[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fertigungstechnik elektrischer Kabel und behandelt
die SZ-Verseilung von Starkstrom-Kabeladern mit sektorförmigem Leiterquerschnitt unter
besonderer Berücksichtigung der hierbei auftretenden mechanischen Kräfte.
[0002] Zur besseren Raumausnutzung des Kabelquerschnittes ist es bei mehradrigen Starkstromkabeln
im Nieder- und unteren Mittelspannungsbereich (≤ 10 kV) üblich, Kabeladern mit sektorförmigem
Leiterquerschnitt zu verwenden. Diese werden miteinander mit gleichbleibender Drallrichtung
zur Kabelseele verseilt. Dabei können Sektoradern mit und ohne Vordrall verwendet
werden. Sektoradern ohne Vordrall werden ohne Rückdrehung miteinander verseilt, wobei
während des Verseilvorganges starke Torsionsbeanspruchungen auf die Sektoradern einwirken.
Sektoradern mit Vordrall werden mit Rückdrehung miteinander verseilt; hierbei sind
die Torsionsbeanspruchungen relativ gering ("Kabel- und Leitungsfertigung", Kombinat
VEB Kabelwerk Oberspree, VEB-Verlag Technik Berlin, 1976, Seite 200). Bei der Verseilung
von Sektoradern ist es üblich, vor dem Verseilnippel eine Zwangsführung für jede Ader
anzuordnen, um ihre für die Verseilung erforderliche räumliche Lage zu fixieren. Eine
solche Zwangsführung kann aus mehreren geradlinig hintereinander angeordneten profilierten
Rollen bestehen, zwischen denen die jeweilige Ader hindurchläuft (DE-OS 22 11 111).
[0003] Neben der üblichen Verseilung der Sektoradern mit gleichbleibender Drallrichtung
ist auch eine Verseilart bekannt, bei der die Sektoradern mit in Abständen wechselnder
Drallrichtung verseilt werden. Eine.solche Verseilart hat in den letzten Jahren unter
der Bezeichnung "SZ-Verseilung" bei der Herstellung von Fernmeldekabeln und Starkstromleitungen
Eingang gefunden, doch sind die hierzu entwickelten SZ-Verseilmaschinen für die Verseilung
von Sektoradern nicht ohne entsprechende Weiterentwicklung einsetzbar, da bei der
Verseilung von Sektoradern wegen der großen Leiterquerschnitte (Ξ 35 mm
2) große mechanische Kräfte zu beherrschen sind.
[0004] Bei einer bekannten Einrichtung zur SZ-Verseilung von Sektoradern ohne Vordrall ist
als eigentliches Verseilwerkzeug eine vor einem Verseilnippel angeordnete oszillierende
Verseilscheibe vorgesehen, die mit Zwangsführungen für die Sektoradern gekoppelt ist.
Mit einer solchen Verseileinrichtung können naturgemäß nur ein bis zwei Verseilschläge
je Verseilrichtung erzeugt werden (DE-OS 25 14 033). Weiterhin ist bereits vorgeschlagen
worden, die vor dem Verseilnippel gerichteten Sektoradern mit einer zwischen dem ersten
und einem zweiten Verseilnippel angeordneten Verseilvorrichtung zu verseilen. Diese
läuft mit abschnittsweise wechselnder Drehrichtung um, so daß die Sektoradern im ersten
Verseilnippel ein erstes Mal und im zweiten Verseilnippel ein zweites Mal gleichsinnig
verseilt werden. Die Verseileinrichtung besteht dabei aus einem oder zwei hintereinander
angeordneten Spannzangenabzügen. Gegebenenfalls können zwischen den Verseilpunkten
und der Verseilvorrichtung nichtrotierende Spannzangenabzüge angeordnet sein, um zur
Erzielung einer konstanten Schlaglänge jeweils gleiche Entfernungen zwischen den für
die Verseilung maßgebenden feststehenden und umlaufenden Teilen der Verseileinrichtung
zu gewährleisten. Die Drehrichtung der Verseilvorrichtung wird in Abständen geändert,
die in bekannter Weise auf die Speicherkapazität der Einrichtung abgestimmt sind (DE-OS
27 42 662).
[0005] Zur SZ-Verseilung von runden Leitungsadern mit größerem Leiterquerschnitt ist im
übrigen eine SZ-Verseilmaschine bekannt, die zwei Verseilwerkzeuge enthält, nämlich
eine oszillierende Lochscheibe und einen oszillierend umlaufenden Verseilkopf in Form
eines Raupenabzuges oder einer Drei-Rollen-Einrichtung. Während die Lochscheibe vor
einem ersten Verseilnippel angeordnet ist, befindet sich der Verseilkopf zwischen
dem ersten einem zweiten Verseilnippel (DE-OS 24 12 199).
[0006] Weiterhin ist zur SZ-Verseilung von Adern für Nachrichtenkabel ein Verseilverfahren
bekannt, bei dem die Verseilelemente mit Hilfe eines gestreckten Speichers wechselnder
Drehbewegung verseilt werden. Der gestreckte Speicher besteht dabei aus zwei zwischen
zwei Verseilnippeln angeordneten Verseilköpfen. Die Drehrichtung oder die Drehzahl
der Verseilköpfe wird in Abständen gewechselt, die auf die Speicherlänge des gestreckten
Speichers abgestimmt sind (FR-PS 14 47 458, DE-OS 22 30 972). Für derartige Verseilzwecke
können auch Verseilköpfe eingesetzt werden, die nach Art eines Raupenabzuges ausgebildet
sind (DE-OS 17 90 249) oder aus einer vom Verseilgut einmal umschlungenen, tangential
zur Verseilachse angeordneten Umlenkrolle bestehen (DE-OS 17 65 452)..
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bereits vorgeschlagene Verseilvorrichtung
zur SZ-Verseilung von nichtvordrallierten Starkstromkabeladern mit sektorförmigem
Leiterquerschnitt in der Weise zu verbessern, daß das Verseilgut im Bereich der Umkehrstellen
der Drallrichtung eine genaue Verseilgeometrie aufweist und daß diese Umkehrstellen
möglichst kurz ausgebildet sind.
[0008] Die Erfindung geht demnach von einer Vorrichtung zum SZ-Verseilen von Starkstromkabeladern
mit sektorförmigem Leiterquerschnitt aus, die aus raumfest angeordneten Adervorräten,
aus einem ersten Verseilnippel und davor raumfest angeordneter Zwangsführung für jede
Kabelader und aus einem zweiten Verseilnippel (Verseilpunkt), aus zwei zwischen den
Verseilnippeln angeordneten und den beiden Verseilnippeln jeweils zugeordneten, synchron
mit wechselnder Drehbewegung umlaufenden Verdrehungsvorrichtungen (Verseilköpfen)
und aus einer Abzug- und Aufwickelvorrichtung besteht und bei welcher der Abstand
zwischen dem ersten Verseilnippel und dem ersten Angriffspunkt der ersten Verdrehungsvorrichtung
gleich oder annähernd gleich ist dem Abstand zwischen dem letzten Angriffspunkt der
zweiten Verdrehungsvorrichtung und dem zweiten Verseilnippel. Gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Verdrehungsvorrichtungen und die Zwangsführungen unmittelbar
hinter bzw. vor dem jeweiligen Verseilnippel bzw. Verseilpunkt angeordnet sind und
daß der Abstand zwischen dem letzten Angriffspunkt jeder Zwangsführung an einer Kabelader
und dem ersten Angriffspunkt der ersten Verdrehungsvorrichtung am Verseilgut kleiner
oder höchstens gleich ist der durch die Abzugsgeschwindigkeit und die Drehzahl bzw.
Drehzahlen der Verseilvorrichtung gegebenen Schlaglänge des Verseilgutes, vorzugsweise
kleiner oder höchstens gleich der halben Schlaglänge.
[0009] Mit einer derart ausgebildeten Vorrichtung werden die Sektoradern auf kurzem Wege
wirksam miteinander verseilt, wobei die Längen der Torsionswechselstellen in den einzelnen
Kabeladern auf die Länge der Drallwechselstellen der miteinander verseilten Kabeladern
abgestimmt sind. In dieser Hinsicht geht die Erfindung unter anderem von der Überlegung
aus, daß die zweite Verdrehung des Verseilverbandes im Bereich des zweiten Verseilnippels
dann ohne Störung verläuft, wenn die erste Verdrehung im Bereich des ersten Verseilnippels
zu einer genauen Verseilgeometrie geführt hat. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die
Änderung der Drehbewegung der Verseilköpfe genau auf den Abstand der beiden Verseilnippel
und Verseilköpfe, also auf die Speicherlänge des von den Verseilnippeln und Verseilköpfen
gebildeten gestreckten Speichers abgestimmt ist.
[0010] Eine möglichst genaue Verseilgeometrie der Kabeladern erhält man, wenn die Torsion
der nicht rückgedrehten Kabeladern und die Bildung der Torsionswechselstellen sowie
der Drallwechselstellen auf einer möglichst kurz gehaltenen Wegstrecke erfolgen und
die hierzu erforderlichen Kräfte nicht nur an der äußeren Oberfläche der zu einem
Strang zusammengefaßten Kabeladern, sondern auch an den einzelnen Kabeladern selbst,
solange diese noch unverseilt sind, angreifen. Die möglichst kurz gehaltene Wegstrecke
soll hierbei keinesfalls größer als eine Schlaglänge der verseilten Kabeladern sein.
Mit Rücksicht auf die bei Sektorleiterkabeln üblichen Schlaglängen in der Größenordnung
von etwa 150 cm bedeutet dies, daß der Abstand zwischen den Zwangsführungen und der
Verseilvorrichtung möglichst 60 bis 100 cm beträgt.
[0011] Zur Optimierung der Abstandsverhältnisse je nach Art der zu verseilenden Sektoradern
empfiehlt es sich, die Zwangsführungen und/oder die Verseilköpfe in ihrer örtlichen
Lage gegenüber den Verseilnippeln unabhängig voneinander veränderbar bzw. einstellbar
anzuordnen.
[0012] Zur Ausbildung einer sauberen Verseilgeometrie sollen weiterhin, wie bereits erwähnt,
der erste rotierende Verseilkopf und die Zwangsführungen für die Kabeladern einander
räumlich eng benachbart sein. In diesem Fall läuft der Kraftfluß vom rotierenden Verseilkopf
über das
Verseilgut zu den Zwangsführungen über räumlich relativ eng begrenzte Bahnen. Damit
hier keine Aderbeschädigungen auftreten, müssen die einzelnen Maschinenelemente sorgfältig
dimensioniert werden. Um die Zwangsführungen möglichst nahe am Verseilnippel anordnen
zu können, empfiehlt sich daher eine Ausgestaltung in ForD mehrerer profilierter Führungsrollen,
die längs einer Wellenlinie jeweils auf der Innenseite der Wellenlinie angeordnet
sind. Hierbei können einige der beidseitig der Wellenlinie angeordneten Führungsrollen
einander paarweise oder auf Lücke gegenüberstehen, insbesondor in einem Bereich, in
dem die Wellenlinie ihre Krümmung wechselt. Bei einer derartigen Ausgestaltung der
Zwangsführung werden die bei der Abzugsbewegung der Kabeladern wirkenden Längskräfte
in Querkräfte umgewandelt.
[0013] Besonders große Kräfte können von einer Zwangsführung aufgenommen werden, wenn diese
aus zwei hintereinander angeordneten Umlenkscheiben besteht, auf denen die jeweilige
Kabelader mit einem Umschlingungswinkel von wenigstens 90
0 aufliegt. Solche mti einer Profilrille versehenen Umlenkscheiben lassen eine besonders
schonende Behandlung der sektorförmigen Kabeladern zu. Um hierbei eine zu große Wegstrecke
zwischen der letzten Umlenkscheibe und dem Verseilnippel zu vermeiden, kann diese
Wegstrecke durch eine oder mehrere profilierte Führungsrollen überbrückt werden; diese
Führungsrollen sind zweckmäßig längs einer gekrümmten Linie angeordnet, damit die
jweilige Kabelader durch Umwandlung von Längskräften in Querkräfte an diese Profilrollen
angepreßt wird.
[0014] Die hinter bzw. vor den Verseilnippeln angeordneten Verseilköpfe müssen ebenfalls
im Hinblick auf die Übertragung möglichst großer Kräfte sowie im Hinblick auf eine
möglichst nahe Anordnung an den Verseilnippeln ausgestaltet sein. Geeignet hierfür
sind Raupenbandanordnungen oder Spannbacken- bzw. Spannzangeneinrichtungen. Vorteilhaft
im Hinblick auf eine schonende Behandlung des Verseilgutes ist auch die Verwendung
eines Ein-Scheiben-Twisters, bei dem der Verseilkopf aus einer von Verseilgut einmal
umschlungenen, zur Verseilachse ennähernd symmetrisch angeordneten Umlenkscheibe besteht.
Da das Verseilgut in diesem Fall aus der Verseilachse ausgelenkt wird, können unter
Ausnutzung der Hebelwirkung sehr große Drehkräfte auf das Verseilgut übertragen werden.
Um den Angriffspunkt eines solchen Verseilkopfes möglichst nahe an den Verseilnippel
zu verlegen, ist es dabei notwendig, der Umlenkscheibe zur Zu- und Abführung des Verseilgutes
jeweils eine oder mehrere Führungsrollen zuzuordnen. Ausführungsbeispiele der neuen
SZ-Verseilvorrichtung sind in den Figuren 1 bis 4 dargestellt.
[0015] Die in den Figuren schematisch wiedergegebenen Vorrichtungen bestehen im wesentlichen
aus Konstruktionselementen, wie sie dem Fachmann vertraut sind, wie Spule, Lochscheibe,
Umlenkrolle, Zwangsführung, Verseilnippel, Verseilkopf, Raupenband- oder Spannbackenabzug,
Extruder, Wasserkühlstrecke, Abzug- und Aufwickeleinrichtung. Daher wird auf eine
konstruktive Darstellung dieser Bauteile verzichtet.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient zur Verseilung von drei Starkstromkabeladern
2 zu einem Verseilverband 7. Die kunststoffisolierten Kabeladern 2 weisen einen sektorförmigen
Leiterquerschnitt auf und sind nicht vordralliert. Sie laufen von raumfest angeordneten
Adervorräten 1 ab und werden über Umlenkrollen 3 und Zwangsführungen 4 dem Verseilnippel
5 zugeführt.
[0017] Hinter dem Verseilnippel 5 und vor der Abzugeinrichtung 9, die einen Verseilpunkt
bildet, ist je ein mit wechselnder Drehbewegung rotierender Verseilkopf 6 bzw. 8 angeordnet,
der die im Verseilnippel 5zusammengeführten Kabeladern von außen kraftschlüssig umfaßt
und miteinander tordiert bzw. verseilt. Jeder Verseilkopf besteht aus einer Raupenbandanordnung
oder aus einer Anordnung nach Art eines Spannbackenabzuges. Die Raupenbänder oder
Spannbacken werden in Richtung der Verseilachse vom mit konstanter Abzugsgeschwindigkeit
v durchlaufenden Verseilgut angetrieben, können aber auch von außen angetrieben sein
und das Verseilgut in Längsrichtung der Verseilachse bewegen. Die Drehbewegung, d.
h. die Drehzahl oder die Drehrichtung, der Verseilköpfe 6 und 8 wird synchron in Abständen
gewechselt, die in bekannter Weise auf die Laufzeit eines Längselementes des Verseilgutes
vom ersten zum zweiten Verseilnippel bzw. vom ersten zum zweiten Verseilkopf abgestimmt
sind. Hinter dem Verseilkopf 8 wird das Verseilgut von der Abzugeinrichtung 9 erfaßt
und auf die Aufwickeleinrichtung 10 aufgewickelt.
[0018] Im Bereich zwischen den Verseilköpfen 6 und 8 ist bei wechselnder Drehrichtung der
Verseilköpfe mit einem Aufseilen der Umkehrstellen der Drallrichtung des Verseilgutes
unter dem Einfluß von Zugspannungen nicht zu rechnen, da die Kabeladern 2 im Bereich
der Umkehrstellen plastisch verformt sind und so für eine stabile Verseilgeometrie
sorgen. Gegebenenfalls können aber zwischen den Verseilköpfen 6 und 8 besondere Führungselemente
für das Verseilgut angeordnet sein. Im übrigen kann die Abzugeinrichtung 9 entfallen,
wenn einer oder beide wechselnd rotierenden Verseilköpfe deren Funktion übernehmen.
Als zweiter Verseilpunkt ist dann eine Umlenkscheibe oder ähnliches vorzusehen.
[0019] Der wirksame Abstand des Verseilkopfes 6 vom Verseilnippel 5 ist mit b bezeichnet,
der wirksame Abstand der Zwangsjü hrungen 4 vom Verseilnippel 5 mit a. Die Summe der
Abstände a und b und damit auch die Länge c zwischen dem Verseilkopf 8 und dem vom
Abzug 9 gebildeten Verseilpunkt soll kleiner als eine Schlaglänge des Verscilgutes
sein.
[0020] Bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung bestehen die Zwangsführungen 4 aus paarweise
gegenüberstehenden Rcllengruppen, wobei die einzelnen Rollen profiliert und diese
Profile genau an die Querschnittsform der Sektoradern 2 angepaßt sind. Durch die Profilierung
und den Anpreßdruck zwischen den Rollengruppen wird verhindert, daß sich die Sektoradern
2 im Bereich der Zwangsführungen 4 drehen. Die Längsbewegung der Sektoradern wird
nicht behindert.
[0021] In Fig. 2 sind Zwangsführungen 11 dargestellt, die aus ebenfalls profilierten Umlenkrollen
12 bestehen. Diese Umlenkrollen sind jedoch auf eier Wellenlinie, insbesondere einer
S-förmig geschwungenen Linie, angeordnet, so daß durch die hierbei erzielte Umlenkung
der Kabeladern die infolge der Abzugsbewegung wirksamen Längs- . kräfte in Querkräfte
umgewandelt werden. Ein besonderes Anpressen der Profilrollen 12 an die Kabeladern
ist daher nicht erforderlich. Im Bereich der Krümmungsänderung der Wellenlinie stehen
sich Umlenkrollen paarweise oder auf Lücke gegenüber. Der Vorteil einer solchen Anordnung
ist darin zu sehen, daß ein besonders kleiner Abstand zwischen der letzten Führungsrolle
einer.Zwangsführung 11 und dem Verseilnippel 5 erzielt werden kann.
[0022] Fig. 3 zeigt eine Zwangsführung 13, die besonders große Kräfte aufnehmen kann. Hierzu
sind jeweils zwei relativ große, profilierte Umlenkscheiben 14 und 15 vorgesehen,
die hintereinander angeordnet sind und von einer Kabelader über einen Winkel von jeweils
etwa 180
0 umschlungen sind. Die Wegstrecke zwischen dem Ablaufpunkt einer Kabelader auf der
zweiten Umlenkscheibe 15 und dem Verseilnippel 5 wird zweckmäßig mit Hilfe einer oder
mehrerer profilierter Führungsrollen 16 überbrückt. Es empfiehlt sich hierbei, die
Führungsrolle 16 derart anzuordnen, daß die Kabelader auf dem Weg von der Umlenkscheibe
15 zum Verseilnippel 5 auf einer gekrümmten Linie geführt wird.
[0023] Fig. 3 zeigt gleichzeitig eine vorteilhafte Ausgestaltung eines hinter dem Verseilnippel
5 angeordneten Verseilkopfes 17. Dieser ist nach Art eines Ein-Scheiben-Twisters aufgebaut
und besteht aus der vom Verseilgut 7 einmal umschlungenen Umlenkscheibe 18, der jeweils
zur Zu- und Abführung des Verseilgutes zwei Führungsrollen 19 zugeordnet sind. Ein
solcher Verseilkopf benötigt zwar relativ große Querabmessungen je nach Durchmesser
des Verseilgutes, mit Rücksicht auf die bei Kabeladern mit einem Leiterquerschnitt
von beispielsweise 150 mm
2 vorgesehene Schlaglänge von etwa 1,5 m ergeben sich jedoch bei einer Abzugsgeschwindigkeit
von beispielsweise 40 bis 75 m/min Drehzahlen des Verseilkopfes in der Größenordnung
von 10 bis 60 U/min. Die bei der Verseilung auftretenden Massenkräfte eines solchen
Verseilkopfes sind jedoch wesentlich kleiner als im Falle einer konventionellen Verseilung
mit umlaufenden Spulen.
[0024] Das Profil der Umlenkscheibe 18, die gegebenenfalls auch als Abzugscheibe ausgestaltet
sein kann, wird leicht konisch ausgebildet. Vorzugsweise liegt der Schwerpunkt der
Umlenkscheibe 18 etwas außerhalb der Verseilachse.
[0025] Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Verseilung der Kabeladern 2 zu einem Verseilverband
7 mit einem Extrusionsprozeß zum Aufbringen eines Kabelmantels verknüpft ist und mit
der demnach aus Kabeladern 2 ein komplettes Kabel 25 hergestellt werden kann. Hierzu
schließt sich an den Verseilteil, der im wesentlichen mit den in Fig. 1 und Fig. 3
dargestellten Einrichtungen übereinstimmt und die beiden Verseilköpfe 17 und 20 enthält,
eine aus dem Extruder 23 und der Wasserkühlrinne 24 gebildete Extrusionslinie an,
die parallel zur Verseilstrecke verläuft und der der Verseilverband 7 über die Umlenkscheiben
21 und 22 zugeführt wird. In Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels besteht auch die
Möglichkeit, die Verseilung der Kabeladern 2 mit der Extrusion der Aderisolierung
zu verbinden, indem man von den Vorratstrommeln 1 Leiterseile ablaufen läßt, die unmittelbar
anschließend mit Hilfe eines Extruders und einer Wasserkühlstrecke umhüllt werden,
wie es in der Patentanmeldung P 28 33 702.2 beschrieben ist.
[0026] .Bei der SZ-Verseilung von Sektoradern mittels einer Verseileinrichtung, deren Verseilköpfe
lediglich die Drehzahl, nicht aber die Drehbewegung wechseln, können Abzugsgeschwindigkeit
und Drehzahlen so aufeinander abgestimmt sein, daß die Schlaglänge des Verseilgutes
im Bereich der Verseileinrichtung beispielsweise abwechselnd + 66 cm und + 200 cm
beträgt, so daß im fertigen Verseilgut eine Schlaglänge von + 100 cm vorliegt. Bei
gleichbleibender Schlagrichtung innerhalb der Verseileinrichtung ist gewährleistet,
daß von den Verseilköpfen große Querkräfte auf das Verseilgut übertragen werden können,
ohne daß sich die Verseilelemente (Sektoradern) im Bereich der Drallwechselstellen
in einer Ebene parallel legen.
1. Vorrichtung zum SZ-Verseilen von Starkstromkabeladern mit sektorförmigem Leiterquerschnitt,
bestehend aus raumfest angeordneten Adervorräten, aus einem ersten Verseilnippel und
davor raumfest angeordneter Zwangsführung für jede Kabelader und aus einem zweiten
Verseilnippel (Verseilpunkt), aus zwei zwischen den Verseilnippeln angeordneten und
den beiden Verseilnippeln jeweils zugeordneten, synchron mit wechselnder Drehbewegung
umlaufenden Verdrehungsvorrichtungen (Verseilköpfen) und aus einer Abzug- und Aufwickelvorrichtung,
bei der der Abstand zwischen dem ersten Verseilnippel und dem ersten Angriffspunkt
der ersten Verdrehungsvorrichtung gleich oder annähernd gleich ist dem Abstand zwischen
dem letzten Angriffspunkt der zweiten Verdrehungsvorrichtung und dem zweiten Verseilpunkt,
dadurch gekennzeichnet , daß die Verdrehungsvorrichtungen (6,8) und'die Zwangsführungen
(4) unmittelbar hinter bzw. vor dem jeweiligen Verseilnippel (5,9) angeordnet sind
und daß der Abstand (a+b) zwischen dem letzten Angriffspunkt jeder Zwangsführung (4)
an einer Kabelader und dem ersten Angriffspunkt der ersten Verdrehungsvorrichtung
(6) am Verseilgut kleiner oder höchstens gleich ist der durch die Abzugsgeschwindigkeit
und die Drehzahl bzw. Drehzahlen der Verseilvorrichtung gegebenen.Schlaglänge des
Verseilgutes, vorzugsweise kleiner oder höchstens gleich der halben Schlaglänge.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß der Abstand (a) zwischen jeder Zwangsführung (4) und dem Verseilpunkt
(5) und die Abstände (b,c) zwischen den Verseilpunkten (5,9) und den Verseilvorrichtungen
(6,8) unabhängig voneinander einstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet , daß jede Zwangsführung (11) aus mehreren profilierten Führungsrollen
(12) besteht, die längs einer Wellenlinie jeweils auf der Innenseite der Wellenlinie
angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet , daß einige der beidseitig der Wellenlinie angeordneten Führungsrollen
(12) einander paarweise oder auf Lücke gegenüberstehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet , daß jede Zwangsführung (13) aus zwei Umlenkscheiben (14,15) besteht,
auf denen die jeweilige Kabelader (2) mit einem Umschlingungswinkel von wenigstens
90 0 aufliegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet , daß zwischen der zweiten Umlenkscheibe (15) und dem Verseilnippel
(5) eine oder mehrere profilierte Führungsrollen (16) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet , daß jede Verdrehungsvorrichtung (17,20) aus einer vom Verseilgut
(7) einmal umschlungenen, zur Verseilachse annähernd symmetrisch angeordneten Umlenkscheibe
(18) besteht, der zur Zu- und Abführung des Verseilgutes (7) jeweils eine oder mehrere
Führungsrollen (19) zugeordnet sind.