[0001] Mit Hilfe von Schleuderrädern werden in Putz-, Entzunderungs- und anderen Schleuderstrahlanlagen
Strahlmittel auf zu bearbeitende Werkstücke geschleudert, Bestandteil des Schleuderrads
sind an einem Leitscheibenrad befestigte Wurfschaufeln, über die die Strahlmittel
in Radialrichtung geführt, beschleunigt und nach außen geschleudert werden. Die Wurfschaufeln
sind wegen des auf sie auftreffenden und mit hoher Geschwindigkeit fließenden Strahlmittels
einem atarken Verschleiß unterworfen, weshalb sie in gewissen Zeitabständen ausgetauscht
werden müssen.
[0002] Es ist bekannt, die Vorder- und die Rückseite einer Wurfschaufel gleich auszubilden,
so daß beide Seiten als Wurfflzche für das Strahlmittel geeignet sind. Diese Ausgestaltung
macht einmal den Betrieb des Schleuderrads in beiden Drehrichtungen möglich, zum anderen
den Einbau der Wurfschaufeln in einer um 180° gedrehten Einbaulage bezogen auf ihre
Längsachse. Gefordert wird dabei eine leicht lösbare, an verschleißgeschützter Stelle
angebrachte, dabei aber sichere Arretierung der Wurfschaufeln in dem Leitscheibenrad.
Bei dem aus der DE-AS 26 06 063 bekannten Schleuderrad erfolgt die Arretierung der
urfschaufeln mittels eines Schwalbenschwanzfußes, der in eine Schwalbenschwanznut
eingesetzt und durch Blattfedern gehalten ist. Bei dem aus der DE-OS 26 34 198 bekannten
Schleuderrad erfolgt die Arretierung über Nocken, die in den verstärkten Längskanten
der Wurfschaufeln den Stirnkanten benachbart sngeordnet sind und in einen Scnlitz
in dem Leitscheibenrad eingreifen. Die bekannten Wurfschaufeln sind nur zweiseitig
einsetz- und verwendbar.
[0003] Der im Patentanspruch 1 beschriebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Schleuderrad für Strahlmittelanlagen die Wurfschaufeln und inre Arretierung so auszugestalten,
daß sie in dem Schleuderrad auf vierfache Weise eingesetzt und verwendet werden können.
[0004] Bei dem Schleuderrad nach der Erfindung ist jede .urfschaufel völlig symmetrisch
zu zwei aufeinander senkrechten Achsen ausgebildet. Da jede Wurfschaufel in einer
dieser Achsen, nämlich in der Querachse, auch Ausnehmungen für die Aufnahme der Arretierung
an dem Leitscheibenrad aufweist, ist ein vierfacher Einsatz der Wurfschaufeln möglich:
Jede Wurfschaufel kann um 180° sowohl um ihre Längsachse B-B als auch um ihre Querachse
A-A gedreht und in jeder dieser Lagen in das Leitscheibenrad eingesetzt werden. Das
Scnleuderrad kann in beiden Drenrichtungen bewegt werden. Das Leitscheibenrad erlaubt
durch die Symmetrie über die Querachse A-A eine Verdrehung des Radkörpers mit den
Schaufeln um 180° mit der Möglichkeit für Rechts- und Linksumlauf. Der gleiche Effekt
wird durch Umsetzen der Spannelemente für die Arretierung jeweils auf die der Drehrichtung
abgewendete Seite der Wurfschaufeln für zwei Drehrichtungen des Schleuderrades erzielt.
Bei der Erfindung sind die Surfschaufeln optimal nutzbar. Mit ihnen lassen sich die
maximal möglichen Standzeiten erzielen.
[0005] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Wurfschaufel
a) in perspektivischer Darstellung,
b) in einem Schnitt entlang der Querachse A-A und
c) in einem Schnitt entlang der Längsachse B-B;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer Leitscheibe im Bereich einer Nut für die Aufnahme
einer Wurfschaufel
a) ohne Wurfschaufel,
b) mit Wurfschaufel und Exzenterspannelement,
c) mit Wurfschaufel und Exzenterspannelement in Draufsicht;
Fig. 3 das Exzenterspannelement
a) in einem in der Symmetrieachse geführten Querschnitt
b) in Stirnansicht
c) in Draufsicht;
Fig. 4 einen Axialschnitt durch ein Schleuderrad.
[0006] Eine bei der Erfindung verwendete Wurfschaufel 1 besteht im wesentlichen aus einer
rechteckigen Grundplatte 2, deren beide Seiten als Strahlmittellauffläcne dienen,
An jeder Längskante weist die Grundplatte 2 einen rippenförmigen Seitenrand 3 auf,
Der Querschnitt der Wurfschaufel 1 erhält dadurch die Form eines Doppel-T. Die Übergänge
von der Grundplatte 2 zu den Seitenrändern 3 sind angerundet, wie es die Fertigungsverfahren
des Schmiedens oder Gießens verlangen. In einer mittig verlaufenden Querachse A-A
weist jeder Seitenrand 3 auf jeder Seite eine Ausnehmung 4 auf, die im wesentlichen
halbkreisförmig ausgebildet ist. Die Ausnehmung 4 dient der Aufnahme eines noch zu
beschreibenen Exzenterspannelements 6. Die Wurfschaufel 1 ist sowohl bezogen auf ihre
Querachse A-A als auch bezogen auf ihre Längsachse B-B vollständig symmetrisch ausgebildet.
[0007] Jedes Exzenterspannelement 6 weist die Grundform einer helle 7 auf. Mittig ist an
der Welle 7 ein spiralenförmig sich verbreiternder Nocken 8 vorgesehen. An jeder Stirnseite
der Welle ist je eine Schulter 9 vorgesehen. Die von den Schultern 9 gebildeten Flächen
liegen in derselben Ebene. Diese Ebene begrenzt auch an der einen Seite den
[0008] Nocken 8. Der Nocken nimmt etwa 145 des Umfangs der Welle 7 ein. Mittig ist die Melle
7 unter einem spitzen Winkel zu der von den Schultern 9 definierten Ebene mit einer
Bohrung 10 versehen.
[0009] Die Wurfschaufel 1 wird in ein zwei Leitscheiben 12 aufweisendes Doppelleitscheibenrad
13 eingesetzt. Das Doppelleitseneibenrad 13 ist als Eingußstück hergestellt. In das
Doppelleitscheibenrad 13 sind radial verlaufend vier bis acht Nuten 14 angegossen.
Auf beiden Seiten jeder Nut 14 sind auf demselben Durchmesser bezogen auf den Drenpunkt
des Doppelleitscheibenrads 13 Ausnehmungen 15 für die Aufnahme der Exzenterspannelemente
6 vorgesehen. In einander zugeordneten Ausnehmungen 15 in den Leitscheiben 12 innerhalb
derselben Hut 14 ist jeweils eines der Exzenterspannelemente eingesetzt, und zwar
so, daß die Schultern 9 in Radialrichtung des Doppelleitscheibenrads 13 liegen. Beim
Einschieben der Wurfschaufel 1 ist es so möglich, daß deren Seitenränder 3 parallel
zu den Schultern 9 in die Nut 14 eingeschoben werden können. Nach Einschieben der
Wurfschaufel 1 wird das Exzenterspannelement 6 dann geschwenkt, so daß der nicht abgeflachte
Stirnbereich der Welle 7 in die Ausnehmung 4 eingedreht wird. Dieses Drehen erfolgt
so weit, bis der Nocken 8.an der Grundplatte 2 anliegt und nach Art eines Gesperres
angedrückt werden kann. Der Nocksn 8 greift bezogen auf den Drehpunkt des Doppelleitscheibenrads
13 von unten an, so daß beim Drehen des Rads unter der Wirkung der Fliehkraft auf
dis Wurfschaufel 1 das Exzenterspannelement 6 fester an die Wurfschaufel 1 angedrückt
wird.
[0010] Das Doppelscheibenrad 13 ist Bestandteil eines Schleuderrads 17. Das Schleuderrad
17 wird von einer Welle 18 angetrieben. Auf der Welle 18 ist eine mit einem Flansch
19 versehene Nabe 20 mittels einer konischer Buchse 21 und einem Keil 22 befestigt.
Auf der Nabe 20 zentriert und mit dem Flansch 19 über eine Schraubverbindung 23 verbunden
ist das Doppelleitscheibenrad 13. Mit dem Doppelleitscheibenrad über die Exzenterspannelemente
6 verbunden sind mindestens zwei, höchstens acht Furfschaufeln 1. Das Schleuderrad
17 drent sich in einem Gehäuse 24.
[0011] Ebenfalls mit der Antriebswelle 18, und zwar über eine in der Drehachse der Welle
18 ang-reifende Nut- und Schraubenverbindung 15, ist eine Verteilerbuchse 26, auch
Impellerkäfig genannt. Die Verteilerbuchse 26 weist in Axialricntung eine Öffnung
auf, in der ein Zulaufrohr 27 mündet, außerdem in Radialrichtung verlaufende Öffnungen.
Das aus dem Zulaufrohr 27 ankommende Strahlmittel wird mit Hilfe der Verteilerbuchse
26 radial in Richtung auf das Doppelleitscheibenrad 13 verteilt. Nicht mit umlaufend,
sondern im äußeren Gehäuse 24 des Schleuderrads 17 verstellbar befestigt ist eine
Leithülse 28, die die Verteilerbuchse 26 umschließt und bis unmittelbar an einen Zwischenring
29 reicht, der vor der Welle 18 angeordnet ist. Die Verteilderbuchse 26 übernimmt
die Aufgabe der Strahlmittelverteilung und -dosierung. Durch Einstellung der Leithülse
28 wird die Ab-wurfrichtung des Strahlmittels gesteuert.
1. Schleuderrad für Strahlmittelanlagen mit einem Leitscheibenrad (13) und mit an
dem Leitscheibenrad mittels Arretierungen befestigter Wurfschaufeln (1), deren Vor-
und Rückseite gleich und symmetrisch zu ihrer Längsachse (B-B) ausgebildet sind, dadurch
gekennseichnet, daß jede Wurfschaufel (1) symmetrisch zur Längsachse (B-B) und zu
einer senkrecht zur Längsachse in der Schaufelebene verlaufenden Querachse (A-A) ausgebildet
ist, in der Ausnenmungen (4) für die Aufnahme der als Spannelemente (6) ausgebildete
Arretierungen angeordnet sind.
2. Schleuderrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (4)
für die Aufnahme der Spannelemente (6) in rippenförmigen Seitenrändern (3) der Wurfschaufel
(1) in deren Querachse (A-A) vorgesehen und im wesentlichen halb- kreisförmig ausgebildet
sind.
3. Schleuderrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurfschaufeln
(1) in einem Doppelleitscheibenrad (13) befestigt sind, dessen beide Leitscheiben
(12) im Abstand voneinander und fest verbunden als Lingußkörper hergestellt sind.
4. Schleuderrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Doppelleitscheibenrad
(13) sternförmig verteilt vier bis acht Ruten (14) für die Aufnahme je einer der Wurfschaufeln
(1) vorgesehen sind.
5. Schleuderrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Nut (14) in
Föhe der in allen Nuten im gleichen Abstand von der Drehachse des Doppelleitscheibenrads
(13) liegenden auerachse (A-A) der eingesteckten Wurfschaufel (1) zu deren beiden
Seiten in den Leitscneiben (12) Ausnehmungen (15) für die Aufnahme eines der Spannelemente
(6) vorgesehen ist, das andererseits in die Ausnehmung (4) in der Wurfschaufel (1)
eingreift.
6. Schleuderrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eines der Spannelemente
(6) lose in eine der sternförmig angeordneten Nuten (14) in den Leitscheiben eingeführt
und dann in Abhängigkeit von der Drehrichtung des Doppelleitscheibenrads (13) in zwei
koaxiale Ausnehmungen (15) eingesetzt ist.
7. Schleuderrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch geknnzeichnet, daß
das Doppelleitscheibenrad (13) an dem Flansch (19) einer Nabe (20) befestigt ist,
die mittels einer konischen Buchse (21) auf der Antriebswelle (18) des Schleuderrads
(17) befestigt ist.
8. Schleuderrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannelement (6) als Welle (7) mit einem mittig angeordneten, spiralenförmig sich
verbreiternden Nocken (8), je einer mit der anderen Schulter in derselben Ebene liegenden
Schulter (9) im Bereich jeder Stirnseite und mit einer mittig unter einem spitzen
Winkel zu der von den Schultern bestimmten Ebene verlaufenden Bohrung (10) versehen
ist.