[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen gebauten, flüssigkeitsgekühlten Kolben für Brennkraftmaschinen,
insbesondere für mittelschnellaufende Dieselmotoren, dessen aus einer eutektischen
Aluminium-Silizium-Legierung bestehendes Unterteil mit dem aus einem Eisenwerkstoff
bestehenden Oberteil über Schrauben verbunden und bei dem auf der Unterseite des Oberteils
ein konzentrisch verlaufender, an einer gegenüberliegenden Auflagefläche des Unterteils
anliegender Abstützbund derart angeordnet ist, daß der Abstützbund sowohl die radiale
innere Begrenzung des im Oberteil hinter dem Feuersteg und wenigstens einem Teil der
Ringpartie befindlichen zur Verbindungsebene offenen ringförmigen Kühlkanals bildet
als auch einen zentralen, mit dem Kühlkanal über radial angeordnete Kühlmittelbohrungen
verbundenen, zur Verbindungsebene offenen Kühlraum im Oberteil einschließt.
[0002] Für hohe und höchste-Belastung ist ein Einsatz solcher zweiteiliger Kolben unumgänglich,
die in verschiedenen Kombinationen herstellbar sind. Als Werkstoff für den Kolbenkopf
bietet sich gegossener oder geschmiedeter Stahl an, ebenso Sphäroguß mit seinen dem
Stahl ähnlichen Festigkeitswerten. Das aus Schaft und Bolzennabe bestehende Kolbenunterteil
kann aus einer gegossenen oder geschmiedeten Aluminium-Kolbenlegierung sein. Beide
Bauteile sind über Zuganker oder Schrauben miteinander verbunden. Solche zweiteiligen
Kolben verlangen alle eine Kühlung, vorzugsweise mittels eines Kühlöls.
[0003] Seit der Verwendung zweiteiliger Kolben, deren Oberteil aus Stahl oder Sphäroguß
und deren Unterteil aus-einer Aluminium-Kolbenlegierung bestehen, sind zwischen Kolbenoberteil
und Kolbenunterteil an der Auflagefläche des Abstützbundes am Kolbenunterteil Verschleißerscheinungen
zu beobachten, die insbesondere im Außenbereich der Auflagefläche und um die Spannschrauben
herum auftreten. Dieser Verschleiß wird durch radiale und axiale Bewegungen der in
der Verbindungsebene gegeneinanderliegenden Auflageflächen der beiden Kolbenbauteile
verursacht. Diese Bewegungen, die durch den durch die Deformation des Kolbenoberteils
infolge Temperatur und Gasdruck bewirkten Krempeleffekt hervorgerufen werden, bewirken
nicht nur einen Verschleiß, sondern beinhalten auch die Gefahr einer plastischen Deformation
des Kolbenunterteils mit nachfolgender Rißbildung und Materialabscherung in sich.
Darüber hinaus nähern sich bei der plastischen Deformation die Auflageflächen der
beiden Kolbenbauteile, wodurch die Verspannung der Schrauben bzw. Zuganker herabgesetzt
wird.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Kolben so zu gestalten, daß auch
nach vergleichsweise langen Kolbenlaufzeiten kein merkbarer Verschleiß und/oder eine
Deformation im Bereich der Auflagefläche des Kolbenunterteils erkennbar sind.
[0005] Gelöst ist diese Aufgabe durch einen zwischen der Auflagefläche des Abstützbundes
und der gegenüberliegenden Auflagefläche des Kolbenunterteils konzentrisch eingeklemmten,
aus einem Eisenwerkstoff bestehenden Ring, wobei die einander gegenüberliegenden Auflageflächen
von Abstützbund und eingeklemmtem Ring umlaufend. aufeinander abwälzbar gestaltet
sind.
[0006] Durch diese Maßnahme laufen die durch Temperatur und Gasdruck hervorgerufenen Bewegungen
in der von Abstützbund und eingeklemmtem Ring gebildeten Verbindungsebene ab, so daß
an der Auflagefläche des aus einer Aluminium-Kolbenlegierung bestehenden Kolbenunterteils
keine Verschleißerscheinungen bzw. Deformationen verursacht werden können.
[0007] Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine der einander gegenüberliegenden
Auflageflächen bogenförmig, insbesondere ballig-oder kreisabschnittförmig nach außen
gekrümmt ausgebildet ist.
[0008] Vorzugsweise weist die der nach außen gekrümmten Auflagefläche gegenüberliegende
Auflagefläche vom eingeklemmten Ring oder Abstützbund eine korrespondierende Ausnehmung
auf.
[0009] Dabei ist es möglich, die Größe der Krümmung der beiden Auflageflächen voneinander
abweichend zu gestalten, um so bei steigender Belastung weitere Bereiche als wirksame
Auflagefläche zu erfassen und damit den Aufbau der spezifischen Flächenpressung zu
steuern.
[0010] Als zusätzliche Maßnahme zur Erhöhung des Verschleißwiderstandes können eine oder
beide der gegeneinanderliegenden Auflageflächen von Abstützbund und eingeklemmtem
Ring gehärtet, verchromt, nitriert oder in anderer Weise oberflächenbehandelt sein.
[0011] Um den eingeklemmten Ring zu zentrieren, ist dieser entweder in einer im Kolbenunterteil
angebrachten konzentrischen Eindrehung eingesetzt oder an seiner unteren Innen- bzw.
Außenkante mit einer umlaufenden Zentriernase versehen, die an einer konzentrischen
Eindrehung des Kolbenunterteils anliegt. Der eingeklemmte Ring kann in seinem wesentlichen
Querschnitt rechteckig, trapezförmig oder ähnlich gestaltet sein. Zusätzlich können
seine axial verlaufenden Seitenflächen konkav sein.
[0012] Die Erfindung ist in den nachfolgend erläuterten Zeichnungen beispielhaft dargestellt.
[0013] Bei dem in Fig. 1 ausschnittsweise dargestellten Längs-. schnitt durch den oberen
Bereich eines aus einem Stahloberteil 1 und einem aus einer Aluminium-Kolbenlegierung
bestehenden Unterteil 2 gebildeten Kolbens, ist zwischen der planparallel verlaufenden
Auflagefläche 3 des Abstützbundes 4 und der planparallel verlaufenden Auflagefläche
5 des Unterteils 2 ein über die an seiner unteren Innenkante befindliche, an der Eindrehung
9 anliegende Zentriernase 6 konzentrisch eingesetzter trapezförmiger Ring 7 eingeklemmt.
Die der Auflagefläche 3 gegenüberliegende Auflagefläche 8 des Stahlrings 7 ist ballig
gekrümmt. Dieser Kolben kann in der Weise abgewandelt sein, daß die der ballig gekrümmten
Auflagefläche 8 gegenüberliegende Auflagefläche 3 des Abstützbundes 4 eine der Balligkeit
entsprechende Ausnehmung besitzt.(Big. 2).
[0014] In Fig. 3 ist ein Ausschnitt eines Längsschnitts durch den oberen Teil eines aus
einem aus Gußeisen mit Kugelgraphit bestehenden Oberteils 10 und eines aus einer Aluminium-Kolbenlegierung
bestehenden Unterteils 11 gebildeten Kolbens wiedergegeben. Zwischen der im Querschnitt
kreisabschnittförmigen Auflagefläche 12 des Abstützbundes 13 und der Auflagefläche
14 des Unterteils 11 ist der trapezförmige Stahlring 15 eingeklemmt, wobei die an
seiner unteren Außenkante angeordnete Zentriernase 16 an der Eindrehung 17 des Kolbenunterteils
11 anliegt. Korrespondierend zu der im Querschnitt kreisabschnittförmigen Auflagefläche
12 des Abstützbundes 13 ist in der gegenüberliegenden Auflagefläche 18 des eingeklemmten
Ringes 15 eine Ausnehmung angebracht.
[0015] Unterschiedlich zu Fig. 3 ist in Fig. 4 der zwischen dem Abstützbund 13 und dem Unterteil
11 eingeklemmte Ring 19 in eine Eindrehung 20 des Unterteils 11 eingesetzt.
[0016] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß an der Auflagefläche
des Kolbenunterteils keine Verschleißerscheinungen auch nach vergleichsweise langer
Kolbenlaufzeit feststellbar sind.
1. Gebauter, flüssigkeitsgekühlter Kolben für Brennkraftmaschinen, insbesondere für
mittelschnellaufende Dieselmotoren, dessen aus einer eutektischen Aluminium-Silizium-Legierung
bestehendes Unterteil mit dem aus einem Eisenwerkstoff bestehenden Oberteil über Schrauben
verbunden und bei dem auf der Unterseite des Oberteils ein konzentrisch verlaufender,
an einer gegenüberliegenden Auflagefläche des Unterteils anliegender Abstützbund derart
angeordnet ist, daß der Abstützbund sowohl die radiale innere Begrenzung des im Oberteil
im Bereich hinter dem Feuersteg und wenigstens einem Teil der Ringpartie befindlichen
zur Verbindungsebene der beiden Kolbenbauteile offenen ringförmigen Kühlkanal bildet
als auch einen zentralen, mit dem Kühlkanal über radial angeordnete Kühlmittelbohrungen
verbundenen, zur Verbindungsebene der beiden Kolbenbauteile offenen Kühlraum einschließt,
gekennzeichnet durch einen zwischen der Auflagefläche (3, 12) des Abstützbundes (4,
13) und der gegenüberliegenden Auflagefläche (5, 14) des Unterteils (2, 11) konzentrisch
angeordneten eingeklemmten, aus einem Eisenwerkstoff bestehenden Ring (7, 15, 19),
wobei die einander gegenüberliegenden Auflageflächen von Abstützbund und eingeklemmtem
Ring umlaufend aufeinander abwälzbar gestaltet sind.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der einander gegenüberliegenden
Auflageflächen (3, 12) von Abstützbund (4, 13) und eingeklemmtem Ring (7, 15, 19)
bogenförmig, insbesondere ballig oder kreisabschnittförmig, nach außen gekrümmt ist.
3. Kolben nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der der nach
außen gekrümmten Auflagefläche (3, 12) von Abstützbund (4, 13) oder eingeklemmtem
Ring (7, 15, 19) gegenüberliegenden Auflagefläche (8, 18) eine korrespondierende Ausnehmung
angebracht ist.
4. Kolben nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Krümmung der
beiden Auflageflächen (3, 12, 8, 18) voneinander abweicht.
5. Kolben nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der einander gegenüberliegenden Auflageflächen (3, 12, 8, 18)
von Abstützbund (4, 13) und eingeklemmtem Ring (7, 15, 19) durch Härten, Verchromen,
Nitrieren oder dergleichen oberflächenbehandelt ist.
6. Kolben nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der eingeklemmte Ring (7, 15, 19) in eine im Kolbenunterteil (11) angebrachte
konzentrische Eindrehung (20) eingesetzt ist.
7. Kolben nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der eingeklemmte Ring (7, 15, 19) an seiner unteren Innen- oder Außenkante eine
umlaufende Zentriernase (6, 16) aufweist, die an einer konzentrischen Eindrehung (9,
17) des Kolbenunterteils anliegt.