Schutzanspruch:
[0001] Hochlast-Drahtwiderstand, bei dem ein Drahtwiderstandselement in einer durchgehenden
Bohrung eines Keramikgehäuses eingesetzt ist und ein Anschlußdraht über eine Schmelzsicherung
in den Bereich des anderen Anschlußdrahtes zurückgeführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Keramikgehäuse (1) in bekannter Weise eine außermittige Durchbohrung (3) aufweist,
durch die ein Anschlußdraht (6) zurückgeführt ist und der zurückgeführte Anschlußdraht
(6) aus einer ab 623°K schmelzenden Legierung besteht.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochlast-Drahtwiderstand, bei dem ein Drahtwiderstandselement
in einer durchgehenden Bohrung eines Keramikgehäuses eingesetzt ist und ein Anschluß
über eine Schmelzsicherung in den Bereich des anderen Anschlusses zurückgeführt ist.
[0003] Ein Drahtwiderstand hoher Belastbarkeit, d.h. ein Widerstand, der für verhältnismäßig
hohe Temperaturen ausgelegt ist, kann für elektrische Schaltungen eine Gefahr bedeuten,
wenn es bei der Überlastung zu einem Temperaturanstieg kommt, bei dem zulässige Werte
überschritten werden. Eine Sicherung gegen Überlast ist auf zweifache Weise möglich:
Strombegrenzung oder
Temperaturbegrenzung.
[0004] Im ersteren Fall wird mit dem Widerstand ein Strombegrenzer in Reihe geschaltet,
der ab einem bestimmten Stromwert für eine Stromunterbrechung sorgt. Nachteilig ist
jedoch, daß unterschiedlichen Widerstandwerten unterschiedliche Sicherungen bzw. Strombegrenzer
zugeordnet sein müssen.
[0005] Unter den zweiten Fall fällt der eingangs genannte Hochlast-Drahtwiderstand. Bei
diesem ist zwischen einem Anachlußdrahtende und einem als Feder ausgebildeten Haltebügel
eine Lötstelle vorgesehen, die schmilzt, wenn die Temperatur des Widerstands einen
vorgegebenen Wert eine vorgegebene Zeit überschreitet. Mit dem Schmelzen der Lötstelle
trennt sich der federartige Haltebügel durch Zurückschnellen in seine Ruhelage, so
daß die elektrische Verbindung unterbrochen wird. Zwar kann bei diesem bekannten Widerstand
als Vorteil angesehen werden, daß nach dem Ansprechen der "Thermosicherung" eine Verbindung
wider hergestellt werden kann durch erneutes Zusammenlöten von Anschlußdraht und Haltebügel.
Strenge Sicherheitsvorschriften lassen jedoch durch Löten reparable Sicherungen nicht
mehr zu, weil hierdurch Schmelzlotlegierungen eingesetzt werden könnten, die bei einer
höheren Temperatur als vorgesehen schmelzen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochlast- Drahtwiderstand anzugeben,
dessen Schmelzsicherung zuverlässig anspricht, eine Reparatur jedoch stark erschwert
oder gar unmöglich macht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Keramikgehäuse in bekannter
Weise eine außermittige Bohrung aufweist, durch die ein Anschlußdraht zurückgeführt
ist und der zurückgeführte Anschlußdraht aus einer ab 623
oK schmelzenden Legierung besteht.
[0008] Hochlast-Drahtwiderstände mit einem in einer Durchbohrung eines Keramikgehäuses angeordneten
Drahtwiderstandselement, bei denen ein Anschlußdraht durch eine außermittige Bohrung
des Keramikgehäuses zurückgeführt ist, sind im Prinzip bekannt (DE-PS 1 465 416).
