte.
Ein Durchfädeln des Seils durch das Gehäuse der Seilklemme wird damit vermieden.
[0014] Zwischen den Gehäuseteilen 19,20 ist der Klemmhebel 24 begrenzt schwenkbeweglich
gelagert. Die Begrenzung in beiden Schwenkrichtungen erfolgt durch den Begrenzungsanschlag
25, der am Gehäuseteil 19 befestigt ist und in eine Bohrung des Gehäuseteils 20 hineinragt,
um sich dort gegen eine Belastung durch den Klemmhebel 24 abzustützen.
[0015] Der Klemmhebel besteht aus zwei auf Abstand voneinander gehaltenen Platten 26,27.
Die Abstandshalterung wird z.B. durch die Verbindungsbolzen 28,29 an den Enden des
zweiarmigen Klemmhebels bewirkt. Zwischen den Verbindungsbolzen dient die hohle Achse
30 als Lagerung des Klemmhebels. Sie ist am Gehäuseteil 19 befestigt und hintergreift
den Klemmhebel 24 mit einem Ringbund 31. Die Distanzscheibe 32 hält den Klemmhebel
24 auf Abstand vom Gehäuseteil 19.
[0016] Am aus dem Gehäuse herausragenden Ende des Klemmhebels 24 ist das Ösenteil 33 beweglich
am Verbindungsbolzen 28 zwischen den Platten 26,27 des Klemmhebels 24 angebracht.
Am Ösenteil 33 ist das Verbindungsseil 13 bzw. ein Gurt befestigt, der an seinem anderen
Ende den mit einem Schraubverschluß versehenen Karabinerhaken 14 hat, der an dem Gu-t
12 der zu sichernden Person angebracht wird.
[0017] Am seilseitigen Ende des Klemmhebels 24 ist ein Klemmschuh 34 am Verbindungsbolzen
29 zwischen den Platten 26,27 des Klemmhebels angelenkt. Der Klemmschuh hat eine seilparallele
Klemmfläche 35, die mit Zähnen 36 zum besseren Abstützen am Seil 16 versehen ist.
Die seilparallele Klemmfläche ermöglicht es dem Klemmschuh, sich stets parallel zum
Seil 16 auszurichten, so daß in allen Schwenklagen des Klemmhebels 24 die gesamte
Klemmfläche 35 am Seil 16 anliegt.
[0018] Die hohle Achse 30 ist von einem mit einer Handhabe 38 versehenen Schraubbolzen 37
durchsetzt, der zusammen mit der im Gehäuseteil 20 befestigten Verschlußmutter 39
den Verschluß der beiden Gehäuseteile bildet.
[0019] Zwischen den Gehäuseteilen 19,20 befindet sich der Betätigungshebel 40, der am Verbindungsstift
41 des Klemmhebels zwischen dessen Platten 26,27 angelenkt ist. Zur seilparallelen
Führung des Betätigungshebels 40 ist ein Führungsstift 42 vorhanden, der in eine Führungsnut
43 des Betätigungshebels eingreift. Der Betätigungshebel hat seilseitig eine Seilführungsfläche
44, die zusammen mit der Klemmfläche 35 des Klemmschuhs und den in der Nähe des Scharniers
21 angeordneten Seilführungsflächen 45 der Gehäuseteile 19,20 für einen glatten Seildurchlauf
sorgt. Das obere Ende des Betätigungshebels 40 ragt in der Nähe des Seils 16 oben
aus dem Gehäuse 18 heraus, so daß der Klemmhebel im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt
wird, wenn ein Stürzender in Pfeilrichtung 46 auf den Betätigungshebel drückt. Dabei
kommt der Klemmschuh 34 zur Anlage am Seil 16 bzw. es wird der bestehende Anlagedruck
des Klemmschuhs auf das Seil 16 verstärkt. Dieser Anlagedruck wird durch die Feder
47 erzeugt, die einerseits am Verbindungsstift 41 und andererseits am Begrenzungsanschlag
45 angreift und den Klemmhebel 24 im Gegenuhrzeigersinn zu verschwenken sucht. Diese
Feder kann so schwach bemessen sein, daß sie nur dann den
Klemmschuh 34 zur Anlage am Seil 16 bringt, wenn der vom Verbindungsseil 13 ausgeübte
Zug nachläßt. Die Seilklemme läuft am Seil nur dann mit, wenn die Person auf- oder
absteigt. Sie kann aber auch so stark bemessen sein, daß der vom Verbindungsseil 13
ausgeübte Zug nicht ausreicht, um den Klemmhebel 24 im Uhrzeigersinn zu verschwenken,
so daß die Seilklemme am Seil 16 klemmen bleibt, wenn die Person auf- oder absteigt.
In diesem Fall muß eine Auslösung von Hand vorgenommen werden, um die Seilklemme zu
verschieben. Gleichwohl ist der Betätigungshebel als Abstreifschutz erforderlich,
da die durch die Feder 47 erzielten Klemmkräfte nicht so groß bemessen werden können,
daß ein Abstreifen der Seilklemme ausgeschlossen ist.
[0020] Die Feder 47 kann entfallen, wenn das am ösenseitigen Arm des Klemmhebels 24 wirkende
Gewicht groß genug ist, um den Klemmschuh zu einer sehr schnellen Anlage am Seil 16
zu bringen. Aus Sicherheitsgründen wird jedoch in den meisten Fällen eine solche Feder
verwendet, um die Gefahr des freien Falles der Seilklemme am Seil 16 zu vermeiden.
1. Seilklemme, mit einem ein Seil umfassenden Gehäuse und einem daran begrenzt beweglichen
Klemmhebel, an dem ein Verbindungsseil angelenkt und ein oben das Gehäuse in Seilnähe
überragender, die Klemmkraft des Klemmhebels beeinflussender Betätigungshebel angebracht
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der oben das Gehäuse (18) in Seilnähe überragende Betätigungshebel
(40) klemmkraftverstärkend am Klemmhebel (24) angebracht ist.
2. Seilklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmhebel (24) zweiarmig
und der klemmkraftverstärkende Betätigungshebel (40) verbindungsseilseitig angebracht
ist.
3. Seilklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel
(40) am Klemmhebel (24) angelenkt und am Gehäuse (18) etwa seilparallel verschieblich
geführt ist.
4. Seilklemme nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (40) seilseitig eine Seilführungsfläche (44) hat.