[0001] Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Uberstromauslöser für elektrische
Leistungsschalter mit einem feststehend angeordneten Magnetjoch und einem relativ
dazu beweglich gelagerten Anker, dessen Abstand von den Polflächen des Magnetjoches
zur Einstellung auf unterschiedliche Auslöseströme veränderbar ist.
[0002] Ein Auslöser dieser Art ist beispielsweise in der US-PS 3 526 861 beschrieben. Der
Abstand des Ankers von den Polflächen des Magnetjoches wird dabei durch einen Stößel
verstellt, der von einem an dem Gehäuse des Leistungsschalters zugänglichen Einstellorgan
betätigt werden kann. Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
Einstellvorrichtung für den Anker zu schaffen, die aus möglichst wenigen Teilen besteht
und eine Einstellung des Ankers auf eine gewünschte Anzahl festgelegter Auslösestromstärken
gestattet.
[0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Veränderung des Abstandes
des Ankers von den Polflächen des Magnetjoches ein ortsfest abgestütztes, mehrfach
verwendbares Anschlagstück dient. Lediglich dieses Anschlagstück wird daher benötigt,
um die Auslösestromstärke bei geöffnetem Leistungsschalter einstellen zu können. Im
geschlossenen Zustand des Gehäuses des Leistungsschalters ist das Anschlagstück nicht
zugänglich und damit einem unbefugten Zugriff entzogen.
[0004] Das Anschlagstück kann mehrere, von einer Befestigungsstelle verschieden weit entfernte
Anschlagflächen besitzen. Die Anzahl der Anschlagflächen richtet sich dabei danach,
wie viele unterschiedliche Auslösestromstärken einstellbar sein sollen.
[0005] Das Anschlagstück kann ferner eine exzentrisch angeordnete Öffnung zum Aufstecken
auf einen ortsfesten Dorn besitzen. Die Öffnung und der Dorn können in verdrehungssicherem
Formschluß stehen. Anstelle dieser Anordnung können auch zu beiden Seiten der Scheibe
je zwei senkrecht zu der Scheibenebene stehende Zapfen angeordnet sein, wobei die
Verbindungslinien der Zapfen senkrecht zueinander stehen.
[0006] Eine besonders leichte Handhabung ermöglicht ein Anschlagstück, das als kreuzförmige
Scheibe mit vier Anschlagflächen entsprechend vier unterschiedlichen Auslösestromstärken
ausgebildet und das mit Bezeichnungen versehen ist, von der die der jeweils wirksamen
Auslösestromstärke zugeordnete Bezeichnung aufrecht stehend lesbar ist.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0008] Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Niederspannungs-Leistungsschalter
mit einem Isolierstoffgehäuse.
[0009] In der Fig. 2 ist ein elektromagnetischer Uberstromauslöser mit einem Anschlagstück
gemäß der Erfindung dargestellt.
[0010] Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen das in der Fig. 2 vorgesehene Anschlagstück in verschiedenen
Stellungen.
[0011] Eine Seitenansicht des Anschlagstückes zeigt die Fig. 6.
[0012] Der in der Fig. 1 gezeigte Niederspannungs-Leistungsschalter 1 besitzt ein aus einem
Formpreßstoff hergestelltes Gehäuse 2, das aus einem Oberteil 3 und einem Unterteil
4 besteht. Mit 5 ist eine zwischen dem Oberteil 3 und dem Unterteil 4 verlaufende
Teilfuge bezeichnet. Die Strombahn des Leistungsschalters 1 ist in der Fig. 1 schematisch
gestrichelt dargestellt. Sie verläuft von einer Anschlußvorrichtung 6 zu einem feststehenden
Schaltstück 7 sowie über ein bewegliches Schaltstück 10 und ein biegsames Leiterband
11 zu einer weiteren Anschlußvorrichtung 12. Im Zuge der Strombahn ist zwischen dem
Leiterband 11 und der Anschlußvorrichtung 12 eine als Block gezeigte Auslösevorrichtung
13 angeordnet. Zur Betätigung des Leistungsschalters 1 von Hand dient ein aus dem
Oberteil 3 des Isolierstoffgehäuses 2 herausragender Betätigungshandgriff 14.
[0013] Wie die Fig. 2 zeigt, umfaßt die Auslösevorrichtung 13 ein Magnetjoch 15 mit Polschenkeln
16. Mit diesen wirkt ein Hubanker 17 zusammen, der mit dem Schaltmechanismus des Leistungsschalters
1 z. B. in der Weise zusammenwirken kann, wie dies der eingangs genannten US-PS 3
526 861 zu entnehmen ist. Das Magnetjoch 15 weist ferner Hilfsschenkel 20 auf, durch
die auf den Anker 17 eine magnetische Rückzugskraft ausgeübt wird.
[0014] Der Abstand des Ankers 17 von den Polflächen 21 der Schenkel 16 wird durch ein Anschlagstück
22 bestimmt, das als etwa kreuzförmige Scheibe ausgebildet ist. Auf beiden Seiten
besitzt das Anschlagstück 22 je zwei Zapfen 23 bzw. 24. Die Verbindungslinien dieser
Zapfen stehen senkrecht aufeinander, so daß in der Fig. 6 beide Zapfen 23, jedoch
nur ein Zapfen 24 sichtbar ist. An einem Träger 25, der relativ zu dem Magnetjoch
15 ortsfest angeordnet ist, befinden sich dem Durchmesser der Zapfen 23 und 24 entsprechende
Aufnahmeöffnungen 31 (Fig. 6).
[0015] Das Anschlagstück 22 besitzt vier Anschlagflächen 26, 27, 28 und 29, die verschieden
weit von der durch die Zapfen 23 bzw. 24 bestimmten Befestigungsebene entfernt sind.
In der Fig. 2 ist die Anschlagfläche 26 wirksam, die den größten Abstand des Ankers
17 von den Polflächen 21 und damit die größte Auslösestromstärke ergibt. Die geringste
Auslösestromstärke ergibt sich durch Drehen des Anschlagstückes 22 um 180°, wodurch
die Anschlagfläche 27 wirksam wird (Fig. 5). In beiden Stellungen des Anschlagstückes
22 sind die Zapfen 23 wirksam. Zwei weitere Auslösestromstärken lassen sich einstellen,
wenn das Anschlagstück 22 umgedreht und mit seinen Zapfen 24 in den Träger 25 eingesteckt
wird. Je nach der Stellung des Anschlagstückes sind dann dessen Anschlagfläche 28
oder die Anschlagfläche 29 wirksam. In den Fig. 2 bis 5 sind als Beispiel für Auslösestromstärken
vier Zahlenwerte zwischen 3 und 6 angegeben. Die jeweils wirksame Stromstärke ist
in der Fig. 2, die der Blickrichtung beim Anbringen des Anschlagstükkes 22 entspricht,
in aufrechter Stellung lesbar.
[0016] Wie die Fig. 2 bis 6 ohne weiteres erkennen lassen, ist es auch möglich, Anschlagstücke
mit einer größeren oder geringeren Anzahl von Anschlagflächen zu versehen. Es ist
dann lediglich erforderlich, zur Anbringung an dem ortsfesten Träger 25 zusätzliche
Zapfen an dem Anschlagstück anzubringen. Zur Positionierung des Anschlagstükkes kann
auch die in den Figuren gezeigte Öffnung 30 verwendet werden, von der die Anschlagflächen
unterschiedlich weit entfernt sind.
1. Elektromagnetischer Überstromauslöser für elektrische Leistungsschalter mit einem
feststehend angeordneten Magnetjoch und einem relativ dazu beweglich gelagerten Anker,
dessen Abstand von den Polflächen des Magnetjoches zur Einstellung auf unterschiedliche
Auslöseströme veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß zur Veränderung des Abstandes
ein ortsfest abgestütztes, mehrfach verwendbares Anschlagstück (22) dient.
2. Überstromauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Anschlagstück
(22) scheibenförmig ausgebildet ist und mehrere, von einer Befestigungsstelle (23,
24) verschieden weit entfernte Anschlagflächen (26, 27, 28, 29) besitzt.
3. Überstromauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Anschlagstück
(22) eine exzentrisch angeordnete Öffnung (30) zum Aufstecken auf einen ortsfesten
Dorn besitzt.
4. Überstromauslöser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß beide Seiten der
Scheibe je zwei senkrecht zu der Scheibenebene stehende Zapfen (23, 24) tragen und
daß die Verbindungslinien der Zapfen senkrecht zueinander stehen.
5. Überstromauslöser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Anschlagstück
(22) als kreuzförmige Scheibe mit vier Anschlagflächen (26, 27, 28, 29) entsprechend
vier unterschiedlichen Auslösestromstärken ausgebildet und mit Bezeichnungen versehen
ist, von der die der jeweils wirksamen Auslösestromstärke zugeordnete Bezeichnung
aufrecht stehend lesbar ist.