(19)
(11) EP 0 005 444 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1979  Patentblatt  1979/24

(21) Anmeldenummer: 79101069.7

(22) Anmeldetag:  09.04.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2B65B 69/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 16.05.1978 DE 2821336

(71) Anmelder: B + G-Fördertechnik G.m.b.H.
D-53879 Euskirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gronau, Kurt
    D-5350 Euskirchen (DE)

(74) Vertreter: Dahlke, Werner (DE) et al


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wickelkopf


    (57) Ein Wickelkopf (1), der insbesondere zum Entdrahten von Ballen (43) in Verbindung mit einer Schneidvorrichtung vorgesehen ist, besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Drahtaufnahmeteil, das an seinem Arbeitsende mindestens einen Aufnahmeschlitz zum Ergreifen des Drahtes aufweist und zwischen zwei Drahtführungsschlitzen angeordnet ist. Um zu ermoglichen, dass der Wickelkopf ohne Zuhilfenahme weiterer Vorrichtungen Drahtenden ergreifen und aufspulen kann und insbesondere bei Verwendung zum Entdrahten von Ballen onne Zuhilfenahme einer gesonderten Abhebevorrichtung die noch am Ballen anliegenden Drähte unmittelbar ergreifen kann, ist das Drahtaufnahmeteil als Hohlzylinder (2i ausgebildet, von dessen Arbeitsende mindestens zwei schraubenlinienförmige, die Zylinderwand durchdringende Schlitze (6, 7) ausgehen. Das hohlzylindrische Drahtaufnahmeteil ist in einem Abstand von einem Aussenzylinder (3) umgeben, der mindestens zwei ebenfalls von seinem Arbeitsende ausgehende schraubenlinienförmige, gegenläufig zu den Schlitzen des inneren Hohlzylinders verlaufende Schlitze (23, 24) aufweist. Die beiden Zylinder sind in beiden Richtungen relativ zueinander drehbar. Der Draht spult sich dabei auf dem Innenzylinder auf, so dass er von dem Ballen abgezogen wird und daraus ein kleiner, fester Drahtwickel entsteht, der sich leicht sammeln und abtransportieren lässt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Wickelkopf, insbesondere zum Entdrahten von Ballen in Verbindung mit einer Schneidvorrichtung, bestehend aus einem zylindrischen Drahtaufnahmeteil, das an seinem Arbeitsende einen Aufnahmeschlitz zum Ergreifen des Drahtes aufweist und zwischen zwei Drahtführungsschlitzen angeordnet ist, sowie einer Einrichtung zum axialen Abschieben des aufgewickelten Drahtes vom Drahtaufnahmeteil.

    [0002] Ein bekannter Wickelkopf der genannten Art, der aus der US-PS 3 513 522 bekannt ist, besteht im wesentlichen aus einer Stange mit Vollprofil und weist an seinem Arbeitsende einen achsparallelen, durch die Stange verlaufenden Schlitz auf. Die Stange ist an einer oberhalb des zu entdrahtenden Ballens parallel zur Aufstandsfläche des Ballens verlaufenden Ebene axialverschieblich geführt. Wenn die den Ballen umgebenden Drähte mit Hilfe der Schneidvorrichtung durchtrennt worden sind, werden die parallelverlaufenden, durchtrennten Drähte mit einer der Schneidvorrichtung nachgeschalteten Aufnahmevorrichtung zusammengefaßt und von dem Ballen abgehoben. Erst dann wird der Wickelkopf in Axialrichtung verschoben, bis er mit seinem Aufnahmeschlitz über die abgehobenen, durchtrennten Drähte greift. Dann wird der Wickelkopf in Drehung versetzt und spult die Drahtenden auf, bis ein dichter Drahtwickel entstanden ist. Dann fährt der Wickelkopf in seine Ausgangslage zurück und streift dabei die aufgespulten Drahtenden ab. Eine solche Vorrichtung ist relativ aufwendig, denn sie erfordert eine zusätzliche Einrichtung zum Zusammenfassen der durchtrennten Drahtabschnitte und zum Abheben derselben von dem Ballen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wikkelkopf zu schaffen, der ohne Zuhilfenahme weiterer Vorrichtungen Drahtenden ergreifen und aufspulen kann und insbesondere bei Verwendung zum Entdrahten von Ballen ohne Zuhilfenahme einer gesonderten Abhebevorrichtung die noch am Ballen anliegenden Drähte unmittelbar ergreifen kann.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Drahtaufnahmeteil ein Hohlzylinder ist, daß die am Arbeitsende des Drahtaufnahmeteils vorgesehene Drahtaufnahmeöffnung durch mindestens zwei vom Arbeitsende des Hohlzylinders ausgehende schraubenlinienförmige, die Zylinderwand durchdringende Schlitze gebildet ist, daß das hohlzylindrische Drahtaufnahmeteil in einem Abstand von einem Außenzylinder umgeben ist, der mindestens zwei ebenfalls von seinem Arbeitsende ausgehende schraubenlinienförmige, gegenläufig zu den Schlitzen des inneren Hohlzylinders verlaufende Schlitze aufweist, und daß die beiden Zylinder relativ zueinander drehbar sind.

    [0005] Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Wickelkopfes in einer Ballenentdrahtungseinrichtung wird der Wickelkopf vorzugsweise derart angeordnet, daß er auf der der Schneidvorrichtung gegenüberliegenden Seite des Ballens angreifen kann. Nachdem der Draht auf der gegenüberliegenden Seite durchtrennt ist, wird entweder der Wickelkopf gegen den Ballen oder der Ballen derart gegen den Wickelkopf gefahren, daß das stirnseitige Arbeitsende des Wickelkopfes unmittelbar an dem zu durchtrennenden Draht anliegt. Wenn die beiden zu dem Wickelkopf gehörenden Zylinder relativ zueinander verdreht werden, spult sich der Draht auf dem Innenzylinder auf, so daß er von dem Ballen abgezogen wird und daraus ein kleiner, fester Drahtwickel entsteht, der sich leicht sammeln und abtransportieren läßt. Zum Sammeln der Drahtwickel kann unterhalb des Wickelkopfes ein Auffangbehälter stehen, in welchen der Wickel bei gegenläufiger Relativdrehung der Zylinder aus dem Wickelkopf ausgestoßen wird. Die beiden relativ zueinander drehbaren Zylinder des Wickelkopfes sind vorzugsweise achsparallel zueinander angeordnet, so daß der den Aufnahmeraum für den Drahtwickel bildende Zwischenraum zwischen den beiden Zylindern über seine gesamte Länge einen konstanten Querschnitt aufweist und einem Verklemmen des Drahtes entgegenwirkt.

    [0006] Der Außenzylinder des Wickelkopfes steht vorzugsweise fest, während der Innenzylinder in beiden Richtungen drehbar ist. Bei dieser Konstruktion ergreift der Innenzylinder den Draht in seinen schraubenlinienförmigen Schlitzen, zieht ihn bis zum Ende der Schlitze in den Zylinder hinein und wickelt ihn dann auf seinem äußeren Umfang auf, während die Schlitze des äußeren Zylir.ders dazu dienen, den Draht in den Zwischenraum zwischen den beiden Zylindern hineinzuführen.

    [0007] Der Innenzylinder sitzt vorzugsweise auf einer Welle eines Motors; vorzugsweise eines Elektro-Getriebemotors mit einer langsamen Ausgangsdrehzahl. Es kann aber auch beispielsweise ein Hydromotor vorgesehen sein. Der Motor ist vorzugsweise so ausgebildet, daß er in der Weise einstellbar ist, daß seine Welle im Stillstand e:ne bestimmte Stellung relativ zu dem aufzunehmenden :raht einnimmt. Dies hat den Vorteil, daß der Draht sicherer und einfacher von den Schlitzen des Innenzylinders aufgenommen wird. Wenn, wie es vorzugsweise der Fall ist, der Innenzylinder zwei Aufnahmeschlitze aufweist, so wird der Motor so eingestellt, daß die Eingangsenden der Schlitze genau über dem Draht stehen.

    [0008] Um ein leichteres Ergreifen des Drahtes durch den Innenzylinder zu gewährleisten, kann das Arbeitsende des Innenzylinders ein Stück über das Arbeitsende des Außenzylinders hinaus vorstehen.

    [0009] Die Schlitze des Innenzylinders erstrecken sich zweckmäßig weiter nach hinten vom Arbeitsende weg als die des Außenzylinders, so daß der Draht gut in den Zwischenraum zwischen den beiden Zylindern hineingezogen und sicher aufgewickelt werden kann.

    [0010] Die beiden in jedem Zylinder vorgesehenen Schlitze können in einem Winkel von etwa 30 bis 50° zur Zylinderachse geneigt sein und zu den Arbeitsenden der Zylinder hin erweitert sein. Die Erweiterungen der Schlitze sind dabei zweckmäßig einseitig auf den stumpfen Seiten ausgebildet, die den am stirnseitigen Zylinderende vorgesehenen Spitzen gegenüberliegen. Dadurch bleiben die Spitzen, die den Draht in die Schlitze hereinführen, erhalten, während durch den abgeflachten, erweiterten gegenüberliegenden Bereich ein freier Raum entsteht, so daß die " minder besser an den Draht herangeführt werden und diesen aufnehmen können. Die einseitig ausgearbeiteten Schlitzerweiterungen erstrecken sich vorzugsweise bis nahe zu den stirnseitigen Spitzen des nächsten Schlitzes.

    [0011] Der Innenzylinder ist vorzugsweise exzentrisch zu dem Außenzylinder angeordnet, wodurch erreicht wird, daß ein sehr enger, fester Wickel entsteht, dessen Abmessungen durch die engste Stelle des Zwischenraumes zwischen den beiden Zylindern bestimmt werden.

    [0012] Das Auswerfen des Drahtwickels erfolgt normalerweise dadurch, daß der Innenzylinder gegenläufig gedreht wird, so daß der Wickel, der sich am Innendurchmesser des Außenzylinders abstützt, aus dem Zwischenraum herausgeschraubt wird. Da der Wickelkopf jedoch für Drähte verschiedenster Art verwendet werden soll, kann es beispielsweise bei solchen Drähten, die plastisch leicht verformbar sind oder keine ausreichende Steifigkeit aufweisen, vorkommen, daß der Draht auf dem Innenzylinder verbleibt. Zur Unterstützung des Auswerfvorganges kann daher in dem freien Querschnitt zwischen der Außenfläche des Innenzylinders und der Innenfläche des Außenzylinders ein zusätzlicher Auswerfer angeordnet sein. Dieser kann aus einem den freien Querschnitt zwischen den beiden Zylindern ausfüllenden Ring bestehen, der relativ zu den Zylindern in axialer Richtung verschieblich ist.

    [0013] Der Wickelkopf kann in Querrichtung zu den aufzunehmenden Drähten verfahrbar und in axialer Richtung verschiebbar sein, so daß die relativ schweren Ballen beim Entdrahten nicht verschoben zu werden brauchen. Zum Aufspüren der Drähte kann der Wickelkopf mit einem automatisch arbeitenden Drahtsucher kombiniert sein, der die Querverschiebung unterbricht, sobald er sich über dem Draht befindet, und den Wickelvorgang auslöst.

    [0014] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht des Wickelkopfs in Richtung auf sein Arbeitsende, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II aus Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht des Vorderteils des Wickelkopfs in perspektivischer Darstellung, Fig. 4 eine Abwicklung des Innenzylinders und Fig. 5 eine Abwicklung des Außenzylinders.



    [0015] Nach der Zeichnung besteht der Wickelkopf 1 im wesentlichen aus einem rohrförmigen Innenzylinder 2, einem diesen in einem Abstand umgebenden Außenzylinder 3 sowie einem Elektro-Getriebemotor 4 zum Antrieb des Innenzylinders 2.

    [0016] Der rohrförmige Innenzylinder 2 ist mit zwei von seinem Arbeitsende 5 ausgehenden schraubenlinienförmigen, in die Zylinderwand eingelassenen durchgehenden Schlitzen 6 und 7 versehen, die um 180° zueinander versetzt angeordnet sind.

    [0017] Wie aus der in Fig. 4 dargestellten Abwicklung des Innenzylinders 2 hervorgeht, sind die Schlitze 6 und 7 um etwa 30 bis 40° zur Zylinderachse geneigt angeordnet und sind am Stirnende 5 mit einseitigen Erweiterungen 8 versehen. Die Erweiterungen 8 der Schlitze sind dabei auf der stumpfen Schlitzseite ausgebildet, die den am stirnseitigen Arbeitsende 5 vorgesehenen Spitzen 9 gegenüberliegen und sich bis zu der Spitze des folgenden Schlitzes erstrecken. Am Stirnende 5 des Innenzylinders erstrecken sich die Schlitze folglich über einen Kreisbogen von nahezu 180°, so daß das Stirnende lediglich durch die beiden Spitzen 9 gebildet ist.

    [0018] Der dem Arbeitsende 5 gegenüberliegende Teil des Innenzylinders 2 ist als Aufsteckhülse 10 ausgebildet, die formschlüssig über die Antriebswelle 11 des Motors 4 greift. In Drehrichtung wird die Hülse 10 von einer auf der Motorwelle 11 sitzenden und in eine Nut 12 eingreifende Feder 13 mitgenommen und in axialer Richtung wird die Hülse durch eine in die Stirnseite der Welle 11 eingedrehte Schraube 14 gehalten, deren Kopf 15 an einer Innenschulter 16 der inneren Bohrung des Zylinders 2 anliegt.

    [0019] Der den Innenzylinder 2 in einem Abstand umgebende Außenzylinder 3 ist stationär angeordnet. Über einen Flansch 17, der an dem dem Arbeitsende 18 abgewandten Ende des Außenzylinders 3 angeordnet ist, ist dieser an einem Halteflansch 19 befestigt, der über eine die Motorwelle 11 mit Abstand umgebende Stützhülse 20 mit der Stirnplatte 21 eines Gestells 22, an der auch der Motor 4 befestigt ist, verbunden ist. Die Achsen des Innenzylinders 2 und des Außenzylinders 3 liegen im Abstand zueinander parallel in einer horizontalen Ebene, so daß der Innenzylinder 2 exzentrisch zu dem Außenzylinder 3 angeordnet ist.

    [0020] Der Außenzylinder 3 ist ebenso wie der Innenzylinder 2 mit zwei von seinem Arbeitsende 18 ausgehenden schraubenlinienförmigen Schlitzen 23 und 24 versehen, die gegenläufig zu den Schlitzen 6 und 7 des Innenzylinders 2 verlaufen. Die Schlitze 23 und 24 sind etwa 40 bis 45° zur Zylinderachse geneigt und weisen am Arbeitsende einseitige Erweiterungen 25, die den Spitzen 26 gegenüberliegen und sich bis zu der jeweiligen Spitze des folgenden Schlitzes erstrecken.

    [0021] Die dem Arbeitsende 18 gegenüberliegenden Enden 27 der Sdiitze 23 und 24 enden in einer Ebene, die näher an dem Arbeitsende liegt als diejenige Ebene, die durch die Enden 28 der Schlitze 6 und 7 des Innenzylinders 2 verläuft.

    [0022] Das Arbeitsende 5 des Innenzylinders 2 steht gegenüber dem Arbeitsende 18 des Außenzylinders 3 ein Stück vor, so daß die Spitzen 9 des Innenzylinders den aufzuwickelnden Draht als erste ergreifen und in den Zwischenraum 29 zwischen den beiden Zylindern 2 und 3 hineinziehen. Das Auswerfen des aufgewickelten Drahtes erfolgt dadurch, daß der Innenzylinder 2 gegenläufig gedreht wird, wodurch der entstandene Drahtwickel praktisch aus dem Zwischenraum 29 herausgeschraubt wird. Zur Unterstützung des Ausstoßens ist in den Zwischenraum 29 ein Auswerfer 30 vorgesehen. Dieser besteht aus einem axial verschieblichen Ring 31, der den gesamten Querschnitt des Zwischenraumes 29 zwischen der Außenseite des Innenzylinders 2 und der Innenseite des Außenzylinders 3 ausfüllt und bis hin zum Arbeitsende 5 des Innenzylinders 2 verschoben werden kann. Der Ring 31 sitzt dabei an einem in der Stützhülse 20 axial verschieblich geführten Rohr 32, das mit Hilfe einer Kraftbetätigungseinrichtung, beispielsweise eines Pneumatik- oder Hydraulikzylinders 33, verschoben werden kann. Der Zylinder 33, der an der Stirnplatte 21 des Gestells 22 befestigt ist, überträgt eine Kraft auf eine Gabel 34, die über ein Gelenk 35 mit dem oberen Ende der Stirnplatte 21 verbunden ist und dessen Schenkel 36 und 37 um die Stützhülse herumgreifen. An dem Führungsrohr 32, welches den Auswerfer 30 trägt, sind zwei seitliche, durch in der Stützhülse 20 vorgesehene Längsschlitze 38 hindurchgreifende Stifte 39 befestigt, die durch in den Schenkeln 36 und 37 der übertragungsgabel 38 vorgesehene Langlöcher 40 hindurchgreifen. Durch Verschiebung der Hubstange 41 des Zylinders 33 wird die Gabel 34 um ihr Gelenk 35 verschwenkt, wodurch das mit dem Auswerfer 30 versehene Rohr 32 in axialer Richtung mitgenommen wird.

    [0023] Die Funktionsweise des Wickelkopfes ist wie folgt:

    Zunächst wird der gesamte Wickelkopf 1 quer zu dem zu durchtrennenden Draht 42 des Ballens 43 verschoben. Mit Hilfe eines Drahtsuchers, beispielsweise eines induktiv arbeitenden Nährungschalters, wird der Draht aufgespürt und der Wickelkopf arretiert, sobald sich das Arbeitsende 5 des Innenzylinders 2 über dem Draht befindet. Der Motor 4 wird dabei so eingestellt, daß die einander gegenüberliegenden Spitzen 9 des Innenzylinders zu beiden Seiten des Drahtes 42 zu liegen kommen. Dann wird der gesamte Wickelkopf 1 gegen den Ballen 43 gefahren, wobei sich die Spitzen 9 des Innenzylinders ein Stück in den Ballen 43 hineindrücken. Dann wird der Innenzylinder 2 in Drehung versetzt, wobei die Spitzen 9 den Draht 42 ergreifen und über die Schlitze 6 und 7 in den freien Raum 29 zwischen dem Außenzylinder 3 und dem Innenzylinder 2 hineinziehen. Die Schlitze 23 und 24 des Außenzylinders dienen dabei zum Führen der in dem Zwischenraum 29 einlaufenden Drahtenden.



    [0024] Wenn das Drahtstück 42 ganz aufgespult ist, wird der Zylinder 2 in entgegengesetzter Richtung gedreht, wodurch der entstandene Wickel aus dem Wickelkopf herausgeschraubt wird. Zuvor wird entweder der Wickelkopf 1 vor dem Ballen 43 zurückgefahren oder der Ballen 43 weitertransportiert, so daß der Drahtwickel aus dem Wickelkopf 1 in einen in der Zeichnung nicht dargestellten Auffangbehälter fallen kann. Der Auswerfvorgang kann durch Betätigung des Kraftzylinders 33 noch .znterstützt werden, wodurch der Auswerfer in Richtung auf das Arbeitsende drückt und den Wickel gegebenenfalls aus dem Zwischenraum 29 hinausschiebt.


    Ansprüche

    1. Wickelkopf, insbesondere zum Entdrahten von Ballen in Verbindung mit einer Schneidvorrichtung, bestehend aus einem zylindrischen Drahtaufnahmeteil, das an seinem Arbeitsende einen Aufnahmeschlitz zum Ergreifen des Drahtes aufweist und zwischen zwei Drahtführungsschlitzen angeordnet ist, sowie einer Einrichtung zum axialen Abschieben des aufgewickelten Drahtes vom Drahtaufnahmeteil,
    dadurch gekennzeichnet,

    daß das Drahtaufnahmeteil ein Hohlzylinder (2) ist, daß die am Arbeitsende (5) des Drahtaufnahmeteils vorgesehene Drahtaufnahmeöffnung durch mindestens zwei vom Arbeitsende (5) des Hohlzylinders (2) ausgehende schraubenlinienförmige, die Zylinderwand durchdringende Schlitze (6, 7) gebildet ist, daß

    das hohlzylindrische Drahtaufnahmeteil (2) in einem Abstand von einem Außenzylinder (3) umgeben ist, der mindestens zwei ebenfalls von seinem Arbeitsende (18) ausgehende schraubenlinienförmige, gegenläufig zu

    den Schlitzen (6, 7) des inneren Hohlzylinders (2) verlaufende Schlitze (23, 24) aufweist, und daß die beiden Zylinder (2, 3) relativ zueinander drehbar sind.


     
    2. Wickelkopf nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zylinder (2, 3) achsparallel zueinander angeordnet sind.
     
    3. Wickelkopf nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Außenzylinder (3) feststeht, während der Innenzylinder (2) in beiden Richtungen drehbar ist.
     
    4. Wickelkopf nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Innenzylinder (3) von einen Motor antreibbar ist und daß der Motor (4) derart einsteilbar ist, daß seine Welle (11) im Stillstand eine bestimmte Stellung relativ zu dem aufzunehmenden Draht (42) einnimmt.
     
    5. Wickelkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Arbeitsende (5) des Innenzylinders (2) ein Stück über das Arbeitsende (18) des Außenzylinders (3) hinaus vorsteht.
     
    6. Wickelkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die Schlitze (6, 7) des Innenzylinders (2) weiter nach hinten vom Arbeitsende (5) weg erstrecken als die des Außenzylinders (3).
     
    7. Wickelkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Zylinder (2, 3) zwei Schlitze (6, 7; 23, 24) aufweist, die in einem Winkel von etwa 30 bis 50° zur jeweiligen Zylinderachse geneigt sind und daß die Schlitze (6, 7; 23, 24) zu den Arbeitsenden (5, 18) der Zylinder (2, 3) hin erweitert sind.
     
    8. Wickelkopf nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Erweiterungen (8, 25) der Schlitze (6, 7 bzw. 23, 24) einseitig auf den stumpfen Seiten ausgebildet sind, die den am stirnseitigen Zylinderende vorgesehenen Spitzen (9 bzw. 26) gegenüberliegen und sich bis nahe zu den stirnseitigen Spitzen des folgenden Schlitzes erstrecken.
     
    9. Wickelkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Innenzylinder (2) exzentrisch in dem Außenzylinder (3) angeordnet ist.
     
    10. Wickelkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in d.em freien Querschnitt (29) zwischen der Außenfläche des Innenzylinders (2) und der Innenfläche des Außenzylinders (3) ein Auswerfer (30) angeordnet ist.
     
    11. Wickelkopf nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Auswerfer (30) ein den freien Querschnitt (29) zwischen den beiden Zylindern (2, 3) ausfüllender Ring (31) ist, der relativ zu den Zyl indern in Axialrichtung verschieblich ist.
     
    12. Wickelkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß er in Querrichtung zu den aufzunehmenden Drähten (42) verfahrbar und in axialer Richtung verschiebbar ist und daß er einen automatisch arbeitenden Drahtsucher aufweist, der die Querverschiebung des Wickelkopfes (1) unterbricht, sobald er sich über dem Draht (42) bef indet.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht