[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Steuern des Schreibmittelzulaufs
zur Schreibeinrichtung mechanischer Schreiber mit einer die Flüssigkeitsoberfläche
des Schreibmittelvorratsbehälters beaufschlagenden Druckluftquelle.
[0002] Derartige Vorrichtungen sollen dafür sorgen, daß bei Beginn des Schreibvorgangs eine
ausreichende Menge von Schreibmittel zur Verfügung steht, daß die Zufuhr des Schreibmittels
während des gesamten Schreibvorgangs sichergestellt ist, wobei verschiedentlich auch
eine Regelung der Schreibmittelzufuhr in Abhängigkeit von der Schreibgeschwindigkeit
vorgesehen ist, und daß bei Beendigung des Schreibvorgangs die Schreibmittelzufuhr
zuverlässig unterbunden und somit eine Tropfenbildung an der Schreibeinrichtung, die
z.B. aus einem Röhrchenschreiber besteht, verhindert wird.
[0003] Die meisten bekannten Vorrichtungen der genannten Art weisen neben der Druckluftquelle
auch eine Unterdruckquelle und eine Regeleinrichtung auf, die so geschaltet ist, daß
während des Schreibvorgangs die Schreibflüssigkeit druckbeaufschlagt ist, während
bei Beendigung des Schreibvorgangs die Schreibmitteloberfläche oder der Ausflußbereich
der Schreibeinrichtung an der Unterdruckquelle liegt . Diese bekannten Vorrichtungen
zum Steuern des Schreibmittelzulaufs sind infolgedessen sehr aufwendig konstruiert
und dementsprechend sowohl kostspielig in der Herstellung, als auch anfällig gegen
Störungen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Steuern des Schreibmittelzulaufs
zu schaffen, die sich durch die Verwendung verhältnismäßig einfacher Bauelemente auszeichnet
und dementsprechend kostengünstig herstellbar ist, die andererseits aber bei hoher
Betriebssicherheit und weitgehender Wartungsfreiheit auch eine zuverlässige Regelung
des Schreibmittelzulaufs gewährleistet.
[0005] Dies wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erreicht mit einem in
Abhängigkeit vom Betriebszustand der Schreibeinrichtung regelbaren Ventil zwischen
Druckluftquelle und Schreibmittelvorratsbehälter und einem in Abhängigkeit vom Schreibmitteldruck
selbsttätig regelnden Auslaßventil zwischen Schreibmittelvorratsbehälter und Schreibeinrichtung.
[0006] Durch diese erfindungsgemäße Anordnung wird auf einfache Weise erreicht, daß bei
Beginn des Schreibvorgangs, also beim Übergang von einem Betriebszustand in den anderen,
das Schreibmittel sofort zur Verfügung steht, indem über das dabei geöffnete Ventil
zwischen Druckluftquelle und Schreibmittelvorratsbehälter auf die Schreibmitteloberfläche
ein Druck ausgeübt wird, der sich im Schreibmittel selbst fortpflanzt und das Auslaßventil
selbsttätig öffnet. Bei Beendigung des Schreibvorgangs wird das nach der Druckluftquelle
angeordnete Ventil geschlossen, und aufgrund des hierdurch verminderten Drucks des
iSchreibmittels schließt auch das Auslaßventil, so daß die 'Schreibmittelzufuhr zur
Schreibeinrichtung unterbrochen wird. Diese Anordnung erzielt bei verhältnismäßig
niedrigem Herstellungsaufwand eine hohe Betriebssicherheit.
[0007] Mit besonderem Vorteil wird die Erfindung so verwirklicht, daß ein elektromechanisch
zu betätigendes Dreiwegventil zur Entlüftung, vorzugsweise ein Schnellentlüftungsventil,
zwischen Druckluftquelle und Schreibmittelvorratsbehälter vorgesehen ist. Ein solches
Ventil weist zwei Schaltpositionen auf, in deren einer die Druckluftquelle mit dem
Schreibmittelvorratsbehälter verbunden und der Ausgang geschlossen ist, während in
der anderen die Leitung zur Druckluftquelle unterbrochen und die Leitung zum Vorratsbehälter
mit der Atmosphäre verbunden, also entlüftet ist. Bei Beginn des Schreibvorgangs wird
das Ventil in die erste Position gebracht, während es bei dessen Beendigung in die
zweite Position geregelt wird. Nun ist bei derartigen Schnellentlüftungsventilen die
Entlüftungsleitung gegenüber den übrigen Leitungen querschnittlich sehr groß, so daß
die Entlüftung sehr schnell und mit hoher Strömungsgeschwindigkeit vonstatten geht,
was zu einer Abnahme des statischen Drucks in der entlüfteten Leitung bis zu einem
gewissen Betrag unter demjenigen des Außendrucks führt. Dieser so entstehende Unterdruck
ist, wenngleich verhältnismäß gering, dennoch ausreichend, um über den Schreibmittelvorratsbehälter
auf das Schreibmittel zu. wirken und im Augenblick der Beendigung des Schreibvorgangs
ein Zurückziehen der Schreibmittelsäule in der Schreibeinrichtung und damit die sichere
Verhinderung einer Tropfenbildung zu bewirken. Bei dieser Anordnung ist das Auslaßventil
vorzugsweise nicht federbeaufschlagt, sondern wird durch den Unterdruck in die Schließposition
gebracht, wo es unter dem Einfluß einer definierten Reibungskraft gehalten wird bis
wiederum ein ausreichender Schreibmitteldruck seine Öffnung bewirkt. Es wird auf diese
Weise also erreicht, daß alle Vorteile, die durch das Anlegen eines Unterdrucks an
der Schreibeinrichtung bei Beendigung des Schreibvorgangs erzielt werden, wahrgenommen
werden können, ohne daß eigens eine Vorrichtung mit entsprechenden Regeleinrichtungen
zur Erzeugung eines Unterdrucks zusätzlich benötigt würden. Der besondere, mit der
erfindungsgemäßen Anordnung erzielte Fortschritt liegt also gerade in ihrer einfachen,
wenig aufwendigen Gestaltung.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann alternativ zur vorstehend beschriebenen
Ausführungsform vorgesehen sein, daß ein elektromechanisch betätigbares Sperrventil
zwischen Druckluftquelle und Schreibmittelvorratsbehälter und ein durch eine Feder
in Schließrichtung beaufschlagtes Auslaßventil vorgeseher sind, wobei der Ventilkörper
des Auslaßventils wenigstens längs eines Teils seines Hubes dichtend geführt ist.
[0009] Das der Druckluftquelle nachgeordnete Ventil ist in diesem Fall also ein einfaches
Sperrventil, d.h. es wird bei Beginn des Schreibvorgangs geöffnet, so daß die Druckluftquelle
mit dem Schreibmittelvorratsbehälter verbunden ist, und bei Beendigung des Schreibvorgangs
geschlossen. Das federbeaufschlagte Auslaßventil öffnet sich entgegen der Federkraft
ebenfalls, wenn sich bei geöffnetem Sperrventil ein Schreibmitteldruck aufbaut, und
gestattet den Ausfluß von Schreibmittel. Wird das Sperrventil geschlossen und damit
der Druck auf das Schreibmittel unterbrochen, führt die Feder des Auslaßventils den
Ventilkörper wieder in die Schließstellung zurück, wobei, da dieser dichtend geführt
wird, auf die zwi-
P schen Auslaßventil und Schreibeinrichtungsausgang verbleibende Schreibmittelsäule
eine Saugwirkung ausgeübt wird. Auch diese Ausführungsform kommt also ohne zusätzliche
Vorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks aus.
[0010] Vorteilhafterweise ist das Auslaßventil unmittelbar an der Schreibeinrichtung angeordnet.
Hierdurch wird eine maximale Wirksamkeit des Ventils erreicht, wobei die einfache
Gestaltung des Ventils dieses so leicht macht, daß hierdurch die Trägheit der Schreibeinrichtung
nicht wesentlich erhöht wird, wodurch deren Beweglichkeit vermindert würde.
[0011] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, ein regelbares Drosselventil zwischen Druckluftquelle
und Schreibeinrichtung vorzusehen. Durch ein solches Drosselventil kann der Druck
auf das Schreibmittel und damit die ausfließende Schreibmittelmenge geregelt werden.
Im einfachsten Falle erfolgt die Regelung des Drosselventils entsprechend der voraussichtlichen
Schreibgeschwindigkeit von Hand.
[0012] In Weiterführung des Erfindungsgedankens sind ein elektromechanisch regelbares Drosselventil
und eine Regeleinrichtung zur Regelung des Drosselventils in Abhängigkeit von der
jeweiligen Schreibgeschwindigkeit vorgesehen. Die Regeleinrichtung kann z.B. das Drosselventil
in Abhängigkeit von der Drehzahl der die Relativbewegung zwischen Schreibunterlage
und Schreibeinrichtung bewirkenden Stellmotore regeln. Es ist auf diese Weise während
des gesamten Schreibvorgangs eine konstante Strichstärke gewährleistet.
[0013] Schließlich kann noch eine elektromechanische Vorrichtung zum Abheben und Aufsetzen
der Schreibeinrichtung und eine elektrische Kopplung zu deren simultaner Betätigung
mit dem Ventil zwischen Druckluftquelle und Schreibeinrichtung vorgesehen sein. Dies
bedeutet, daß durch den gleichen Schaltvorgang, der z.B. das Absetzen der Schreibeinrichtung
bei Beginn des Schreibvorgangs bewirkt, das der Drucklufteinrichtung nachgeordnete
Ventil geöffnet wird. Umgekehrt wird dieses Ventil geschlossen, wenn die Schreibeinrichtung
von der Unterlage abgehoben wird.
[0014] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung. Dabei
zeigen:
Fig. 1 schematisch bzw. stark vereinfacht eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig. 2 eine entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine schematische Ausführungsform des Auslaßventils.
[0015] In der Zeichnung sind elektrische Leitungen gestrichelt gezeichnet, während die Leitungen
für die Druckluft und das Schreibmittel durchgehend gezeichnet sind.
[0016] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist eine Druckluftquelle 1 vorgesehen,
an deren Ausgang ein Manometer 2 angeordnet ist. Dieses ist über die Druckluftleitung
3 mit einem Reduzierventil 4 zur Druckregelung verbunden, das seinerseits über die
Leitung 5 an dem einen Anschluß 6 des Dreiwegventils 7 liegt. Ein weiterer Anschluß
8 des Dreiwegventils 7 ist über die Leitung 9 mit dem Schreibmittelvorratsbehälter
10 verbunden. Der dritte Anschluß 11 des Dreiwegventils 7 führt nach außen. Das Dreiwegventil
7 ist über eine Regeleinrichtung 12 in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Schreibeinrichtung
13, d.h. abhängig davon, ob dieses sich in Schreib- oder Ruheposition befindet, regelbar.
Befindet sich die Schreibeinrichtung 13 in Ruheposition, ist Anschluß 8 mit Anschluß
11 des Dreiwegventils 7 verbunden, d.h. die Leitung 9 ist entlüftet. In Schreibposition
ist Anschluß 6 mit Anschluß 8 des Dreiwegventils 7 verbunden, so daß Druckluft aus
der Druckluftquelle 1 die Oberfläche des Schreibmittels 14 im Schreibmittelvorratsbehälter
10, der nach außen hermetisch abgeschlossen ist, beaufschlagen kann. In die Leitung
15 zwischen Schreibmittelvorratsbehälter und Schreibeinrichtung 13 ist ein Auslaßventil
16 eingeschaltet, daß unter dem Druck des Schreibmittels selbsttätig öffnet und durch
den beim schnellen Entlüften der Leitung 9 über das Dreiwegventil 7 entstehenden statischen
Unterdruck, der sich über das Schreibmittel 14 fortpflanzt, wieder geschlossen und
mit definierter Reibung in dieser Schließstellung gehalten wird.
[0017] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist das Ventil zwischen Leitung 5
und 9 ein Sperrventil, das ebenfalls durch die Regeleinrichtung 12 geregelt wird,
und zwar so, daß es in Schreibposition der Schreibeinrichtung geöffnet bzw. in deren
Ruheposition geschlossen ist. Das Auslaßventil 18 ist unmittelbar an der Schreibeinrichtung
13 angeordnet, die mittels einer elektromechanischen Einrichtung 21 in Schreibposition
abgesenkt und in Ruheposition angehoben wird. über die Regeleinrichtung 12 ist die
Betätigung dieser Hebe- und Senkeinrichtung 21 mit der Regelung des Ventils 17 elektrisch
gekoppelt. Das Auslaßventil 18 weist einen,von einer Feder 22 in Sperrichtung beaufschlagten
Ventilkörper 23 auf. Bei geöffnetem Ventil 17 öffnet das Auslaßventil 18 durch den
durch das Schreibmittel 14 gegen die Federkraft ausgeübten Druck, so daß Schreibmittel
14 austreten kann. Beim Schließen des Ventils 17 schließt das Auslaßventil 18 aufgrund
der Federkraft selbsttätig.
