[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schiebe-Kipp-Tür oder ein Schiebe-Kipp-Fenster.
Bei einer bekannten Schiebetüre wird das obere Flügelende ausgestellt und der Flügel
nachfolgend verschoben. Hierbei wird es als nachteilig angesehen, daß die Dichtung
im Bereich des unteren Flügelendes nicht oder zumindest nicht ausreichend entlastet
wird und daher beim Verschieben des Flügels unnötig beansprucht bzw. verschlissen
wird.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, eine Schiebe-Kipp-Tür oder
ein Schiebe-Kipp-Fenster zu schaffen, dessen Dichtungen beim Verschieben in der Kipplage
keinen oder zumindest nur sehr geringen Belastungen ausgesetzt sind. ,
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Schiebe-Kipp-Tür oder ein Schiebe-Kipp-Fenster
vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch eine Hebevorrichtung
für den Flügel. Diese Hebevorrichtung bewirkt eine zumindest weitgehende Entlastung
der Dichtung auch im unteren Flügelbereich, und damit erreicht man in der angestrebten
Weise die Schonung der Dichtung auch an dieser Stelle des Flügels.
[0004] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß verschlußseitig am Flügel
und Blendrahmen od. dgl. eine durch die Hebevorrichtung oder die Flügel-Hubvorrichtung
betätigbare Querabdrückvorrichtung angebracht ist. Unter "Verschlußseite" werden die
Vertikalholme des Flügels und Blendrahmens od. dgl. verstanden, die bei verschobenem
Flügel die Durchtrittsöffnung seitlich begrenzen, Mit Hilfe dieser Querabdrückvorrichtung
erreicht man eine geringfügige Verschiebung des Flügels in öffnendem Sinne, welche
ausreicht, um den Flügel nachfolgend kippen zu können und die Dichtungen an den Längsrändern
freizugeben. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, daß die Tätigkeit der Querabdrückvorrichtung
zwangsweise an die Bewegung der Hebevorrichtung bzw. die Flügel-Hubbewegung gekuppelt
ist. Wenn man also den Flügel insbesondere mit Hilfe der Hebevorrichtung anhebt, so
erfolgt gleichzeitig die Querabdrückung des Flügels, ohne daß es hierzu besonderer
Maßnahmen bedarf. Es ist ohne weiteres möglich und beim Ausführungsbeispiel auch vorgesehen,
daß die Querabdrückvorrichtung erst nach einer gewissen Anhebung des Flügels in .
Tätigkeit tritt. Die seitliche Verschiebung beim Querabdrücken liegt in der Größenordnung
von annähernd 1 cm.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Querabdrückvorrichtung
aus einem Abdrückkeil des Flügels und einem Gegenkeil des Blendrahmens od. dgl. besteht,
wobei sich der Gegenkeil im Hub-Bewegungsbereich des Abdrückkeils befindet. Die beispielsweise
unter 45° verlaufenden Schrägen des Abdrückkeils und des Gegenkeils sind selbstverständlich
so gerichtet, daß beim Anheben des Flügels die
Abdrückbewegung in öffnendem Sinne des Schiebeflügels erfolgt. Bei abgesenkten Flügel
können diese Flächen bereits aneinander anliegen oder aber einen geringen Abstand
haben, der selbstverständlich kleiner ist als die Hubhöhe des Flügels. Um den Belastungen
beim Querabdrücken gewachsen zu sein, empfiehlt es sich, zumindest den Gegenkeil aus
einem hoch abriebfesten Werkstoff, insbesondere Kunststoff, zu fertigen. Andererseits
muß dieser Werkstoff auch eine ausreichende Gleiteigenschaft besitzen.
[0006] Der Abdrückkeil ist in besonders zweckmäßiger Weise an einer von der Hebevorrichtung
antreibbaren Schubstange befestigt. Hierdurch ist es möglich, die Hubbewegung des
Abdrückkeils größer zu wählen als diejenige des Flügels. Eine in diesem Zusammenhang
vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,.daß die Schubstange zugleich
ein Obertragungsorgan für die Bewegung von einem Betätigungsorgan zum Hubmechanismus
des Flügels ist. Das Betätigungsorgan kann beispielsweise eine bei Hebe-Schiebetüren
bekannte Handkurbel sein, deren Drehbewegung über ein Gestänge auf den Hubmechanismus
übertragen wird. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Gegenkeil
zugleich ein Pufferelement für den Flügel bildet. Dabei muß jedoch der Gegenkeil nicht
notwendigerweise das einzige Element sein, welches den Stoß beim Schließen des Schiebeflügels
auffängt. Der Gegenkeil besteht vorzugsweise aus einem hartelastischen Material.
[0007] Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, daß die Schubstange über eine Eckumlenkung
mit wenigstens einer Ausstellvorrichtung für den Flügel verbunden ist. Die Hubvorrichtung,
die Querabdrückvorrichtung und die Ausstellvorrichtung müssen so ausgebildet sein,
daß ihre von ein und derselben Schubstange bzw. damit gekuppelten Elementen veranlaßten
Bewegungen aufeinander abgestimmt sind. So ist insbesondere vorgesehen, daß zunächst
die Hubvorrichtung in Tätigkeit tritt und gleichzeitig oder kurz darauf die Querabdrückvorrichtung
wirksam wird. Wenn die Hubbewegung des Flügels zumindest weitgehend durchgeführt ist,
soll die Ausstellvorrichtung für den Flügel in Tätigkeit treten. Es müssen also jeweils
entsprechend dimensionierte Totgangstrecken vorhanden sein.
[0008] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht nun vor, daß die Ausstellvorrichtung als Ausstellarm
ausgebildet ist, dessen flügelseitiges Ende drehbar mit einem oberen Schubglied verbunden
ist und im Bereich dieser Drehachse einen Führungsschlitz aufweist, in welchen ein
am Flügel befestigter Zapfen eingreift, wobei das dem Zapfen bei geschlossenem Flügel
zugeordnete Schlitzteil zum geringfügigen Abheben des oberen Flügelendes vom Blendrahmen
od. dgl. gegenüber der Flügelebene leicht geneigt verläuft. Der leicht geneigte Schlitzteil
bildet an sich die bereits erwähnte Totgangstrecke, jedoch ist es besonders vorteilhaft,
daß auch beim Verschieben des Ausstellarms in diesem Bereich das obere Flügelende
um einen geringen Betrag abgestellt wird, weil dadurch die Dichtung am oberen Flügelende
während der Querabstellung des Flügels schon entlastet ist. An den. Schlitzteil geringer
Neigung schließt sich dann ein Schlitzteil größerer Neigung an, mit dessen Hilfe die
eigentliche Querabstellung des oberen Flügelendes vorgenommen wird. Der Schlitz besitzt
demnach insgesamt eine winkelförmige, ggf. auch bogenförmige Gestalt.
[0009] Bei einer Tür oder einem Fenster mit einer Eckumlenkung an der in Schiebe-Schließrichtung
vorderen oberen Flügelecke wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Eckumlenkung
einen drehbar gelagerten Glockenwinkel aufweist, der bei abgesenktem und geschlossenem
Flügel mit einem hakenartigen Ansatz ein Schließblech od. dgl. des Blendrahmens hintergreift.
Der Glockenwinkel überträgt in bekannter Weise die Bewegung einer vertikalen Schubstange
an eine horizontale. Zu diesem Zweck sind seine beiden Winkelschenkel jeweils drehbar
mit einer Lasche verbunden, deren freie Enden mit der vertikalen bzw. horizontalen
Schubstange gekuppelt sind. Beim Absenken des angehobenen Flügels führt der Glockenwinkel
beispielsweise eine Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn durch. Der hakenartige Ansatz
macht diese Drehbewegung mit und das freie Hakenende hintergreift dabei das Schließblech
od. dgl. des Blendrahmens, so daß beide Rahmen über das Schließblech und den hakenartigen
Ansatz an dieser Stelle miteinander verriegelt werden. Das Schließblech od. dgl. ist
in vorteilhafter Weise wenigstens in vertikaler Richtung einstellbar.
[0010] Des weiteren wird bei einer Tür oder einem Fenster mit einer lösbaren Verrasteinrichtung
insbesondere am unteren Flügelende der Schließseite erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die Verrasteinrichtung aus einem federbelasteten Verrasthebel des Flügels und
einem Schließblech od. dgl. des Blendrahmens od. dgl. besteht, wobei der Verrasthebel
mittels eines Betätigungsmechanismus gegen die Kraft der Belastungsfeder auslösbar
ist. Ähnlich wie bei der zuvor besprochenen Verriegelung am oberen Flügelende verhindert
auch die Verrastung am gegenüberliegenden unteren Flügelende ein unerwünschtes Verschieben,
d.h. öffnen des Flügels. Diese Verrasteinrichtung ist selbst bei gekipptem Flügel
wirksam und bildet demnach eine Einbruchsicherung. Ein Verschieben des angehobenen
und gekippten Flügels ist also nur möglich, wenn man den Verrasthebel gegen den Widerstand
seiner Belastungsfeder in Ausrastrichtung bewegt, insbesondere verschwenkt. Dazu dient
der erwähnte Betätigungsmechanismus, der aus der Natur der Sache heraus von Hand betätigt
werden muß. Zweckmäßigerweise bildet man auch den Betätigungsmechanismus selbstrückstellend
aus, so daß der Verrasthebel auch bei ganz oder teilweise in die öffnungslage verschobenem
Flügel in die Verraststellung zurückkehren kann. Wenn man den Verrasthebel mit einer
Auflaufschräge versieht, so verrastet er beim nachfolgenden Schließen des Flügels
automatisch wieder mit seinem Schließblech od. dgl. Um ein unbefugtes Einwirken auf
den Betätigungsmechanismus zu vermeiden, kann man ihn abschließbar ausbilden und/oder
als Betätigungsorgan unmittelbar einen Schlüssel vorsehen.
[0011] Bei einer Schiebetür oder einem Schiebefenster, dessen Schiebeflügel entlang einem
festen Feld oder gegenüber einem zweiten Flügel verschiebbar ist, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der obere Querholm des festen Feldes oder zweiten Flügels an seiner
gegen den Schiebeflügel weisenden Fläche eine erste, randoffene Aufnahmenut für eine
Dichtleiste besitzt und am oberen Querholm des Hebe-Schiebeflügels eine zweite, gegen
den Blendrahmen od, dgl. randoffene Aufnahmenut für eine Dichtleiste angebracht isto
Bei einem Schiebe-Kipp-Flügel fügt man in die erste Aufnahmenut eine Dichtleiste ein,
deren Dichtlippe oder -lippen den Spaltraum zwischen dem festen Feld und dem Schiebeflügel
überbrücken und in der vertikalen Stellung des letzteren daran anliegen. Die zweite
Aufnahmenut bleibt dabei unbenutzt. Bei einem nicht kippbaren, reinen Hebe-Schiebe-Flügel
steckt man die Dichtleiste in die zweite Aufnahmenut ein, und ihre Dichtlippe liegt
dann bei abgesenktem Flügel an einer oberen, am Blendrahmen befestigten Führungsschiene
an. Bei diesem zweiten Falle bleibt dann die erste Aufnahmenut unbenutzt. Andererseits
hat aber die erwähnte Ausbildung den Vorteil, daß man den Blendrahmen, den Rahmen
des Schiebeflügels und des festen Feldes bzw. eines zweiten Flügels alle gleich bearbeiten
kann, unabhängig davon, ob der Schiebeflügel entweder als reiner Hebe-Schiebe-Flügel
oder als Heb e-Schiebe-Kippflügel benutzt wird. Auf diese Weise kommen größere Serien
zustande und außerdem kann der Flügel später in dieser Hinsicht einfach von der einen
auf die andere Betriebsart.umgestellt werden.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß seitlich der zweiten Aufnahmenut
eine dritte, randoffene Nut am Hebe-Schiebeflügel angebracht ist, die parallel zur
zweiten Aufnahmenut verläuft. Diese dritte Aufnahmenut, die zweckmäßigerweise im Querschnitt
größer ist als die zweite, nimmt im Falle eines reinen Hebe-Schiebeflügels eine mit
der erwähnten Führungsschiene zusammenwirkende Führungsleiste auf. Soll der Schiebeflügel
hingegen auch kippbar sein, so befestigt man in dieser dritten Nut die Ausstellvorrichtung
bzw. Ausstellvorrichtungen. Die zweite Aufnahmenut befindet sich in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung zwischen der ersten und der dritten Nut.
[0013] Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, daß sich am Blendrahmen eine vierte,
gegen die zweite und/oder dritte Nut hin randoffene Befestigungsnut befindet. Diese
kann ebenso wie die dritte Nut in zweierlei Weise benutzt werden. Im Falle des reinen
Hebe-Schiebeflügels nimmt sie den Befestigungsschenkel der erwähnten Führungsschiene
auf. Beim Hebe-Schiebe-Kippflügel wird in der vierten Befestigungsnut das blendrahmenseitige
Ende der Ausstellvorrichtung bzw. -vorrichtungen gelagert. Es ist selbstverständlich,
daß die erwähnten Teile so dimensioniert sind, daß sie jeweils genau in diese Nuten
nassen und sie, soweit erforderlich, ausfüllen.
[0014] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht eines Blendrahmens mit einem Hebe-Schiebe-Kippflügel und
einem zweiten Flügel,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch die linke untere Ecke der Fig.
1 bei abgesenktem Hebe-Schiebe-Kippflügel, und
Fig. 3 bei angehobenem Flügel,
Fig. 4 teilweise in Ansicht und teilweise geschnitten in vergrößerter Darstellung
eine Einzelheit im Bereich des Griffes des Hebe-Schiebe-Kipp-. flügels,
Fig. 5 eine vergleichbare Darstellung, .
Fig. 6 in vergrößerter Darstellung einen Vertikalschnitt durch die linke obere Ecke
der Fig. l,
Fig. 7 einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII der Figo 6,
Fig. 8 eine Draufsicht auf Fig. 6 bei weggelassenem oberem Blendrahmenholm,
Fig. 9 einen abgebrochenen Schnitt gemäß der Linie IX-IX der Fig. l,
Fig. 10 eine entsprechende Darstellung bei einem reinen Hebe-Schiebeflügel.
[0015] In den Blendrahmen 1 ist ein Hebe-Schiebe-Kippflügel 2 eingesetzt, der entlang einem
zweiten, als festes Feld ausgebildeten Flügel 3 verschiebbar ist. Der Hebe-Schiebe-Kippflügel
ist über vorzugsweise zwei Laufwagen 4 auf einer Laufschiene 5 des Blendrahmens 1
abgestützt. An der Flügelunterseite befindet sich im Bereich jedes Laufwagens ein
Hubnocken 6, der durch die obere Begrenzung eines Führungsschlitzes 7 gebildet ist.
Der Führungsschlitz befindet sich an einem an der Flügelunterseite angeschraubten
Beschlagteil 80 Er wird von einer Rolle 9 durchsetzt, die in zwei parallelen Wangen
10 des Laufwagens gehalten ist, welche sich beidseits des Führungsschlitzes 7 befinden.
Dreht man die Handkurbel 11 (Fig. 1) beispielsweise im Uhrzeigersinn, so wird diese
Drehbewegung über ein Gestänge auf die Laufwagen 4 übertragen, die sich relativ zum
Flügel 2 in Pfeilrichtung 12 bewegen. Dabei gleitet dann die Rolle 9 entlang dem Hubnocken
6 und bewirkt die Anhebung des Flügels in Richtung des Pfeils 13.
[0016] Die Drehbewegung der Handkurbel wird in geeigneter und bekannter Weise auf die Schubstange
14 übertragen. Beim Anheben des Flügels 2 bewegt sie sich nach oben. Sie trägt im
Bereich der linken unteren Flügelecke einen Abdrückkeil 15, der mit einem Gegenkeil
16 des Blendrahmens 1 eine Querabdrückvorrichtung 17 bildet. Beim Ausführungsbeispiel
hat der Abdrückkeil 15 vom Gegenkeil 16 bei abgesenktem Flügel 2 einen geringen Abstand,
der allerdings nicht unbedingt erforderlich ist. Sobald die Schrägfläche 18 des Abdrückkeils
15 an der Schrägfläche 19 des Gegenkeils 16 anliegt, bewirkt das Anheben des Flügels
2 in Pfeilrichtung 13 gleichzeitig ein Abdrücken, doh. Verschieben in Pfeilrichtung
20. Infolgedessen kommt der Flügel während dieser Anhebebewegung sowohl von der unteren
Dichtung als auch den beiden seitlichen Dichtungen los. Wie später noch erläutert
wird, erreicht man mit Hilfe einer Ausstellvorrichtung zugleich auch das Freikommen
der Dichtung am oberen Flügelende.
[0017] Die beiden Schrägflächen verlaufen vorzugsweise unter 45° und ihre Richtung ist so
gewählt, daß aus der Hubbewegung des Flügels 2 im Sinne des Pfeils 13 die Querverschiebung
in Pfeilrichtung 20 resultiert. Der Abdrückkeil 15 besteht aus einem hoch abriebfesten
Material guter Gleiteigenschaft, insbesondere Kunststoff. Außerdem bildet er einen
Puffer, an dem der linke Vertikalholm des Flügels beim Schließen auftrifft.
[0018] Die erwähnte Schubstange 14 oder eine mit ihr gekuppelte, weiterführende Schubstange
ist über eine Eckumlenkung 21 mit wenigstens einer, vorzugsweise aber mehreren, nebeneinander
am oberen Ende des Hebe-Schiebe-Kippflügels 2 vorgesehenen, vorzugsweise gleich ausgebildeten
und miteinander gekuppelten Ausstellvorrichtungen 22 für den Flügel 2 verbunden. Jede
Ausstellvorrichtung besitzt einen Ausstellarm 23, dessen blendrahmenseitiges Ende
ein Gleitstück 25 trägt, welches in einer Führungsschiene 25 des Blendrahmens 1 verschiebbar
ist. Das Gleitstück ist drehbar an dem fest mit dem blendrahmenseitigen Ende des Ausstellarms
23 verbundenen Bolzen 26 gelagert. Ein am oberen Flügelende befestigtes Beschlagteil
27 trägt einen nach oben weisenden, in der Art eines Kulissensteines wirkenden Führungsbolzen
oder Zapfen 28. Dieser greift in einen Führungsschlitz 29 des Ausstellarms 23 ein.
Verschiebt man nun mit Hilfe der Schubstange 14 und der Eckumlenkung 21 eine obere
Schubstange 30 in Pfeilrichtung 31, an welcher die Schwenkachse 32 des Ausstellarms
23 befestigt ist, so resultiert aus dieser Verschiebebewegung eine Schwenkbewegung
des Ausstellarms 23 in die in Fig. 8 mit gestrichelten Linien gezeigte Lage. Weil
der Ausstellarm auch am Blendrahmen drehbar gelagert ist; bewirkt die Verächiebung
derfSchubstange 30 das Verschwenken des oberen Flügelendes gegenüber dem Blendrahmen
1, d.h. die Kippung des Hebe-Schiebe-Kippflügels.
[0019] Der Führungsschlitz besitzt, wie beispielsweise Fig. 8 zeigt, eine winkelförmige
Gestalt. Sein einer Schlitzteil 33, in dessen rechtem Ende sich der Zapfen 28 bei
geschlossenem Flügel befindet, verläuft gegenüber der Flügelebene leicht geneigt.
Der schräge Verlauf ist so gewählt, daß eine Relativverschiebung des Zapfens 28 in
dem Schlitzteil 33 in Pfeilrichtung 34 eine geringfügige Kippbewegung des Flügels
2 zur Folge hat. Während der Verschiebung des einen Schlitzteils 33 gegenüber dem
flügelfesten Zapfen 28 erfolgt die Anhebung des Flügels mit Hilfe der Hubvorrichtung
6, 9 und die Querabstellung mittels der Querabdrückvorrichtung 17. Die Handkurbel
wird dabei beispielsweise um 90° gedreht. Während der zweiten 90°-Drehung der Handkurbel
wird der Flügel nur noch unwesentlich angehoben, jedoch erfolgt nunmehr die eigentliche
Kippbewegung des Flügels, weil jetzt der stark schräg verlaufende Schlitzteil 35 des
Führungsschlitzes 29 entlang dem Zapfen 28 verschoben wird. Ob dabei auch noch eine
Querabdrückung erfolgt, hängt von der Ausbildung der Querabdrückvorrichtung im einzelnen
ab.
[0020] Das flügelseitige Ende der Ausstellvorrichtung, insbesondere eine nach unten gerichtete
Verlängerung der Schwenkachse 32, läuft in der Kipp-Endlage am einen Schenkel 36 einer
in Rückstellrichtung der Ausstellvorrichtung wirkenden Feder 37, insbesondere Bügelfeder
auf. Auf diese Weise schaltet man das Spiel in der Ausstellvorrichtung aus, so daß
der gekippte Flügel eine gute Stabilität erhält.
[0021] Die Auf- und Abbewegung der Schubstange 14 wird über eine Lasche 38 auf einen Glockenwinkel
39 übertragen und mit Hilfe einer zweiten Lasche 40 auf die Schubstange 30 aufgegeben.
Der Glockenwinkel 39 ist mit Hilfe der Achse 41 am Flügel 2 drehbar gelagert. Er besitzt
einen hakenartigen Ansatz 41, der bei geschlossenem Flügel 2 ein Schließblech 42 des
Blendrahmens 1 hintergreift und damit eine Verriegelung an dieser oberen Flügelecke
bewirkt. Das Schließblech 42 ist zumindest in vertikaler Richtung einstellbar.
[0022] Eine ähnliche Verrasteinrichtung 43 ist auch an der unteren, schließseitigen Flügelecke
vorgesehen. Sie besteht im wesentlichen aus einem Verrasthebel 44, der mittels einer
Druckfeder 45 in Pfeilrichtung 46 federbelastet und um eine Achse 47 an einem an der
Unterseite des Flügels 2 befestigten Beschlagteil 48 drehbar ist. Aufgrund der Kraft
der Bela- stungsfeder 45 nimmt der Verrasthebel normalerweise die in Fig. 3 mit festen
Linien gezeichnete Stellung ein. Dabei hintergreift er ein Schließblech 49 od. dgl.
des Blendrahmens 1. Wenn man von der vorerwähnten Verrastung an der schließseitigen
oberen Flügelecke absieht, so kann der Flügel 2 nur dann im Sinne des Pfeils 20 verschoben
werden, wenn die Verrastung des Hebels 44 mit dem Schließblech 49 gelöst wird. Dies
erreicht man mit Hilfe eines besonderen Betätigungsmechanismus.
[0023] Der Betätigungsmechanismus für den Verrasthebel 44 weist eine Schubstange 50 auf,
deren unteres, abgekröpftes Ende (Fig. 3) an der nach oben weisenden Kante des Verrasthebels
44 aufliegt, insbesondere in eine dort befindliche Kerbe eingreift. Das obere Ende
dieser Schubstange 50 ist, wie die Fign. 4 und 5 ausweisen, mit einem um eine Achse
51 drehbaren, doppelarmigen Hebel 52 gekuppelt. Dieser greift beispielsweise mit seinem
hakenartigen Ende in einen Durchbruch der Schubstange 50 ein. Der in Fig. 4 rechte
Hebelarm ist mit einer Schraubenzugfeder 53 verbunden, welche ihn im Uhrzeigersinne
belastet. Außerdem greift an diesem Hebelarm 54 ein laschenartiges Zwischenstück 55
an, das mit einem drehbaren Betätigungsorgan 56 gekuppelt bzw. kuppelbar ist. Dreht
man letzteres im Sinne des Pfeils 57, so bewirkt das ein Anheben des Zwischenstücks
50, und aufgrund der Bewegungsumkehr mit Hilfe des doppelarmigen Hebels 52 eine Abwärtsbewegung
der Schubstange 50 im Sinne des Pfeils 58. Das wiederum hat ein Verschwenken des Verrasthebels
44 der Verrasteinrichtung 43 entgegen dem Pfeil 46 zur Folge, wodurch der Verrasthebel
vom Schließblech 49 freikommt und den Flügel 2 an dieser Stelle freigibt. Das Betätigungsorgan
56 kann beispielsweise einem Schließzylinder 59 angehören. In diesem Falle kann die
Verrastung nur gelöst werden, wenn man den zugehörigen Schlüssel besitzt. Statt dessen
kann man natürlich auch einen einfachen Drehgriff vorsehen. Wenn man das obere Ende
des Zwischenstücks 55 mit Hilfe des Elements 60 in Pfeilrichtung 61 bewegt, so kann
das als Nocken ausgebildete Betätigungsorgan 56 nicht mehr auf das Zwischenstück 55
einwirken. Andererseits kann dann über den Drehgriff oder Schlüssel ein Schloß betätigt
werden.
[0024] Der zweite, als festes Feld ausgebildete Flügel 3 besitzt an seinem oberen Querholm
62, und zwar an dessen gegen den Hebe-Schiebe-Kippflügel weisenden Fläche 63 eine
erste, randoffene Aufnahmenut 64 für eine Dichtleiste -65. Außerdem ist am oberen
Querholm 66 dieses Hebe-Schiebe-Kippflügels 2 eine zweite, gegen den Blendrahmen 1
hin randoffene Aufnahmenut 67 für eine Dichtleiste 68 vorgesehen. Sofern der Flügel
2 als Hebe-Schiebe-Kippflügel verwendet wird, setzt man lediglich in die erste Aufnahmenut
64 eine Dichtleiste 65 ein, deren Dichtlippen dann an der zugeordneten Flügelfläche
69 angedrückt werden. Soll der Flügel 70 aber als reiner Hebe-Schiebeflügel 70 verwendet
werden, so setzt man ausschließlich in die zweite Aufnahmenut 67 eine Dichtleiste
68 ein, die dann in der abgesenkten Flügelstellung mit ihrer Dichtlippe am zugeordneten
Schenkel 71 einer Führungsschiene 72 aufliegt.
[0025] Die Führungsschiene 72 greift mit ihrem freien Ende 71 bei angehobenem Hebe-Schiebeflügel
70 in den Spaltraum einer zweiten Führungsschiene 73 ein, die in eine dritte, nach
oben gegen den Blendrahmen 1 hin randoffene Nut 74 des Hebe-Schiebeflügels 70 eingelassen
ist. Diese dritte Nut 74 verläuft demnach parallel zur zweiten Aufnahmenut 67, welche
sich in Fig. 10 links von ihr befindet. Bei angehobenem Flügel hebt die Dichtlippe
der Dichtleiste 78 vom Schenkel 71 der Führungsschiene 72 ab. In analoger Weise kommen
die Dichtlippen der Dichtleiste 65 vom Hebe-Schiebe-Kippflügel 2 frei, wenn dieser
im Sinne des Pfeils 75 gekippt wird.
[0026] Die Fußleiste 76 der Führungsschiene 72 ist in einer vierten, gegen den Flügel 2
bzw. 70 hin randoffenen Befestigungsnut 77 des Blendrahmens 1 gehalten. Im Falle eines
Hebe-Schiebe-Kippflügels ist in der vierten Befestigungsnut 77 das blendrahmenseitige
Ende der Ausstellvorrichtung 22 abgestützt. Das flügelseitige Ende der Ausstellvorrichtung
bzw. -vorrichtungen 22 ist anstelle der zweiten Führungsschiene 73 in der dritten
Nut 74 gehalten. Die vier Nuten 64, 67, 74 und 77 ermöglichen die gleichartige Bearbeitung
der drei Rahmen, unabhängig davon, ob es sich um einen Hebe-Schiebe-Kippflügel oder
lediglich um einen Hebe-Schiebeflügel handelt. Dies erleichtert sehr die Arbeit des
Fensterbauers und ermöglicht größere Serien.
[0027] Damit der Verrasthebel 44 die Querabstellung nicht behindern kann, hat sein freies
Hakenende bei geschlossenem Flügel vom Schließblech 49 od. dgl. einen seitlichen Abstand
der etwa dem Maß der Querabstellung entspricht.
1. Schiebe-Kipp-Tür oder -Fenster, gekennzeichnet durch eine Hebevorrichtung (6, 9)
für den Flügel (2).
2. Tür oder Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß verschlußseitig am
Flügel (2) und Blendrahmen (1) od. dgl. eine durch die Hebevorrichtung (6, 9) oder
die Flügel-Hubbewegung betätigbare Querabdrückvorrichtung (17) angebracht ist.
3. Tür oder Fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querabdrückvorrichtung
(17) aus einem Abdrückkeil (15) des Flügels (2) und einem Gegenkeil (16) des Blendrahmens
(1) od. dgl. besteht, wobei sich der Gegenkeil im Hub-Bewegungsbereich des Abdrückkeils
befindet.
4. Tür oder Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdrückkeil (15)
an einer von der Hebevorrichtung (6, 9) antreibbaren Schubstange (14) befestigt ist.
5. Tür oder Fenster nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (14)
zugleich ein Ubertragungsorgan für die Bewegung von einem Betätigungsorgan (11) zum
Hubmechanismus des Flügels (2) ist.
6. Tür oder Fenster nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenkeil (16) zugleich ein Pufferelement für den Flügel (2) bildet.
7. Tür oder Fenster nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange
(14) über eine Eckumlenkung (21) mit wenigstens einer Ausstellvorrichtung (22) für
den Flügel (2) verbunden ist.
8. Tür oder Fenster nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellvorrichtung
(22) als Ausstellarm (23) ausgebildet ist, dessen flügelseitiges Ende drehbar mit
einem oberen Schubglied (30) verbunden ist und im Bereich dieser Drehachse (32) einen
Führungsschlitz (29) aufweist, in welchen ein am Flügel (2) befestigter Zapfen (28)
eingreift, wobei das dem Zapfen bei geschlossenem Flügel (2) zugeordnete Schlitzteil
(33) zum geringfügigen Abheben des oberen Flügelendes vom Blendrahmen (1) od. dgl.
gegenüber der Flügelebene leicht geneigt verläuft.
9. Tür oder Fenster nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das flügelseitige
Ende der Ausstellvorrichtung (22) in der Kipp-Endstellung an einer in Rückstellrichtung
wirkenden Feder (37), insbesondere Blattfeder, Bügelfeder od. dgl. anliegt.
10. Tür oder Fenster mit einer Eckumlenkung an der in Schiebe-Schließrichtung vorderen
oberen Flügelecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckumlenkung (21) einen drehbar
gelagerten Glockenwinkel (39) aufweist, der bei abgesenktem und geschlossenem Flügel
(2) mit einem hakenartigen Ansatz (41) ein Schließblech (42) od. dgl. des Blendrahmens
(2) hintergreift.
11. Tür oder Fenster nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließblech
(42) od, dgl. wenigstens in vertikaler Richtung einstellbar ist.
12. Tür oder Fenster mit einer lösbaren Verrasteinrichtung, insbesondere am unteren
Flügelende der Schließseite, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrasteinrichtung (43)
aus einem federbelasteten Verrasthebel (44) des Flügels (2) und einem Schließblech
(49) od. dgl. des Blendrahmens (1) od. dgl. besteht, wobei der Verrasthebel mittels
eines Betätigungsmechanismus (50, 52, 55, 56) gegen die Kraft der Belastungsfeder
(45) auslösbar ist.
13. Tür oder Fenster nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus
eine Schubstange (50) aufweist, die mittels eines Drehglieds (52) hin und her verschiebbar
ist.
14. Tür oder Fenster nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehglied ein
insbesondere federbelasteter (53) doppelarmiger Hebel (52) ist, dessen einer Hebelarm
mit der Schubstange (50) und dessen anderer Hebelarm (54) mit einem laschenartigen
Zwischenstück (55) verbunden ist, wobei letzteres mit einem drehbaren Betätigungsorgan
(56) gekuppelt oder kuppelbar ist.
15. Tür oder Fenster nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan
(56) ein mittels eines Griffes, eines Schlüssels od. dgl. drehbarer Nocken ist, der
mit einer Ausnehmung des Zwischenstücks (55) zusamnenwirkt.
16. Tür oder Fenster nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück
(55) aus dem Bewegungsbereich des Nockens (56) bringbar ist.
17. Hebe-Schiebetür oder -fenster, dessen Schiebeflügel entlang einem festen Feld
oder gegenüber einem zweiten Flügel verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Querholm (62) des festen Feldes oder zweiten Flügels (3) an seiner gegen
den Hebe-Schiebeflügel (2, 70) weisenden Fläche (63) eine erste randoffene Aufnahmenut
(64) für eine Dichtleiste (65) besitzt und am oberen Querholm des Hebe-Schiebeflügels
(2, 70) eine zweite, gegen den Blendrahmen (1) od. dgl. randoffene Aufnahmenut (67)
für eine Dichtleiste (68) angebracht ist.
18. Tür oder Fenster nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich der zweiten
Aufnahmenut (67) eine dritte, randoffene Nut (74) am Hebe-Schiebeflügel (2, 70) angebracht
ist, die parallel zur zweiten Aufnahmenut (67) verläuft.
19. Tür oder Fenster nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zweite
Aufnahmenut-(67) zwischen der ersten (64) und der dritten Nut (74) befindet.
20. Tür oder Fenster nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß sich am
Blendrahmen (1) eine vierte, gegen die zweite und/oder dritte Nut hin randoffene Befestigungsnut
(77) befindet.