[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweischeiben-Rotationskolben maschine mit Hubeingriff
zwischen exzentrisch in einem stationären Gehäuse drehbar gelagerten Rotoren und je
einem einen jeden Rotor radial durchsetzenden Leistungeteil sowie mit Schlupfeingriff
zwischen dem Gehäusemantel und den Leistungsteilen, die innerhalb des Rotors radial
zum Gehäusemantel geführt sind, derart, daß sie mit ihren Enden an zwei diametral
gegenüberliegenden Stellen mit dem Gehäusemantel je zwei Arbeitskammern bildend in
dichtender Gleitanlage gehalten sind.
[0002] Eine Zweischeiben-Rotationskolbenmaschine der vorstehend genannten Gattung ist bereits
aus der DD-PS 46 761 bekannt. Bei dieser bekannten Rotationskolbenmaschine ist im
Inneren eines jeden Rotors eine Ausnehmung vorgesehen, in welcher eine geschlossene
Öse untergebracht ist, von welcher an einander gegenüberliegenden Seiten sich je ein
Arm des Leistungsteils erstreckt. Die in jedem Rotorinnenraum aufgenommene Öse umgibt
einen in einem Seitenteil angeordneten, feststehenden Führungszapfen, so daß die als
Führungsbahn dienende Innenoberfläche der Öse sich gleitend um den Führungszapfen
zu drehen vermag. Zwischen den beiden Rotoren ist ein Ausgleichsgewicht vorgesehen.
[0003] Die bekannte Rotationskolbenmaschine kann nur mit recht großen mechanischen Verlusten
betrieben werden, weil die Lagerung der Leistungsteile viele Reibungsflächen aufweist
und das Ausgleichsgewicht eine tote Masse darstellt, die leistungsvermindernd in Drehung
versetzt werden muß. Ein weiterer Nachteil der bekannten Maschine liegt darin, daß
die als geschlossenes Oval ausgebildete Führungsbähn für den Führungszapfen einen
geteilten Rotor erfordert, da anderweitig ein Zusammenbau der Teile nicht möglich
ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotationskolbenmaschine der vorstehend
genannten Gattung so auszubilden, daß bei einfachem Aufbau der Maschine die mechanischen
Verluste klein gehalten werden und Gewichte zum Massenausgleich entbehrlich sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die folgenden Merkmale.
a) Jeder Rotor ist mit je einem mit dem Gehäuse drehfest verbundenen Lagerzapfen gelagert,
b) die Leistungsteile sind jeweils mit Hilfe eines mit dem Lagerzapfen drehfest verbundenen
Führungszapfens, der in eine Führungsnut der Leistungsteile eingreift, geführt, wobei
die Führungszapfen um 1800 zueinander versetzt angeordnet sind,
c) in den Endbereichen der Leistungsteile sind in an sich bekannter Weise federbeaufschlagte
Dichtelemente eingelassen.
[0006] Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie
darin zu sehen, daß durch die Ausbildung der Leistungsteil-Lagerung und durch die
Versetzung der Führungszapfen um 180° relativ zueinander erheblich weniger Leistung
als bei der bekannten Vorrichtung in der Maschine verzehrt wird, so daß an der Abtriebswelle
eine höhere Leistung abnehmbar ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Maschine und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Maschine.
[0008] Wie in der Zeichnung dargestellt, besitzt die Maschine zu beiden Seiten der Rotoren
1, 21 Seitengehäuse 5, 25 sowie zwischen den Seitengehäusen angeordnete Gehäusemäntel
3, 23. Die Rotoren 1,21 sind mit einem Abtriebskörper 50 verschraubt und drehen sich
um eine gemeinsame Achse. Die Gehäuseteile sind durch Paßstifte zentriert und werden
durch Zuganker 18,38, die auf der einen Seite in ein Einlaßgehäuse 49 fest eingeschraubt
sind, und an dem Seitengehäuse 5, 25 durch Muttern zusammengehalten. An den den Rotoren
gegenüberliegenden Stirnseiten sind Lagerflansche 4, 24 angeschraubt, die durch Lager
6, 26 mit Lagerzapfen 7,27 drehbar verbunden sind.
[0009] Jeder der Rotoren 1, 21 hat quer zu seiner Drehachse eine durchgehende Bohrung, in
welcher jeweils ein Leistungsteil 2,22 in Längsrichtung verschieblich aufgenommen
ist. Jedes Leistungsteil 2, 22 weist in der Mitte seiner Längsabmessung eine quer
zur Leistungsteil-Längsachse verlaufende Führungsnut 31 auf, deren Breite und Tiefe
so an einen Führungszapfen 8, 28 angepaßt ist, daß die Leistungsteilevon den Führungszapfen
sicher geführt sind. Die Achsen dieser Führungszapfen sind, bezogen auf die Rotorachse,
um 180° zueinander versetzt. Dadurch, daß die Führungszapfen um 180° zueinander verdreht
sind, ist ein Massenausgleich gewährleistet, ohne daß dafür zusätzliche Ausgleichsgewichte
benötigt werden. Jeder Führungszapfen 8, 28 ist drehfest und exzentrisch mit dem zugeordneten
Lagerzapfen 7, 27 verbunden. Jeder Lagerzapfen 7,27 erstreckt sich in eine axiale
Ausnehmung in einer Rotorflanke hinein. Die Achsen der Lagerzapfen sind exzentrisch
zur Achse der Innenradiung des Gehäusemantels angeordnet, so daß die Rotoren innerhalb
des Gehäuses exzentrisch gelagert sind.
