[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überziehen eines Schlauches aus wärmeschrumpffähigem
Kunststoff von oben über einen Gutstapel, wobei der Schlauch seitlich eingefaltet
von einer Rolle abgezogen und einer Schweiß- und Trenneinrichtung und einer Einrichtung
zum Vorspreizen der Seitenfaltenränder und einer Einrichtung zum vollständigen Auseinanderspreizen
und berührungslosen Überziehen des Schlauches über den Gutstapel zugeführt wird, mit
Greifeinrichtungen für den unteren Rand des geöffneten Schlauches und weiteren Greifeinrichtungen,
welche während des letzten Teils der Überziehbewegung des Schlauches gemeinsam mit
den am unteren Rand des geöffneten Schlauches angreifenden Greifeinrichtungen, die
vier oberen Eckpunkte der Seitenteile der inzwischen gebildeten Schlauchhaube haltend,
abwärts bewegbar sind.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 25 49 251.7-27) dienen die weiteren
Greifeinrichtungen gleichzeitig auch zur vollständigen Öffnung bzw. Aufspreizung des
Schlauches und sind dementsprechend neben ihrer vertikalen Beweglichkeit auch in horizontaler
Richtung verschieblich. Der hierfür erforderliche Steuerungs-und Antriebsaufwand ist
jedoch beträchtlich und insbesondere kompliziert und damit störanfällig, wobei noch
besonders nachteilig hinzukommt, daß nach jeder Absenkbewegung einer Schlauchhaube
das vorher abgetrennte Schlauchende in die betreffenden, als Klemmrollenpaare ausgebildeten
Greifeinrichtungen eingefädelt werden muß, was aufgrund des relativ großen vertikalen
Abstandes, bedingt durch die dazwischen angeordneten Schweiß- und Trenneinrichtungen,
zwischen diesen weiteren Greifeinrichtungen und den oberhalb befindlichen Vorspreizeinrichtungen
besonders problematisch ist. Dadurch werden jedoch die Vorteile dieser bekannten Vorrichtung
gegenüber älteren Vorrichtungen, beispielsweise gemäß DE-PS 24 22 935 wieder in Frage
gestellt, bei denen bei unterschiedlichen Gutseapelhöhen beim überziehen von Gutstapeln
mit relativ niedriger Höhe wegen der Verwendung stationärer Greifeinrichtungen zum
vollständigen Aufspreizen bzw. öffnen des Schlauches in Kauf genommen werden muß,
daß der letzte Teil der Überziehbewegung der fertig gebildeten Schlauchhaube nicht
vollständig geführt erfolgt, d.h. das obere verschweißte Schlauchhaubenende frei auf
die Oberfläche des Gutstapels fällt, allerdings gedämpft durch den beim Überziehen
der Schlauchhaube eintretenden Luftstau innerhalb der Haube.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Lösung, welche die Vorteile der
beiden zuvor beschriebenen bekannten Konstruktionen miteinander verbindet, ohne dafür
deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, d.h. konkret, sowohl ein absolut berührungsloses
Überziehen jedes Gutstapels unabhängig von seiner jeweiligen Höhe bis zum letzten
Teil der Überziehbewegung gewährleistet als auch den hierfür erforderlichen Aufwand,
insbesondere in steuerungstechnischer Hinsicht, in Grenzen hält.
[0004] Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß die weiteren Greifeinrichtungen unterhalb von stationär
angeordneten, das vollständige öffnen bzw. Auseinanderspreizen des Schlauches bewirkenden
Greifeinrichtungen angeordnet sind.
[0005] Aufgrund dieser Ausbildung kann praktisch von bewährten bekannten Maschinen der zuvor
bereits erwähnten Art, nämlich gemäß DE-PS 24 22 935 ausgegangen werden, wobei es
lediglich erforderlich ist, zusätzlich dicht unterhalb der Abgabeenden der dort vorgesehenen
stationären Aufspreizeinrichtungen nur senkrecht bewegliche weitere Greifeinrichtungen
anzuordnen, wobei hier das Einfädeln des unteren Schlauchendes jeweils keinerlei Probleme
macht, da hier jede der an den vier Eckpunkten des aufgespannten Schlauches erforderliche
Greifeinrichtung unmittelbar unterhalb der Abgabebereiche der stationären Aufspreiz-Greifeinrichtungen
angeordnet sein kann. Dabei ist es besonders günstig, als stationäre Aufspreiz-Greifeinrichtungen
Doppelförderbänder gemäß DE-PS 24 22 935 zu verwenden, da das Einfädeln des Schlauches
in diese bei einem geringen Vorspringen des unteren Förderbandes besonders sauber
und unproblematisch verläuft.
[0006] In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die weiteren
Greifeinrichtungen in an sich bekannter Weise als je ein den zugeordneten Seitenfaltenrand
zwischen sich aufnehmendes Rollenpaar ausgebildet sind. Die Greifeinrichtungen können
auch als Klemmbacken, Saugelementen oder den jeweiligen Seitenfaltenrand zwischen
sich aufnehmende Gleitkufen ausgebildet sein.
[0007] Zweckmäßig kann je eine Rolle eines Rollenpaares aus einer den Schlauchrand freigebenden,
in eine den Schlauchrand ergreifende Stellung verschwenkbar sein. Damit wird u.a.
erreicht, daß beispielsweise bei Überziehen von Gutstapeln, die der größtmöglichen
Stapelhöhe entsprechen, die Rollenpaare immer außer Eingriff gehalten werden, andererseits
aber bei geringeren Gutstapelhöhen in Eingriff gebracht werden können. Es ist dabei
gleichgültig, ob die Rollen während des gesamten Absenkvorganges des Schlauches über
den Gutstapel bereits in Eingriff mit den zugeordneten Seitenfaltenrändern stehen,
oder aber erst kurz vor dem Auswurf der geschweißten Haube in Eingriff gelangen.
[0008] Sehr vorteilhaft ist dabei, wenn die Verschwenkung über einen pneumatischen oder
hydraulischen Antrieb, vorzugsweise einen Kniehebeltrieb erfolgt, was nicht ausschließt,
die Verschwenkung auch mechanisch, beispielsweise über ein entsprechendes Gestänge
oder elektrisch, z.B. mit Hilfe einer Magnetspule,zu bewirken.
[0009] Zweckmäßig ist es, wenn jedes Rollenpaar im Gestell der Vorrichtung an einem vertikal
verfahrbaren Schlitten angeordnet und in seiner Lage relativ zum Schlitten einstellbar
ist. Durch das Vorsehen der Rollenpaare an einem verfahrbaren Schlitten läßt sich
eine sehr einfache Steuerung des Nachführens, beispielsweise durch einen Mitnehmernocken
an der Antriebsvorrichtung der Greifeinrichtung für den unteren Rand des geöffneten
Schlauches, verwirklichen. Der Schlitten kann aber auch einen eigenen Antrieb, beispielsweise
mittels in der Nähe der vier Ecken des Vorrichtungsgestelles endlos umlaufenden Kette
aufweisen. Die Verstellbarkeit der Rollenpaare in ihrer Lage relativ zu den jeweiligen
Schlitten, d.h. relativ zur Vorrichtung, ermöglicht die Anpassung an die verschiedenen
Abmessungen der zu überziehenden Gutstapel. Die Einstellbarkeit kann dabei beispielsweise
automatisch über von Sensoren gesteuerte Pneumatiken oder Hydrauliken erfolgen oder
aber durch Verstellen der Tragelemente an den Schlitten, beispielsweise durch langlochgeführte
Verschraubungen, was sich insbesondere dann anbietet, wenn die Vorrichtung in der
Regel Stapel gleicher Grundrißabmessungen mit dem Schlauch überzieht, so daß die Einstellung
und Justierung der Rollenpaare bereits werksseitig bei der Herstellung der Vorrichtung
erfolgen kann.
[0010] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine vergrößerte, teilweise geschnittene Ansicht des Führungsschlittens mit
einem Rollenpaar und in
Fig. 3 eine Aufsicht auf ein Rollenpaar mit angedeutetem Schwenkmechanismus.
[0011] Innerhalb eines Gestelles 1 ist auf einer Fahrbahn 2 ein Gutstapel 3 angeordnet.
[0012] Im Gestell ist eine Rolle 4 gelagert, auf der ein Kunststoffschlauch aus wärmeschrumpffähigem
Material mit Seitenfalten aufgewickelt ist. Der flachliegende Schlauch 5 wird über
Umlenkrollen 6 und Antriebsrollen 7 einer Vorspreizeinrichtung zugeführt, die aus
im Bereich der gefalteten Schlauchränder vertikal beweglich angeordneten Gleitelementen
8 besteht, unterhalb welcher eine Trenneinrichtung 9 sowie eine Schweißeinrichtung
10 angeordnet sind.
[0013] Unterhalb der Gleitelemente 8 sind auf beiden Seiten des Gestelles 1 zwei dachförmig
angeordnete Doppelförderbänder 11 angeordnet, wobei die oberen Aufnahmeenden um ihre
unterhalb der Gleitelemente 8 in deren abgesenkter Stellung befindlich sind. Die Doppelförderbänder
11 sind um obere Umkehrräderachsen 19 der unteren Förderbänder schwenkbar angeordnet,
derart, daß der Abstand ihrer Abgabeenden 20 zur Anpassung an verschiedene Querschnittsabmessungen
des Gutstapels 3 veränderbar ist.
[0014] Jedem Förderband 11 ist ein Schwenkhebel 12 zugeordnet, der etwa parallel zu dem
zugeordneten Doppelförderband angeordnet ist und um einen unteren Festpunkt 13 mittels
einer Betätigungseinrichtung 14 schwenkbar ist.
[0015] Im Gestell 1 sind in der Nähe der vier Ecken desselben endlos umlaufende Ketten 15
gelagert, an denen je ein Schlitten 16 mit je einer kurzen Stange 17 mit abgerundetem
verdicktem Kopf 18 befestigt ist. Jede Stange 17 ist in Längs- und Querrichtung zur
Anpassung an verschiedene Abmessungen des Gutstapels 3 verstellbar.
[0016] Neben den Schlitten 16 sind in der Nähe der vier Ecken des Gestelles 1 weitere Schlitten
21 vertikal mittels Ketten 32 verfahrbar angeordnet. Die Schlitten 21 tragen je ein
Rollenpaar 22 mit einer dem Schlitten 21 näheren stationären Rolle 23 und einer schwenkbaren
Rolle 24.
[0017] Die Rollenpaare 22 sind an einer Tragplatte 25 befestigt, die ihrerseits verschwenkbar
an einer weiteren Tragplatte 26 angeordnet ist. Die Tragplatte 26 ist mittels langlochgeführter
Verschraubungen 27 am Schlitten 21 angebracht, wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht.
[0018] Über eine in den Figuren nur andeutungsweise dargestellte, mit 28 bezeichnete pneumatische
Zylinder-Kolbeneinheit ist die Rolle 24 schwenkbar. Die Pneumatik wirkt dabei auf
einen Kniehebel 29, der an eine Lagerplatte 30 der Rolle 24 eingreift und verschwenkbar
an der Tragplatte 25 über das Gelenk 31 angeordnet ist.
[0019] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Nachdem der vollständig auseinandergespreizte
Schlauch die Abgabeenden 20 der Doppelförderbänder 11 verlassen hat, legen sich die
vier Seitenfaltenränder durch Einfahren und Auseinanderschwenken der Stangen 17 mit
Kopf 18 in die vier Ecken des Schlauches jeweils an die ihnen zugeordneten stationären
Rollen 23 an, wobei die schwenkbaren Rollen 24 sich in der ausgeschwenkten Stellung
befinden. Anschließend schwenken die Rollen 24 ein und ergreifen damit den jeweiligen
Seitenfaltenrand. Ist die gewünschte Haubenlänge durch Herabfahren des Schlittens
16 erreicht, wird der Schweiß- und Schneidvorgang durchgeführt und die Haube anschließend
aus den Doppelförderbändern 11 mit Hilfe der Schwenkhebel 12 ausgedrückt. Danach wird
die Haube in acht Punkten gehalten, nämlich durch die K4fe 18 der unteren Greifeinrichtung
und die Rollenpaare 22. Der weitere Absenkvorgang der Schlauchhaube erfolgt durch
synchrones Absenken der Rollenpaare 22 und der Köpfe 18. Zur Freigabe der Haube schwenken
die Rollen 24 aus und die Köpfe 18 werden aus der Haube unten ausgezogen. Danach fahren
die Schlitten 16 und 21 in ihre Ausgangsstellung zurück und ein neues Arbeitsspiel
kann beginnen.
[0020] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel noch in vielfacher Hinsicht abzuändern,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So können die vier Rollenpaare
an einem gemeinsamen, beispielsweise hydraulisch absenkbaren Rahmen angeordnet sein.
Ebenso ist es möglich, daß die Rollenpaare zu Beginn des Arbeitsspiels bereits im
eingeschwenkten Zustand der Rolle 24 unter den Abgabeenden 20 positioniert sind. Auch
ist es möglich, die im dargestellten Beispiel das vollständige Öffnen bzw. Auseinanderspreizen
des Schlauches bewirkenden, als Doppelförderbänder ausgebildeten Greifeinrichtungen
durch andere Einrichtungen wie Doppelrollen jeweils am Anfang und Ende des öffnungsvorganges
zu ersetzen.
1. Vorrichtung zum überziehen eines Schlauches aus wärmeschrumpffähigem Kunststoff
von oben über einen Gutstapel, wobei der Schlauch seitlich eingefaltet von einer Rolle
abgezogen und einer Schweiß- und Trenneinrichtung und einer Einrichtung zum Vorspreizen
der Seitenfaltenränder und einer Einrichtung zum vollständigen Auseinanderspreizen
und berührungslosen Überziehen des Schlauches über den Gutstapel zugeführt wird, mit
Greifeinrichtungen für den unteren Rand des geöffneten Schlauches und weiteren Greifeinrichtungen,
welche während des letzten Teils der Überziehbewegung des Schlauches gemeinsam mit
den am unteren Rand des geöffneten Schlauches angreifenden Greifeinrichtungen, die
vier oberen Eckpunkte der Seitenteile der inzwischen gebildeten Schlauchhaube haltend,
abwärts bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Greifeinrichtungen
unterhalb von stationär angeordneten, das vollständige öffnen bzw. Auseinanderspreizen
des Schlauches bewirkenden Greifeinrichtungen angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Greifeinrichtungen
in an sich bekannter Weise als je ein den zugeordneten Seitenfaltenrand zwischen sich
aufnehmendes Rollenpaar (22) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Rolle (24) jedes
Rollenpaares (22) aus einer den Schlauchrand freigebenden in eine den Schlauchrand
ergreifende Stellung verschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschwenkung über
einen pneumatisch oder hydraulisch getriebenen Kniehebeltrieb (29) erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Rollenpaar (22) im Gestell (1) der Vorrichtung an einem vertikal verfahrbaren
Schlitten (21) angeordnet und in seiner Lage relativ zum Schlitten (21) einstellbar
ist.