(19)
(11) EP 0 005 734 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.1979  Patentblatt  1979/25

(21) Anmeldenummer: 79101309.7

(22) Anmeldetag:  01.05.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2H01H 50/16, H01F 3/02
// H01H49/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB

(30) Priorität: 02.05.1978 SE 7804996

(71) Anmelder: ASEA AB
S-721 83 Västeras (SE)

(72) Erfinder:
  • Larsson, Torvald, Dipl.-Ing.
    S-740 47 Harbonäs (SE)

(74) Vertreter: Boecker, Joachim, Dr.-Ing. 
Adelonstrasse 58
65929 Frankfurt am Main
65929 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät


    (57) Ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät, z. B. ein elektrisches Schütz, hat einen magnetischen Eisenkern, der aus zwei gleichen E-förmigen Magnetteilen besteht, nämlich dem die Wicklung tragenden Magnetkern (8) und dem Anker (7). Zwischen den Polflächen der Mittelschenkel der beiden Magnetteile ist ein Remanenzluftspalt (d) vorhanden. Jede dieser genannten Polflächen besteht aus zwei in verschiede- j nen parallelen Ebenen liegenden Teilflächen (12a, 12b; 13a, 13b).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Bei dem Schaltgerät kann es sich beispielsweise um ein Schütz handeln,

    [0002] Um ein magnetisches Kleben des Ankers am Schaltmagneten zu verhindern, ist es bekannt, einen sogenannten Remanenzluftspalt in dem vom Eisen gebildeten magnetischen Kreis vorzusehen. Bei E-förmigen Magnetteilen wird dies in der.Regel dadurch verwirklicht, daß der Mittelschenkel des einen Magnetteils, also des die Wicklung tragenden Magnetkerns oder des Ankers, durch Schleifen verkürzt wird.

    [0003] Aus der DE-AS 1 237 204 sind bereits Schütze bekannt, bei denen zwecks Vereinfachung der Herstellung der Magnetkern und der Anker aus exakt gleichen Blechen aufgebaut sind. Eine vollständige Gleichheit zwischen Magnetkern und Anker hat man hierbei jedoch nicht erreichen können, da das Abschleifen zur Erzeugung des Remanenzluftspaltes nur an dem einen der Magnetteile vorgenommen wird. Dies geschieht deshalb, weil es leichter ist, bestimmte Fertigungstoleranzen einzuhalten, wenn das Schleifen nur an dem einen der Magnetteile vorgenommen wird. Um die Maße der Erregerspule klein zu halten, muß der Remanenzluftspalt nämlich verhältnismäßig klein sein (beispielsweise 0,15 mm) und mit kleinen Toleranzen, in der Regel + 0,02 mm, ausgeführt werden. Wenn der Remanenzluftspalt durch Schleifen an nur einem der Magnetteile hergestellt wird, dann kann dieses Schleifen mit einer Toleranz von + 0,02 mm ausgeführt werden. Wenn dagegen der Remanenzluftspalt durch Schleifen am Mittelschenkel von Anker und Magnetkern hergestellt wird (mit 0,075 mm pro Magnetteil), so muß jeder Schleifvorgang mit der halben Toleranz, nämlich + 0,01 mm, durchgeführt werden. Dies würde die Fertigung erschweren und verteuern.

    [0004] Ein Nachteil des bisher praktizierten Abschleifens des Mittelschenkels besteht im übrigen darin, daß der betreffende Magnetteil in zwei verschiedenen Ebenen geschliffen werden muß, nämlich in einer Ebene für die Polflächen der beiden Außenschenkel und in einer anderen Ebene für die Polfläche des Mittelschenkels.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem Kern und Anker exakt gleich sind, ohne daß an die Fertigungstoleranzen für den Remanenzluftspalt höhere Forderungen als bisher gestellt werden müssen, und bei dem jedes Magnetteil jeweils nur eine einzige Schleifebene hat.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.

    [0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.

    [0008] Durch die Erfindung wird erreicht, daß mit derselben Herstellungseinrichtung ohne Umstellung der Magnetkern und der Anker hergestellt werden können, ohne daß die Anforderungen an die Herstellungstoleranz erhöht zu werden brauchen.

    [0009] Anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen

    Fig. 1 ein in Ausschaltstellung befindliches Schütz gemäß der Erfindung in seitlicher Schnittansicht,

    Fig. 2 die nackten beiden Magnetteile Kern und Anker des Schützes in Einschaltstellung,

    Fig. 3 eines der Magnetteile in einer senkrecht zu den Polflächen gerichteten Ansicht.



    [0010] Das in Figur 1 gezeigte Schütz hat ein Gehäuse 1 aus Kunststoffmaterial. Das Schütz ist mehrpolig, und jeder Pol enthält zwei feste Kontakte 2 und 3 sowie eine mit diesen verbindbare bewegliche Kontaktbrücke 4. Die bewegliche Kontaktbrücke 4 ist in einem Kontaktbrückenträger 5 befestigt und wird von einer Kontaktdruckfeder 6 beaufschlagt. Der Kontaktbrückenträger 5 ist an einen E-förmigen Anker 7 des Schaltmagneten des SchUtzes gekuppelt, dessen Magnetkern 8 die Erregerspule 9 trägt. Die Magnetteile 7 und 8 sind in bekannter Weise aus Blechlamellen aufgebaut, die mittels Niete 14 zusammengepresst sind.

    [0011] Der Anker 7 und der Magnetkern 8 sind untereinander exakt gleich, und jedes dieser Teile trägt auf einem Außenschenkel einen Kurzschlußring 10 bzw. 11. Die Außenschenkel der Magnetteile haben plangeschliffene Polflächen, die in Einschaltstellung des SchUtzes (Fig. 2) aneinander liegen, während zwischen den Polflächen 12 und 13 der Mittelschenkel ein Remanenzluftspalt d von beispielsweise 0,15mm vorhanden ist. Jede dieser Polflächen besteht aus zwei verschiedenen parallelen Ebenen liegenden Teilflächen. r Die jeweils vorversetzten Teilflächen 12a und 13a sind geschliffen und liegen in derselben Ebene wie die Polflächen der Außenschenkel, während die zurückversetzten Teilflächen 12b und 13b von den ungeschliffenen gestanzten Randflächen der Bleche gebildet werden. Durch diese Ausführung wird erreicht, daß die beiden Magnetteile auf exakt die gleiche Art geschliffen werden können, ohne daß die Toleranzforderung bei jedem Schleifen gegenüber dem, was für den ganzen Remanenzluftspalt gilt, erhöht zu werden braucht.

    [0012] Im Hinblick auf das Spiel, der zwischen dem Magneten und dem Gehäuse des Schützes vorhanden sein muß, müssen die vorversetzten Teilflächen 12a, 13a 1 bis 2 mm schmaler sein als die zurückversetzten Teilflächen 12b, 13b (Maß c in Fig. 2).


    Ansprüche

    1. Elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät mit einem Schaltmagneten, der ein festes und ein bewegliches Magnetteil, Magnetkern (8) und Anker (7), enthält, die E-förmig und exakt gleich sind, wobei in der Einschaltstellung des Schaltgerätes zwischen den Polflächen (12, 13) der Mittelschenkel der Magnetteile (7, 8) ein Remanenzluftspalt (d) vorhanden ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei beiden Magnetteilen (7, 8) die Polflächen des Mittelschenkels aus zwei in verschiedenen parallelen Ebenen liegenden Teilflächen (12a, 12b; 13a, 13b) be- . steht.
     
    2. Schaltgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Querschnitt jeder Teilfläche nahezu halb so groß ist wie der Querschnitt des Mittelschenkels.
     
    3. Schaltgerät nach Anspruch1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die vorversetzte Teilfläche (12a, 13a) des Mittelschenkels in derselben Ebene wie die Polflächen der Außenschenkel liegt.
     
    4. Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Außenschenkel jedes Magnetteils (7, 8) einen Kurzschlußring (10) trägt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht