[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gasentladungsanzeigeschirm mit zwischen
kreuzrasterförmig angeordneten Elektrodenanordnungen befindlichen Entladungskanälen,
deren Länge durch die Form von Ausnehmungen in einer zwischen den ElektrodenanordnUngen
befindlichen Platte aus Isoliermaterial bestimmt ist.
[0002] Gasentladungsanzeigeschirme ermöglichen in der Anzeigetechnik die Darstellung von
Bildern und Symbolen.
[0003] Es ist ein Gasentladungsanzeigeschirm gemäß dem Oberhegriff des Patentanspruchs 1
bekannt (Zeitschrift: IEEE Transactions on Electron Devices, Vol. ED 24, Nr. 7, Juli
1977, Seiten 884 bis 890), bei dem Entladungskanäle entweder in einer Lochplatte senkrecht
zur Plattenfläche liegend oder parallel zur Plattenfläche verlaufend angeordnet sind.
Es ist hieraus ebenfalls bekannt, die Innenwandungen der Entladungskanäle zur Erhöhung
der Lichtausbeute und zur Erzielung einer gewünschten Farbe der Gasentladung mit einer
Leuchtstoffschicht zu bedecken.
[0004] Bei einem solchen Gasentladungsschirm ist einerseits die Länge der Entladungskanäle
durch die Dicke der Lachplatte begrenzt. Andererseits ist bei den parallel zur Plattenfläche
verlaufenden Entladungskanälen ein bestimmtes Rastermaß nicht einhaltbar; zudem ist
es schwierig,.eine große Anzahl solcher Entladungskanäle, etwa 500.000 Stück je Gasentladungsanzeigeschirm,
genau und preiswert herzustellen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Gasentladungsschirm
der eingangs genannten Art anzugeben, der leichter herstellbar ist und eine verbesserte
Lichtausbeute zu erzielen gestattet.
[0006] Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Ausnehmungen in der Platte aus Isoliermaterial
als mäanderförmig gefaltete Durchbrüche ausgebildet sind.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Durchbrüche läßt sich in einfacher Weise
z.B. eine Fotoätztechnik anwenden, da diese Durchbrüche durch die Isolierplatte hindurch
gehen.
[0008] Solche Isolierplatten lassen sich bevorzugt aus fototropen kristallisierbaren Gläsern
herstellen, die sehr dünn (z.B. 0,5 mm) sein können.
[0009] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 in perspektivischer Darstellung einen Teilausschnitt aus einem bekannten Gasentladungsanzeigeschirm,
bei dem die Entladungskanäle senkrecht zur Plattenfläche verlaufend angeordnet sind;
Figur 2 in perspektivischer Darstellung einen Teilausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Gasentladungsanzeigeschirm mit als mäanderförmig gefaltete Durchbrüche ausgebildeten
Entladungskanälen;
Figur 3 bis Figur 5 weitere Ausführungsbeispiele von mäanderförmig ausgebildeten Entladungskanälen
bei dem erfindungsgemäßen Gasentladungsanzeigeschirm.
[0010] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Teilausschnitt aus einem bekannten
Gasentladungsanzeigeschirm, bei dem die Entladungskanäle senkrecht zur Plattenfläche
verlaufend angeordnet sind. Der Gasentladungsschirm besteht aus den-beiden isolierenden
Deckplatten 1 und 2, z.B. aus Glas, der Isolierplatte 8 mit den Öffnungen 6 und den
Elektrodenanordnungen 3, 4 und 5. Zwischen den Elektrodenanordnungen 3 und 5 bildet
sich die Hauptentladungsstrecke aus, deren Länge durch die Dicke der Isolierplatte
8 gegeben ist. Zwischen den Elektrodenanordnungen 4 und 5 bildet sich eine Hilfsentladungsstrecke
aus, mit deren Hilfe die Zündung der Hauptentladungsstrecke durch die Löcher in der
Elektrodenanordnung 5 hindurch beeinflußbar ist.
[0011] Eine wesentliche Voraussetzung eines Gasentladungsschirms zur Benutzung als Flachbildschirm
für Fernsehen ist ein genügend hoher Wirkungsgrad bei hinreichend hoher Leuchtdichte.
So werden für die Weißdarstellung ein Wirkungsgrad von 2 lm/W und eine mittlere Leuchtdichte
von ca.
180 cd/m
2 gefordert. Diese Anforderungen lassen sich mit einem Entladungsschirm mit Ausnutzung
des negativen Glimmlichts nicht erreichen. Zur Erfüllung der Anforderungen an Wirkungsgrad
und Leuchtdichte muß daher die positive Säule der Gasentladung ausgenutzt werden.
Durch die in der positiven Säule erzeugte UV-Strahlung werden die in den einzelnen
Entladungskanälen eingebrachten Leuchtstoffe der Primärfarben Grün, Rot und Blau angeregt
und rasterpunktförmig erzeugt. Durch Ansteuerung der einzelnen Farbpunkte im definierten
Verhältnis lassen sich die verschiedenen Farbtöne und die Farbe Weiß erzielen.
[0012] Die Fig. 2 zeigt eine Gasentladungsanordnung mit mäanderförmig gefaltetem positivem
Entladungskanal gemäß der Erfindung. Zwischen den beiden Deckplatten 21 und 22, von
denen zumindest die Deckplatte 21 aus einem durchsichtigen oder durchscheinenden Isoliermaterial
besteht, befinden sich eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden Haupt-Entladungskanälen,
die einzeln, ansteuerbar sind. Auch bei dieser Anordnung ist jeder Hauptentladungsstrecke
eine Hilfsentladungsstrecke zugeordnet.
[0013] Die Hauptentladungskanäle werden erfindungsgemäß durch mäanderformige Durchbrüche
26 in der Isolierplatte 30 gebildet. Die Entladung wird hervorgerufen zwischen den
Elektroden 23 einerseits und den senkrecht dazu verlaufenden Elektroden 28 andererseits.
[0014] Die Hilfsentladungsstrecken bilden sich in den Entladungsräumen 27 zwischen den Elektroden
24 und 25 aus. Über die Koppelstrecken 29 in dem Isolierteil 31 kann die Zündung des
Hauptentladungskanals 26 beeinflußt werden, da sich in den Elektroden 28, wie dargestellt,
Öffnungen befinden.
[0015] An den Innenwänden der Hauptentladungskanäle 26 sind bevorzugt Leuchtstoffmaterialien
schichtförmig angebracht, die durch die Strahlung der positiven Entladungssäule zum
Leuchten im sichtbaren Spektrum angeregt werden.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung lassen sich lange positive Entladungskanäle erreichen,
die ein ausreichendes Rastermaß aufweisen.
[0017] Da mit zunehmender Länge des Entladungskanals die Zündspannung wächst, wird ferner
vorgeschlagen, zur Zünderleichterung metallisierte Flächen auf der Frontanodenscheibe
21 aufzubringen und diese kurzzeitig gemeinsam an Masse zu legen.
[0018] Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsweg der Erfindung wird der erforderliche
Leuchtstoff zur Wandlung von Ultraviolettstrahlung in sichtbares Licht mittels Siebdruck
auf der Entladungskanalseite der Deckplatte 21 aufgebracht.
[0019] Zur weiteren Steigerung des Wirkungsgrades werden Leuchtstoffmischungen aus photo-
und kathodenlunineszentem Phosphor verwendet und die ganzen Innenflächen der durch
die Durchbrüche 26 gebildeten Entladungskanäle damit bedeckt. Durch die Trägerdiffusion
zur Wand (= Hauptträgerverlust in der Gasentladung) wird auch von diesem Leistungsanteil
noch Lichtausbeute erbracht.
[0020] In den Fig. 3, 4, 5 und 6 sind weitere Ausführungsbeispiele von Entladungskanälen
dargestellt, die zum Teil mehrfach mäanderförmig gefaltet ausgebildet sind. In der
Fig. 6 ist eine Form dargestellt, bei der die Enden 63 und 64 des Entladungskanals
65 verlängert bzw. abgeknickt sind, um eine günstigere Lage der zueinander senkrechten
Elektroden 62 und 61 zu erhalten.
1. Gasentladungsanzeigeschirm mit zwischen kreuzrasterförmig angeordneten Elektrodenanordnungen
befindlichen Entladungskanälen, deren Länge von Ausnehmungen in einer zwischen den
Elektrodenanordnungen befinälichen Platte aus Isoliermaterial bestimmt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen in der Platte (30) aus Isoliermaterial als mäanderförmig
gefaltete Durchbrüche (26) ausgebildet sind.
2. Gasentladungsanzeigeschirm.nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(30) aus Isoliermaterial aus einem fototropen, kristallisierbaren Glas hergestellt
ist und daß die mäanderförmigen Durchbrüche (26) mittels eines Fotoätzverfahrens eingebracht
sind.
3. Gasentladungsanzeigeschirm nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem aus einem Durchbruch (26) gebildeten Entladungskanal eine Hilfsentladungsstrecke
(27) zugeordnet ist, die über Öffnungen in den Elektroden (25) der einen Elektrodenanordnung
mit dem entsprechenden Entladungskanal in Gasaustausch stehen.
4. Gasentladungsanzeigeschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der mäanderförmig gefalteten Durchbrüche (26) wesentlich länger, insbesondere
5 bis 10 mal größer ist als die Dicke der Platte (30) aus Isoliermaterial.
5. Gasentladungsanzeigeschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Elektrode (23, 62) der einen Elektrodenanordnung am einen ende des Durchbruchs
(26, 65) auf der einen Seite der Isolierplatte (30) und eine Elektrode (28, 61) der
anderen Elektrodenanordnnng am anderen Ende des Durchbruchs (26) auf der anderen Seite
der Isolierplatte (30) angeordnet sind, wobei die in diesem Durchbruch (26, 65) stattfindende
Entladung sich zwischen diesen beiden Elektroden (23, 28; 61, 62) ausbildet.