Eine Sicherung durch Strom- oder Temperaturbegrenzung ist jedoch nicht vorgesehen.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Hochlastdrahtwiderstand wird der zurückgeführte Anschlußdraht
als "Sicherung" gewählt, welche jedoch nicht eine Strombegrenzung bewirkt, sondern
auf die Temperatur im Keramikgehäuse anspricht. Bei einer Erwärmung des Drahtwiderstandselements
erwärmt sich auch der zurückgeführte Anschlußdraht. Überschreitet die Temperatur eine
vorgegebene Grenze, erreicht auch der zurückgeführte Anschlußdraht seine höchste Temperatur
und schmilzt. Erfahrungsgemäß tritt die höchste Temperatur (hot spot) auf etwa zwei
Drittel der Höhe des Widerstandes auf. Bei richtiger Auswahl der Legierung mit dem
richtigen Schmelztrajekt schmilzt der Anschlußdraht plötzlich über eine gewisse Strecke,
wobei die Länge der Strecke abhängig ist von dem Zeitpunkt, an dem die Grenztemperatur
unterschritten wird. Über und unter der Schmelzstrecke bleibt der zurückgeführte Anschlußdraht
weiterhin starr. Daher fällt auch kein geschmolzenes Material auf die Platine. Der
Widerstand verliert daher auch nicht eines seiner beiden Standbeine und bleibt weiterhin
stabil stehen.
[0010] Aufgrund der in die außermittige Bohrung eingebauten Sicherung bleibt dem Benutzer
nichts anderes übrig als den Widerstand auszubauen und durch einen neuen zu ersetzen,
wenn es zu einem Ansprechen der Sicherung gekommen ist.
[0011] Da es sich, wie erwähnt, nicht um eine Stromsicherung handelt, ist die beschriebene
Funktion des erfindungsgemäßen Widerstandes unkritisch in bezug auf den Drahtdurchmesser.
Außerdem ist die Sicherungsfunktion träge, was bei Hochlast-Drahtwiderständen stets
erwünscht ist. Kurzzeitige impulsartige Überlastungen sollen nicht sofort zu einem
Ausfall des Widerstandes führen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Ansicht einer Stirnseite eines Keramikgehäuses für einen erfindungsgemäßen
Hochlast-Drahtwiderstand.
Fig. 2 zeigt perspektivisch einen Teil des erfindungsgemäßen Drahtwiderstandes.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Widerstand nach Fig. 1 entlang 3-3.
[0013] Ein im wesentlichen quaderförmiges längliches Keramikgehäuse 1 besitzt eine mittige
Durchbohrung 2 und vier außermittige Durchbohrungen 3 kleineren Durchmessers, die
in den Eckbereichen angeordnet sind und deren Achsen im übrigen parallel zur Achse
der mittigen Durchbohrung 2 verlaufen. An zwei gegenüberliegenden Seiten sind keilförmige
Nuten 4 in die Längsseiten des Keramikgehäuses eingeformt. Für die Erfindung sind
sie jedoch ohne Bedeutung.
[0014] Die Durchbohrung 2 nimmt ein Drahtwiderstandselement 7 auf, das von bekannter Bauart
ist und deshalb nicht näher beschrieben sein soll.
[0015] Das Drahtwiderstandselement 7 besitzt zwei Anschlußdrähte 5 und 6, wobei der Anschlußdraht
6 über eine der außermittigen Bohrungen 3 parallel zum Anschlußdraht 5 zurückgeführt
ist. Erfindungsgemäß ist der Anschlußdraht 6 aus einer ab 623
0K schmelzenden Legierung gebildet. Da die höchste Temperatur im Keramikgehäuse etwa
auf zwei Drittel der Höhe des Gehäuses 1 entsteht (in der Zeichnung von der gezeigten
Stirnfläche aus gesehen), ist sichergestellt, daß im Falle der Überlastung ein Schmelzen
des Anschlußdrahtes 6 stets innerhalb der außermittigen Durchbohrung 3 stattfindet.
[0016] Die Unterbringung der Sicherung innerhalb des Keramikgehäuses hat im übrigen den
Vorteil, daß eine Temperaturbeeinflussung durch die Umgebung, beispielsweise durch
unterschiedlich starke und unterschiedlich warme Luftströmungen oder dergleichen,
nahezu fortfällt. Der Anschlußdraht 6 spricht somit im wesentlichen nur auf die Temperatur
an, die vom Drahtwiderstandselement 7 selbst entwickelt wird.