[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Bei dem Schaltgerät kann es sich beispielsweise
um ein Schütz handeln,
[0002] Um ein magnetisches Kleben des Ankers am Schaltmagneten zu verhindern, ist es bekannt,
einen sogenannten Remanenzluftspalt in dem vom Eisen gebildeten magnetischen Kreis
vorzusehen. Bei E-förmigen Magnetteilen wird dies in der.Regel dadurch verwirklicht,
daß der Mittelschenkel des einen Magnetteils, also des die Wicklung tragenden Magnetkerns
oder des Ankers, durch Schleifen verkürzt wird.
[0003] Aus der DE-AS 1 237 204 sind bereits Schütze bekannt, bei denen zwecks Vereinfachung
der Herstellung der Magnetkern und der Anker aus exakt gleichen Blechen aufgebaut
sind. Eine vollständige Gleichheit zwischen Magnetkern und Anker hat man hierbei jedoch
nicht erreichen können, da das Abschleifen zur Erzeugung des Remanenzluftspaltes nur
an dem einen der Magnetteile vorgenommen wird. Dies geschieht deshalb, weil es leichter
ist, bestimmte Fertigungstoleranzen einzuhalten, wenn das Schleifen nur an dem einen
der Magnetteile vorgenommen wird. Um die Maße der Erregerspule klein zu halten, muß
der Remanenzluftspalt nämlich verhältnismäßig klein sein (beispielsweise 0,15 mm)
und mit kleinen Toleranzen, in der Regel + 0,02 mm, ausgeführt werden. Wenn der Remanenzluftspalt
durch Schleifen an nur einem der Magnetteile hergestellt wird, dann kann dieses Schleifen
mit einer Toleranz von + 0,02 mm ausgeführt werden. Wenn dagegen der Remanenzluftspalt
durch Schleifen am Mittelschenkel von Anker und Magnetkern hergestellt wird (mit 0,075
mm pro Magnetteil), so muß jeder Schleifvorgang mit der halben Toleranz, nämlich +
0,01 mm, durchgeführt werden. Dies würde die Fertigung erschweren und verteuern.
[0004] Ein Nachteil des bisher praktizierten Abschleifens des Mittelschenkels besteht im
übrigen darin, daß der betreffende Magnetteil in zwei verschiedenen Ebenen geschliffen
werden muß, nämlich in einer Ebene für die Polflächen der beiden Außenschenkel und
in einer anderen Ebene für die Polfläche des Mittelschenkels.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektromagnetisch betätigtes
Schaltgerät der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem Kern und Anker exakt
gleich sind, ohne daß an die Fertigungstoleranzen für den Remanenzluftspalt höhere
Forderungen als bisher gestellt werden müssen, und bei dem jedes Magnetteil jeweils
nur eine einzige Schleifebene hat.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
[0008] Durch die Erfindung wird erreicht, daß mit derselben Herstellungseinrichtung ohne
Umstellung der Magnetkern und der Anker hergestellt werden können, ohne daß die Anforderungen
an die Herstellungstoleranz erhöht zu werden brauchen.
[0009] Anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher
erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 ein in Ausschaltstellung befindliches Schütz gemäß der Erfindung in seitlicher
Schnittansicht,
Fig. 2 die nackten beiden Magnetteile Kern und Anker des Schützes in Einschaltstellung,
Fig. 3 eines der Magnetteile in einer senkrecht zu den Polflächen gerichteten Ansicht.
[0010] Das in Figur 1 gezeigte Schütz hat ein Gehäuse 1 aus Kunststoffmaterial. Das Schütz
ist mehrpolig, und jeder Pol enthält zwei feste Kontakte 2 und 3 sowie eine mit diesen
verbindbare bewegliche Kontaktbrücke 4. Die bewegliche Kontaktbrücke 4 ist in einem
Kontaktbrückenträger 5 befestigt und wird von einer Kontaktdruckfeder 6 beaufschlagt.
Der Kontaktbrückenträger 5 ist an einen E-förmigen Anker 7 des Schaltmagneten des
SchUtzes gekuppelt, dessen Magnetkern 8 die Erregerspule 9 trägt. Die Magnetteile
7 und 8 sind in bekannter Weise aus Blechlamellen aufgebaut, die mittels Niete 14
zusammengepresst sind.
[0011] Der Anker 7 und der Magnetkern 8 sind untereinander exakt gleich, und jedes dieser
Teile trägt auf einem Außenschenkel einen Kurzschlußring 10 bzw. 11. Die Außenschenkel
der Magnetteile haben plangeschliffene Polflächen, die in Einschaltstellung des SchUtzes
(Fig. 2) aneinander liegen, während zwischen den Polflächen 12 und 13 der Mittelschenkel
ein Remanenzluftspalt d von beispielsweise 0,15mm vorhanden ist. Jede dieser Polflächen
besteht aus zwei verschiedenen parallelen Ebenen liegenden Teilflächen. r Die jeweils
vorversetzten Teilflächen 12a und 13a sind geschliffen und liegen in derselben Ebene
wie die Polflächen der Außenschenkel, während die zurückversetzten Teilflächen 12
b und 13b von den ungeschliffenen gestanzten Randflächen der Bleche gebildet werden.
Durch diese Ausführung wird erreicht, daß die beiden Magnetteile auf exakt die gleiche
Art geschliffen werden können, ohne daß die Toleranzforderung bei jedem Schleifen
gegenüber dem, was für den ganzen Remanenzluftspalt gilt, erhöht zu werden braucht.
[0012] Im Hinblick auf das Spiel, der zwischen dem Magneten und dem Gehäuse des Schützes
vorhanden sein muß, müssen die vorversetzten Teilflächen 12a, 13a 1 bis 2 mm schmaler
sein als die zurückversetzten Teilflächen 12b, 13b (Maß c in Fig. 2).
1. Elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät mit einem Schaltmagneten, der ein festes
und ein bewegliches Magnetteil, Magnetkern (8) und Anker (7), enthält, die E-förmig
und exakt gleich sind, wobei in der Einschaltstellung des Schaltgerätes zwischen den
Polflächen (12, 13) der Mittelschenkel der Magnetteile (7, 8) ein Remanenzluftspalt
(d) vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei beiden Magnetteilen (7, 8) die Polflächen des Mittelschenkels aus zwei in
verschiedenen parallelen Ebenen liegenden Teilflächen (12a, 12b; 13a, 13b) be- . steht.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt jeder Teilfläche nahezu halb so groß ist wie der Querschnitt des
Mittelschenkels.
3. Schaltgerät nach Anspruch1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorversetzte Teilfläche (12a, 13a) des Mittelschenkels in derselben Ebene
wie die Polflächen der Außenschenkel liegt.
4. Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Außenschenkel jedes Magnetteils (7, 8) einen Kurzschlußring (10) trägt.