[0018] Vorteilhafterweise ist das Auslaßventil 18 etwa so wie in
Fig. 3 schematisch dargestellt ausgebildet. Auf den kugelförmigen Ventilkörper 23 wirkt
eine Feder 22 und drückt ihn in Richtung Schließstellung. Der Ventilkörper 23 ist
längs seines Hubs dichtend geführt. Unter dem Druck des Schreibmittels 14 wird der
Ventilkörper 23 von der in Fig. 3 links dargestellten Position in die in Fig. 3 rechts
dargestellte Position gebracht, wodurch eine freie Verbindung zwischen Einlaß- und
Auslaßkanal 24 bzw. 25 hergestellt wird, also Schreibmittel 14 zur Schreibeinrichtung
13 fließen kann. Bei nachlassendem Schreibmitteldruck drückt die Feder 22 den Ventilkörper
23 wieder nach oben, wobei durch die dichtende Führung des Ventilkörpers 23 unterhalb
desselben ein Unterdruck erzeugt wird, der ein Zurücksaugen der noch in der Schreibeinrichtung
13 befindlichen Schreibmittelsäule zur Folge hat.
[0019] Ein der Druckluftquelle 1 nachgeschaltetes Reduzierventil 4a dient zur Druckverminderung
auf den benötigten Betriebsdruck.'Das Drosselventil 4 ist als Drosselrückschlagventil
ausgebildet und verhindert u.a. durch Durchflußsteuerung bei Beginn des Schreibvorgangs
einen zu jähen Druckaufbau und eine dadurch bedingte Tropfenbildung an der Spitze
der Schreibeinrichtung.
[0020] Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ent- , sprechend auch bei
der Verwendung von Vielfachschreibköpfen für unterschiedliche Strichstärken bzw. Farben
eingesetzt werden.
1. Vorrichtung zum Steuern des Schreibmittelzulaufs zur Schreibeinrichtung mechanischer
Schreiber mit einer die Flüssigkeitsoberfläche des Schreibmittelvorratsbehälters beaufschlagenden
Druckluftquelle, gekennzeichnet durch ein in Abhängigkeit vom Betriebszustand der
Schreibeinrichtung (13) regelbares Ventil (7,17) zwischen Druckluftquelle (1) und
Schreibmittelvorratsbehälter (10) und ein in Abhängigkeit vom Schreibmitteldruck selbsttätig
regelndes Auslaßventil (16,18) zwischen Schreibmittelvorratsbehälter (10) und Schreibeinrichtung
(13).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein elektromechanisch zu betätigendes
Dreiwegventil (7) zur Entlüftung, vorzugsweise ein Schnellentlüftungsventil, zwischen
Druckluftquelle (1) und Schreibmittelvorratsbehälter (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein elektromechanisch betätigbares
Sperrventil (17) zwischen Druckluftquelle (1) und Schreibmittelvorratsbehälter (10)
und ein durch eine Feder (22) in Schließrichtung beaufschlagtes Auslaßventil (18),
wobei der Ventilkörper (23) des Auslaßventils (18) wenigstens längs eines Teils seines
Hubes dichtend-geführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßventil
(18) unmittelbar an der Schreibeinrichtung (13) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein regelbares
Reduzierventil (4a) zwischen Druckluftquelle (1) und Schreibeinrichtung (10).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein elektromechanisch regelbares
Reduzierventil (4a) und eine Regeleinrichtung zur Regelung des Reduzierventils (4a)
in Abhängigkeit von der jeweiligen Schreibgeschwindigkeit.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine elektromechanische
Vorrichtung (21) zum Abheben und Aufsetzen der Schreibeinrichtung (13) auf die Schreibunterlage
(20) und eine elektrische Kopplung zu deren simultanen Betätigung mit dem Ventil (7,17)
zwischen Druckluftquelle (1) und Schreibeinrichtung.