(19)
(11) EP 0 008 026 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.02.1980  Patentblatt  1980/04

(21) Anmeldenummer: 79102570.3

(22) Anmeldetag:  20.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 83/20, H01H 83/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB NL SE

(30) Priorität: 04.08.1978 DE 2834327

(71) Anmelder: Heinrich Kopp GmbH & Co. KG
D-63793 Kahl (DE)

(72) Erfinder:
  • Arnhold, Hans
    D-8752 Kälberau (DE)
  • Flohr, Peter
    D-8756 Kahl/Main (DE)

(74) Vertreter: Beckmann, Gerhard 
Röntgenweg 1
58515 Lüdenscheid
58515 Lüdenscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Vollschutzschalter


    (57) Zur Bildung eines elektrischen Vollschutzschalters mit Überstrom-, KurzschluB- und Fehlerstromauslösung werden ein oder mehrere einpolige Leitungsschutzschalterteile (1) schaltmechanisch mit einem Fehlerstromschutzschalter (2) in Schmalbauweise gekoppelt, wobei der letztere in sich über eine eigene Kontaktunterbrechungsstelle verfügt und in seinem KlemmanschluBbereich mit einem als Durchsteckwandler (12) ausgebildeten Summenstromwandler versehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schutzschalter mit Überstrom-, Kurzschluß- und Fehlerstromauslösung, der sich aus einer baulich-funktionellen Vereinigung eines oder mehrerer 1-polig abschaltender Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) zusammensetzt, wobei die zu kombinierenden Schalterelemente jeweils in Schmalbauweise und mit gleicher Gehäusekontur ausgeführt sind.

    [0002] Derartige "Vollschutzschalter" dienen zur gleichen Zeit dem Schutz des zu überwachenden Leitungsnetzes gegen Kurzschluß und Überlastung wie zur Verhütung von Elektrounfällen durch Leitungsdefekte udgl. und sind in ihrer Grundkonzeption zB. bereits aus der DE-PS 1 169 015 bekannt. Der hierin beschriebene Schutzschalter macht jedoch eine aufwendige und mit hoher Verlustleistung behaftete Innenverdrahtung vom LS-Schalterteil durch den Summenstromwandler des FI-Schalterteils und von dort wieder zurück erforderlich und läßt sich demzufolge nicht mehrpolig abschaltend ausbilden. Hinzu kommt, daß die Kontakteinrichtung des FI-Schalterteils mechanisch durch das Schaltschloß des LS-Schalterteils betätigt werden muß. Diese "Rückkopplung" von Seiten des FI-Schaltmagneten über das LS-Schaltschloß zurück auf die FI-Kontakteinrichtung wird durch den Raummangel innerhalb des konturengleichen FI-Schaltergehäuses in Schmalbauweise bedingt, da in demselben allein schon der Summenstromwandler, der Schaltmagnet und die Prüfeinrichtung keinen Platz mehr für den Einbau eines eigenen Auslöseorgans belassen.

    [0003] Aufgrund dessen ist man in der Praxis dazu übergegangen, den in gleicher Gehäusebreite und -kontur mit einem 1-polig abschaltenden LS-Schalterteil gekoppelten FI-Schalterteil ohne eigene Kontaktunterbrechungsstelle auszuführen, - oder aber den mit mehrpolig abschaltenden LS-Schalterteilen gekoppelten und mit einer eigenen Schalt- und Auslösevorrichtung ausgestatteten FI-Schalterteil gleich innerhalb (und außerhalb) des gemeinsamen Gehäuses montagefertig zu verdrahten (DE-AS 1 563 827 und DE-OS 27 56 237). Diese Schutzschalter haben .jedoch den Nachteil, daß die erstgenannte Ausführung im Fehlerfall den Verbraucherstromkreis unzulässigerweise nur 1-polig unterbricht und das Gerät bei einer Polverwechslung oder bei spannungsführendem Mittelleiter praktisch unwirksam macht. Die zweite Ausführung weist dieses Gefahrenmoment zwar nicht auf; dafür aber ist der FI-Schalterteil räumlich doppelt so breit ausgelegt wie der vorgenannte und auch die Verlustleistung des gesamten Schutzschalters durch die aufwendige Innenverdrahtung erheblich höher.

    [0004] In Anbetracht dieser gravierenden Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Vollschutzschalter der eingangs bezeichneten Art zu entwickeln, mit dem sich auf einfache Weise und mit möglichst geringem Aufwand ein perfekter Schutz von Person und Sache gegen die im Fehlerfall überhaupt auftretenden Gefährdungen erreichen läßt.

    [0005] Gemäß der Erfindung besteht die Lösung dieser Aufgabe darin, einen elektrischen Vollschutzschalter nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 derart auszubilden, daß der mit dem bzw. den LS-Schalterteilen schaltmechanisch gekoppelte FI-Schalterteil über eine eigene Kontaktunterbrechungsstelle verfügt und in seinem außengelegenen Klemmanschlußbereich mit einem frei zugänglich als Durchsteckwandler ausgebildeten Summenstromwandler versehen ist.

    [0006] Aufgrund einer derartigen Ausbildung wird in technisch fortschrittlicher Weise erreicht, daß sich durch die bauliche und funktionelle Vereinigung eines ganz normalen LS-Schalters in 1-poliger Ausführung mit dem erfindungsgemäßen FI-Schalterteil ein 2-polig abschaltender Schutzschalter mit Überstrom-, Kurzschluß- und Fehlerstromauslösung herstellen läßt, der in einer Verteileranlage genau den gleichen Platz benötigt wie ein 2-polig abschaltender LS-Schalter, jedoch darüber hinaus noch einen zusätzlichen Schutz gegen das Auftreten zu hoher Berührungsspannungen gewährleistet. Dementsprechend ergibt sich bei Zusammensetzen von zwei oder drei LS-Schalterteilen in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen FI-Schalterteil ein 3- oder 4-poliger Vollschutzschalter in entsprechenden Einbau-Teilungseinheiten. - Des weiteren entsteht durch den Zusammenbau eines LS-Schalterteils ohne thermischen und elektromagnetischen Überlastungsschutz bei der gleichen Kombination ein "echter" Fehlerstromschutzschalter. - Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Vollschutzschalter noch dazu mit einer zeitverzögerten Unterspannungsauslösung ausgerüstet werden, womit von ein und demselben Gerät insgesamt vier verschiedene Schutzfunktionen ausgeübt werden.

    [0007] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters gegenüber den eingangs bezeichneten Geräten besteht darin, daß der zur Fehlerstromerfassung benötigte Summenstromwandler innerhalb des FI-Schalterteils als Durchsteckwandler ausgeführt ist und infolge dessen im Verlauf der normalen Installation von außen her beschaltet werden kann. Dadurch entfällt nicht nur die bisherige Innenverdrahtung des Schutzschalters und damit die aus der beträchtlichen Verlustleistung resultierende Erwärmung des Geräts, sondern es kann auch bei der normalen Installation die Ansprechempfindlichkeit des Fehlerstromauslösers nach den jeweiligen Gegebenheiten durch zwei- oder mehrmaliges Durchschleifen der Anschlußleitungen verdoppelt oder vervielfacht werden. Genauso ist ein Betrieb des Vollschutzschalters - ohne jegliche Fehlerstromüberwachung durchführbar. Diese einfache Anpassungsmöglichkeit erhöht nicht nur den Sicherheitspegel des normalen Schutzschalters, sondern sie reduziert in der gleichen Weise grundlegend die bisherige Typenvielfalt bei Fehlerstromschutzschaltern mit Nennfehlerströmen von 15, 30, 100 mA usw.

    [0008] Darüber hinaus ergibt sich durch die der Breite eines 2-oder mehrpoligen LS-Schalters entsprechende Baugröße des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters die vorteilhafte Möglichkeit, die in einer vorhandenen Verteileranlage überwachten Stromkreise ohne zusätzlichen Platzbedarf auch noch gegen Fehlerströme abzusichern und zur gleichen Zeit durch Fortfall der bisherigen Fehlerstromschutzschalter die vorhandenen und/oder weitere Stromkreise unabhängig voneinander, d.h. differenzierter überwachen zu können. Hinzu kommt, daß die Summe der zu überwachenden Ableitströme und Erdschlußströme an den Betriebsmitteln bei dem erfindungsgemäßen Vollschutzschalter geringer ist als bei der herkömmlichen Installation, wo mehrere Stromkreise über einen gemeinsamen Fehlerstromschutzschalter geleitet werden, was zwangsläufig zu Fehlauslösungen führen muß. Demgemäß bietet der erfindungsgemäße Vollschutzschalter außer seinem großen Schutzbereich in gleicher Weise eine hohe Betriebssicherheit.

    [0009] In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters sind die Schalt- und Auslösemechanik sowie das elektromagnetische Auslöseorgan und die hiermit gekoppelte Schaltkontakteinrichtung bei dem LS-Schalterteil und dem FI-Schalter nahezu identisch bzw. montagegleich ausgebildet und angeordnet, was die Herstellung der beiden Schalterteile außerordentlich vereinfacht. Dabei ist innerhalb des FI-Schaltergehäuses an Stelle der Lichtbogenkammer und des Löschblechpakets auf Seiten des LS-Schalterteils hier das Haltemagnetrelais oder die aus dem Wechselstromnetz gespeiste Verstärkerelektronik für die Fehlerstromauslösung untergebracht. Bei mehrpoligen Geräten erfolgt die Netzspeisung dieser Verstärkerelektronik in an sich bekannter Weise durch die Bildung einer Drehstrom-Sternschaltung und über nachgeschaltete Gleichrichterstrecken. - Außerdem läßt sich in diesem Bereich bei Bedarf auch noch eine Anordnung zur zeitverzögerten Unterspannungsauslösung einbauen.

    [0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die mechanische Kopplung der LS-Schalterteile untereinander sowie ihrerseits mit dem FI-Schalter mit Hilfe eines T-förmigen Schwenkhebels, der jeweils im Bereich der Gehäusewandung des einen Schalterteils auf der starren Achse der Schaltmechanik bewegbar gelagert ist und mit seinem Quersteg nach beiden Seiten hin die Wandungen der aneinandergrenzenden Schalterteile durchgreift. Dabei ist dieser Quersteg zum Zweck der Auslösung von jedem Schalterteil her und in der Wirkung auf den benachbarten durch einen Ansatzzapfen der Spann- und Entklinkungshebel beaufschlagbar. Zudem werden die (sämtlichen) Betätigungshandhaben der solchermaßen miteinander gekoppelten LS- und FI-Schalterteile zwecks gemeinsamer Einschaltung an ihrem äußeren Ende U-förmig von einer metallischen Kopplungsschiene selbsthalternd übergriffen und starr miteinander verbunden. - Auf diese Weise ist es möglich, die jeweils fertig montierten und geschlossenen LS-Schalterteile sowie den FI-Schalter ohne irgendeinen Eingriff in deren Schalt- und Auslösemechanik und das Erfordernis einer innengelegenen Zwischenverdrahtung durch bloßes Einlegen bzw. Überschieben für sich loser Verbindungsglieder im Zuge des Zusammensetzens der Schalterteile unter Beibehaltung der Einbauteilung funktions- und montagegerecht miteinander zu koppeln.

    [0011] Die erforderliche Prüfeinrichtung-des FI-Schalterteils betreffend, wird die innerhalb einer Gehäuseausnehmung verschiebbar geführte Betätigungstaste durch eine Rückholfeder in der Ruhelage gehalten, die als Schenkelfeder um einen Ansatzzapfen gewunden ist und mit ihrem längeren Schenkel die innerhalb einer X-förmigen Einkerbung durchgriffene Be- 'tätigungstaste gleichzeitig durch Hintergreifen einer seitlichen Gehäuseschulter verstellbar im Gehäuse haltert. Demgegenüber übernimmt der kürzere Schenkel der Rückholfeder die Stromführung von dem potentialführenden Magnetjoch des elektromagnetischen Auslöseorgans über die Hilfswicklung des Durchsteckwandlers zum Prüfwiderstand hin, wobei der längere Schenkel der Rückholfeder zur gleichen Zeit den beweglichen Hilfskontakt innerhalb des Prüfstromkreises bildet. In dieser Form fügt sich die Prüfeinrichtung ohne besonderen Aufwand organisch in den vorhandenen Aufbau des FI-Schalterteils ein und belastet denselben in keiner Weise durch zusätzliche Verdrahtungsmaßnahmen und konstruktive Details.

    [0012] Für die Endmontage der verschiedenen Baueinheiten zu einem fertigen Gerät verfügen die im wesentlichen konturengleichen Gehäuse der LS-Schalterteile und des FI-Schalters auf den aneinandergrenzenden Seiten an den diagonal zueinander gelegenen Verschraubungsstellen quer durch den Lagerzapfen für die Betätigungshandhabe sowie im Bereich der seitlichen Anschlußklemme korrespondierend über formschlüssig ineinandergreifende Ansätze bzw. Ausnehmungen, wobei die Außenwandung des LS-Schalterteils gleichzeitig die Abdeckung für den auf einer Seite teilweise offenen FI-Schalter übernimmt. Demgemäß läßt sich die jeweils erforderliche Anzahl von Schalterteilen genau aufeinander ausgerichtet mit Hilfe von zwei Schraubhülsen zu einem einbaufertigen Vollschutzschalter zusammensetzen.

    [0013] In der beiliegenden Zeichnung sind die vorbeschriebenen Konstruktions- und Funktionsmerkmale des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt. Hierbei zeigt

    Figur 1 die Seitenansicht des aus einem 1-polig abschaltenden LS-Schalterteil und dem FI-Schalter zusammengesetzten Geräts.

    Figur 2 zeigt die Ausbildung des LS-Schalterteils in geöffnetem Zustand, und

    Figur 3 in entsprechender Darstellung die Ausbildung des FI-Schalterteils. In

    Figur 4 ist dazu im Detail und vergrößerten Maßstab die Anordnung des Schwenkhebels für die Kopplung der beiden Schalterteile in Relation zu den betreffenden Elementen der Schalt- und Auslösemechanik dargestellt.

    Figur 5 zeigt die Anordnung der Prüftaste und deren Rückholfeder im Prüfstromkreis des FI-Schalterteils.

    Figur 6 zeigt die Vorderansicht des 2-poligen Vollschutzschalters im beschalteten Zustand von der Bedienungsseite her, und

    Figur 7 die entsprechende Ansicht eines 4-poligen Vollschutzschalters.



    [0014] Wie aus der Darstellung in den Figuren 1 bis 3 der Zeichnung ersichtlich, setzt sich der 2-polige Vollschutzschalter aus einem 1-polig abschaltenden LS-Schalterteil 1 und einem FI-Schalterteil 2 mit eigener Kontaktunterbrechungsstelle zusammen. Hierbei baut sich der nach Figur 2 im Längsschnitt dargestellte LS-Schalterteil 1 gemäß der detaillierten Beschreibung in dem DE-GM 7 508 649 aus einem mechanischen Sprungwerk 5 zur Betätigung einer von Hand einschaltbaren und jeweils manuell, elektromagnetisch oder elektrothermisch auslösbaren Schaltvorrichtung in Form einer stirnseitig vor dem Löschblechpaket 9 in der Lichtbogenkammer angeordneten Kontakteinrichtung 10/11 auf.

    [0015] Demgegenüber besteht der in Figur 3 wiedergegebene FI-Schalterteil 2 großenteils aus den gleichen Funktionselementen in der gleichen Anordnung: auch hier befindet sich im Oberteil des flach gehaltenen Isolierstoffgehäuses 3 die mittels der Betätigungshandhabe 4 einschaltbare Sprungwerkmechanik 5 und das mit dieser zusammenwirkende elektromagnetische Auslöseorgan 6. Den unteren Bereich des Gehäuses 3 nimmt bei dem LS-Schalterteil 1 der mit einer Anschlußklemme 7 verbundene Bimetallstreifen 8 des elektrothermischen Auslöseorgans sowie im wesentlichen die Lichtbogenlöscheinrichtung 9 in Anspruch, zwischen denen die aus dem hornförmig vorstehenden Festkontaktstück 10 und dem bewegbaren Schwenkkontaktstück 11 bestehende Schaltstrecke angeordnet ist. Im Unterschied dazu ist in diesem Bereich des FI-Schalterteils 2 innerhalb einer seitlich nach außen hin vorstehenden Gehäuseauswölbung der als Durchsteckwandler 12 ausgebildete Summenstromwandler untergebracht. Zwischen diesem außenseitig frei beschaltbaren Element und der Kontakteinrichtung 10/11 (sowie der Anschlußklemme 7) ist hier des weiteren an Stelle des Löschblechpakets 9 das Haltemagnetrelais 13 oder die aus dem Wechselstromnetz gespeiste Verstärkerelektronik für die Fehlerstromauslösung angeordnet.

    [0016] Die funktionelle Kopplung der beiden Schalterteile 1 und 2 zum Zweck der Einschaltung und Auslösung betreffend, ist gemäß der Ausschnittszeichnung in Figur 4 ein T-förmiger Schwenkhebel 14 vorgesehen. Dieses Kopplungsglied ist im Bereich der Gehäuseabdeckung 3 schwenkbeweglich auf der Achse der Sprungwerksmechanik 5 des einen Schalterteils 1 gelagert und wird an seinem die Abdeckung 3 durchgreifenden Quersteg von Seiten eines Ansatzzapfens 15 der betreffenden Sprungwerksmechanik 5 beaufschlagt, um dieses Auslösemoment durch eine Wandungsausnehmung an die entsprechend ausgebildete Sprungwerksmechanik 5 des anderen Schalterteils 2 weiterzugeben. Für die manuelle Einschaltung sind die Betätigungshandhaben 4 der beiden Schalterteile 1 und 2 darüber hinaus durch ein Schienenteil 16 starr miteinander gekoppelt, welches die äußeren Enden der Handhaben 4 U-förmig übergreift und verklammert, wie aus den Figuren 1, 6 und 7 ersichtlich ist.

    [0017] Die Ausbildung der Prüfeinrichtung zur Kontrolle der Wirksamkeit des FI-Schalterteils 2 geht aus den Figuren 3 und 5 der Zeichnung hervor. Aus der letzteren ist ersichtlich, daß die innerhalb einer seitlichen Ausnehmung des Isolierstoffgehäuses 3 vertikal verschiebbar geführte Prüftaste 17 von der um einen Ansatzzapfen gewundenen Schenkelfeder 18 gehaltert und in die Ruhestellung gedrückt wird. Hierzu durchgreift der längere Federschenkel den Schaft der Prüftaste 17 in einer X-förmigen Einkerbung und stützt sich mit seinem freien Ende hinter einer Wandungsschulter des Gehäuses 3 ab. Zur gleichen Zeit dient diese Rückholfeder 18 als beweglicher Hilfskontakt innerhalb des Prüfstromkreises, indem sich ihr kürzerer Schenkel kontaktschlüssig an das potentialführende Magnetjoch des elektromagnetischen Auslöseorgans 6 anlegt und ihr längerer Schenkel bei Betätigung der Prüftaste 17 die Kontaktgabe in Richtung der über den Prüfwiderstand an Gegenpotential liegenden Hilfswicklung des Summenstromwandlers 12 vollzieht.

    [0018] Für den Zusammenbau verfügen die beiden Schaltergehäuse 3 unterhalb der Anschlußklemme 7 und dazu diagonal gelegen, den Drehzapfen für die Betätigungshandhabe 4 durchdringend, über zwei durchgehende Bohrungen 19, die sich auf Seiten der Abdeckung 3 des LS-Schalterteils 1 in Form eines kurzen Ansatznippels nach außen hin fortsetzen. Diese beiden Ansatznippel greifen beim Zusammensetzen formschlüssig in die entsprechend erweiterten Bohrungen 19 des FI-Schaltergehäuses 2 ein und ermöglichen es so, die beiden Schalterteile 1 und 2 unter Verwendung von zwei Schraubhülsen formgerecht zu einem 2-poligen Vollschutzschalter fest miteinander zu verbinden.

    [0019] Der fertige Vollschutzschalter läßt sich alsdann mit Hilfe der Rastvorkehrungen 20 an der Unterseite des LS-Schalterteils 1 auf der Montageschiene einer Verteileranlage befestigen und gemäß der Darstellung in Figur 6 verdrahten, wobei die in Richtung des Verbrauchcrstromkreises abgehenden Leitungsadern vor der Verbindung mit den Anschlußklemmen 7 jeweils gemäß der gewünschten Ansprechempfindlichkeit des Geräts ein- oder mehrmals durch die Ringöffnung des Durchsteckwandlers 12 geschleift werden. - Diesbezüglich ist in Figur 7 der Zeichnung noch der Vollständigkeit halber dargestellt, wie sich ein Vollschutzschalter gemäß der Erfindung in 4-poliger Ausführung aus drei LS-Schalterteilen 1 und einem FI-Schalterteil 2 zusammensetzen und verdrahten läßt.


