(19)
(11) EP 0 005 538 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1979  Patentblatt  1979/24

(21) Anmeldenummer: 79101489.7

(22) Anmeldetag:  16.05.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2B65D 75/36, B65D 85/56
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 20.05.1978 DE 2822100

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • De Felice, Wilfried
    D-6233 Kelkheim (Taunus) (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel


    (57) Kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel, die aus einer mit Näpfen (4) versehenen, tiefgezogenen Kunatstoffolie und einer mit ihr versiegelten, nicht-durchdrückbaren Deckfolie besteht und in deren Siegelrand eckenbildende Einschnitte (7) eingestanzt sind.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist eine kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel in verschiedenen Darreichungsformen, wie Tabletten, Kapseln, Dragees, Suppositorien usw.,die aus einer mit Näpfen versehenen, tiefgezogenen Kunstoftolie und einer mit ihr versiegelten, nicht-durchdrückbaren Deckfolie besteht undin deren Siegelrand eckenbildende Einschnitte eingestanzt sind.

    [0002] Blisterpackungen für Arzneimittel, die den Zugriff zum Medikament durch Kinder verhindern sollen, sind an sich bekannt, weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie bisher noch nicht wirtschaftlich hergestellt werden'können. Für die bisher vorgeschlagenen Blisterpackungen müssen neue Abpackmaschinen angeschafft werden, da sie mit den üblichen Maschinen nicht hergestellt werden können.

    [0003] So ist aus der DE-OS 25 52 812 eine kindersichere Packung für Medikamente bekannt, die anstelle der äußeren vier runden Ecken der Durchdrückpackung jeweils sägezahnartigen ausgebildete Ecken aufweist. Mit den sägezahnartigen Ekken soll die Deckfolie angeritzt und anschließend durch Druckeinwirkung auf den Napf das Medikament entnommen werden. Zur Herstellung der sägezahnartig ausgebildeten Ekken sind entsprechende Stanzwerkzeuge erforderlich, die auf den üblichen Hochleistungs-Tiefziehanlagen einem er- heblichen Verschleiß ausgesetzt sind. Dadurch besteht die Gefahr, daß nur stumpfe Sägezähne gebildet werden, die insbesondere für ältere Patienten das öffnen derartiger Blisterpackungen erschweren. Außerdem können die Sägezähne zu erheblichen Störungen auf schnellaufenden Abpackautomaten führen, weil der Weitertransport, das Abstapeln und das anschließende Kartonieren der Durchdrückpackungen wesentlich beeinträchtigt wird. Schließlich köni nen die scharfkantigen Sägezähne auch beim Patienten zu Verletzungen führen.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, diese bekannten Nachteile zu überwinden.

    [0005] Es wurde deshalb eine kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel gefunden, die aus einer mit Näpfen versehenen, tiefgezogenen Kunstoffolie und einer mit ihr versie-I gelten,nicht durchdrückbaren Deckfolie besteht und in dere Siegelrand eckenbildende Einschnitte eingestanzt sind. Vorzugsweise werden die in den Siegelrand eingestanzten Einschnitte aus rechtwinkligen Schnitten gebildet, jedoch können sie auch anderes gestaltete Formen von Schneidelinien haben. Der in den Siegelrand eingestanzte Einschnitt wird vor Gebrauch herausgeklappt und weist dann einige oder mehrere scharkantige Schneidspitzen auf.

    [0006] Im allgemeinen wird man bei einer rechtwinkligen Blisterpackung vier rechtwinklige oder anders gestaltete, herausklappbare, scharfkantige Schneidespitzen anbringen. Es ist jedoch auch möglich, insbesondere bei anders gestalteten geometrischen Grundflächen solcher Blisterpakkungen, weniger oder mehr als vier eckenbildende Einschnit te in den Siegelrand einzustanzen.

    [0007] Die in Figur 1.gezeigte kindergesicherte Blisterpackung (1) kann auf herkömmlichen Tiefziehanlagen hergestellt werden, deren technischer Produktionsablauf bekanntlich so erfolgt, daß über der Werkzeugform die erwärmte Kunststoffolie (2) zu Näpfen (4) durch Vakuum oder Druckluft tiefgezogen wird. Diese Näpfe werden anschließend mit dem Arzneimittel, z.B. Tabletten, Kapseln, Dragees, Suppositorien usw. (5) gefüllt und mit einer nicht-durchdrückbaren Deckfolie (3) mittels beheizter Walzen oder Platten unter Druck gegen die tiefgezogene Kunststoffolie (2) verschweißt. Danach erfolgt in einem Arbeitstakt die Einstanzung der Einschnitte (6) in den Siegelrand sowie das Ausstanzen der mit den Einschnitten versehenen Blisterpakkungen.

    [0008] Zur Entnahme des Medikaments klappt der Patient den durch die Einschnitte gebildeten Flächenteil (7) in entgegengesetzter Richtung zum Napf heraus (vgl. Figur 2 und 3) und stößt die scharfkantige Schneidespitze des rechtwinklig abstehenden Flächenteils (7) in die Deckfolie eines bequem erreichbaren Napfes (Figur 3). Anschließend läßt sich das Arzneimittel durch einfaches Drücken auf den Napf herausnehmen.

    [0009] Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Blisterpackung, wenn rechtwinklige Einschnitte vorgesehen sind, die im nicht-ausgeklappten Zustand auf herkömmlichen Hochleistungsanlagen störungsfrei verarbeitet werden können und in ihrer Anwendung einen besonders sicheren Schutz gegen die Entnahme von Medikamenten durch Kinder bilden. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Packung auch für andere feste oder flüssige Füllgüter verwendet werden, wenn die Forderung nach einer kindergesicherten Packung besteht.


    Ansprüche

    1. Kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer mit Näpfen versehenen, tiefgezogenen Kunststoffolie und einer mit ihr versiegelten, nicht-durchdrückbaren Deckfolie besteht und in deren Siegelrand eckenbildende Einschnitte eingestanzt sind.
     
    2. Kindergesicherte Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Siegelrand eingestanzten Einschnitte aus rechtwinkligen Schnitten gebildet werden.
     
    3. Kindergesicherte Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Siegelrand eingestanzten Einschnitte herausgeklappt werden können und dann einige oder mehrere scharfkantige Schneidespitzen aufweisen.
     
    4. Kindergesicherte Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Packung eine oder mehrere rechtwinklige oder anders gestaltete herausklappbare, scharfkantige Schneidespitzen aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht