[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Notleuchte mit einer Lichtquelle mit im wesentlichen
gleichmäßigen Abstrahlcharakteristik.
[0002] Zwischen Normal- und Notbeleuchtung bestehen ganz erhebliche Unterschiede, da ein
anderes Beleuchtungsniveau und eine andere Sehaufgabe vorhanden sind. Das Beleuchtungsniveau,
d.h. die Adaption liegt bei der Notbeleuchtung im Bereich des mesopischen Sehens,
während die Allgemein-B&euchtung sich im fotopischen Sehen abspielt. Dies bedeutet,
daß die Bewertung eines Helligkeitsmusters bei Notbeleuchtung anders ist als bei Normalbeleuchtung.
Für die Notbeleuchtung ist z.B. die sichere Farberkennung nicht mehr gewährleistet.
Darüberhinaus müssen bei der Notbeleuchtung nur grobe Details erkannt werden. Fragen
nach Annehmlichkeiten der Beleuchtung und ähnliche Punkte die bei der Allgemein-Beleuchtung
von erheblicher Bedeutung sind, werden bei der Notbleuchtung überhaupt nicht gestellt.
Darüberhinaus wird bei der Notbeleuchtung eine völlig andere Art der Blendung betrachtet.
Während bei normaler Innenraumbeleuchtung die Vermeidung der Blendung die Vermeidung
der psychologischen Blendung bedeutet, ist bei Notbeleuchtung von einer physiologischen
Blendung auszugehen, d.h. einer meßbaren Veränderung einer Sehfunktion, z.B. der Sehschärfe.
Diese Forderung führt wiederum zu völlig anderen Kriterien an die zu bauende Leuchte.
Aus diesem Grund können die bislang verwendeten Notleuchten auch nicht befriedigen,
da sie grundsätzlich in gleicher Weise aufgebaut sind wie Leuchten für die normale
Innenbeleuchtung, von denen sie sich lediglich durch eine verhältnismäßig geringere
Lichtstärke unterscheiden. Darüberhinaus ergeben sich erhebliche Probleme daraus,
daß bei der Notbeleuchtung nur eine geringe elektrische Stromleistung zur Verfügung
steht, was wiederum bedingt, daß in der relativ geringen Lichtstärke der einzelnen
Leuchten diese auch einen großen Abstand voneinander aufweisen nüssen, was wiederum
die Ausstrahlung der Nutzfläche, beispielsweise eines Fluchtganges o. dgl. sehr erschwert.
[0003] Die Schwierigkeiten mit den bislang verwendeten Normalleuchten für Notbeleuchtungszwecke,
lassen sich dadurch lösen, daß durch die Ausbildung des Reflektors und/oder durch
Vorsatz refraktierender Elemente die Lichtabstrahlung derart verändert wird, daß in
einer Nutzebene eine gleichmäßige Beleuchtungsstärke erzielt wird.
[0004] Die Erzielung einer gleichmäßigen Beleuchtungsstärke in einem großflächigen Gebiet
durch nur eine Leuchte stellt dabei etwas völlig anderes dar als die gleichmäßige
Ausleuchtung eines Raums bei Normalbeleuchtung, bei der entsprechend viele Lichtquellen
in relativ geringem Abstand vorgesehen sind, deren Strahlengang sich überlagert um
zu einer mehr oder weniger gleichmäßigen Ausleuchtung zu führen. Bei einer Notbeleuchtung
bei der die einzelnen Leuchten sehr weit voneinander entfernt sein müssen, ist eine
gleichmäßige Beleuchtungsstärke durch Überlagerung des Lichts mehrerer Lichtquellen
nicht realisierbar. Will man einerseits eine Blendung durch die Lampe vermeiden und
andererseits ausreichende Sehverhältnisse in der Nutzfläche sicher stellen, so läßt
sich dies, verbunden mit der Forderung, daß nur eine geringe Energieleistung zur Verfügung
steht, nach den der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnissen nur realisieren,
wenn von dem bisher üblichen Prinzip des 'Leuchtenbaus abgegangen wird und durch Ausbildung
des Reflektors und/ oder Vorsatz refraktierender Elemente der Strahlengang der Leuchte
gezielt derart verändert wird, daß - im Idealfall - unmittelbar unterhalb der Lampe
die gleiche Beleuchtungsstärke vorhanden ist wie in einigen Metern Abstand.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung soll der Reflektor derart ausgebildet und die Lichtquelle
so angeordnet sein, daß der eine gleichmäßige Ausleuchtung der Nutzfläche bewirkende
Strahlengan sich ausschließlich aus höchstens einmal reflektierten Strahlen aufbaut
und daß die Entfernung eines von einem bestimmten Refle torabschnitt bestrahlten Bereichs
der Nutzfläche von der Reflek torachse um so größer ist, je größer der Abstand des
Reflektors schnitts von der Reflektorachse ist.
[0006] Die gewünschte Lichtstärkeverteilung lautet entweder

wenn der direkte Lampenlichtstrom nicht berücksichtigt wird, oder die Lichtstärkeverteilung
- ausschließlich des reflektier Lichtes - wird beschrieben durch


wobei I
Lampe die direkte Lichtstärkeverteilung der Lampe ist.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprü beschrieben.
[0008] Die Erfindung soll nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert werden.
[0009] Je nachdem ob sich die Lichttrahlen in einem Gebiet vor der Optik noch einmal überkreuzen,
sind zwei Typen von Optiken gemäß der Erfindung möglich (Fig. 1 und 2).
[0010] Die Kurvenform des Reflektors ergibt sich aus dem Lichttromgleichgewicht zwischen
dem Flächenelement dF der Nutzfläche und dem dazugehörigen Oberflächenelement d0 des
Reflektors

= Reflexionsgrad des Reflektorelementes.
[0011] Der Lichtstrom des Reflektorelementes (0 do) ergibt sich aus der Lichtstärkeverteilung
der Lampe und dem Raumwinkel den das Oberflächenelement zur Lampe einnimmt.

[0012] Die winkelmäßige Stellung des Reflektorelementes hängt ab von seiner Position zu
Lampe und Nutzflächenelement und ergibt sich aus den Gesetzen der geometrischen Optik.
[0013] Die Form des Reflektors ergibt sich aus der Zusatzbedingung, daß innerhalb des Verlaufs
eines Strahlenganges keine Unstetigkeiten auf der Reflektoroberfläche auftreten sollen,
außer an Nahtstellen, wenn der Strahlengang Typ I in Typ II übergibt, oder wenn ein
Strahlengang zum Aufbau des Reflektors sich mehrfach wiederholt (Fig. 3, 4).
[0014] Die Form des Reflektors läßt sich auf einfache Art nicht geschlossen analytisch darstellen;
der erwähnte Rechengang ist gleichzeitig Definition der Reflektoroberflächen.
[0015] Trotz sorgfältiger Herstellung des Reflektors können durch Unge- 'nauigkeiten Lichtstärkespitzen
entstehen. Diese können durch eine leichte Struktur auf der Reflektoroberfläche ausgeglichen
werden. Auch eine Mattierung der Lampen oder der Einsazt von fabrikationsmäßig mattierten
Lampen kann ungleichmäßigkeiten abbauen.
[0016] Eine Erhöhung des Leuchtenwirkungsgrades kann erreicht werden, wenn der nicht direkt
auf den Reflektor fallende Lichtstrom der Lampe durch einen zusätzlichen Kuppenspiegel
auf den Reflektor gelenkt wird. Dies wird auch durch den Einsatz von kuppenverspiegelten
Lampen erreicht.
[0017] Auch die Verwendung von Entladungslampen mit im Vergleich zum Reflektor kleinen Leuchtkörperabmessungen
stellen eine mögliche Anwendungsform des erfindungsgemäßen Bauprinzips dar.
[0018] Die in Fig. 6 dargestellte Notleuchte l umfaßt eine Lichtquelle 2, z.B. eine gute
Farbwiedergabe gewährleistende Glühlampe, die von einem Reflektor 3 umgeben ist. Dieser
Reflektor ist rotationssymmetrisch derart geformt, daß Kreiszonen auf der beleuchteten
Fläche 4 jeweils Zonen auf dem Reflektor zugeordnet sind, die sich vom Rotationszentrum
her aufbauen. Die Krümmung des Reflektors 3 ist so gewählt, daß auf der beleuchteten
Fläche 4 eine gleichmäßige Beleuchtungsverteilung erzielt wird. Die Lichtstärke der
Lichtquelle 2 ist hierbei so bemessen, daß diese gleichmäßige Beleuchtungsstärke etwa
der erforderlichen Mindestbeleuchtungsstärke, also z.B. 2 Lux, entspricht. Außerhalb
der zu beleuchtenden Fläche fällt dank dieser Anordnung die Lichtintensität stark
äb, d.h. dorthin gelangt lediglich Streustrahlung.
[0019] Zur Unterstützung der Erzielung einer gleichmäßigen Lichtverteilung können zusätzliche
Einrichtungen 5 vorgesehen sein, die in Fig. 6 nur schematisch angedeutet sind.
[0020] Solche Einrichtungen können z.B. entsprechend geformte Streuscheiben sein, oder auch
Streuscheiben in Kombination mit einen oder mehreren zusätzlichen Reflektoren. Darüberhinaus
liegt im Rahmen der erfindungsgemäßen Möglichkeiten zur Erzielung der gleichmäßigen
Lichtverteilung auch die Verwendung von Linsen oder Linsenkombinationen.
[0021] Ebenfalls nur schematisch und nicht maßstabgetreu ist in Fig. 6 ein Blendenring 6
eingezeichnet, der zur Vermeidung von Blendung das an den Einrichtungen 5 zur Erzeugung
einer gleichmäßigen Lichtverteilung, also z.B. einer Streuscheibe, gestreute Lichtbündel
so begrenzt, daß der maximale Ausstrahlungswinkel ℓ max einen bestimmten Wert, etwa
65°, nicht überschreitet.
[0022] Andererseits kann zur Begrenzung des Ausstrahlungswinkels ℓ eine entsprechende Dimensionierung
des Reflektors 3 bzw. eine Verschiebung der Position der Lichtquelle 2 längs der Rotations-
achse des Reflektors 3 bereits ausreichend sein. Dies ist bei der in Fig. 6 dargestellten
Anordnung ohne Verwendung einer zusätzlichen Einrichtung 6 zur gleichmäßigen Verteilung
des Lichtes bereits der Fall, wie aus den beispielsweise eingezeich neten Strahlengängen
7 ersichtlich ist, deren Ausstrahlungswink jeweils kleiner als der maximale Ausstrahlungswinkel
ℓ me ist, im Beispiels etwa 65°.
[0023] In Fig. 5 sind die geometrischen Verhältnisse dargestellt, die bei Berechnung des
erforderlichen Lichtstroms bei einer in Höl h über der zu beleuchtenden Fläche 4 aufgehängten
Notleuchte 1 zugrundegelegt werden. Betrachtet wird jeweils die Beleuchtung stärke
an einem Aufpunkt A, der im Abstand r vom Fußpunkt F unterhalb der Lichtquelle 2 der
Notleuchte 1 liegt. Die Lichtquelle 2 ist in der Zeichnung lediglich schematisch dargestell
und repräsentiert die gesamte Notleuchte 1.
[0024] Berechnet man unter Zugrundelegung der genannten Bezeichnungen den für die Beleuchtung
der Fläche 4 erforderlichen Lichtstrom einmal unter Voraussetzung herkömmlicher Bedingungen,
nämlich daß die Beleuchtungsstärke vom Fußpunkt radial nach außen abnimmt und an der
am schwächsten beleuchteten Stelle die Mindestbeleuchtungsstärke, z.B. 2 Lux, erreicht
wird, (was entsprechend höhere Beleuchtungsstärken in der Nähe des Fußpunktes F zur
Folge hat) und mitt andererseits den Fall, wo durch (in Fig. 5 nicht dargestellte)
Einrichtungen zur Erzeugung einer gleichmäßigen Lichtverteilung die horizontale Beleuchtnngsstärke
auf der gesamten beleuchteten Fläche konstant ist, so ergibt sich, daß im letzteren
Fall der erforderliche Lichtstrom siebenmal geringer ist als im ersten Fall.
1. Notleuchte mit einer Lichtquelle mit im wesentlichen gleichmäßiger Abstrahlcharakteristik,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Ausbildung des Reflektors und/oder Vorsatz refrak- tierender Elemente die Lichtabstrahlung derart verändert wird, daß in einer Nutzebene eine gleichmäßige Beleuchtungsstärke erzielt wird.
2. Notleuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Reflektor (3)
und/oder eine Blendeneinrichtung (6) auf- weist, durch die die Ausstrahlungswinkel
auf einen Winkel kleiner/gleich dem gemäß folgender Formel definierten Winkel ℓ max
begrenzt ist:
3. Notleuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daf: die Einrichtung
(5) zur Erzeugung einer gleichmäßigen Lichtverteilung aus einem rotationssymmetrischen
Reflektor (3) bestehen, dessen Form derart gewählt ist, daß für die Beleuchtungsstärke
auf der zu beleuchtenden Fläche (4) weitgehend gilt:
4. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das refraktierende
Element eine Streuscheibe enthält.
5. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn- zeichnet, daß die
Einrichtungen (5) zur Erzeugung einer gleic mäßigen Lichtverteilung eine Linse bzw.
ein Linsensystem enthalten
6. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor
derart ausgebildet und die Lichtquelle so angeordnet ist, daß der eine gleichmäßige
Ausleuchtung der Nutzfläche bewirkende Strahlengang sich ausschließlich aus höchstens
einmal reflektierten Strahlen aufbaut und daß die Entfernung eines von einem bestimmten
Reflektorabschnitt bestrahlten Bereichs der Nutzfläche von der Reflekto achse um so
größer ist, je größer der Abstand des Reflektorabschnitts von der Reflektorachse ist.
7. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen
sich in einem räumlich ausgedehnt Knoten um die Leuchtenachse herum überkreuzen.
8. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen
sich nach der Reflexion nur noch von der Leuchtenachse entfernen.
9. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 8; dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Nutzflächenelement nur von einem Reflektorabschnitt bestrahlt wird.
10. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor
aus stufenartig aneinandergereihten Reflektorzonen aufgebaut ist.
11. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reflektorelemente eine sehr leichte Struktur oder Aufrauhung besitzen, um Fertigungsungenauigkeiten
auszugleichen.
12. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lampenkolben zum Abbau von Lichtstärkespitzen mattiert ist.
13. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lampe einen Kuppenspiegel bzw. eine Kuppen- verspiegelung aus einem in mikroskopisch
gerichtet reflektie rendem Material besitzt.
14. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch geken-zeichnet, daß die
Lampe einen Kuppenspiegel bzw. eine Kupper verspiegelung aus diffus aufstreuendem
Material besitzt.
15. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch geken-zeichnet, daß die
ausgeleuchtete Fläche kreisrund ist.
16. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch geken zeichnet, daß die
ausgeleuchtete Fläche rechteckförmig ist.
17. Notleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch geken zeichnet, daß die
größte Flächenausdehnung durch einen Wink von 65° zwischen Lichtstrahl zum äußersten
Flächenelement ur Leuchtenachse bestimmt wird.