    Ansprüche

    1. Elektrischer Vollschutzschalter mit Überstrom-, Kurzschluß- und Fehlerströmauslösung, bestehend aus der baulich-funktionellen Vereinigung eines oder mehrerer einpoliger Leitungsschutzschalter mit einem Fehlerstromschutzschalter jeweils in Schmalbauweise und mit gleicher Gehäusekontur,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der mit dem bzw. den LS-Schalterteilen (1) schaltmechanisch gekoppelte FI-Schalter(-teil) (2) über eine eigene Kontaktunterbrechungsstelle (10, 11) verfügt und in seinem außengelegenen Klemmanschlußbereich mit einem frei zugänglich als Durchsteckwandler (12) ausgebildeten Summenstromwandler versehen ist.
     
    2. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 1, bei dem die Ansprechempfindlichkeit des FI-Schalters (2) im Verlauf der Installation vermittels ein- oder mehrmaligen Durchschleifens der Anschlußleitungen durch die Ringöffnung des Durchsteckwandlers (12) wahlweise veränderbar ist.
     
    3. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 1, bei dem die Schalt- und Auslösemechanik (5) sowie das elektromagnetische Auslöseorgan (6) und die hiermit gekoppelte Schaltkontakteinrichtung (10, 11) für den LS-Schalterteil (1) und den FI-Schalter (2) nahezu identisch bzw. montagegleich ausgebildet und angeordnet sind.
     
    4. Vollschutzschalter nach den Patentansprüchen 1 und 3, bei dem innerhalb des FI-Schaltergehäuses (2/3) an Stelle der Lichtbogenlöscheinrichtung (9) des LS-Schalterteils (1) das Haltemagnetrelais (13) oder die aus dem Wechselstromnetz gespeiste Verstärkerelektronik für die Fehlerstromauslösung angeordnet ist.
     
    5. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 4, bei dem die Netzspeisung der Verstärkerelektronik (13) für mehrpolige Geräte in bekannter Weise durch die Bildung einer Drehstrom-Sternschaltung und über nachgeschaltete Gleichrichterstrecken erfolgt.
     
    6. Vollschutzschalter nach den Patentansprüchen 1 und 3, bei dem die mechanische Kopplung der LS-Schalterteile

    (1) untereinander sowie ihrerseits mit dem FI-Schalter

    (2) mit Hilfe eines T-förmigen Schwenkhebels (14) erfolgt, der - im Bereich der Gehäusewandung (3) des einen Schalterteils auf der starren Achse der Schaltmechanik

    (5) gelagert und mit seinem Quersteg nach beiden Seiten hin die Wandungen (3) der aneinandergrenzenden Schalterteile durchgreifend - jeweils von einem Ansatzzapfen

    (15) der Spann- und Entklinkungshebel (5) wechselseitig wirkend beaufschlagbar ist.


     
    7. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 6, bei dem die Betätigungshandhaben (4) der schaltmechanisch miteinander gekoppelten LS- und FI-Schalterteile (1 und 2) an ihrem äußeren Ende von einer gemeinsamen Kopplungsschiene (16) übergriffen und starr miteinander verbunden werden.
     
    8. Vollschutzschalter nach den Patentansprüchen 1, 3 und 4, bei dem die innerhalb einer Gehäuseausnehmung verschiebbar geführte Betätigungstaste (17) der Prüfeinrichtung des FI-Schalters (2) durch eine Rückholfeder in der Ruhelage gehalten wird, die als Schenkelfeder (18) um einen Ansatzzapfen gewunden ist und mit ihrem längeren Schenkel die in einer Einkerbung durchgriffene Betätigungstaste (17) gleichzeitig durch Hintergreifen einer seitlichen Gehäuseschulter verstellbar im Gehäuse (3) haltert.
     
    9. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 8, bei dem der kürzere Schenkel der Rückholfeder (18) die Stromführung von dem potentialführenden Magnetjoch des elektromagnetischen Auslöseorgans (6) über die Hilfswicklung des Durchsteckwandlers (12) zum Prüfwiderstand hin übernimmt, während der längere Schenkel der Rückholfeder (18) zur gleichen Zeit den beweglichen Hilfskontakt innerhalb des Prüfstromkreises bildet.
     
    10. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 1, bei dem die im wesentlichen konturengleichen Gehäuse (3) der LS-Schalterteile (1) und des FI-Schalters (2) auf den aneinandergrenzenden Seiten an den diagonal zueinander gelegenen Verschraubungsstellen (19) korrespondierend über formschlüssig ineinandergreifende Ansätze bzw. Ausnehmungen verfügen, wobei die Außenwandung (3) des LS-Schalterteils (1) als Abdeckung für den an einer Seite teilweise offenen FI-Schalter (2) dient.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht