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EP 0 004 625 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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17.10.1979 Patentblatt 1979/21 |
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Anmeldetag: 26.03.1979 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH FR GB IT NL SE |
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Priorität: |
30.03.1978 DE 2813764
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Welker, Manfred
D-8520 Erlangen (DE)
- Wolf, Herbert
D-8520 Erlangen (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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(54) |
Elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung von elektrischen physiologischen
Signalen |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung
von elektrischen physiologischen Signalen, die in einer Mehrzahl von Eingangskanälen
einer ersten Geräteeinheit auf der Patientenseite anfallen und von dort über galvanisch
trennende Koppelstellen zu einer zweiten Geräteeinheit auf der Weiterverarbeitungsseite
mit entsprechender Zahl von Ausgangskanälen übertragen werden. Wünschenswert ist,
daß das Übertragungssystem mit einem Minimum an Koppelstellen und zugehörigem Ansteueraufwand
auskommt. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in der ersten Geräteeinheit
(G1) in den Eingangskanälen (17 bis 19) eine Multiplexereinheit (16) und in der zweiten
Geräteeinheit (G2) auf der Seite der Ausgangskanäle (32 bis 34) eine Demultiplexereinheit
(22) zur zeitverschachtelten Abtastung der Signale in den Eingangs- bzw. Ausgangskanälen
angeordnet ist und daß zwischen Multiplexereinheit der ersten Geräteeinheit und Demultiplexereinheit
der zweiten Geräteeinheit in Serie ein Pulsamplitudenmodulator (36) und eine einzige
galvanisch trennende Koppelstelle (2) an der Trennstelle zwischen beiden Geräteeinheiten
für die entkoppelte Signalübertragung im Zeitmultiplex-Prinzip eingeschaltet sind
(Fig. 1).
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[0001] i Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung
von elektrischen physiologischen Signalen, die in einer Mehrzahl von Eingangskanälen
einer ersten Geräteeinheit auf der Patientenseite anfallen und von dort über galvanisch
trennende Koppelstellen zu einer zweiten Geräteeinheit auf der Weiterverarbeitungsseite
mit entsprechender Zahl von Ausgangskanälen übertragen werden.
[0002] Bei elektromedizinischen Geräten dieser Art, wo also Signale von mehreren Eingangskanälen
einer ersten Geräteeinheit galvanisch entkoppelt zu mehreren Ausgangskanälen in einer
zweiten Geräteeinheit übertragen werden sollen, besteht das Problem, daß für jeden
der Kanäle eine entsprechende galvanisch trennende Koppelstelle vorgesehen werden
muß. Dies führt jedoch zu einem unerwünscht hohen Aufwand an Koppelstellen mit der
zugehörigen Signalverarbeitungselektronik.
[0003] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Übertragungssystem aufzubauen, das mit
einem Minimum an Koppelstellen und zugehörigem Ansteueraufwand auskommt.
[0004] Die Aufgabe wird bei einem Gerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß in der ersten Geräteeinheit in den Eingangskanälen eine Multiplexereinheit
und in der zweiten Geräteeinheit auf der Seite der Ausgangskanäle eine Demultiplexereinheit
zur zeitverschachtelten Abtastung der Signale in den Eingangs- bzw. Ausgangskanälen
angeordnet ist und daß zwischen Multiplexereinheit der ersten Geräteeinheit und Demultiplexereinheit
der zweiten Geräteeinheit in Serie ein Pulsamplitudenmodulator und eine einzige galvanisch
trennende Koppelstelle an der Trennstelle zwischen beiden Geräteeinheiten für die
entkoppelte Signalübertragung im Zeitmultiplex-Prinzip eingeschal- tet sind.
[0005] Gemäß der Erfindung erfordert jetzt die Signalübertragung in mehreren Kanälen lediglich
noch eine einzige galvanisch trennende Koppelstelle. Der schaltungstechnische Aufwand
ist damit in konstruktiver Hinsicht auf ein Minimum begrenzt. Eine einzige Koppelstelle
hält ferner die Koppelkapazität zwischen erster und zweiter Geräteeinheit auf einem
Minimalwert. Der Ableitstrom wird damit ebenfalls auf einen Minimalwert begrenzt.
[0006] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung in Verbindung mit den
Unteransprüchen.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Prinzipschaltbild,
Fig. 2 ein Impulsdiagramm der wesentlichsten, im Prinzipschaltbild der Fig. 1 auftretenden
Signale.
[0008] In der Fig. 1 sind mit G1 eine erste Geräteeinheit auf der Patientenseite und mit
G2 eine zweite Geräteeinheit auf der Weiterverarbeitungsseite .bezeichnet.. An der
Nahtstelle zwischen den beiden Geräteeinheiten G1 und G2 befinden sich drei galvanisch
trennende Koppelstellen. Die erste Koppelstelle ist ein induktiver Leistungsübertrager
1, die zweite Koppelstelle ein induktiver Signalübertrager 2 und die dritte Koppelstelle
ein Optokoppler 3. '
[0009] An der Primärseite des Leistungsübertragers 1 ist ein Leistungsoszillator 8 mit einer
Oszillatorfrequenz von etwa f > 50 kHz angeschaltet. Sekundärseitig liegt am Übertrager
1 eine Stromversorgungseinheit 9. Von beiden Seiten des Übertragers 1 wird je ein
Signal abgenommen und auf eine Taktaufbereitungsschaltung 10 bzw. 11 gegeben. In der
Taktaufbereitungsschaltung 10 wird aus der Oszillatorfrequenz f ein Zähltakt für einen
nachgeschalteten Binärzähler 12 mit einem Zählbereich von 0 bis n gewonnen. Mittels
eines nachgeschalteten Decodierers 13 wird jeweils der binäre Zählerstand des Zählers
12 in einen eins aus n-Code umgewandelt. In entsprechender Weise wird der mit der
Taktaufbereitungsschaltung 11 gewonnene Zähltakt auf einen Binärzähler 14 gegeben
und mittels Decodierer 15 in einen eins aus n-Code umgewandelt. Zur Synchronisierung
der beiden Zähler 12 und 14 in den beiden Geräteeinheiten G1 und G2 dient der Optokoppler
3. Dieser umfaßt eine Leuchtdiode 4, die über eine Treiberschaltung 5 aktivierbar
ist. Er-umfaßt ferner ein auf die Leuchtdiode 4 abgestimmtes Fotoelement 6, beispielsweise
Fototransistor oder Fotodiode,mit zugehöriger Empfangsschaltung 7. Vom Decodierer
13 wird die Treiberstufe 5 der Leuchtdiode 4 aktiviert. Das in der Empfangsschaltung
7 empfangene Signal wird auf den Binärzähler 14 übertragen. Dieser wird damit auf
denselben Zählerstand wie beim Zähler 12 gesetzt. Dadurch ist erreicht, daß die Zähler
12 und 14 rexakt syncbron zählen.
[0010] Zur eigentlichen Signalübertragung dient der Signalübertrager 2 mit der eingangsseitigen
Zeitmultiplexereinheit 16 in der ersten Geräteeinheit G1. Die Eingangskanäle (angedeutet
sind beispielsweise drei Eingangskanäle) sind mit 17, 18 und 19 bezeichnet. Mittels
der Multiplexereinheit 16 werden die Kanäle 17 bis 19 zeitlich nacheinander abgetastet.
Das Abtastsignal wird auf einen rückgekoppelten Verstärker 17' gegeben und von dort
über einen Pulsamplitudenmodulator 36 der Signalkoppelstelle 2 zugeleitet. Nach Übertragung
in die zweite Geräteeinheit G2 wird das Empfangssignal auf einen Operationsverstärker
20. zwecks Impedanzanpassung gegeben. Vom Ausgang des Anpaßgliedes 20 erreicht es
schließlich eine Demultiplexereinheit 22 mit Speicherkondensatoren 26, 27 und 28 an
den Ausgangsleitungen 23, 24 und 25. Nach Filterung in Ausgangsfiltern 29, 30, 31
ergeben sich die abgetrennten Ausgangssignale an den Ausgängen 32, 33 und 34.
[0011] Die Steuerung der Zeitmultiplexereinheit 16, der Demultiplexereinheit 22 und des
Pulsamplitudenmodulators 36 erfolgt durch die Ausgangssignale der Taktaufbereitungsschaltungen
10 bzw. 11 in Abhängigkeit von der Frequenz des zentralen Oszillators 8. Der dem Verstärker
17' vorgeschaltete ohmsche Widerstand 35 verhindert Übersteuerungen des Verstärkers,
wenn vom Multiplexer 16 her kein Eingangssignal auf den Verstärker aufgeschaltet wird
(offene Multiplexerschalter). Der Widerstand 21 am Eingang des Impedanzwandlers 20
definiert ferner zusammen mit der Induktivität des Übertragers 2 eine Zeitkonstante,
die kleiner ist als die Zeit zwischen zwei Abtastimpulsen des Pulsamplitudenmodulators
36. Hierdurch wird erreicht, daß die während der Abtastzeit des Modulators aufgenommene
Energie in der Zeit zwischen zwei Abtastimpulsen restlos abgebaut wird. Dies gewährleistet
gute Kanaltrennung mit optimal niedrigem Kanalübersprechen. Die Zeitdauer zwischen
den Abtastimpulsen des Pulsamplitudenmodulators 36 liegt vorzugsweise im Bereiche
des 5-fachen der Zeitkonstante. Der Widerstand 21 bestimmt mit seinem Widerstandswert
auch die Abschaltspannung am Übertrager 2 zum Abschaltzeitpunkt des Pulsamplitudenmodulators
36. Die Abschaltspannung soll kleiner bzw. gleich der maximal zulässigen Signalspannung
des Pulsamplitudenmodulators sein.
1. Elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung von elektrischen physiologischen
Signalen, die in einer Mehrzahl von Eingangskanälen einer ersten Geräteeinheit auf
der Patientenseite anfallen und von dort über galvanisch trennende Koppelstellen zu
einer zweiten Geräteeinheit auf der Weiterverarbeitungsseite mit entsprechender Zahl
von Ausgangskanälen übertragen werden, dadurch gekennzeichnet , daß in der ersten
Geräteeinheit (G1) in den Eingangskanälen (17, 18, 19) eine Multiplexereinheit (16)
und in der zweiten Geräteeinheit (G2) auf der Seite der Ausgangskanäle (32, 33, 34)
eine Demultiplexereinheit (22) zur zeitverschachtelten Abtastung der Signale in den
Eingangs- bzw. Ausgangskanälen angeordnet ist und daß zwischen Multiplexereinheit
(16) der ersten Geräteeinheit (G1) und Demultiplexereinheit (22) der zweiten Geräteeinheit
(G2) in Serie ein Pulsamplitudenmodulator (36) und eine einzige galvanisch trennende
Koppelstelle (2) an der Trennstelle zwischen beiden Geräteeinheiten (G1, G2) für die.entkoppelte
Signalübertragung im Zeitmultiplex-Prinzip eingeschaltet sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Zeittakt für Multiplexereinheit
(16), Demultiplexereinheit (22) und Pulsamplitudenmodulator (2) von einem zentralen
Oszillator (8) ableitbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß ein zentraler Oszillator
(8) in der ersten oder zweiten Geräteeinheit angeordnet ist und daß zur synchronen
Steuerung der Multiplexereinheit (16) in der ersten Geräteeinheit (G1) und der Demultiplexereinheit (22) in der zweiten Geräteeinheit (G2) zwischen den
Geräteeinheiten zur Übertragung der Synchronimpulse eine zweite galvanisch trennende
Koppelstelle (3), vorzugsweise Optokoppler, angeordnet ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß als galvanisch
trennende Koppelstelle (2) im Signalweg zwischen Multiplexereinheit (16) und Demultiplexereinheit
(22) ein induktiver Überträger dient, dessen Zeitkonstante kleiner ist als die Zeit
zwischen zwei Abtastimpulsen des Pulsamplitudenmodulators (36).
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Zeitdauer zwischen zwei
Abtastimpulsen des Pulsamplitudenmodulators (36) im Bereich > des 5-fachen der Zeitkonstante
des induktiven Übertragers (2) liegt.
