[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Lastschalter für Niederspannungsanlagen,
insbesondere Hauptschalten bei welchem die Kontaktbrücken durch Federkraft auf die
feststehenden Kontaktstücke andrückbar sind.
[0002] Herkömmlicherweise werden bei solchen Schaltern die Kontaktbrücken durch Federkraft
gegen die feststehenden Kontakte gedrückt; die EIN- und AUS-Schaltbewegung der Kontaktbrücken
hat hierbei dieselbe Richtung, in der auch der Kontaktdruck erfolgt. Als Folge elektrodynamischer
Kräfte, die durch die Stromführung in den Kontaktbrücken oder auch durch die Stromverengung
an den Kontaktstellen auftreten können, sind Abhebungen der Kontakte nicht auszuschließen.
Diese KontaktAbhebungen sind jedoch sehr von Nachteil, da hierdurch Lichtbögen zwischen
den Kontakten hervorgerufen werden, die ihrerseits zum Abbrand der Kontakte oder zu
Verschweißungen an diesen Stellen führen. Um diese Nachteile zu überwinden, müssen
entsprechend große Kontaktdrucke erzeugt werden; diese jedoch erfordern auch entsprechend
hohe Einschaltkräfte und demzufolge große Schalterbaumaße, was aber ebenfalls nachteilig
ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalter der eingangs bezeichneten
Gattung mit einfachen Mitteln zu schaffen, der sowohl kleine Baumaße, als auch geringe
Einschaltkräfte erfordert, bei welchem gleichwohl Abhebungen der Kontakte und damit
deren Abbrand oder Verschweißung so gut wie ausgeschlossen sind.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kontaktbrücken von je
zwei parallel zueinander und im Abstand voneinander angeordneten Kontaktplätten gebildet
sind, die durch die Federkraft zueinander gedrückt und im Einschaltzustand von beiden
Seiten gegen die Festkontakte angedrückt sind, wobei die EIN- und AUS-Schaltbewegung
der Kontaktbrücken senkrecht zur Kontaktdruckrichtung erfolgt.
[0005] Diese Ausbildung der Schaltbrücken hat zur Folge, daß durch die Kontaktplatten zwischen
den Polen parallel zueinander und gleichgerichtete Ströme fließen. Die dadurch in
beiden Kontaktplatten gebildeten Kraftfelder bewirken eine elektrodynamische Anziehungskraft
zwischen beiden Kontaktplatten, die senkrecht zu den letzteren verläuft und somit
dieselbe Richtung hat wie die des erzeugten Kontaktdruckes. Der aufzubringende Kontaktdruck
wird daher durch diese Anziehungskräfte zwischen den Kontaktplatten unterstützt und
kann dementsprechend geringer sein. Die aufzubringenden EIN- und AUS-Schaltkräfte
können ebenfalls entsprechend geringer sein. Die somit aufzubringenden, gegenüber
herkömmlichen Schaltern sehr viel geringeren Schaltkräfte, müssen jetzt nur noch die
zwischen den zusammenzubringenden Kontakten auftretenden und sonstige Reibungskräfte
überwinden. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kontaktbrücken werden somit
die gleichen elektrodynamischen Kräfte, die bei den bekannten Schaltern für die Kontaktabhebungen
und ihren schädlichen Folgen verantwortlich waren, nunmehr in ihr Gegenteil verkehrt
und zum genannten Vorteil ausgenutzt.
[0006] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes und deren Vorteile
anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den-Schalter entlang II - II in Fig. 2,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang I - I in Fig. 1,
Fig. 3 eine Kontaktbrücke in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 4 eine Gesamtansicht des Schalters,
Fig. 5 eine Einzelheit der Kontaktbrücke in einer anderen Ausführungsform.
[0008] Im Schaltergehäuse 40 ist ein Schieber 38 in einer Führungsnut 39 hin- und her beweglich
angeordnet. Im Schieber 38 sind in entsprechenden AufnahmeSchlitzen z.B. drei Kontaktbrücken
10, 12, 14 angeordnet, die drei feststehenden Polarmen 21 - 26 zugeordnet sind. Die
Kontaktbrücken bestehen aus je zwei parallel zueinander und im Abstand voneinander
angeordneten Kontaktplatten, 16, 18, die von je zwei Schraubenfedern 36, 37 zueinander
und gegen einen dazwischenliegenden Abstandssteg 44 angedrückt sind. Im eingeschalteten
Zustand werden die Kontaktplatten 16, 18 von diesen Federn 36, 37 mit ihren Kontaktnieten
32 bzw. Kontaktnocken 34 von beiden Seiten.gegen die als Messerkontakte ausgebildeten
feststehenden Kontaktstücke 21 - 26 angedrückt und bringen somit den erforderlichen,
senkrecht zu den Kontaktplatten verlaufenden Kontaktdruck auf.
[0009] Die Bewegung der Kontaktbrücken 10, 12, 14 in Einschaltstellung wird bewirkt mittels
des am Schieber 38 angelenkten, auf der Welle 46 gelagerten Schalterhebels 42 gegen
die Kraft einer Feder 43. Die hierfür aufzubringende Einschaltkraft muß.daher nur
die Reibungskraft im Übertragungsgelenk 48 und der Welle 46 sowie die Reibungskraft
zwischen den sich übereinanderschiebenden Kontaktstücken 21 - 26 und 32 bzw. 34 überwinden.
[0010] Anstelle der Druckfedern 36, 37 können die Kontaktplatten 16, 18 mittels eines U-förmigen
Steges 30 aus federungsfähigem Material miteinander verbunden sein und damit unter
Vorspannung gehalten bzw. an die Messerkontakte 21 - 26 angedrückt werden (Fig. 3).
Anstelle von Kontaktnieten 32 können die Kontaktplatten 16, 18 auch mit Kontaktnocken
34 ausgebildet bzw. versehen sein, die mit einer größeren oder kleineren Abschrägung
und demnach mit einer kleineren oder größeren Kontaktfläche ausgebildet sind (Fig.
5).
1. Elektrischer Lastschalter für Niederspannungsanlagen, insbesondere Hauptschalter,
bei welchem die Kontaktbrücken durch Federkraft auf die feststehenden Kontaktstücke
andrückbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktbrücken (10, 12, 14) von je
zwei parallel zueinander und im Abstand voneinander angeordneten Kontaktplatten (16,
18) gebildet sind, die durch Federkraft zueinander gedrückt und im Einschaltzustand
von beiden Seiten gegen die Festkontakte (21 - 26) angedrückt sind, wobei die EIN-
und AUS-Schaltbewegung der Kontaktbrücken senkrecht zur Kontaktdruckrichtung erfolgt.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktbrücken (10, 12,
14) in einem Schieber (38) angeordnet sind, der im Schaltergehäuse (40) senkrecht
zur Kontaktdruckrichtung hin- und her beweglich geführt ist.
3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktplatten (16, 18)
von Schraubenfedern (36, 37) gegeneinander gedrückt sind.
4. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktplatten (16, 18)
durch einen Steg (30) aus federungsfähigem Material miteinander verbunden und im Abstand
voneinander gehalten sind.
5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehenden Kontakte
(21 - 26) als Messerkontakte ausgebildet sind.
6. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktplatten mit Kontaktnieten
(32) bestückt sind.
7. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktplatten mit schrägen
Kontaktnocken (34) ausgebildet sind.
8. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktplatten von einem
Steg (44) im Abstand voneinander gehalten sind.