[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel
in verschiedenen Darreichungsformen, wie Tabletten, Kapseln, Dragees, Suppositorien
usw.,die aus einer mit Näpfen versehenen, tiefgezogenen Kunstoftolie und einer mit
ihr versiegelten, nicht-durchdrückbaren Deckfolie besteht undin deren Siegelrand eckenbildende
Einschnitte eingestanzt sind.
[0002] Blisterpackungen für Arzneimittel, die den Zugriff zum Medikament durch Kinder verhindern
sollen, sind an sich bekannt, weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie bisher noch
nicht wirtschaftlich hergestellt werden'können. Für die bisher vorgeschlagenen Blisterpackungen
müssen neue Abpackmaschinen angeschafft werden, da sie mit den üblichen Maschinen
nicht hergestellt werden können.
[0003] So ist aus der DE-OS 25 52 812 eine kindersichere Packung für Medikamente bekannt,
die anstelle der äußeren vier runden Ecken der Durchdrückpackung jeweils sägezahnartigen
ausgebildete Ecken aufweist. Mit den sägezahnartigen Ekken soll die Deckfolie angeritzt
und anschließend durch Druckeinwirkung auf den Napf das Medikament entnommen werden.
Zur Herstellung der sägezahnartig ausgebildeten Ekken sind entsprechende Stanzwerkzeuge
erforderlich, die auf den üblichen Hochleistungs-Tiefziehanlagen einem er- heblichen
Verschleiß ausgesetzt sind. Dadurch besteht die Gefahr, daß nur stumpfe Sägezähne
gebildet werden, die insbesondere für ältere Patienten das öffnen derartiger Blisterpackungen
erschweren. Außerdem können die Sägezähne zu erheblichen Störungen auf schnellaufenden
Abpackautomaten führen, weil der Weitertransport, das Abstapeln und das anschließende
Kartonieren der Durchdrückpackungen wesentlich beeinträchtigt wird. Schließlich kön
i nen die scharfkantigen Sägezähne auch beim Patienten zu Verletzungen führen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, diese bekannten Nachteile zu überwinden.
[0005] Es wurde deshalb eine kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel gefunden,
die aus einer mit Näpfen versehenen, tiefgezogenen Kunstoffolie und einer mit ihr
versie-
I gelten,nicht durchdrückbaren Deckfolie besteht und in dere Siegelrand eckenbildende
Einschnitte eingestanzt sind. Vorzugsweise werden die in den Siegelrand eingestanzten
Einschnitte aus rechtwinkligen Schnitten gebildet, jedoch können sie auch anderes
gestaltete Formen von Schneidelinien haben. Der in den Siegelrand eingestanzte Einschnitt
wird vor Gebrauch herausgeklappt und weist dann einige oder mehrere scharkantige Schnei
dspitzen auf.
[0006] Im allgemeinen wird man bei einer rechtwinkligen Blisterpackung vier rechtwinklige
oder anders gestaltete, herausklappbare, scharfkantige Schneidespitzen anbringen.
Es ist jedoch auch möglich, insbesondere bei anders gestalteten geometrischen Grundflächen
solcher Blisterpakkungen, weniger oder mehr als vier eckenbildende Einschnit te in
den Siegelrand einzustanzen.
[0007] Die in Figur 1.gezeigte kindergesicherte Blisterpackung (1) kann auf herkömmlichen
Tiefziehanlagen hergestellt werden, deren technischer Produktionsablauf bekanntlich
so erfolgt, daß über der Werkzeugform die erwärmte Kunststoffolie (
2) zu Näpfen (4) durch Vakuum oder Druckluft tiefgezogen wird. Diese Näpfe werden anschließend
mit dem Arzneimittel, z.B. Tabletten, Kapseln, Dragees, Suppositorien usw. (5) gefüllt
und mit einer nicht-durchdrückbaren Deckfolie (3) mittels beheizter Walzen oder Platten
unter Druck gegen die tiefgezogene Kunststoffolie (2) verschweißt. Danach erfolgt
in einem Arbeitstakt die Einstanzung der Einschnitte (6) in den Siegelrand sowie das
Ausstanzen der mit den Einschnitten versehenen Blisterpakkungen.
[0008] Zur Entnahme des Medikaments klappt der Patient den durch die Einschnitte gebildeten
Flächenteil (7) in entgegengesetzter Richtung zum Napf heraus (vgl. Figur 2 und 3)
und stößt die scharfkantige Schneidespitze des rechtwinklig abstehenden Flächenteils
(7) in die Deckfolie eines bequem erreichbaren Napfes (Figur 3). Anschließend läßt
sich das Arzneimittel durch einfaches Drücken auf den Napf herausnehmen.
[0009] Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Blisterpackung, wenn rechtwinklige
Einschnitte vorgesehen sind, die im nicht-ausgeklappten Zustand auf herkömmlichen
Hochleistungsanlagen störungsfrei verarbeitet werden können und in ihrer Anwendung
einen besonders sicheren Schutz gegen die Entnahme von Medikamenten durch Kinder bilden.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Packung auch für andere feste oder flüssige
Füllgüter verwendet werden, wenn die Forderung nach einer kindergesicherten Packung
besteht.
1. Kindergesicherte Blisterpackung für Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus einer mit Näpfen versehenen, tiefgezogenen Kunststoffolie und einer mit ihr versiegelten,
nicht-durchdrückbaren Deckfolie besteht und in deren Siegelrand eckenbildende Einschnitte
eingestanzt sind.
2. Kindergesicherte Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
in den Siegelrand eingestanzten Einschnitte aus rechtwinkligen Schnitten gebildet
werden.
3. Kindergesicherte Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
in den Siegelrand eingestanzten Einschnitte herausgeklappt werden können und dann
einige oder mehrere scharfkantige Schneidespitzen aufweisen.
4. Kindergesicherte Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Packung eine oder mehrere rechtwinklige oder anders gestaltete herausklappbare, scharfkantige
Schneidespitzen aufweist.