[0010] Es besteht somit ein Hubeingriff zwischen den exzentrisch im Gehäuse gelagerten Rotoren
1, 21 und den Leistungsteilen 2,22, welche die Rotoren radial durchsetzen. Ferner
besteht Schlupfeingriff zwischen dem Gehäusemantel und den Leistungsteilen, welche
innerhalb der Rotoren radial zum Gehäusemantel geführt sind. An den einander gegenüberliegenden
Enden der Leistungsteile sind Dichtelemente 41 und 42 sowie Ölabstreifringe 43 vorgesehen,
so daß je Rotor die beiden Enden der Leistungsteile, die an der Gehäuselauffläche
in Anlage sind, mit dem Gehäusemantel zwei Arbeitskammern bilden. Die erfindungsgemäße
Maschine besitzt somit je Rotor zwei getrennte Arbeitskammern, d.h. insgesamt 4 Kammern,
in denen der ArbeitsprozeB abläuft. Da der Arbeitsprozeß über 720° läuft, d.h. Ansaugen
180°, Verdichten 180°, Arbeiten 180° und Ausstoßen 180
0, ist durch die vier Arbeitskammern ein gleichmäßiger Rundlauf gewährleistet.
[0011] Bei der Drehung der Rotoren drehen sich diese um ihre eigene Achse, wohingegen die
Leistungsteile sich mit Hilfe ihrer Führungsnuten um die jeweiligen Führungszapfen
drehen. Bei der Umdrehung der Rotoren um ihre Lagerzapfen bewegen sich die im Querschnitt
zylindrischen Leistungsteile um ihre Führungszapfen, wodurch die Leistungsteile derart
radial zum Gehäusemantel geführt sind, daß die in den Enden der Leistungsteile angeordneten
Dichtelemente ständig in dichtender Gleitanlage an den Gehäuselaufflächen gehalten
sind.
[0012] Die bereits erwähnten Dichtelemente 41, 42 und 43 werden mit Hilfe von Federn an
die Rotorbohrung, bzw. die seitliche Gehäuselaufbahn 46, die mittlere Gehäuselaufbahn
47 und die einlaßseitige Gehäuselaufbahn 48 gedrückt.
[0013] In Richtung zum Abtriebskörper 50 befindet sich in jedem Rotor für jede Kammer ein
Einlaßkanal 11 und an der Lagerflanschseite ein Auslaßkanal 12. Das Frischgas gelangt
durch einen Einlaßregler 53, ein Einlaßgehäuse 49 und den Einlaßkanal 11 in die Kammer.
Das Abgas strömt durch den Auslaßkanal 12 aus der Kammer und über einen Auslaßringkanal
13, 33 aus dem Gehäuse 5, 25.
[0014] Zur Steuerung des Gaswechsels ist auf den Lagerzapfen 7, 27 jeweils ein Abrollkranz
10, 30 vorgesehen, auf welchem jeweils ein Zwischenzahnrad 20, 40 abrollt, welche
jeweils eine Steuerwelle 9, 29 antreiben. Diese Steuerwelle betätigt die an sich bekannten
Steuerorgane, wie Ventile, Schieber usw. Zu Schmierungs- und Kühlzwecken wird Öl durch
Öleintrittsbohrungen 14, 34 zugeführt und mit Hilfe von Bohrungen 32 jeweils einem
Ölringkanal 19, 39 zugeführt, von wo es durch Ölaustrittsbohrungen 15, 35 aus den
Gehäuseabschnitten 5, 25 heraustritt.
[0015] An den Lagerflanschen 4, 24 ist jeweils ein Öldichtring 45 vorgesehen, der einen
Ölübertritt vom Triebswerkraum in die Auslaßringkanäle 13, 33 verhindert.
[0016] Die in den Kammern erzeugte Drehkraft wird vom Antriebskörper 50 mit Hilfe eines
Zahnkranzes 51 auf ein Zwischenzahnrad 55 abgegeben, welches in einem Zwischenradlager
54, das mit dem Einlaßgehäuse 49 verschraubt ist, gelagert ist.
[0017] Zur Kühlung sind KÜhlwasserkanäle 16,17,36,37 sowie 52 vorgesehen, obgleich statt
dessen auch Luftkühlung möglich ist.