[0001] . Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen eines Bogens auf dem Anlegertisch
einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschinen, bei der der zu verarbeitende
Bogen an seiner Vorder- und Seitenkante ausgerichtet einem Druckzylinder übergeben
wird, wobei die seitliche Ausrichtung der Bogen mit Hilfe einer Saugeinrichtung erfolgt,
welche durch eine Steuerkurve in einem im Anlegertisch quer zur Bogenförderrichtung
verlaufenden Schlitz auf eine ortsfeste Seitenmarke zu verschiebbar ist.
[0002] Für einen qualitativ hochwertigen Druck ist es erforderlich, die zu bedruckenden
Bogen paßgenau an den Druckzylinder zu übergeben. Dies bedeutet, daß der Bogen nach
mindestens zwei Kanten ausgerichtet dem Druckzylinder zugeführt werden muß. Um nun
einen Bogen ausrichten zu können, sind Vorrichtungen erforderlich, die es ermöglichen,
den Bogen an Vorder- und mindestens einer Seitenkante auszurichten. Speziell zum Ausrichten
des Bogens an seiner Seitenkante sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt geworden.
[0003] Aus der DE-PS 617 108 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der der auszurichtende Bogen
mittels einer Saugdüse, die unterhalb des Anlegertisches angeordnet ist, an eine Seitenmarke
gefördert wird. Ebenso zeigt die DE-PS 972 459 eine Vorrichtung, bei der ein unterhalb
des Bogens bewegbarer, mit Saugluft beaufschlagbarer Schiebesauger einen Bogen an
einen seitlichen Anschlag fördern kann.
[0004] Weiterhin ist in der DE-OS 2 046 602 eine Vorrichtung beschrieben, bei der der auszurichtende
Bogen durch eine Saugziehleiste unterhalb des Anlagetisches an einen Seitenanschlag
verbringbar ist. Diese Vorrichtung kann zwar einen auszurichtenden Bogen exakt an
einen seitlichen Anschlag fördern, jedoch besteht die Möglichkeit, daß ein Bogen,
der bereits nach seiner Vorderkante ausgerichtet ist, wieder von den vorderen Anschlägen
weggezogen wird, wenn er an dem Seitenanschlag gezogen wird.
[0005] Auf Grund dieser Tatsache können derartige Vorrichtungen nicht für Maschinen verwendet
werden, mit denen eine hochwertige Druckqualität erzielt werden soll.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen
zu schaffen, welche ein Ausrichten des Bogens an einer Seitenkante bei höchsten Maschinengeschwindigkeiten
ermöglicht, ohne daß die Lage der Bogenvorderkante beim Ausrichtvorgang beeinflußt
wird.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des ersten Anspruchs.
[0008] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besitzt gegenüber den bekannten Vorrichtungen
den Vorteil, daß ein auszurichtender Bogen stets an den vorderen Ausrichtmarken anliegen
kann, wenn der Bogen seitlich ausgerichtet wird. Dies wird durch den in Bogenlaufrichtung
mitlaufenden Sauger
. ermöglicht.
[0009] Weiterhin wird durch den um seine eigene Achse verdrehbaren Sauger eine exakte Anlage
eines Schrägbogens an Vorder- und Seitenmarke ermöglicht. Eine leichte Verdrehbarkeit
des Saugers wird durch eine extrem leichtgängige Lagerung des Saugers auf dem Saugschlitten
erreicht. Einen weiteren Vorteil stellt die Ventilanordnung in Bezug auf die kurzen
Wege zum Sauger dar. Hierdurch ist gewährleistet, daß sofort nach öffnen des Ventils
die volle Saugwirkung am Sauger zur Verfügung steht.
[0010] Ebenso wirkt sich das Einblasen von Luft in die Düse vorteilhaft dahingehend aus,
daß im Moment des Bogenabzugs der Bogen vom Sauger vollkommen getrennt wird.
[0011] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung nachfolgend beschrieben und an einer
Skizze näher erläutert:
Figur 1 zeigt die Vorrichtung gemäß der Erfindung teilweise im Schnitt.
Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Figur 3 zeigt eine Aufsicht gem. Fig. 1 mit dem Sauger und der Ausnehmung in der der
Sauger bewegt wird.
Figur 4 zeigt den Ventilblock mit seinen einzelnen Luftkanälen.
Figur 5-7 zeigt Schnittdarstellung des Ventilblocks, bei denen der innere Verlauf
der Luftkanäle deutlich ersichtlich ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus folgenden Teilen die in einem Gehäuse
1 untergebracht sind. Eine Antriebswelle 2 mit Innensechskant 2.1 trägt eine Kurve
3, zwei Ventilscheiben 4 und 5 und ist mit Wälzlagern 6 und 7 im Gehäuse 1 gelagert.
Die Ventilscheiben 4 und 5 und auch das Wälzlager 6 befinden sich in einem mit dem
Gehäuse fest verbundenen Ventilgehäuse 8,das von verschiedenen Bohrungen durchdrungen
wird. Auf die Funktionen der Bohrungen im Ventilgehäuse wird später eingegangen.
[0013] Auf einem Rohr 9 ist ein Schlitten 10 gleitend angeordnet der mit einer Rolle 11
auf der Kurve 3 abläuft. Der Schlitten 10 wird durch eine Feder 12 gegen die Kurve
3 gedrückt und folgt deren Verlauf.
[0014] Der Schlitten 10 ist mit einem Rohrstutzen 13 versehen und befindet sich über einem
Durchbruch 14 der im Rohr 9 vorgesehen ist. Im Bereich des Rohrstutzens 13 ist der
Schlitten mit einer quer zur Schlittenbewegung verlau- fenden Nut 15 versehen in der
ein Sauger 16 gleitend auf Wälzkörpern 17 gelagert ist.
[0015] Der Sauger 16 besteht aus einem Saugeroberteil 16.1 und einem dieses tragendes Unterteil
16.2.
[0016] Durch einen Anschlag 18 wird die Bewegung des Schlittens 10 auf dem Rohr 9 begrenzt.
[0017] Durch den Einbau des Ventilblocks 8 in das Gehäuse 1 entstehen zwei Luftkammern 19,
20 je eine für Blasluft 19 und Saugluft 20. Um in diese Luftkammern Luft einleiten
= zu können, sind die im Ventilblock 8 vorhandenen Bohrungen bestimmt.
[0018] Die Funktionsweise der Vorrichtung ist wie folgt:
Das Rohr 9 wird mit einer Saugpumpe verbunden, so daß der Weg der Luft vom Sauger
16 aus wie folgt verläuft. Die Luft strömt über den Sauger 16 durch den Rohrstutzen
13 und den Durchbruch 14 in das hintere Ende 9.2 des Saugrohres 9. Von da aus gelangt
die Luft über eine Bohrung 8.1 in die Saugkammer 20 des Ventilblocks 8. Durch die
Ventilscheibe 5 gesteuert wird dann die Luft über Bohrungen 8.2 und 8.3 in das vordere
Ende 9.1 des Rohres 9 geleitet. Das vordere und hintere Ende 9.1, 9.2 des Rohres 9
ist durch einen Stopfen 9.3 getrennt.
[0019] Somit kann der auszurichtende Bogen durch den Sauger 16 festgehalten werden.
[0020] Durch die Feder 12 und die Kurve 3 kann der Bogen vom Sauger gegen einen Seitenanschlag
21 gefördert werden.
[0021] Die Ventilscheibe 5 ist dabei so ausgebildet, daß während des seitlichen Ausrichtens
stets Saugluft den Sauger 16 beaufschlagt.
[0022] Durch die freie Bewegbarkeit des Saugers 16 in der Führungsnut 15 in Bogenlaufrichtung
ist gewährleistet, daß eine fehlerhafte Anlage des Bogens an den vorderen Bogenanschlägen
vermieden wird.
[0023] Damit ein exaktes Trennen zwischen Sauger 16 und Bogen gewährleistet ist, wird,wenn
der Vorgreifer den Bogen erfaßt hat, Blasluft dem Sauger 16 zugeführt. Diese gelangt
über die Blasluftkammer 19, das Scheibenventil 4 und den Bohrungen 8.4, 8.5 und 8.6
in ein in den Sauger 16 mündendes Düsenröhrchen 22. Das Düsenröhrchen 22 ist in dem
hinteren Ende 9.2 des Rohres 9 eingelötet.
[0024] Damit ein exaktes Anlegen des Bogens an den Seitenanschlag 21 möglich ist, ist dieser
so ausgestaltet, daß der Sauger 16 unter den Seitenanschlag 21 eintauchen kann.
[0025] Eine im Bereich des Saugers 16 angeordnete Zentriergabel 23 gewährleistet, daß bei
jedem neuen Saugerhub der Sauger 16 in seine ursprüngliche Stellung zurückgebracht
wird.
1.) Vorrichtung zum Zuführen eines Bogens auf dem Anlagetisch einer bogenverarbeitenden
Maschine, insbesondere Druckmaschine, bei der der zu verarbeitende Bogen an seiner
Vorder- und Seitenkante ausgerichtet einem Druckzylinder übergeben wird, wobei die
seitliche Ausrichtung des Bogens mit Hilfe einer Saugeinrichtung erfolgt, welche durch
eine Steuerkurve in einem im Anlagetisch quer zur Bogenförderrichtung verlaufenden
Schlitz auf eine ortsfeste Seitenmarke zu verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Saugeinrichtung aus einem quer zur Bogenförderrichtung
bewegbaren Schlitten (10) besteht, auf dem ein Sauger (16) derart beweglich gelagert
ist, daß er während der Querbewegung zusätzlich in Bogenlaufrichtung gegenüber dem
Schlitten (10) bewegbar ist.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sauger (16) um seine eigene Achse verdrehbar gelagert
ist.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sauger (16) als Rohrstück (16.2) ausgebildet ist,
dessen Bodenfläche mit Walzkörpern (17) auf dem Schlitten (10) gelagert ist, wobei
der Schlitten (10) und der Sauger (16) miteinander durch eine spielbehaftete Mitnehmerkupplung
(13, 16.2) verbunden sind.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (10) in Bogenlaufrichtung eine Führung (15)
aufweist, und zwischen Führung (15) und dem Sauger (16) eine derartige Passung besteht,
daß der Sauger (16) in der Führung (15) leicht gleitend verschiebbar ist.
5.) Vorrichtung-nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (10) auf einem Rohr (9) geführt ist, wobei
das Rohr (9) im Bewegungsbereich des Schlittens (10) eine Öffnung (14) aufweist, durch
die Luft einsaugbar ist.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (10) durch eine Kurve (3) entgegen der Kraft
einer Feder (12) verschiebbar ist.
7.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Saugluft im Takt der Bogen durch eine in einem Ventilgehäuse
(8) angeordnete Ventilscheibe (5) an- und abstellbar ist, wobei die Ventilscheibe
(5) einen Schlitz (5.1) aufweist.
8.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Sauger (16) über ein Düsenröhrchen (22) Blasluft zuführbar
ist.
9.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (8) eine Luftkammer (20) für Saugluft
und eine Luftkammer (19) für Blasluft aufweist.
10.) Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß den Luftkammern (19, 20) getrennt Luft zuführbar ist.
11.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sauger (16) durch eine Zentriergabel (23) pro Hub
in seine Ausgangsstellung zurückführbar ist.
12.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hub des Schlittens (10) durch einen Anschlag (18)
einstellbar ist.