[0001] Materialien zur Herstellung photographischer Bilder bestehen üblicherweise aus einem
flächigen Träger und den darauf aufgetragenen photographischen Schichten. Auf diese
Schichten, die teils lichtempfindlich sind, teils für Hilfsfunktionen, z.B. als Träger
für Farbstoffe, Schutzfilter etc. benötigt werden, wird üblicherweise eine oberste
Schicht zum Schutz der darunter liegenden Schichten gegen mechanische Beschädigung
aufgetragen. Eine solche Schutzschicht besteht meist aus gehärteter Gelatine, gegebenenfalls
unter Zusatz weiterer kolloider. Schichtbildner oder von Kunststoffen, welche die
mechanischen Eigenschaften der Schutzschicht verbessern sollen. Gelegentlich enthalten
diese Schutzschichten auch Mittel zur Veränderung der Textur und des Reflexionsvermögens,
z.B. Mattierungsmittel.
[0002] Da diese Schutzschichten, wie auch die übrigen photographischen Schichten, in Wasser
quellbar sind, weisen sie verschiedene Nachteile auf, die mit den herkömmlichen Mitteln
nicht oder nur teilweise behoben werden können. Quellbare Schutzschichten sind z.B.
empfindlich gegen unerwünschte Markierungen wie Wasserflecken, Fingerabdrücke etc.
[0003] Als Schichtträger für photographische Materialien wird in den meisten Fällen Papier
verwendet. Abgesehen von seiner Wohlfeilheit bietet Papier wichtige Vorteile: Es kann
leicht in verschiedenen Stärken und mit unterschiedlicher Textur hergestellt werden;
es kann auch eingefärbt und mit verschiedenen Ueberstrichen versehen werden. Anderseits
besitzt Papier jedoch auch Nachteile, die sich bei seiner Verwendung als Träger für
photographische Bilder ungünstig auswirken:
Bei nassen Verarbeitungsprozessen, wie sie in der Photographie üblich sind, verliert
das Papier z.B. seine mechanische Festigkeit und Dimensionsstabilität. Wegen seiner
Saugfähigkeit vermag es auch grossen Mengen von chemischen Verarbeitungslösungen aufzunehmen.
Damit besteht die Gefahr, dass während der Verarbeitung Chemikalien von einem Bad
auf die folgenden übertragen werden. Schliesslich müssen Papierbilder, damit sie haltbar
werden und möglichst frei von schädlichen Chemikalien sind, am Schluss der Verarbeitung
meist sehr lange gewässert werden.
[0004] Es sind Massnahmen bekannt, die geeignet sind, diese Nachteile zu beheben. So kann
das als Schichtträger für Aufsichtsbilder dienende Papier z.B. durch einen opaken,
nicht saugfähigen Kunststoffilm, . z.B. eine weiss pigmentierte Triacetat- oder Polyesterfolie
ersetzt werden. In der für photographische Bilder benötigten Dicke sind solche Materialien
jedoch teuer und deshalb für den Massenverkauf ungeeignet. Eine weitere Massnahme
zur Herstellung von nicht saugfähigen Bildträgern besteht darin, Papier mit einem
dünnen Kunststoffilm zu überziehen. So werden heute beidseitig mit Polyäthylen kaschierte
Papiere in grossen Mengen für die Herstellung.photographischer Kopien verwendet. Trägermaterialien
dieser Art sind verhältnismässig billig, besitzen jedoch immer noch einige typische
Nachteile. So sind z.B. die Ränder von geschnittenen Papieren naturgemäss ungeschützt;
Chemikalien können hier in den Papierfilz eindringen und zu Randverfärbungen Anlass
geben. In der Praxis zeigt sich auch, dass die Polyäthylenoberfläche oft ungleichmässig
benetzbar ist; es ist sehr schwierig, auf einer solchen Oberfläche gleichmässige Schichten
ohne eine gewisse Wolkigkeit zu erzeugen.
[0005] In der britischen Patentschrift 355,303 ist ein Verfahren zur Erzeugung von Schwarz/Weiss-Aufsichtsbildern
beschrieben, bei welchem auf einem konventionellen Celluloid-Träger zuerst ein schwarz-weisses
Diapositiv hergestellt und dieses nach beendeter Verarbeitung und Trocknung auf der
Bildseite mit einem reflektierenden Trägerpapier verklebt wird. Dieses Verfahren vermeidet
einige der zuvor beschriebenen Nachteile von konventionellen Papierbildern; insbesondere
kommt das Papier nicht mit chemischen Verarbeitungslösungen in Kontakt, und der nach
aussen gekehrte Celluloidfilm schützt das Bild wirksam vor mechanischer Beschädigung.
[0006] Das aus der britischen Patentschrift seit fast 50 Jahren bekannte Verfahren konnte
sich trotz unbestreitbarer Vorteile nicht durchsetzen. Die Gründe dafür sind hauptsächlich
durch die•Verwendung von in der Photoindustrie üblichem Celluloid als Träger der photographischen
Schichten bedingt. Solche Träger sind mindestens 60 pm dick und relativ steif. Infolge
ihrer Steifigkeit sind sie nicht ganz einfach zu verkleben. Celluloid-Träger sind
zudem relativ teuer. Gemäss dem britischen Patent hergestellte Bilder sind daher zumindest
genauso teuer wie Bilder auf opak pigmentierten Kunststoff-Folien.
[0007] Ein weiterer Nachteil des aus der britischen Patentschrift bekanntgewordenen Verfahrens
besteht darin, dass, um seitenrichtige Bilder zu erhalten entweder durch den Träger
hindurch oder seitenverkehrt direkt auf die Schichtseite belichtet werden muss. Bei
Belichtung durch den Träger ergeben sich zunehmend mit dessen Dicke Verunschärfungen.
Seitenverkehrte Belichtungen sind in der Kopiertechnik aus verschiedenen Gründen unbeliebt.
Durch die Verklebung mit dem Papierträger kann ein weiterer Schärfeverlust entstehen.
[0008] In Kopieranstalten müssen Kopiermaterialien nicht nur verschiedener Gradation sondern
auch verschiedener Oberflächenbeschaffenheit (Textur), und Dicke auf Lager gehalten
werden. Dies beansprucht viel Raum und Kapital. Die potentiellen Möglichkeiten, welche
das aus der britischen Patentschrift bekannte Verfahren auch zur Lösung dieses Problems
bietet, wurden bis heute nicht erkannt.
[0009] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung photographischer
Aufsichtsbilder, bei welchem man ein photographisches Material bestehend aus einem
transparenten Hilfsträger und darauf aufgetragenen photographischen Schichten belichtet,
anschliessend entwickelt, gegebenenfalls weiter verarbeitet und dann auf einen Hauptträger
aufklebt, dessen Dicke grösser ist als diejenige des Hilfsträgers.
[0010] Durch die Erfindung sollen nicht nur die Nachteile des aus der britischen Patentschrif
355,303 bekannten Verfahrens vermieden, sondern darüberhinaus ein Verfahren und ein
photographisches Material geschaffen werden, welches es ermöglicht, die Lagerhaltung
in Entwicklungsanstalten auf ein Minimum zu reduzieren.
[0011] Die gestellten Aufgaben werden erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein Hilfsträger
mit einer Dicke von höchstens 50 µm verwendet wird und/oder ein Hilfsträger der über
den photographischen Schichten, vorzugsweise als oberste Schicht, eine Reflexionsschicht
besitzt.
[0012] Bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens bleibt die Wahl des Hauptträgers
bis zum Augenblick der Herstellung des fertig konfektionierten Bildes frei. Es können
deshalb grundsätzlich aus einem unverarbeiteten Halbfertig-Material fertige Bilder
z.B. auf Papier von verschiedener Materialstärke und Textur hergestellt werden.
[0013] Als Material für den extrem dünnen Hilfsträger sind Kunststoff-Folien gut geeignet.
Derartige Folien werden in grossen Mengen für die Verpackungsindustrie hergestellt
und sind sehr billig. Infolge ihrer Dünnheit ist der Platzbedarf bei der Lagerung
und Verarbeitung gering. Wegen der geringen Dicke und des kleineren Flächengewichts
können sowohl in den Beschichtungsmaschinen als auch in den Printern und Verarbeitungsmaschinen
Rollen von grösserer Gesamtlänge verwendet werden. Zeitverluste beim Rollenwechsel
und Materialverluste an Anfang und Ende der einzelnen Rollen werden damit reduziert.
[0014] Durch die Anordnung der Reflexionsschicht direkt auf der Bildschicht bzw. den Bildschichten
wird einerseits eine vollständige Unabhängigkeit von den Reflexionseigenschaften der
Hauptträger erreicht, wodurch die Lagerhaltung an Hauptträgern weiter reduziert werden
kann. Anderseits werden dadurch optimale Reflexionseigenschaften erzielt; insbesondere
hat die Verklebung keinerlei Einfluss auf die Reflexionseigenschaften.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist weiter ein photographisches Zwischenmaterial zur Herstellung
von Aufsichtsbildern, dadurch gekennzeichnet, dass es als Träger der lichtempfindlichen
Schicht bzw. Schichten eine transparente und wasserfeste Folie von höchstens 50 µm
Dicke besitzt. Insbesondere beträgt die Foliendicke nur 5 bis 50 µm vorzugsweise nur
15 bis 30 µm.
[0016] Gemäss einer besonders zweckmässigen Variante enthält die oberste Schicht des neuartigen
Zwischenmaterials ein vorzugsweise weisses Pigment von hohem Reflexionsvermögen.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert.
Die Figuren zeigen jeweils im Schnitt das lichtempfindliche Ausgangsmaterial (Fig.
1) und die wichtigsten Stufen seiner Verarbeitung bis zum fertigen Endprodukt (Fig.
2 bis 6).
Fig. 1 zeigt das bandörmige Kopiermaterial 1 im Schnitt. Es besteht aus einem durchsichtigen
Hilfsträger 10 von maximal 50 µm Dicke, mehreren photographischen Schichten 20 und
einer gegebenenfalls weiss pigmentierten Gelatine-Schutzschicht 30. Die Schutzfunktion
der Schicht 30 wird nur vor und während der Verarbeitung ausgenützt; am fertigen Bild
(ab Fig. 5) wirkt die Folie 10 als Oberflächenschutz.
In Fig. 2 ist die bildmässige Belichtung, symbolisiert durch die Lichtstrahlen L,
schematisch gezeigt.
Fig. 3 zeigt die Entwicklung und gegebenenfalls weitere Verarbeitung. Das bandförmige
Kopiermaterial 1 wird über Umlenkrollen 6 durch die Behandlungsbäder eines Mehrkammertanks
7 transportiert.
[0018] Nach der Entwicklung, Fixierung und Wässerung wird das bis anhin im wesentlichen
nur vom flexiblen und transparenten Hilfsträger 10 getragene Material auf einen Hauptträger
aufgeklebt. Dieser Klebevorgang ist in Fig. 4 dargestellt, wobei der Hauptträger,
zumeist ein Papierträger, mit 40 und der Klebestoff mit 5 bezeichnet sind.
[0019] Fig. 5 zeigt den Schichtaufbau eines fertigen Bildes.
[0020] In Fig. 6 ist das Aufbringen einer Oberflächentextur durch Kalandrieren und das Zerschneiden
des Bandes in die Einzelbilder dargestellt. Das Kalandrieren erfolgt mittels der beiden
Walzen 8 und 9, wobei die Walze mit einem Oberflächenrelief versehen ist, welches
unter Druck und Wärme in die zuoberst liegende Hilfsträgerfolie 10 eingeprägt wird.
Das Zerschneiden erfolgt mittels eines Messers 50.
[0021] Das Kalandrieren kann auch gleichzeitig mit dem Verkleben (Fig. 4, 5) erfolgen.
[0022] Als Trägermaterial 10 für die photographischen Schichten 20 werden vorzugsweise transparente
Kunststoff-Folien in Dicken von 5 bis 50
/um, insbesondere 15 bis 30 um verwendet, die eine genügende Festigkeit, chemische
Widerstandsfähigkeit gegenüber photographischen Verarbeitungslösungen und auch eine
gewisse Dimensionsstabilität aufweisen. Thermische Beständigkeit ist weiterhin erwünscht,
damit der Träger auch Verarbeitungstemperaturen bis 60° C widerstehen kann. Damit
die photographischen Schichten ohne Schwierigkeit gleichmässig aufgetragen werden
können, müssen die Kunststoff-Folien auch eine genügende Benetzungsfähigkeit besitzen.
Unter Umständen ist es notwendig, die Trägerfolien auf der Beschichtungsseite mit
einer benetzungsfähigen Substrierschicht zu versehen.
[0023] Geeignete dünne Kunststoff-Folien bestehen z.B. aus Polyäthylen oder Polypropylen,
letzteres u.a. mit den Markennamen Forco OPP (Forchheim), Propafilm (ICI), Moplefan
(Montedison), Trespaphan (Kalle) oder Ultralen (Lonza) erhältlich.
[0024] Geeignet sind weiter Folien aus Polyäthylenterephthalat (Hostaphan, Kalle), Polycarbonat
(Pokalon, Lonza), regenerierter Cellulose (Cellophan), Polyamid, Polyimid, Polystyrol,
Cellulosenitrat (Celluloid), Celluloseacetat (Ultraphan, Lonza), Acrylnitril-Copolymeren
(Barex, Lonza), Polysulfon, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid usw. Vorzugsweise
werden biaxial orientierte (gereckte) Folien verwendet.
[0025] Als Hauptträger 40 für die photographischen Bilder eignet sich naturgemäss in erster
Linie Papier. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, auch andere Materialien, wie Textilien,
Metalle,. Glas, Holz usw. als Bildträger zu verwenden. Auch eine Verwendung auf Putz
und Mauerwerk, z.B. als Wandverkleidung ist denkbar.
[0026] Das Reflexionsvermögen des fertigen Bildes wird zweckmässig durch Einverleibung eines
Weisspigmentes oder eines andern reflektierenden Materials den besonderen Erfordernissen
angepasst. Eine geeeignete Reflexionsschicht enthält z.B. in einem Bindemittel wie
Gelatine fein verteilt ca. 1 bis 20 g Titandioxid pro m
2. Ausser Titandioxid kommen auch andere Weisspigmente wie Zinkoxid, Zinksulfid, Lithopon,
Zirkonoxid, Bariumsulfat, Bleisulfat, Bleicarbonat etc. infrage. Dabei kann das Reflexionsmittel
z.B. auf dem späteren Hauptträger 40 als oberste Schicht aufgetragen, oder auch im
Klebemittel 5 verteilt werden. Mit Vorteil wird jedoch das reflektierende Pigment
einer obersten, über den photographischen Schichten 20 auf den Hilfsträget 10 aufgetragenen
Schicht 30 einverleibt. Eine solche oberste Schicht besitzt zudem eine Schutzfunktion
und soll die darunterliegenden photographischen Schichten solange vor mechanischer
Beschädigung schützen, bis die Verklebung mit dem Hauptträger erfolgt ist.
[0027] Weitere Möglichkeiten für die Deck- und Schutzschicht 30 ergeben sich z.B. durch
den Einbau von Chemikalien: So kann z.B. ein Entwickler oder Entwicklervorläufer der
Schicht einverleibt werden, so dass zur Entwicklung nur noch die Einwirkung einer
alkalischen Aktivatorlösung notwendig ist. Weiterhin können Substanzen eingebaut werden,
welche überschüssige Verarbeitungschemikalien oder deren Umsetzungsprodukte zu binden
vermögen, womit sich gegebenenfalls die Verarbeitung vereinfachen und/oder beschleunigen
lässt. Schliesslich kann die Schicht-auch mit einem besonders hohen Quellvermögen
ausgestattet werden, um damit ihr Aufnahmevermögen für Chemikalien zu steigern. Dies
wird in einfacher Weise dadurch erreicht, dass man die Schicht nicht oder nur geringfügig
härtet, um damit ihr Aufnahmevermögen für Wasser zu erhöhen.
[0028] Als Klebemittel 5 für die Verbindung des verarbeiteten photographischen Materials
mit dem Papierträger 40 kommen alle Arten von Leimen in Betracht, die sowohl auf der
obersten Schicht 30 des Bildträgers 10 als auch auf dem Papier 40 genügend haften
und eine dauerhafte Klebeverbindung gewährleisten. Geeignet sind pflanzlische und
tierische Leime wie Stärke, Stärkederivate, Casein, Fischleim, Gelatine und deren
Derivate, Cellulosederivate etc. Wasserlösliche Klebemittel sind vorzuziehen, wenn
das verarbeitete Materiäl in nassem Zustand verklebt werden soll. Weiterhin sind als
Klebemittel auch Dispersionskleber geeignet, d.h. wässerige Dispersionen von wasserunlöslichen
klebrigen Kunststoffen. Schliesslich können auch Schmelzkleber verwendet werden, die
als getrocknete Schicht auf dem Papier oder auf der obersten Schicht des Bildträgers
durch einfaches Erwärmen klebrig gemacht werden können.
[0029] Die photographischen Schichten 20 und die Schutz- bzw. Reflexionsschicht 30 sind
von der bei Kopiermatieral üblichen Dicke von etwa 1 bis 5 im je Schicht.
[0030] Im folgenden werden zwei konkrete Beispiele für die Bildherstellung gemäss dem erfindungsgemässen
Verfahren beschrieben: Beispiel 1 : Eine biaxial gereckte Polyäthylenterephthalat-Folie
von 20 µm Dicke wird durch Substrierung in üblicher Weise benetzungsfähig gemacht
und mit folgenden photographischen Schichten versehen:
a) Lichtempfindliche Silberhalogenidschicht, bestehend aus Silberbromid mit einer
Partikelgrösse von durchschnittlich 0,5 µm, dispergiert in einer wässerigen Gelatinelösung
unter Zusatz von Butylnaphthalin-Sulfonat (Nekal BX) als Netzmittel und 2-Sulfanilamido-4,6-dichlor-1,3,5-triazin
als Härtungsmittel, das letztere in einer Menge von 0,07 mol pro Gramm Gelatine. Die
Schicht enthält pro m2 1,5 g Silberbromid und 3,0 g Gelatine.
b) Eine pigmentierte Schutzschicht, enthaltend pro m2 4 g Gelatine und 10 g fein verteiltes Titandioxid (Rutil). Dieser Schicht wird das
gleiche Netzmittel wie der Schicht a) und das gleiche Härtungsmittel, das letztere
jedoch, auf Gelatine bezogen, nur in der halben Menge zugesetzt.
[0031] Die Schichten a) und b) werden in einer üblichen Beschichtungsanlage entweder gleichzeitig
oder nacheinander aufgetragen und anschliessend getrocknet.
[0032] Man erhält ein photographisches Material, das aufgerollt und in passender Breite
zugeschnitten in einen Printer zur automatischen Herstellung von Schwarz/Weiss-Bildern
eingefüllt wird.
[0033] Das bildweise belichtete Material wird aufgerollt und dann einer Durchlauf-Verarbeitungsmaschine
zugeführt, wo es bei einer Temperatur von 30° C nacheinander entwickelt, fixiert und
gewässert wird.
[0034] Unmittelbar im Anschluss an die Wässerung wird das Material mittels einer Luftdüse
von überschüssigem Wasser befreit und ohne Zwischentrocknung mit einer Papierbahn
von 150 g/m
2 kontinuierlich verklebt und aufgerollt. Als Klebemittel verwendet man einen Caseinleim
von 20 % Trockengehalt, der in dünner Schicht zwischen der Bildseite des Hilfsträgers
und der Papierbahn aufgetragen wird.
[0035] Die verklebte Bahn wird zu einer Rolle gewickelt und schliesslich mittels einer üblichen
Schneidmaschine in einzelne Bilder zerschnitten.
[0036] Beispiel 2 : Auf eine Folie aus biaxial gerecktem Polypropylen mit einer Dicke von
30 µm werden insgesamt 6 Schichten in folgender Reihe aufgebracht:
a) eine rotempfindliche Silberbromid-Gelatineschicht, enthaltend einen wasserlöslichen
chromogenen Kuppler, der mit dem Oxidationsprodukt eines Farbentwicklers zu einem
blaugrünen Farbstoff kuppelt,
b) eine Gelatine-Zwischenschicht, enthaltend 1,5 g Gelatine pro m2,
c) eine grünempfindliche Silberbromid-Gelatineschicht, enthaltend einen wasserlöslichen
chromogenen Kuppler, der mit dem Oxidationsprodukt eines Farbentwicklers zu einem
Purpurfarbstoff kuppelt,
d) dine Gelatine-Zwischenschicht, enthaltend 1,5 g Gelatine pro m2,
e) eine unsensibilisierte, blauempfindliche Silberbromid-Gelatineschicht, enthaltend
einen wasserlöslichen, chromogenen Kuppler, welcher mit einem Farbentwickler zu einem
gelben Farbstoff kuppelt,
f) eine Schutzschicht, enthaltend pro m 2 4 Gramm Gelatine und 10 Gramm fein verteiltes
Titandioxid (Rutil).
[0037] Die Schichten enthalten wie zuvor die üblichen Zusätze an Netz- und Härtungsmittel,
sowie weitere photographische Zusätze wie Sensibilisatoren, Stabilisatoren usw.
[0038] Die Schichten werden in der angegebenen Reihenfolge, einzeln oder auch mehrere gleichzeitig,
aufgetragen und anschliessend getrocknet. Man erhält ein photographisches Material,
welches sich, ausgehend von Farbnegativen, zur Herstellung von positiven Farbkopien
eignet.
[0039] Eine Rolle des Materials von passender Breite wird in einen automatischen Printer
für die Herstellung von Farbpositiven eingefüllt. Nach erfolgter Belichtung wird die
aufgewickelte Rolle des belichteten Materials einer Durchlauf-Verarbeitungsmaschine
zugeführt, wo sie einem der üblichen Farbpositiv-Verarbeitungsverfahren unterworfen
wird, z.B. also durch hintereinander erfolgende Farbentwicklung, Silberbleichung und
Fixierung in entsprechenden Bädern, und mit den notwendigen Zwischen- und Schlusswässerungen
behandelt wird.
[0040] Das fertig verarbeitete Material kann entweder zwischengetrocknet oder nach Abblasen
des überschüssigen anhängenden Wassers wie zuvor im Beispiel 1 unmittelbar einer Klebemaschine
zugeführt werden, wo es mit einem Papierträger zu einem fertigen Farbbild verklebt
und schliesslich in einzelne Bilder geschnitten wird.
[0041] Die vorliegende Erfindung wurde vom Europäischen Patentamt, Zweigstelle Den Haag
unter Aktenzeichen DA 59882 CH einer Neuheitsprüfung mit folgendem Ergebnis unterzogen:

1. Verfahren zur Herstellung photographischer Aufsichtsbilder, bei welchem man ein
photographisches Material bestehend aus einem transparenten Hilfsträger und darauf
aufgetragenen photographischen Schichten belichtet, anschliessend entwickelt, gegebenenfalls
weiter verarbeitet und dann auf einen Hauptträger aufklebt, dessen Dicke grösser ist
als diejenige des Hilfsträgers, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hilfsträger (10)
mit einer Dicke von höchstens 50 ym verwendet wird und/oder ein Hilfsträger der über
den photographischen Schichten (20 als oberste Schicht eine Reflextionsschicht (30)
besitzt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Hilfsträger
(10) eine Dicke von 5 bis 50 µm aufweist.
3. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete
Hilfsträger (10) eine Dicke von 15 bis 30 µm aufweist.
4. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Verklebung so durchführt, dass die photographischen Schichten (20) des Hilfsträgers
(10) zwischen die beiden Träger (10 und 40) zu liegen kommen.
5. Verfahren gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die oberste Schicht (30)
ein vorzugsweise weisses Pigment von hohem Reflexionsvermögen enthält.
6. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der verwendete Hauptträger (40) eine Dicke von etwa 80 bis 300 µm aufweist.
7. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
als Hauptträger Papier, Textilien, opake KunstStoff-Folien, Verpackungs-oder Baunaterialien
verwendet werden.
8. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das aus dem Hilfsträger und den darauf aufgetragenen Schichten bestehende photographische
Material unmittelbar nach erfolgter Verarbeitung ohne Zwischentrocknung mit dem Hauptträger
zur dauerhaften Verbindung verklebt wird.
9. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
bandförmige Träger verwendet und diese erst nach der Verklebung in einzelne Bilder
zerschnitten werden.
10. Photographisches Material zur Herstellung von Aufsichtsbildern gemäss Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Träger der photographischen Schicht bzw. Schichten
eine transparente und wasserfeste Folie von höchstens 50 µm Dicke besitzt und dass
vorzugsweise auf der obersten photographischen Schicht eine Reflexionsschicht angeordnet
ist.
11. Photographisches Material gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Folie eine Dicke von nur 5 bis 50 pm, vorzugsweise nur 15 bis 30 µm aufweist.
12. Photographisches Material gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die oberste Schicht ein vorzugsweise weisses Pigment von hohem Reflexionsvermögen
enthält.
13. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass eine der photographischen Schichten, vorzugsweise die oberste Schicht, einen
Entwickler oder Entwicklervorläufer enthält, welcher durch eine vorzugsweise alkalische
Verarbeitungslösung aktivierbar ist.
14. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Schichten, vorzugsweise die oberste Schicht, zusätzliche Chemikalien
enthält, welche die nach dem letzten Verarbeitungsschritt im Material verbleibenden
Verarbeitungschemikalien und/oder deren Umsetzungsprodukte unwirksam machen.
15. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die lichtempfindlichen Schichten und gegebenenfalls licht-unempfindlichen Hilfsschichten
nach beendeter Verarbeitung ein positives schwarz-weisses Bild ergeben.
16. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die lichtempfindlichen Schichten und gegebenenfalls licht-unempfindlichen Hilfsschichten
nach erfolgter Verarbeitung ein farbiges Bild ergeben.
17. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass die lichtempfindlichen Schichten negativ arbeitende Silberhalogenidemulsionen
sind.
18. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass die lichtempfindlichen Schichten direkt-positiv arbeitende Silberhalogenidemulsionen
sind.
19. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14 oder 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass es in einer oder mehreren Schichten chromogene Kuppler
enthält, die mit Oxidationsprodukten des Entwicklers zu Farbstoffen reagieren.
20. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14 oder 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass es in einer oder mehreren Schichten Farbstoffe enthält,
die in Gegenwart von entwickeltem Silber durch bildmässige Bleichung entfärbt werden
können.
21. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14 oder 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass es photographische Schichten enthält,
aus denen durch Diffusionstransfer ein farbiges Bild erzeugt werden kann.
22. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie aus orientiertem Polyäthylen oder Polypropylen, Polystyrol, Polyamid,
Polyimid, Polysulfon, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril, regenerierter
Cellulose, Cellulosenitrat, Celluloseacetat, oder aus Polyäthylenterephthalat besteht,
und vorzugsweise zur Verbesserung der Flexibilität Weichmacher enthält.
23. Photographisches Material gemäss einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie aus orientiertem Polypropylen besteht.