(19)
(11) EP 0 007 451 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.02.1980  Patentblatt  1980/03

(21) Anmeldenummer: 79102147.0

(22) Anmeldetag:  28.06.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 20.07.1978 DE 2831921

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jeschke, Willi
    D-6900 Heidelberg (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Registersystem zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Registersystem zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte auf dem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine. Bereits bei der Herstellung vor der Plattenkopie werden in den Film und in die Druckplatte am Druckanfang mittels ein und derselben Psssstanze jeweils zumindest zwei exakte, vorzugsweise kreisförmige, Passstanzungen (14) eingebracht. Im Plattenzylinder sind auf der dem Druckanfang zugewandten Seite vorzugsweise auf justierbaren Zwischenträgern bis maximal in Höhe der unteren Druckplattenoberfläche ragende Passmarken (8) angeordnet, deren Zwischenabstand genau dem der Passstanzungen entspricht. Die Passmarken sind als gegenüber den Passstanzungen geringfügig kleinere geometrische Flächen ausgebildet und ihre Oberfläche ist gegenüber ihrer Umgebung kontrastreich ausgeführt, so dass sich zwischen den Passmarken und den Passstanzungen kontrastreiche Schattenfugen von wenigen zehntel Millimetern bilden. Zum passerhaltigen Ausrichten der in bekannter Weise in einer Druckplattenspannvorrichtung festgeklemmten Druckplatte werden deren Passstanzungen berührungsfrei in Deckung mit den Passmarken des Ptattenzylinders gebracht, bis eine konzentrische Übereinstimmung zwischen diesen besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Registersystem zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte auf dem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine mit mindestens zwei in der Druckplatte vorgesehenen Paßstanzungen und diesen zugeordneten Paßmarken im Plattenzylinder

    [0002] Im Prinzip gibt es zwei wesentliche Gruppen von Registersystemen:

    Bei der einen wird die Platte indirekt auf dem Zylinder ausgerichtet, d. h. , daß erste Mittel vorgesehen sind zum Ausrichten der Platte in den Spannschienen und zusätzlich zweite Mittel zum Ausrichten der Spannschienen auf dem Zylinder.



    [0003] Die zweite Gruppe vermeidet diesen Umweg. Es erfolgt eine direkte Ausrichtung der Platte gegenüber dem Zylinderkörper. Zu dieser ist die vorliegende Erfindung zuzuordnen.

    [0004] Die DE-PS 830 343 beschreibt ein Verfahren zum paßgerechten Einspannen von Druckplatten, bei dem nach der Kopie der Druckplatte im Bereich auf dieser aufkopierter Paßkreuze grobe Lochungen eingestanzt werden, damit die Paßkreuze in Deckung gebracht werden können, mit auf dem Plattenzylinder vorgesehenen, ebenfalls kreuzförmigen Paßmarkierungen. Dieses Verfahren hat sich im Laufe der vergangenen Jahre an sich recht gut bewährt, da es eine direkte und relativ schnelle Methode zum Ausjustieren einer Druckplatte darstellt, bei der Plattendeformationen durch die Druckplattenspannschienen keinen nachteiligen Einfluß auf das Justiersystem haben. Jedoch weist diese Einrichtung den Nachteil auf, daß die beiden groben Lochungen nicht Bestandteile eines Registersystems sind und die Ausrichtung ausschließlich nach den auf die Platte kopierten Paßkreuzen erfolgt.

    [0005] Aus der DE-PS 20 10 899 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung bekannt, die Nachteile der zuvorgenannten Einrichtung vermeidet. An einer an der vorderen Wand der Zylindergrube be~ festigten gemeinsamen Grundleiste sind starre Paßstifte vorgesehen, die im Querschnitt rechteckig ausgebildet sind und durch dafür am Druckanfang der Druckplatte vorgesehene Paßschlitze hindurchragen. Dabei dienen die Vorderkanten der Paßstifte als Anschlag für die Kanten der Paßschlitze. Es ergibt sich aber der Nachteil, daß sich beim Justieren bzw. Spannen der Druckplatte in Umfangsrichtung die Kanten der Paßschlitze durch die hindurchragenden Paßstifte deformieren. Erfolgt beim Spannen auch nur einmal eine Beschädigung eines Paßschlitzes, so ist ein paßgerechtes Vorausrichten beim ersten und jedem weiteren Aufspannvorgang nicht mehr möglich. Darüber hinaus ist ein entsprechender Nachteil dieser Vorrichtung in der Praxis der, daß bei einer schief kopierten Platte keine Korrekturmöglichkeit gegeben ist: Müßte z. B. die eine Seite der Platte gegenüber der anderen Seite korrigiert werden und liegt die Platte bereits an den Anschlägen an, dann kann bestenfalls zunächst ein Nachlassen der Plattenspannung an der entsprechenden Seite erfolgen, um z. B. eine parallele Druckanfangslinie zu bekommen. Anschließend an diesen Arbeitsvorgang ist eine zusätzliche Umfangsregisterverstellung des gesamten Plattenzylinders erforderlich. Eine entsprechende Einrichtung ist deshalb unerläßlich.

    [0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein leicht bedienbares Registersystem zu schaffen, das die bei der Herstellung der Druckplatte bereits erzielte Genauigkeit auch beim Gebrauch in der Maschine zwangsläufig garantiert und das ein präzises Ausrichten einer Druckplatte in kürzester Zeit ohne Beschädigung und Verzug von Registerstanzungen ermöglicht.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Registersystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Paßmarken als maximal in Höhe der Druckplattenoberfläche liegende, gegenüber den Paßstanzungen kleinere, ähnliche Flächen ausgebildet sind, die gegenüber ihrer Umgebung kontrastreich ausgeführt sind.

    [0008] Bei einer derartigen Anordnung bleibt das Klemmen, Spannen und Verstellen der Druckplatten ohne nachteiligen Einfluß auf Stanzungen des Registersystems und die Druckplatten können auch bei wiederholtem Gebrauch unabhängig von Deformationen und Beschädigungen im Vorderkantenspannbereich schnell in eine paßgerechte Lage gebracht werden, so daß sich zum Erhalt eines registergenauen Mehrfarbendruckes ein Nachstellen der Druckplatten praktisch immer erübrigt, obwohl das System ein Nachstellen zuläßt.

    [0009] Zwecks besonders deutlicher Wahrnehmung von Abweichungen der Druckplatte von ihrer paßgerechten Lage sind in Weiterbildung des Erfindungsgedankens zwischen den Paßstanzungen und den ähnlichen Flächen kontrastreiche Schattenfugen vorgesehen.

    [0010] Zur Erhöhung der Justiergenauigkeit des Registersystems weisen in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens die Schattenfugen eine gleichmäßige Breite von wenigen zehntel Millimetern auf.

    [0011] Um die Mittel bezüglich des Herstellungsaufwandes und der Kosten so gering wie möglich zu halten, sind in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Paßstanzungen und die diesen ähnlichen Flächen kreisförmig ausgebildet. Außerdem bietet der Kreis als vollkommen symmetrische Figur eine optimale Möglichkeit zum Ausfluchten.

    [0012] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Paßstanzungen und die diesen ähnlichen Flächen vieleckig ausgebildet sind. Durch eine gerade Schattenfuge bzw. deren Verlängerung können ebenfalls Vorteile bei der optischen Ausfluchtung erzielt werden.

    [0013] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß als ähnliche Flächen die gegen die Druckplatte gerichteten Stirnflächen von Registerbolzen vorgesehen sind, die im Plattenzylinder befestigt sind. Eine baulich derart einfache Anordnung und fertigungstechnisch günstige Lösung ermöglicht auch das nachträgliche Ausrüsten bereits vorhandener Hattemylinder mit dem Registersystem. Außerdem können die für die Ausjustierung der Druckplatte dienenden ähnlichen Flächen bei Verschmutzung oder Abnutzung derselben leicht ausgetauscht und ersetzt werden.

    [0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in der nachfolgenden Beschreibung und in den Unteransprüchen 3 und 9 bis 14 enthalten.

    [0015] Die Erfindung wird nachfolgend in Form einer Grundausführung sowie von fünf Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0016] Es zeigt:

    Fig. 1. Eine teilgeschnittene Seitenansicht einer Grundausführung eines Registersystems nach der Erfindung als Ausriß aus einem Plattenzylinder,

    Fig. 2 eine Draufsicht von Figur 1,

    Fig. 3 einen Ausriß aus einem Zylinderkanal mit Draufsicht auf eine unausgerichtete Druckplatte mit dem Registersystem am Druckanfang,

    Fig. 4 die gleiche Ansicht wie in Figur 3 mit Draufsicht auf eine ausgerichtete Druckplatte,

    Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Plattenzylinder mit zusätzlich am Druckende angeordnetem, dritten Registerbolzen,

    Fig. 6 eine teilgeschnittene schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles des Registersystems,

    Fig. 7 dieselbe Ansicht wie in Figur 6 eines zweiten Ausführungsbeispieles des Registersystems,

    Fig. 8 dieselbe Ansicht wie in Figur 6 eines dritten Ausführungsbeispiels des Registersystems,

    Fig. 9 dieselbe Ansicht wie in Figur 6 eines vierten Ausführungsbeispiels des Registersystems,

    Fig. 10 dieselbe Ansicht wie in Figur 6 eines fünften Ausführungsbeispiels des Registersystems und

    Fig. 11 eine Draufsicht von Fig. 10.



    [0017] Wie in den Figuren 1 bis 5 dargestellt, sind bei einer Grundausführung der Erfindung beidseitig im Zylinderkanal 1 eines Plattenzylinders 2 auf der dem Druckanfang zugewandten Seite mittels Schrauben 3 in Längsrichtung des Zylinderkanals 1 verstellbare Haltestücke 4 mit genauem Zwischenabstand und achsparallel zueinander befestigt. Auf jedem Haltestück 4 ist ein mittels Stellschrauben 5 höhenverstellbarer Zwischenträger 6 angeschraubt. Der Zwischenträger 6 ist mit einer Durchgangsbohrung 7 versehen, die zur Aufnahme eines Registerbolzens 8 dient.

    [0018] Der Registerbolzen 8 ist an seinem einer in den Zylinderkanal 1 hineinragenden Druckplatte 9 zugewandten Ende mit einer festsitzenden Steckhülse 10 versehen, welche stirnseitig mit einer kreisförmigen Aussparung 11 ausgestattet ist und bündig mit der Stirnfläche 12 des Registerbolzens 8 abschließt. Die Stirnfläche 12 des Registerbolzens 8 sowie die auf diesem befestigte Steckhülse 10 sind zusammen plan geschliffen und ähnlich der Druckplattenoberfläche glänzend poliert. Die Grundfläche der den Registerbolzen 8 umschließenden kreisförmigen Aussparung 11 ist gegenüber der von ihr eingeschlossenen Stirnfläche 12 des Registerbolzens 8 und gegenüber der sie umschließenden Kreisringfläche der Steckhülse 10 sowie gegenüber der Oberfläche der Druckplatte 9 kontrastreich ausgelegt, was z. B. durch eine Mattierung erfolgen kann. Vorzugsweise ist die kreisförmige Aussparung 11 schwarz gefärbt und bildet somit gegenüber den zuvorgenannten Oberflächen einen starken, visuell leicht erkennbaren Kontrast.

    [0019] Zwischen der Druckplattenunterkante und der Registerbolzenoberkante besteht im montierten Zustand, d. h. in Planlage der Druckplatte 9 ein Spalt 13 von wenigen hunderstel Millimetern. Dieser Spalt ist aber nicht unbedingt notwendig; er kann auch entfallen.

    [0020] Die in den Zylinderkanal 1 hineinragende Druckplatte 9 ist mittels schematisch in Figur 5 dargestellter Klemmschrauben 15 in Spannschienen 18 einer nicht näher dargestellten und beschriebenen Druckplattenspannvorrichtung, wie sie z. B. aus der DE-PS 23 10 228 bekannt ist, in ihrem Spannbereich 19 festgeklemmt. Die Druckplatte 9 ist bereits bei der Herstellung bzw. vor der Plattenkopie mittels _ einer Registerstanze im Bereich der Registerbolzen 8, mit genauem Zwischenabstand wie diese, am Druckanfang mit zwei kreisförmigen Paßstanzungen 14 versehen worden, deren Durchmesser wenige zehntel Millimeter größer ist als der der Stirnflächen 12 der Registerbolzen 8. Durch die gegenüber ihrer Umgebung dunklere Auslegung der kreisförmigen Aussparungen 11 bilden deren von oberhalb der Druckplatte 9 sichtbaren Bereiche, welche zwischen den Paßstanzungen 14 und den Registerbolzen 8 liegen, gut wahrnehmbare, kontrastreiche Schattenfugen 16.

    [0021] Auf das bei der Plattenkopie angewandte System zum paßgerechten Aufbringen der Filme auf die Druckplatten 9 in Relation zu den Paßstanzungen 14 wird hier nicht näher eingegangen, da es außerhalb des Rahmens der Erfindung liegt. Es ist natürlich selbstverständlich, daß die Paßstanzungen 14 entweder gemeinsam mit Stanzungen zur Filmjustierung erfolgen oder daß die Paßstanzungen 14 direkt zur Filmjustage dienen.

    [0022] Die Wirkungsweise sowie die Handhabung der Grundausführung des Registersystems zum passerhaltigen Ausrichten der Druckplatte 9 auf dem Plattenzylinder 2 geht folgendermaßen vor sich.

    [0023] Die Druckplatte wird in bekannter Weise mittels der Klemmschrauben 15 in den Spannschienen 18 festgeklemmt. Um nun die Druckplatte 9 passerhaltig genau auszurichten, visiert der Drucker über die beiden achsparallel liegenden, kreisförmigen Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9 die auf den Registerbolzen 8 befindlichen Stirnflächen 12 an und bringt diese in Fluchtung miteinander.

    [0024] Vor dem Ausrichten bietet sich dem Drucker in etwa ein Bild, wie es in der Figur 3 dargestellt ist. Die beiden Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9 sind exzentrisch versetzt zu den diesen ähnlichen Stirnflächen 12 der Registerbolzen 8. Dies wird besonders deutlich durch den exzentrischen Versatz der die Stirnflächen 12 umschließenden Schattenfugen 16 gegenüber den zugehörigen Paßstanzungen 14 wahrgenommen.

    [0025] Mittels Stellschrauben der nicht dargestellten und näher beschriebenen Druckplattenspannvorrichtung wird nun die von den Druckplattenspannschienen gehaltene Druckplattenvorderkante derart verstellt und ausjustiert, bis eine konzentrische Übereinstimmung zwischen den beiden Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9 und den beiden Stirnflächen 12 der Registerbolzen 8 hergestellt ist.

    [0026] Ein Verzug oder ein Stauchen der Druckplattenvorderkante durch deren Festklemmen bleibt dabei vollkommen ohne Einfluß auf die Paßstanzungen 14 des angewandten Registersystems, so daß die mit diesem versehenen und bereits einmal ausgerichteten Druckplatten 9 ohne weiteres mehrmals verwendet, d. h. wiederholt gespannt und frisch ausjustiert werden können, ohne daß dabei die bereits bei der Herstellung erzielte Genauigkeit des Registersystems verloren geht.

    [0027] Durch die kontrastreiche Auslegung der bei der Grundausführung des Registersystems als Schattenfugen 16 dienenden Aussparungen 11 und durch die Wahl einer geringen Breite der Schattenfugen 16 von nur wenigen zehntel Millimetern wird eine hohe Genauigkeit des Registersystems erzielt, infolge der der Drucker sehr leicht auch noch kleinsten exzentrischen Versatz der Stirnflächen 12 gegenüber den Paßstanzungen 14 und somit kleinste Abweichungen der Druckplatte 9 von ihrer registerhaltigen Lage erkennen kann. Die Praxis hat bewiesen, daß aufgrund der hohen Genauigkeit des Registersystems ein einmaliges Ausrichten der Druckplatten 9 zum Erlangen eines registerhaltigen M ehrfarbendruckes vollkommen ausreicht.

    [0028] Von besonderem Vorteil ist außerdem noch, daß dieses Registersystem eben aufgrund seiner oben erwähnten Genauigkeit alleine oder auch als Ergänzung zu bereits vorhandenen gröberen Paßsystemen zur Anwendung kommen kann.

    [0029] Um eine zusätzliche Hilfe beim seitlichen Ausrichten der Druckplatte 9 am Druckende zu geben, kann, gemäß der Abbildung in Figur 5, an der dem Druckende zugewandten Seite des Zylinderkanals 1 mit tig zusätzlich ein dritter Registerbolzen 8 in gleicher baulicher Anordnung vorgesehen werden. Da sich durch unterschiedliche Zurichtungsstärken auch in Umfangsrichtung unterschiedliche Drucklängen ergeben können, können am Druckende aus diesem Grund auch keine einzelnen kreisförmigen Paßstanzungen 14 gemäß denen am Druckanfang zur Anwendung kommen. Stattdessen muß der hintere Druckplattenbereich mit einem Langloch 20 versehen werden, dessen seitliche Ränder im ausgerichteten Zustand der Druckplatte 9 jeweils gleichen Abstand zur Stirnfläche 12 des hinteren Registerbolzens 8 aufweisen müssen.(Figur 5). Erfindungswesentlich ist ein zusätzlich am Druckende gelegener Registerbolzen 8 jedoch nicht.

    [0030] Bei einem ersten Ausführungsbeispiel des Registersystems gemäß Figur 6 sind die Registerbolzen 8 auf ihrem der Druckplatte 9 zugewandten Ende jeweils mit einem kreisförmigen Ansatz 21 versehen, der mit geringfügig kleinerem Durchmesser ausgebildet ist, als die dazugehörige kreisförmige Paßstanzung 14 der Druckplatte 9. Die Schattenfugen 16 werden bei dieser Ausführungsform von dem durch die kreisförmigen Paßstanzungen 14 der Druckplatte her gesehen sichtbaren Teil der die kreisförmigen Ansätze 21 umschließenden Kreisringflächen der Registerbolzen 8 gebildet.

    [0031] Ein in Figur 7 dargestelltes zweites Ausführungsbeispiel des Registersystems weist als Schattenfugen in die Registerbolzen 8 stirnseitig eingelassene Ringnuten 22 auf, deren Innendurchmesser geringfügig, vorzugsweise um wenige zehntel Millimeter, kleiner ist als der der dazugehörigen Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9. Die Ringnuten 22 sind vorzugsweise schwarz ausgelegt. Die Schattenfugen 16 ergeben sich bei diesem Ausführungsbeispiel durch die von oberhalb der Druckplatte 9 einsehbaren, zwischen den Paßstanzungen und dem Innendurchmesser der Ringnuten 22 liegenden Ringnutenbereiche.

    [0032] Die Registerbolzen 8 eines dritten Ausführungsbeispieles des Registersystems sind stirnseitig mit Sacklochbohrungen 23 geringfügig kleineren Durchmessers als dem der Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9 versehen. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine gesonderte Kontrastierung einzelner Oberflächen nicht unbedingt erforderlich, jedoch zu einer Verstärkung der Kontrastwirkung zweckdienlich, da sich der Kontrast der für das Ausrichten der Druckplatte 9 maßgeblichen Fläche durch den gegenüber seiner Umgebung dunkleren Sacklochbohrgrund 24 ergibt, der je nach Tiefe der Sacklochbohrungen 23 heller oder dunkler sein kann (Figur 8).

    [0033] Bei einem vierten Ausführungsbeispiel des Registersystems gemäß Figur 9 sind die Ringnuten 22 direkt in die Oberfläche des Plattenzylinders 2 ohne Zwischenschaltung von Registerbolzen 8 eingelassen. Als zum Ausrichten der Druckplatte 9 dienende ähnliche Flächen fungieren dabei von den Ringnuten 22 eingeschlossene Kreisflächen 17 des Plattenzylinders 2. Die Schattenfugen 16 werden von den von oberhalb der Druckplatte 9 sichtbaren Bereichen der kontrastreich gefärbten Ringnuten 22 gebildet, die zwischen den kreisförmigen Paßstanzungen 14 und dem Innendurchmesser der Ringnuten 22 liegen.

    [0034] Natürlich können die der Plattenjustierung dienenden ähnlichen Flächen statt kreisförmig auch vieleckig ausgebildet sein. Dies ist bei einem fünften, in den Figuren 10 und 11 dargestellten Ausführungsbeispiel des Registersystems der Fall, bei dem die Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9 und die diesen ähnlichen, kleineren Stirnflächen 12 der Registerbolzen 8 dreieckig, vorzugsweise als gleichseitige Dreiecke ausgebildet sind. Die Stirnflächen 12 befinden sich dabei auf endseitigen dreieckförmigen Ansätzen 25 der Registerbolzen 8. Die zwischen den Paßstanzungen 14 und den Ansätzen 25 liegenden Bereiche der abgesetzten Registerbolzen 8 formen von oberhalb der Druckplatte 9 her gesehen die Schattenfugen 16.

    [0035] Die Erfindung ist natürlich keinesfalls auf die in den Figuren 1 bis 11 dargestellten und in der Beschreibung niedergelegten Ausführungsformen beschränkt, die lediglich als Beispiele anzusehen sind und die Erfindung nicht begrenzen sollen. Es versteht sich von selbst, daß auch andere Ausführungsformen mit zahlreichen Abwandlungen hinsichtlich baulicher Einzelheiten denkbar sind, die im abgesteckten Rahmen der Erfindung liegen.

    [0036] So können z. B. andere Kurvenformen oder andere Formen von Vielecken für die Paßstanzungen 14 der Druckplatte 9 und die diesen ähnlichen Flächen 12 zur Anwendung kommen, wobei es ebenfalls ohne Belang ist, ob die ähnlichen Flächen 12 direkt in den Plattenzylinder oder in Registerbolzen eingelassen oder stattdessen auf endseitig in Registerbolzen ausgearbeiteten Ansätzen vorgesehen sind. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, anstatt am Druckanfang zwei und am Druckende einen jeweils nur einen einzelnen Registerbolzen 8 am Druckanfang bzw. Druckende vorzusehen oder die Kontrastierung entgegengesetzt zu gestalten, d, h, die ähnlichen Flächen 12 dunkel und die sie umgebenden Flächen hell bzw. glänzend poliert auszubilden.

    TEILELISTE



    [0037] 

    1 Zylinderkanal

    2 Plattenzylinder

    3 Schraube

    4 Haltestück

    5 Stellschraube

    6 Zwischenträger

    7 Durchgangsbohrung

    8 Registerbolzen

    9 Druckplatte

    10 Steckhülse

    11 Aussparung

    12 Stirnfläche

    13 Spalt

    14 Paßstanzung

    15 Klemm schraube

    16 Schattenfuge

    17 Kreisfläche

    18 Spannschiene

    19 Spannbereich

    20 Langloch

    21 Ansatz

    22 Ringnut

    23 Sacklochbohrung

    24 Sacklochbohrgrund

    25 Ansatz




    Ansprüche

    1. Registersystem zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte (9) auf dem Plattenzylinder (2) einer Rotationsdruckmaschine mit mindestens zwei in der Druckplatte (9) vorgesehenen Paßstanzungen (14) und diesen zugeordneten Paßmarken (12, 17,23) im Plattenzylinder (2),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Paßmarken als maximal in Höhe der Druckplattenoberfläche liegende,
    gegenüber den Paßstanzungen (14) kleinere, ähnliche Flächen (12, 17, 23) ausgebildet sind,
    die gegenüber ihrer Umgebung kontrastreich ausgeführt sind.
     
    2. Registersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den Paßstanzungen (14) und den ähnlichen Flächen (12, 17, 23) kontrastreiche Schattenfugen (16) vorgesehen sind.
     
    3. Registersystem nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schattenfugen (16) geschwärzt und
    die den Paßstanzungen (14) ähnlichen Flächen (12, 17, 23) ähnlich der Druckplatte (9) glänzend poliert sind.
     
    4. Registersystem nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schattenfugen (16) eine gleichmäßige Breite von wenigen zehntel Millimetern aufweisen.
     
    5. Registersystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Paßstanzungen (14) und die diesen ähnlichen Flächen (12, 17, 23) kreisförmig ausgebildet sind.
     
    6. Registersystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Paßstanzungen (14) und die diesen ähnlichen Flächen (12) vieleckig ausgebildet sind.
     
    7. Registersystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
    daß als ähnliche Flächen die gegen die Druckplatte (9) gerichteten Stirnflächen (12) von Registerbolzen (8) vorgesehen sind, die im Plattenzylinder (2) befestigt sind.
     
    8. Registersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnete
    daß die Registerbolzen (8) auf justierbaren Zwischenträgern (6) angeordnet sind.
     
    9. Registersystem nach Anspruch 1 bis 5, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß auf den Registerbolzen (8) bündig mit deren Stirnflächen (12) abschließende Steckhülsen (10) angeordnet sind,
    die endseitig mit die Registerbolzen (8) umschließenden, kreisförmigen Aussparungen (11) versehen sind,
    wobei die von oberhalb der Druckplatte (9) einsehbaren Bereiche zwischen den Paßstanzungen (14) und den Registerbolzen (8) als Schattenfugen (16) vorgesehen sind.
     
    10. Registersystem nach Anspruch 1 bis 5, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Registerbolzen (8) endseitig mit gegenüber den kreisförmigen Paßstanzungen (14) im Durchmesser geringfügig kleineren Ansätzen (21) ausgestattet sind,
    wobei die von oberhalb der Druckplatte (9) her gesehen zwischen den Paßstanzungen (14) und den Ansätzen (21) liegendenBereiche der abgesetzten Kreisringflächen der Registerbolzen (8) als Schattenfugen (16) vorgesehen sind.
     
    11. Registersystem nach Anspruch 1 bis 5, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Registerbolzen (8) stirnseitig mit die ähnlichen Stirnflächen (12) umschließenden Ringnuten (22) versehen sind,
    deren Innendurchmesser geringfügig kleiner ist als der der kreisförmigen Paßstanzungen (14),
    wobei zwischen den Paßstanzungen (14) und dem Innendurchmesser der Ringnuten (22) Schattenfugen (16) vorgesehen sind.
     
    12. Registersystem nach Anspruch 1 bis 5, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Registerbolzen (8) stirnseitig mit die ähnlichen Flächen bildenden Sacklochbohrungen (23) versehen sind,
    deren Durchmesser geringfügig kleiner ist als der der kreisförmigen Paßstanzungen (14)
    und die gegenüber ihrer Umgebung dunkel eingefärbt sind.
     
    13. Registersystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

    daß die Ringnuten (22) ohne Zwischenschaltung von Registerbolzen (8) direkt in den Plattenzylinder (2) eingelassen sind,

    wobei die von oberhalb der Druckplatte (9) einsehbaren, zwischen den Paßstanzungen (14) und dem Innendurchmesser der Ringnuten (22) liegenden Bereiche als Schattenfugen (16) und

    die von den Ringnuten (22) eingeschlossenen Kreisflächen (17) des Plattenzylinders (2) als ähnliche Flächen vorgesehen sind.


     
    14. Registersystem nach Anspruch 1 bis 5 und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,

    daß die Registerbolzen (8) endseitig mit dreieckigen Ansätzen (25) ausgestattet sind,

    deren Stirnflächen (12) als gegenüber dreieckigen Paßstanzungen (14) geringfügig kleinere ähnliche Flächen ausgebildet sind,


    wobei die von oberhalb der Druckplatte (9) einsehbaren, zwischen den Paßstanzungen (14) und den dreieckigen Ansätzen (25) liegenden Bereiche als Schattenfugen (16) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht