[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Pendeltür mit einem flexiblen Türblatt, das an
einem schwenkbar gelagerten, steifen Rahmen aus einem oberen Horizontalholm und einem
in der Schwenkachse liegenden Vertikalholm befestigt ist.
[0002] Solche Pendeltüren mit flexiblem Türblatt werden vorwiegend in Industriebauten eingesetzt
und können sowohl selbstöffnende als auch durch durchfahrende Fahrzeuge aufgedrückte
Türblätter besitzen. Vor allem im letzteren Fall müssen die Türblätter im mittleren
und unteren Bereich nachgiebig sein, sie haben deshalb in diesen Bereichen keine steifen
Unterstützungsrahmen. Der jeweils obere Horizontalholm und der seitliche Vertikalholm
des Türblattes ergänzen sich somit zu einem galgenförmigen Traggerüst, an dem das
Türblatt nicht nur aufgehängt, sondern auch für seine Pendelbewegung in beiden Durchlaßrichtungen
der Tür schwenkbar gelagert ist.
[0003] Bei bekannten Pendeltüren dieser Art besteht der Türblattrahmen überwiegend aus miteinander
verschweißten Armierungsprofilen. Für jede Türgröße mit unterschiedlichen Türblättern
müssen die Armierungsprofile somit individuell gefertigt werden. Eine Lagerhaltung
vorgefertigter Türblattrahmen ist bei den bekannten Ausführungen auch deshalb nicht
möglich, weil erst nach dem Verschweißen der Armierungsprofile ein Korrosionsschutz
beispielsweise durch Farbauftrag oder Feuerverzinkung erfolgen kann. Auch bei einem
Umbau der Pendeltür oder bei einem Wiederaufbau an anderer Stelle müssen stets die
Armierungsprofile neu angefertigt werden, sofern sich die Türmaße ändern, was in den
meisten Umbaufällen zutrifft.
[0004] Es ist eine Pendeltür gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.bekannt (schweizerische
Patentschrift Nr. 329 653) bei der zur Befestigung des flexiblen Türblattes an dem
Horizontalholm und dem Vertikalholm diese übergreifenden Blechprofile vorgesehen sind,
die mit dem Türblatt verschraubt oder vernietet werden. Daneben ist noch eine zweischalige
Eckverstärkung vorgesehen, die ebenfalls den Horizontalholm und den Vertikalholm im
Bereich der durch diese beiden Home gebildeten Ecken übergreift. Insgesamt setzt sich
dabei das galgenartige Türgerüst aus mindestens sechs Einzelteilen zusammen, die nach
dem Zusammensetzen durch Schrauben oder Nieten erst zu dem steifen Türrahmen verbunden
werden. Ein derart komplizierter Türblattrahmen eignet sich ebenfalls nicht für eine
Standardisierung der einzelnen Teile einer Pendeltür, um daraus ein Baukastensystem
für unterschiedliche Türabmessungen zu entwickeln.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Türblattrahmen aus baukastenartig zusammensetzbaren
Elementen zu schaffen, die leicht in auf das jeweilige Türblatt abgestimmten Abmessungen
zusammengefügt und gegebenenfalls auch wieder ausgetauscht werden können.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß das separate Eckstück des Türblattrahmens mit seinen Kupplungselementen die Anbringung
unterschiedlich langer Vertikal- und Horizontalholme erlaubt, wodurch eine gleiche
und schnelle Anpassung an die jeweilige Türöffnung gegeben ist. Es sind lediglich
die Holme entsprechend abzulängen und mit dem Eckstück zu verbinden, wobei jederzeit
die Kombination der Holme und des Eckstückes wieder geändert werden kann. Die Erfindung
ermöglicht überhaupt erst eine Lagerhaltung der Rahmenteile für das Türblatt, denn
die Horizontal- und die Vertikalholme können in den jeweils gestuften Abmessungen
oder auch als Stangenmaterial leicht bevorratet werden, um im Bedarfsfalle gegebenenfalls
noch unter Ablängung mit dem Eckstück zusammengesetzt zu werden. Dabei können sowohl
die Holme als auch das Eckstück schon oberflächenbehandelt sein, was sogar die Montage
des kompletten Türblattrahmens erst am Einbauort möglich macht. Im folgenden wird
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 die Ansicht einer erfindungsgemäßen Pendeltür,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht schräg von unten auf einen Türblattrahmen einer
erfindungsgemäßen Pendeltür,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf eine erste Ausführung des
Eckstückes für einen Türblattrahmen nach den Figuren 1 oder 2 und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf eine zweite Ausführung des
Eckstückes für einen Türblattrahmen nach den Figuren 1 oder 2
[0007] Fig. 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen Pendeltür. Sie besitzt
eine Türumrahmung 1 die-in der betreffenden Mauerleibung angeordnet ist. In der dargestellten
zweiflügeligen Anordnung besitzt die Pendeltür zwei Türblätter 2, die sich zur Mitte
der Pendeltür hin in geschlossener Lage leicht überlappen. Die Türblätter sind zumindest
leicht flexibel und bestehen zweckmäßig aus einem durchscheinenden Kunststoffmaterial.
Sie sind jeweils nur an der Ober- und an der Außenseite an einem steifen Türblattrahmen
festgemacht, der dazu einen Vertikalholm 3 und einen Horizontalholm 4 besitzt. Die
Schwenkachse beider Türblätter 2 geht im wesentlichen durch den Vertikalholm 3 des
Türblattrahmens hindurch, entsprechend sind beim Ausführungsbeispiel an der oberen
und unteren Stirnseite des Türblattrahmens im Bereich des Vertikalholmes 3 Pendellager
5 angeordnet, die die Verbindung des Türblattes 2 mit der Türumrahmung 1 herstellen.
[0008] Wesentliches Element der erfindungsgemäßen Pendeltür ist ein Eckstück 6 des Türblattrahmens,
an das jeweils der Horizontalholm 4 und der Vertikalholm 3 angesetzt sind. Die Verbindung
zwischen den Holmen 3 und 4 und dem Eckstück 6 ist lösbar, sie kann als Schraub- oder
Klemmverbindung ausgebildet sein, was beim Ausführungsbeispiel nicht näher dargestellt
ist.
[0009] Im einzelnen ergibt sich der Aufbau des Türblattrahmens der erfindungsgemäßen Pendeltür
mit dem neuen Eckstück 6 aus Fig. 2. In Verlängerung des Vertikalholms 3 und des Horizontalholms
4 besitzt das Eckstück 6 zwei Träger 7, die unter einem rechten Winkel miteinander
verbunden sind. Zweckmäßig bilden die Träger 7 jeweils ein Vierkantprofil, ebenso
wie die Holme 3 und 4, an die sie in den äußeren Umfangsababmessungen angepaßt sind.
Die Holme 3 und 4 fügen sich ) somit an die Träger 7 des Eckstücks 6 ohne Ansatz an.
[0010] Den Innenwinkel zwischen den beiden Trägern 7 des Eckstücks 6 überbrückt eine Stützplatte
8, die auch als Strebe ausgebildet sein kann, um die nach unten gerichtete Last des
Horizontalholms 4 und des in seiner Fortsetzung verlaufenden Horizontalträgers 7 abzufangen.
Die Stützplatte 8 ist einstückig mit demoHorizontal- und dem Vertikalträger 7 des
Eckstücks 6.
[0011] Zur Befestigung des Vertikalholms 3 und des Horizontalholms 4 besitzt das Eckstück
6 geeignete Kupplungselemente, die beim Ausführungsbeispiel in bevorzugter Ausführung
als Steckzapfen 9 ausgebildet sind. die Steckzapfen 9 bilden im Umriß gesehen ebenfalls
ein Vierkantprofil, das jedoch gegenüber der Vierkantausführung der Horizontal- und
Vertikalträger 7 des Eckstücks 6 verjüngt ist. Entsprechend den Abmessungen der Steckzapfen
9 bestehen die Holme 3 und 4 aus Hohlprofilen, deren innere Weite an den Umfang der
Steckzapfen 9 angepaßt ist. Die Holme 3 und 4 lassen sich somit in axialer Richtung
auf die Steckzapfen 9 aufschieben. Sie werden soweit auf die Steckzapfen 9 aufgesteckt,
bis sie mit ihren innenliegenden Stirnseiten am Absatz zwischen den Steckzapfen 9
und den axial dazu ausgerichteten Trägern 7 anschlagen.
[0012] Die Hohlkammer 10 der Holme 3 und 4 dient aber nicht allein der Verbindung mit den
Steckzapfen 9 des Eckstücks 6, sondern auch zur Befestigung des jeweiligen Türblattes
2. In Richtung auf das Türblatt 2 öffnet sich nämlich die Hohlkammer 10 der Holme
3 und 4 über einen Schlitz 11, der in seiner Breite etwa der Stärke des Türblattes
2 entspricht. Längs seines Befestigungsrandes besitzt das Türblatt 2 wulstartige Verstärkungen
12, die nicht durch den Schlitz 11 der Holme 3 und 4 hindurchpassen. Somit lassen
sich die Holme 3 und 4 von den Stirnseiten her über die Befestigungsränder des Türblattes
2 schieben, wobei die wulstartigen Verstärkungen 12 dann in der inneren Hohlkammer
der Holme 3 und 4 aufgenommen sind und sich darin an der Innenseite im Bereich des
Schlitzes 11 abstützen.
[0013] Damit bei den an das Eckstück 6 angesetzten Holmen 3 und 4 das Türblatt 2 auch im
Verbindungsbereich der Steckzapfen 9 festgehalten ist, besitzen die Steckzapfen 9
eine an der inneren Längsseite sich jeweils erstreckende öffnung 13, die entsprechend
auf der Seite des Schlitzes 11 der aufgesteckten Holme 3 und 4 liegt. Die innere Weite
der hohlen Steckzapfen 9 ist jedoch so groß, daß sie innerhalb der Hohlkammer 10 der
aufgesteckten Holme 3 und 4 auch noch die wulstartigen Verstärkungen 12 des Türblattes
2 umfassen können.
[0014] Das Türblatt 2 ist ebenfalls an der Innenseite der Stützplatte 8 des Eckstücks 6
fixiert. Dazu besitzt die Stützplatte 8 eine in Fortsetzung der öffnungen 13 der Steckzapfen
9 liegenden Nut 14, die in ihrer Breite jedoch lediglich an die Stärke des Türblattes
2 angepaßt ist, weil im Bereich der Stützplatte 8 das Türblatt 2 lediglich in den
Eckwinkel 6 eingesteckt wird.
[0015] Die Montage des gesamten Türblattes einschließlich des Türblattrahmens ist sehr einfach.
Beispielsweise kann man zunächst das Türblatt 2 mit seinen außenseitigen wulstartigen
Verstärkungen 12 in den Vertikalholm 3 einführen, dann auf den Vertikalholm 3 das
Eckstück 6 aufsetzen, wobei das gegebenenfalls an seiner oberen Außenecke ausgesparte
Türblatt 2 in die Nut 14 der Stützplatte 8 des Eckwinkels 6 eingesteckt wird. Danach
kann man dann den Horizontalholm 4 über die oberseitigen wulstartigen Verstärkungen
12 des Türblattes 2 bis über den Steckzapfen 9 des Eckwinkels 6 aufschieben. Es sind
dann lediglich noch die Holme 3 und 4 mit den Steckzapfen 9 durch geeignete Befestigungsmittel
fest zu verbinden. Eine zusätzliche Fixierung des Türblattes 2 an den Horizontal-
und Vertikalholmen 3 und 4 kann entfallen. Das Türblatt 2 ist mittels Formschluß durch
die wulstartigen Verstärkungen 12 in den Holmen 3 und 4 des Türblattrahmens ausreichend
gesichert.
[0016] Die Figuren 3 und 4 zeigen, daß der Eckwinkel 6 vor allem im Bereich der Träger 7
öffnungen oder Aussparungen haben kann, die zur Unterbringung der Pendellager des
Türblattes 2 und/oder der Schließvorrichtung dienen.
[0017] So ist nach dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 der Horizontalträger 7 des Eckstücks
6 als hohles Vierkantprofil ausgebildet, das einen zumindest nach oben offenen Kasten
15 darstellt. Es kann sich hierbei um den bei bestimmten Schließvorrichtungen für
Pendeltüren erforderlichen Federkasten handeln.
[0018] Auch der Vertikalträger 7 des Eckstücks 6 nach dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3
besitzt unmittelbar an seiner oberen Stirnseite eine Ausnehmung 17, die als Lagergehäuse
für das obere Türblattlager dient.
[0019] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der obere Horizontalträger 7 des Eckstücks
6 geschlossen ausgebildet und besitzt an seinem zur Ecke des Eckstücks hin liegenden
Ende eine Aufnahmevorrichtung 18 für nicht näher dargestellte Hebelarme der Schließvorrichtung,
an denen sich jeweils die Pendeltür federnd abstützt. Der Vertikalträger 7 besitzt
hier eine Bohrung 19, die zur oberen Stirnseite dieses Trägers öffnet und zur Aufnahme
der Lagerung und/oder der Schließvorrichtung der Pendeltür dient.
[0020] Grundsätzlich können die einzelnen Elemente des Türblattrahmens auch anders als in
der Zeichnung dargestellt ausgeführt sein.
[0021] So können anstelle der Vierkantprofile die Träger 7 und die Holme 3, 4 auch ein anderes
Mehrkantprofil besitzen. Das Vierkantprofil, insbesondere mit etwa quadratischem Querschnitt,
bietet jedoch günstige Voraussetzungen für eine Biegesteifigkeit und außerdem sind
die Paßflächen insbesondere im Bereich der Steckzapfen 9, die eben sind und rechtwinklig
zueinander stehen, besonders leicht zu bearbeiten.
[0022] Abweichend von der einstückigen Ausführung kann das Eckstück 6 auch zwei- oder mehrstückig
ausgebildet sein. So ist es ohne Schwierigkeiten möglich, die beiden Träger 7 des
Eckstücks 6 unmittelbar miteinander und gegebenenfalls auch über die Stützplatte 8
oder eine entsprechende Strebe zu verschrauben. Da der Eckwinkel 6 selbst für Montage-,
Wartungs-oder Reparaturarbeiten nicht demontiert werden braucht, bietet sich für ihn
auch eine Schweißkonstruktion beispielsweise an.
[0023] Auch können beim Eckwinkel 6 der Horizontal- und der Vertikalträger 7 miteinander
vertauscht sein, so daß der Kasten 15 oder gegebenenfalls die Bohrung 19 für die Türschließe
in jeweils umgekehrter vertikaler oder horizontaler Ausrichtung liegen,.womit eine
besondere Anpassungsfähigkeit für größere und kleinere Ecktür-Typen gegeben ist.
1. Pendeltür mit einem flexiblen Türblatt, das an einem schwenkbar gelagerten, steifen
Rahmen aus einem oberen Horizontalholm und einem in der Schwenkachse liegenden Vertikalholm
befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen ein Eckstück (6) mit in Richtung
des Vertikalholms (3) und des Horizontalholms (4) liegenden Kupplungselementen (9)
besitzt und die Holme (3, 4) daran lösbar angesetzt sind.
2. Pendeltür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eckstück (6) einstückig
aus in Verlängerungsrichtung der Holme (3, 4) liegenden Trägern (7) und einer deren
Innenwinkel überbrückenden Stützplatte (8) besteht.
3. Pendeltür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente
(9) des Eckstücks (6) als Steckzapfen ausgebildet sind und die Holme (3, 4) daran
angepaßte Steckvorrichtungen haben.
4. Pendeltür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Holme (3, 4) auf die
Steckzapfen (9) des Eckteils (6) aufsteckbare Hohlprofile sind.
5. Pendeltür nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckzapfen
(9) an den Stirnseiten der durch die Stützplatte (8) verbundenen Träger (7) vorstehen.
6. Pendeltür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatte (8) und
die Steckzapfen (9) an ihren Innenseiten eine sich in den Hohlprofilen der Holme (3,
4) fortsetzende Aufnahmeöffnung (13) bzw. -nut (14) für das Türblatt (2) haben.
7. Pendeltür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsmaße der angesetzten
Holme (3, 4) und der Träger (7) des Eckstücks (6) etwa gleich sind.
8. Pendeltür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (7) und die Holme
(3, 4) ein Vierkantprofil haben.
9. Pendeltür nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß einer oder
beide Träger (7) des Eckstücks (6) Hohlkörper zur Aufnahme der Schließvorrichtung
und/oder der Türlager sind.
10. Pendeltür nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der in Vertikalrichtung
liegende Träger (7) des Eckstücks (6) ein zumindest nach oben offenes Lagergehäuse
(17) bildet.