[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stützbauwerk mit gleichartigen, aufeinandergeschichteten
vorfabrizierten Bauelementen, die von einem Mittelpunkt ausgehende Schenkel aufweisen,
von welchen zwei Schenkel Sichtschenkel bilden, wobei alle Schenkel gestapelter Bauelemente
aufeinander abgestützt sind. Ein derartiges Stützbauwerk ist in der FR-PS 1 501 277
beschrieben. Die Bauelemente weisen im wesentlichen sternförmigen Querschnitt auf,
und sie liegen in gestapeltem Zustand mit ihren vollen Stirnflächen aufeinander. Die
Elemente greifen nicht übereinander bzw. ineinander und sind nur durch sich gegenseitig
hintergreifende Schenkel gesichert. Es ergibt sich nur eine lose Verbindung zwischen
den Elementen benachbarter Stapel von aufeinandergestapelten Elementen. Die Elemente
sind volle Profile bestimmter Höhe und sie liegen ohne Abstand aufeinander. Sie sind
daher bezogen auf eine bestimmte Bauhöhe voluminös, schwer und entsprechend teuer.
Die im gestützten Erdreich liegenden Schenkel ergeben gemessen an ihrem Volumen und
ihrem Gewicht keine besonders wirksame Verankerung.
[0002] Es ist das Ziel vorliegender Erfindung, ein Stützbauwerk hoher Stabilität mittels
lose stapelbarer Bauelemente bei geringen Kosten zu schaffen. Dieses Ziel wird erfindungsgemäss
dadurch erreicht, dass die Sichtschenkel benachbarter Stapel von Bauelementen quer
zur Stapelrichtung ineinandergreifen, und dass die aufeinandergestapelten Bauelemente
durch in Stapelrichtung ineinandergreifende Elemente aneinander gesichert sind. Durch
das Ineinandergreifen der Sichtschenkel werden nebeneinanderliegende Stapel von Bauelementen
verbunden, was die Stabilität erhöht. Die Bauelemente liegen im Abstand übereinander
und sind relativ flach und leicht. Die im Abstand übereinander, im gestützten Erdreich
liegenden Verankerungsschenkel, ergeben eine besonders wirksame Verankerung.
[0003] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen
Stützbauwerks zeigt, näher erläutert:
Fig. 1 zeigt ein erstes Stützbauwerk im Querschnitt,
Fig. 2 zeigt das erste Stützbauwerk in Draufsicht, in etwas kleinerem Masstab,
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht des ersten Stützbauwerks,
Fig. 4 und 5 zeigen erste Bauelemente in Draufsicht,
Fig. 6 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine Ecke eines Stützbauwerks.
Fig. 7 und 8 zeigen ein zweites Stützbauwerk in Vorderansicht bzw. in Draufsicht,
Fig. 9 zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsvariante des zweiten Stützbauwerks
und
Fig. 10 und 11 zeigen wei.tere Ausführungsvarianten in Draufsicht.
[0004] Die in den Figuren 1-3 dargestellte Stützmauer dient der Abstützung einer Aufschüttung
1, auf dem durch eine strichpunktierte Linie 2 angedeuteten, gewachsenen Terrain.
Die Stützmauer besteht aus miteinander gekuppelten Stapeln von flachen Bauelementen.
Jeder Stapel besteht zur Hauptsache aus sternförmigen Grundelementen 3, von welchen
jedes von einem Knotenpunkt 4 ausgehende Schenkel aufweist. Es handelt sich dabei
um je zwei Sichtschenkel 5 und einen im aufgeschütteten Material bzw. im Bereiche
des Aushubs des gewachsenen Terrains liegenden Verankerungsschenkel 6. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um gleichmässige Sterne, d.h. die Schenkel weisen
gleiche Länge auf und schliessen je einen Winkel von 120
o zwischen einander ein.
[0005] Die Grundelemente 3 weisen im Knotenpunkt 4 und am Ende des Verankerungsschenkels
6 einen zylindrischen Nocken 7 gleicher Höhe, und an den Enden der Sichtschenkel 5
je einen niedrigeren zylindrischen Nocken 8 auf. Diese Nocken 7 und 8 sind so bemessen,
dass sie in kreisförmige, flache Ausnehmungen 9 an der Oberseite der Knotenpunkte
4 und der Schenkelenden eingreifen können. Aus noch zu erläuternden Gründen greifen
die Nocken mit etwas Spiel in die Vertiefungen, wobei dieses Spiel an den Sichtschenkeln
etwas grösser ist als in den Knotenpunkten und den Verankerungsschenkeln. Im Bereiche
aller Nocken 7 und 8 sind durchgehende Löcher 10 vorgesehen, die gemäss Fig. 1 dazu
dienen können, Verankerungspfähle 11 einzuführen. Anstelle des in Fig. l dargestellten
Verankerungspfahls könnte auch ein längerer Pfahl vorgesehen sein, welcher am oberen
Ende des Stapels mit Gewinde versehen ist, so dass der Stapel mittels einer Mutter
vorgespannt werden kann.
[0006] Am oberen und unteren Ende sind gleichartige Stütz- bzw. Deckelemente 12 vorgesehen,
welche sich von den Grundelementen 6 lediglich dadurch unterscheiden, dass der Verankerungsschenkel
6 fehlt. Sie sind vor allem als Krone der Stützmauer erwünscht, weil dort unter Umständen
ein Verankerungsschenkel nicht mehr in die Aufschüttung eingreift und somit zwecklos
und ästhetisch unerwünscht ist.
[0007] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, kann die Stützmauer leicht gegen den Hang geneigt
sein. Ist die Stützmauer ausserdem gemäss Fig. 2 leicht gewölbt, ergeben sich auf
verschiedenen Höhen verschiedene Krümmungsradien, was wiederum bedingt, dass die gegenseitige
Lage benachbarter Stapel nicht ganz genau dieselbe ist, d.h. im oberen Teil der Mauer
liegen die Bauelemente benachbarter Stapel etwas näher beieinander als am unteren
Ende. Diese Anpassung wird möglich dank der oben bereits erwähnten Tatsache, dass
die Nocken der Sichtschenkel 5 in den Vertiefungen etwas Spiel, beispielsweise ein
Spiel von 2 cm aufweisen.
[0008] Fig. 6 zeigt schematisch wie eine Ecke im Stützbauwerk gebildet werden kann. Ausser
den bereits beschriebenen Grundelementen 3 sind gerade Elemente 13 vorgesehen, die
an den Enden Nocken 8 und Vertiefungen 9 aufweisen, und somit zwischen die Sichtschenkel
der Grundelemente eingebaut werden können. Es wäre allerdings auch möglich, die Ecke
mit anderen Elementen zu konstruieren, beispielsweise ausschliesslich mit Grundelementen
oder aber unter Zwischenschaltung von Boden- oder Eckelementen gemäss Fig. 5.
[0009] Der dargestellte Satz von Bauelementen kann nicht nur zur Herstellung fortlaufender
Stützbauwerke, also insbesondere Stützmauern verwendet werden, sondern es können einzelne
Stapel von Elementen im Abstand voneinander ganz im Erdreich eingelassen als Hangsicherung
vorgesehen sein. Eine solche Hangsicherung kann vor allem nach erfolgten Erdrutschen
rasch und preisgünstig hergestellt werden, worauf das abgerutschte Material zurücktransportiert
werden kann. Besondere Bohr- oder Aushubarbeiten sind dabei kaum erforderlich, weil
die einzelnen Stapel mittels Ankerpfählen gesichert werden können.
[0010] Es sind verschiedene Ausführungsvarianten möglich. So kann der Winkel zwischen den
Sichtschenkeln 5 geringer gewählt werden. Zur Herstellung einer Stützmauer mit ebener
Sichtfläche könnten beispielsweise T-förmige Grundelemente eingesetzt werden. Gegebenenfalls
könnten auch die Verankerungsschenkel 6 etwas länger ausgeführt werden als die Sichtschenkel
5. Es könnten auch Elemente vorhanden sein, welche ausser zwei Sichtschenkeln zwei
einen spitzen Winkel einschliessende Verankerungsschenkel aufweisen.
[0011] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Ausführungsform, die weitgehend den oben beschriebenen
entspricht. Entsprechende Teile sind gleich bezeichnet wie in den vorhergehenden Figuren.
Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die sternförmigen Bauelemente 3' keine
vorstehenden Nocken aufweisen, sondern nur noch Vertiefungen 9. Anstelle der Nocken
7 und 8 sind separate zylindrische Verbindungselemente 13 und 14 vorgesehen, welche
in die Vertiefungen 9 greifen und damit die Bauelemente 3 in den Stapeln stützen bzw.
die Stapel an den ineinandergreifenden Sichtschenkeln gegenseitig sichern. Die Verbindungselemente
13 sind dabei höher als die Verbindungselemente 14. Alle Verbindungselemente weisen
einen axialen Kanal auf, durch welchen ein Pfahl zur Verankerung im Erdreich bzw.
zur zusätzlichen Stabilisierung des Stapels durchgesteckt werden kann. Die Enden der
Schenkel 5 und 6 sind so geformt, dass sich die Enden der gestapelten Sichtschenkel
sechseckartig bündig überdecken wie Fig. 8 zeigt. An bestimmten Stellen kann anstelle
eines Bauelementes 3' ein zweischenkliges Bauelement 12' eingesetzt sein, dessen einer
Schenkel als Sichtschenkel vorne liegt, während sein zweiter Schenkel als Verankerungsschenkel
im Erdreich liegt. Es entsteht damit eine Lücke 15, die z.B. zur Bepflanzung mit einer
grösseren Pflanze dienen f.
3nn. Die Herstellung wird erheblich vereinfacht, wenn nur noch quasi flache Elemente
3' und 12' mit flachen Vertiefungen 9 einerseits und zylindrische Verbindungselemente
13 und 14 anderseits hergestellt werden müssen anstatt der Elemente 3 mit ungleich
langen vorstehenden Nocken. Es wird insbesondere wesentlich einfacher, Sätze von Nocken
13 und 14 unterschiedlicher, abgestimmter Höhe bereitzustellen, und damit den vertikalen
Abstand zwischen benachbarten Bauelementen 3' bzw. 12' vorzubestimmen. Im Grenzfall
können z.B. für Uferbauten die Bauelemente 3' ohne Abstand verlegt werden, in welchem
Falle Verbindungselemente vorzusehen sind, deren Höhe nur noch der doppelten Tiefe
der Vertiefungen 9 entspricht.
[0012] Wie in Fig. 7 und 8 in strichpunktierten Linien angedeutet, können obere Abschlusselemente
16 vorgesehen sein, die im Ganzen den Elementen 12' ähnlich ausgeführt sind, jedoch
nur einseitig in der Mitte eine Vertiefung 9 zur Aufnahme eines Verbindungselementes
14 aufweisen. Unter die Enden der Schenkel dieser Abschlusselemente werden lose Distanzelemente
17 gelegt.
[0013] Die Fig. 9 zeigt eine Ausführungsvariante eines niedrigen Stützbauwerks, das weitgehend
aus Elementen 12' aufgebaut ist. Nur an einer Stelle ist ein Element 3' eingesetzt,
um eine gewisse Verankerung zu erreichen. Es könnte jedoch auch überhaupt kein Element
3' mit Verankerungsschenkel vorhanden sein oder aber es können mehr solche Elemente
vorgesehen sein.
[0014] Die Figuren 10 und 11 zeigen Ausführungsvarianten mit zusätzlicher Verankerung. Gemäss
Fig. 10 sind auf bestimmten Niveaus mit den Verankerungsschenkeln der Elemente 3'
Elemente 12' gekuppelt, die eine zusätzliche Verankerung bewirken. Noch wirksamer
kann diese zusätzliche Verankerung gestaltet werden, wenn gemäss Fig. 11 auf gewissen
Niveaus mit den Verankerungsschenkeln der vorderen Elemente 3' wiederum Elemente 3'
gekuppelt sind.
[0015] Die dargestellten und beschriebenen Bauelemente werden zwar vorzugsweise zur Herstellung
von Stützbauwerken zur Aufnahme seitlicher Drücke eingesetzt, sie können aber auch
zur Herstellung tragender Bauwerke wie Sockel, Stützen und dergleichen verwendet werden.
Selbstverständlich können auch Bauwerke erstellt werden, die zugleich tragende und
seitlich stützende Funktion haben.
1. Stützbauwerk mit gleichartigen, aufeinandergeschichteten vorfabrizierten Bauelementen,
die von einem Mittelpunkt ausgehende Schenkel aufweisen, von welchen zwei Schenkel
Sichtschenkel bilden, wobei alle Schenkel gestapelter Bauelemente aufeinander abgestützt
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sichtschenkel (5) benachbarter Stapel von Bauelementen (3) quer zur Stapelrichtung
ineinandergreifen, und dass die aufeinandergestapelten Bauelemente durch in Stapelrichtung
ineinandergreifende Elemente (7, 8, 13, 14) bzw. (9) aneinander gesichert sind.
2. Stützbauwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Elemente angeformte Nocken (7, 8) oder separate Verbindungselemente (13,
14) bzw. Vertiefungen (9) sind.
3. Stützbauwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nocken (7, 8) oder Verbindungselemente (13, 14) höher sind als die Vertiefungen
(9), derart, dass die Schenkel im Stapel von Bauelementen mit Abstand übereinanderliegen.
4. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bauelemente ausser zwei Sichtschenkeln (5) einen Verankerungsschenkel (6)
aufweisen, der im gestützten Material (1) liegt.
5. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Sichtschenkeln (5) kürzere Nocken (8) angebracht sind als an den Verankerungsschenkeln
(6), bzw. zwischen die Sichtschenkeln kürzere Verbindungselemente (14) liegen als
zwischen den Verankerungsschenkeln.
6. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nocken (7,8) bzw. Verbindungselemente (13,14) und Vertiefungen mindestens
an den Sichtschenkeln mit Spiel ineinandergreifen.
7. Stützbauwerk, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus je einer Anzahl aufeinandergeschichteter Bauelemente (3) bestehende Stapel
vorgesehen sind, die im Abstand voneinander stehen.
8. Stützbauwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Abstand voneinander ganz im Erdreich eingelassene Stapel als Hangsicherung
vorgesehen sind.
9. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
dass Bauelemente (12) mit nur zwei Sichtschenkeln vorhanden sind.
10.Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bauelemente (3) durchgehende Löcher (10) aufweisen, in welche in die Erde
eingelassene Ankerpfähle eingreifen können.
ll.Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit den Verankerungsschenkeln (6) mindestens eines Teils der Bauelemente (3,
3') gleichartige Bauelemente (3, 3', 12,12') gekuppelt sind, um die Verankerung zu
verbessern.
12.Satz von Bauelementen zur Erstellung von Stützbauwerken, gekennzeichnet,
durch flache, stern- oder T-förmige Grundelemente (3), die ausgehend von einem Mittelpunkt
zwei Sichtschenkel (5) und mindestens einen Verankerungsschenkel (6) aufweisen, wobei
die Grundelemente zur Aufnahme von Nocken (7, 8) oder Verbindungselementen (13, 14)
dienen und Vertiefungen (9) zur verschiebungssicheren Stapelung aufweisen.
l3.Satz nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zu Bauelementen (3', 12') mit planparallelen Stirnflächen und flachen Vertiefungen
(9) Sätze von paarweise abgestimmten Verbindungselementen (13, 14) unterschiedlicher
Höhe vorgesehen sind, um die Bauelemente in unterschiedlichem gegenseitigem Abstand
zu stapeln.