(19)
(11) EP 0 004 564 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.1979  Patentblatt  1979/21

(21) Anmeldenummer: 79100667.9

(22) Anmeldetag:  06.03.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2H01H 71/74
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 05.04.1978 DE 2815130

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Krüger, Manfred
    D-1000 Berlin 65 (DE)
  • PreuB, Bernhard
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Nawrot, Wolfgang
    D-1000 Berlin 41 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetischer Überstromauslöser mit einstellbarem Ankerluftspalt


    (57) Der elektromagnetische Überstromauslöser eines Niederspannungs-Leistungsschalters (1) besteht aus einem Magnetjoch (15), relativ zu dessen Polflächen (21) ein Anker (17) bewegbar angeordnet ist. Der Abstand des Ankers (17) von den Polflächen (21) wird durch ein Anschlagstück (22) bestimmt, das an einem ortsfesten Träger (25) abgestützt ist. Das Anschlagstück (22) ist scheibenförmig ausgebildet und besitzt auf seinen gegenüberliegenden Seiten je zwei Zapfen (23, 24), deren Verbindungslinien senkrecht aufeinander stehen. Die insgesamt vier Anschlagflächen (26, 27, 28, 29) des Anschlagstuckes (22) können einerseits durch Drehung des Anschlagstückes um 180° und andererseits durch Wendung gleichfalls um 180° wirksam gemacht werden. Beide Seiten des Anschlagstückes (22) sind mit Bezeichnungen für die Auslösestromstärken versehen, von denen die jeweils wirksame aufrecht stehend lesbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Uberstromauslöser für elektrische Leistungsschalter mit einem feststehend angeordneten Magnetjoch und einem relativ dazu beweglich gelagerten Anker, dessen Abstand von den Polflächen des Magnetjoches zur Einstellung auf unterschiedliche Auslöseströme veränderbar ist.

    [0002] Ein Auslöser dieser Art ist beispielsweise in der US-PS 3 526 861 beschrieben. Der Abstand des Ankers von den Polflächen des Magnetjoches wird dabei durch einen Stößel verstellt, der von einem an dem Gehäuse des Leistungsschalters zugänglichen Einstellorgan betätigt werden kann. Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Einstellvorrichtung für den Anker zu schaffen, die aus möglichst wenigen Teilen besteht und eine Einstellung des Ankers auf eine gewünschte Anzahl festgelegter Auslösestromstärken gestattet.

    [0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Veränderung des Abstandes des Ankers von den Polflächen des Magnetjoches ein ortsfest abgestütztes, mehrfach verwendbares Anschlagstück dient. Lediglich dieses Anschlagstück wird daher benötigt, um die Auslösestromstärke bei geöffnetem Leistungsschalter einstellen zu können. Im geschlossenen Zustand des Gehäuses des Leistungsschalters ist das Anschlagstück nicht zugänglich und damit einem unbefugten Zugriff entzogen.

    [0004] Das Anschlagstück kann mehrere, von einer Befestigungsstelle verschieden weit entfernte Anschlagflächen besitzen. Die Anzahl der Anschlagflächen richtet sich dabei danach, wie viele unterschiedliche Auslösestromstärken einstellbar sein sollen.

    [0005] Das Anschlagstück kann ferner eine exzentrisch angeordnete Öffnung zum Aufstecken auf einen ortsfesten Dorn besitzen. Die Öffnung und der Dorn können in verdrehungssicherem Formschluß stehen. Anstelle dieser Anordnung können auch zu beiden Seiten der Scheibe je zwei senkrecht zu der Scheibenebene stehende Zapfen angeordnet sein, wobei die Verbindungslinien der Zapfen senkrecht zueinander stehen.

    [0006] Eine besonders leichte Handhabung ermöglicht ein Anschlagstück, das als kreuzförmige Scheibe mit vier Anschlagflächen entsprechend vier unterschiedlichen Auslösestromstärken ausgebildet und das mit Bezeichnungen versehen ist, von der die der jeweils wirksamen Auslösestromstärke zugeordnete Bezeichnung aufrecht stehend lesbar ist.

    [0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0008] Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit einem Isolierstoffgehäuse.

    [0009] In der Fig. 2 ist ein elektromagnetischer Uberstromauslöser mit einem Anschlagstück gemäß der Erfindung dargestellt.

    [0010] Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen das in der Fig. 2 vorgesehene Anschlagstück in verschiedenen Stellungen.

    [0011] Eine Seitenansicht des Anschlagstückes zeigt die Fig. 6.

    [0012] Der in der Fig. 1 gezeigte Niederspannungs-Leistungsschalter 1 besitzt ein aus einem Formpreßstoff hergestelltes Gehäuse 2, das aus einem Oberteil 3 und einem Unterteil 4 besteht. Mit 5 ist eine zwischen dem Oberteil 3 und dem Unterteil 4 verlaufende Teilfuge bezeichnet. Die Strombahn des Leistungsschalters 1 ist in der Fig. 1 schematisch gestrichelt dargestellt. Sie verläuft von einer Anschlußvorrichtung 6 zu einem feststehenden Schaltstück 7 sowie über ein bewegliches Schaltstück 10 und ein biegsames Leiterband 11 zu einer weiteren Anschlußvorrichtung 12. Im Zuge der Strombahn ist zwischen dem Leiterband 11 und der Anschlußvorrichtung 12 eine als Block gezeigte Auslösevorrichtung 13 angeordnet. Zur Betätigung des Leistungsschalters 1 von Hand dient ein aus dem Oberteil 3 des Isolierstoffgehäuses 2 herausragender Betätigungshandgriff 14.

    [0013] Wie die Fig. 2 zeigt, umfaßt die Auslösevorrichtung 13 ein Magnetjoch 15 mit Polschenkeln 16. Mit diesen wirkt ein Hubanker 17 zusammen, der mit dem Schaltmechanismus des Leistungsschalters 1 z. B. in der Weise zusammenwirken kann, wie dies der eingangs genannten US-PS 3 526 861 zu entnehmen ist. Das Magnetjoch 15 weist ferner Hilfsschenkel 20 auf, durch die auf den Anker 17 eine magnetische Rückzugskraft ausgeübt wird.

    [0014] Der Abstand des Ankers 17 von den Polflächen 21 der Schenkel 16 wird durch ein Anschlagstück 22 bestimmt, das als etwa kreuzförmige Scheibe ausgebildet ist. Auf beiden Seiten besitzt das Anschlagstück 22 je zwei Zapfen 23 bzw. 24. Die Verbindungslinien dieser Zapfen stehen senkrecht aufeinander, so daß in der Fig. 6 beide Zapfen 23, jedoch nur ein Zapfen 24 sichtbar ist. An einem Träger 25, der relativ zu dem Magnetjoch 15 ortsfest angeordnet ist, befinden sich dem Durchmesser der Zapfen 23 und 24 entsprechende Aufnahmeöffnungen 31 (Fig. 6).

    [0015] Das Anschlagstück 22 besitzt vier Anschlagflächen 26, 27, 28 und 29, die verschieden weit von der durch die Zapfen 23 bzw. 24 bestimmten Befestigungsebene entfernt sind. In der Fig. 2 ist die Anschlagfläche 26 wirksam, die den größten Abstand des Ankers 17 von den Polflächen 21 und damit die größte Auslösestromstärke ergibt. Die geringste Auslösestromstärke ergibt sich durch Drehen des Anschlagstückes 22 um 180°, wodurch die Anschlagfläche 27 wirksam wird (Fig. 5). In beiden Stellungen des Anschlagstückes 22 sind die Zapfen 23 wirksam. Zwei weitere Auslösestromstärken lassen sich einstellen, wenn das Anschlagstück 22 umgedreht und mit seinen Zapfen 24 in den Träger 25 eingesteckt wird. Je nach der Stellung des Anschlagstückes sind dann dessen Anschlagfläche 28 oder die Anschlagfläche 29 wirksam. In den Fig. 2 bis 5 sind als Beispiel für Auslösestromstärken vier Zahlenwerte zwischen 3 und 6 angegeben. Die jeweils wirksame Stromstärke ist in der Fig. 2, die der Blickrichtung beim Anbringen des Anschlagstükkes 22 entspricht, in aufrechter Stellung lesbar.

    [0016] Wie die Fig. 2 bis 6 ohne weiteres erkennen lassen, ist es auch möglich, Anschlagstücke mit einer größeren oder geringeren Anzahl von Anschlagflächen zu versehen. Es ist dann lediglich erforderlich, zur Anbringung an dem ortsfesten Träger 25 zusätzliche Zapfen an dem Anschlagstück anzubringen. Zur Positionierung des Anschlagstükkes kann auch die in den Figuren gezeigte Öffnung 30 verwendet werden, von der die Anschlagflächen unterschiedlich weit entfernt sind.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetischer Überstromauslöser für elektrische Leistungsschalter mit einem feststehend angeordneten Magnetjoch und einem relativ dazu beweglich gelagerten Anker, dessen Abstand von den Polflächen des Magnetjoches zur Einstellung auf unterschiedliche Auslöseströme veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß zur Veränderung des Abstandes ein ortsfest abgestütztes, mehrfach verwendbares Anschlagstück (22) dient.
     
    2. Überstromauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Anschlagstück (22) scheibenförmig ausgebildet ist und mehrere, von einer Befestigungsstelle (23, 24) verschieden weit entfernte Anschlagflächen (26, 27, 28, 29) besitzt.
     
    3. Überstromauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Anschlagstück (22) eine exzentrisch angeordnete Öffnung (30) zum Aufstecken auf einen ortsfesten Dorn besitzt.
     
    4. Überstromauslöser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß beide Seiten der Scheibe je zwei senkrecht zu der Scheibenebene stehende Zapfen (23, 24) tragen und daß die Verbindungslinien der Zapfen senkrecht zueinander stehen.
     
    5. Überstromauslöser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Anschlagstück (22) als kreuzförmige Scheibe mit vier Anschlagflächen (26, 27, 28, 29) entsprechend vier unterschiedlichen Auslösestromstärken ausgebildet und mit Bezeichnungen versehen ist, von der die der jeweils wirksamen Auslösestromstärke zugeordnete Bezeichnung aufrecht stehend lesbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht