[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schutzschalter mit Überstrom-,
Kurzschluß- und Fehlerstromauslösung, der sich aus einer baulich-funktionellen Vereinigung
eines oder mehrerer 1-polig abschaltender Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) mit
einem Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) zusammensetzt, wobei die zu kombinierenden
Schalterelemente jeweils in Schmalbauweise und mit gleicher Gehäusekontur ausgeführt
sind.
[0002] Derartige "Vollschutzschalter" dienen zur gleichen Zeit dem Schutz des zu überwachenden
Leitungsnetzes gegen Kurzschluß und Überlastung wie zur Verhütung von Elektrounfällen
durch Leitungsdefekte udgl. und sind in ihrer Grundkonzeption zB. bereits aus der
DE-PS 1 169 015 bekannt. Der hierin beschriebene Schutzschalter macht jedoch eine
aufwendige und mit hoher Verlustleistung behaftete Innenverdrahtung vom LS-Schalterteil
durch den Summenstromwandler des FI-Schalterteils und von dort wieder zurück erforderlich
und läßt sich demzufolge nicht mehrpolig abschaltend ausbilden. Hinzu kommt, daß die
Kontakteinrichtung des FI-Schalterteils mechanisch durch das Schaltschloß des LS-Schalterteils
betätigt werden muß. Diese "Rückkopplung" von Seiten des FI-Schaltmagneten über das
LS-Schaltschloß zurück auf die FI-Kontakteinrichtung wird durch den Raummangel innerhalb
des konturengleichen FI-Schaltergehäuses in Schmalbauweise bedingt, da in demselben
allein schon der Summenstromwandler, der Schaltmagnet und die Prüfeinrichtung keinen
Platz mehr für den Einbau eines eigenen Auslöseorgans belassen.
[0003] Aufgrund dessen ist man in der Praxis dazu übergegangen, den in gleicher Gehäusebreite
und -kontur mit einem 1-polig abschaltenden LS-Schalterteil gekoppelten FI-Schalterteil
ohne eigene Kontaktunterbrechungsstelle auszuführen, - oder aber den mit mehrpolig
abschaltenden LS-Schalterteilen gekoppelten und mit einer eigenen Schalt- und Auslösevorrichtung
ausgestatteten FI-Schalterteil gleich innerhalb (und außerhalb) des gemeinsamen Gehäuses
montagefertig zu verdrahten (DE-AS 1 563 827 und DE-OS 27 56 237). Diese Schutzschalter
haben .jedoch den Nachteil, daß die erstgenannte Ausführung im Fehlerfall den Verbraucherstromkreis
unzulässigerweise nur 1-polig unterbricht und das Gerät bei einer Polverwechslung
oder bei spannungsführendem Mittelleiter praktisch unwirksam macht. Die zweite Ausführung
weist dieses Gefahrenmoment zwar nicht auf; dafür aber ist der FI-Schalterteil räumlich
doppelt so breit ausgelegt wie der vorgenannte und auch die Verlustleistung des gesamten
Schutzschalters durch die aufwendige Innenverdrahtung erheblich höher.
[0004] In Anbetracht dieser gravierenden Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen elektrischen Vollschutzschalter der eingangs bezeichneten Art zu entwickeln,
mit dem sich auf einfache Weise und mit möglichst geringem Aufwand ein perfekter Schutz
von Person und Sache gegen die im Fehlerfall überhaupt auftretenden Gefährdungen erreichen
läßt.
[0005] Gemäß der Erfindung besteht die Lösung dieser Aufgabe darin, einen elektrischen Vollschutzschalter
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 derart auszubilden, daß der mit dem bzw.
den LS-Schalterteilen schaltmechanisch gekoppelte FI-Schalterteil über eine eigene
Kontaktunterbrechungsstelle verfügt und in seinem außengelegenen Klemmanschlußbereich
mit einem frei zugänglich als Durchsteckwandler ausgebildeten Summenstromwandler versehen
ist.
[0006] Aufgrund einer derartigen Ausbildung wird in technisch fortschrittlicher Weise erreicht,
daß sich durch die bauliche und funktionelle Vereinigung eines ganz normalen LS-Schalters
in 1-poliger Ausführung mit dem erfindungsgemäßen FI-Schalterteil ein 2-polig abschaltender
Schutzschalter mit Überstrom-, Kurzschluß- und Fehlerstromauslösung herstellen läßt,
der in einer Verteileranlage genau den gleichen Platz benötigt wie ein 2-polig abschaltender
LS-Schalter, jedoch darüber hinaus noch einen zusätzlichen Schutz gegen das Auftreten
zu hoher Berührungsspannungen gewährleistet. Dementsprechend ergibt sich bei Zusammensetzen
von zwei oder drei LS-Schalterteilen in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen FI-Schalterteil
ein 3- oder 4-poliger Vollschutzschalter in entsprechenden Einbau-Teilungseinheiten.
- Des weiteren entsteht durch den Zusammenbau eines LS-Schalterteils ohne thermischen
und elektromagnetischen Überlastungsschutz bei der gleichen Kombination ein "echter"
Fehlerstromschutzschalter. - Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Vollschutzschalter
noch dazu mit einer zeitverzögerten Unterspannungsauslösung ausgerüstet werden, womit
von ein und demselben Gerät insgesamt vier verschiedene Schutzfunktionen ausgeübt
werden.
[0007] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters gegenüber den eingangs
bezeichneten Geräten besteht darin, daß der zur Fehlerstromerfassung benötigte Summenstromwandler
innerhalb des FI-Schalterteils als Durchsteckwandler ausgeführt ist und infolge dessen
im Verlauf der normalen Installation von außen her beschaltet werden kann. Dadurch
entfällt nicht nur die bisherige Innenverdrahtung des Schutzschalters und damit die
aus der beträchtlichen Verlustleistung resultierende Erwärmung des Geräts, sondern
es kann auch bei der normalen Installation die Ansprechempfindlichkeit des Fehlerstromauslösers
nach den jeweiligen Gegebenheiten durch zwei- oder mehrmaliges Durchschleifen der
Anschlußleitungen verdoppelt oder vervielfacht werden. Genauso ist ein Betrieb des
Vollschutzschalters - ohne jegliche Fehlerstromüberwachung durchführbar. Diese einfache
Anpassungsmöglichkeit erhöht nicht nur den Sicherheitspegel des normalen Schutzschalters,
sondern sie reduziert in der gleichen Weise grundlegend die bisherige Typenvielfalt
bei Fehlerstromschutzschaltern mit Nennfehlerströmen von 15, 30, 100 mA usw.
[0008] Darüber hinaus ergibt sich durch die der Breite eines 2-oder mehrpoligen LS-Schalters
entsprechende Baugröße des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters die vorteilhafte
Möglichkeit, die in einer vorhandenen Verteileranlage überwachten Stromkreise ohne
zusätzlichen Platzbedarf auch noch gegen Fehlerströme abzusichern und zur gleichen
Zeit durch Fortfall der bisherigen Fehlerstromschutzschalter die vorhandenen und/oder
weitere Stromkreise unabhängig voneinander, d.h. differenzierter überwachen zu können.
Hinzu kommt, daß die Summe der zu überwachenden Ableitströme und Erdschlußströme an
den Betriebsmitteln bei dem erfindungsgemäßen Vollschutzschalter geringer ist als
bei der herkömmlichen Installation, wo mehrere Stromkreise über einen gemeinsamen
Fehlerstromschutzschalter geleitet werden, was zwangsläufig zu Fehlauslösungen führen
muß. Demgemäß bietet der erfindungsgemäße Vollschutzschalter außer seinem großen Schutzbereich
in gleicher Weise eine hohe Betriebssicherheit.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters sind die
Schalt- und Auslösemechanik sowie das elektromagnetische Auslöseorgan und die hiermit
gekoppelte Schaltkontakteinrichtung bei dem LS-Schalterteil und dem FI-Schalter nahezu
identisch bzw. montagegleich ausgebildet und angeordnet, was die Herstellung der beiden
Schalterteile außerordentlich vereinfacht. Dabei ist innerhalb des FI-Schaltergehäuses
an Stelle der Lichtbogenkammer und des Löschblechpakets auf Seiten des LS-Schalterteils
hier das Haltemagnetrelais oder die aus dem Wechselstromnetz gespeiste Verstärkerelektronik
für die Fehlerstromauslösung untergebracht. Bei mehrpoligen Geräten erfolgt die Netzspeisung
dieser Verstärkerelektronik in an sich bekannter Weise durch die Bildung einer Drehstrom-Sternschaltung
und über nachgeschaltete Gleichrichterstrecken. - Außerdem läßt sich in diesem Bereich
bei Bedarf auch noch eine Anordnung zur zeitverzögerten Unterspannungsauslösung einbauen.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die mechanische Kopplung der LS-Schalterteile
untereinander sowie ihrerseits mit dem FI-Schalter mit Hilfe eines T-förmigen Schwenkhebels,
der jeweils im Bereich der Gehäusewandung des einen Schalterteils auf der starren
Achse der Schaltmechanik bewegbar gelagert ist und mit seinem Quersteg nach beiden
Seiten hin die Wandungen der aneinandergrenzenden Schalterteile durchgreift. Dabei
ist dieser Quersteg zum Zweck der Auslösung von jedem Schalterteil her und in der
Wirkung auf den benachbarten durch einen Ansatzzapfen der Spann- und Entklinkungshebel
beaufschlagbar. Zudem werden die (sämtlichen) Betätigungshandhaben der solchermaßen
miteinander gekoppelten LS- und FI-Schalterteile zwecks gemeinsamer Einschaltung an
ihrem äußeren Ende U-förmig von einer metallischen Kopplungsschiene selbsthalternd
übergriffen und starr miteinander verbunden. - Auf diese Weise ist es möglich, die
jeweils fertig montierten und geschlossenen LS-Schalterteile sowie den FI-Schalter
ohne irgendeinen Eingriff in deren Schalt- und Auslösemechanik und das Erfordernis
einer innengelegenen Zwischenverdrahtung durch bloßes Einlegen bzw. Überschieben für
sich loser Verbindungsglieder im Zuge des Zusammensetzens der Schalterteile unter
Beibehaltung der Einbauteilung funktions- und montagegerecht miteinander zu koppeln.
[0011] Die erforderliche Prüfeinrichtung-des FI-Schalterteils betreffend, wird die innerhalb
einer Gehäuseausnehmung verschiebbar geführte Betätigungstaste durch eine Rückholfeder
in der Ruhelage gehalten, die als Schenkelfeder um einen Ansatzzapfen gewunden ist
und mit ihrem längeren Schenkel die innerhalb einer X-förmigen Einkerbung durchgriffene
Be- 'tätigungstaste gleichzeitig durch Hintergreifen einer seitlichen Gehäuseschulter
verstellbar im Gehäuse haltert. Demgegenüber übernimmt der kürzere Schenkel der Rückholfeder
die Stromführung von dem potentialführenden Magnetjoch des elektromagnetischen Auslöseorgans
über die Hilfswicklung des Durchsteckwandlers zum Prüfwiderstand hin, wobei der längere
Schenkel der Rückholfeder zur gleichen Zeit den beweglichen Hilfskontakt innerhalb
des Prüfstromkreises bildet. In dieser Form fügt sich die Prüfeinrichtung ohne besonderen
Aufwand organisch in den vorhandenen Aufbau des FI-Schalterteils ein und belastet
denselben in keiner Weise durch zusätzliche Verdrahtungsmaßnahmen und konstruktive
Details.
[0012] Für die Endmontage der verschiedenen Baueinheiten zu einem fertigen Gerät verfügen
die im wesentlichen konturengleichen Gehäuse der LS-Schalterteile und des FI-Schalters
auf den aneinandergrenzenden Seiten an den diagonal zueinander gelegenen Verschraubungsstellen
quer durch den Lagerzapfen für die Betätigungshandhabe sowie im Bereich der seitlichen
Anschlußklemme korrespondierend über formschlüssig ineinandergreifende Ansätze bzw.
Ausnehmungen, wobei die Außenwandung des LS-Schalterteils gleichzeitig die Abdeckung
für den auf einer Seite teilweise offenen FI-Schalter übernimmt. Demgemäß läßt sich
die jeweils erforderliche Anzahl von Schalterteilen genau aufeinander ausgerichtet
mit Hilfe von zwei Schraubhülsen zu einem einbaufertigen Vollschutzschalter zusammensetzen.
[0013] In der beiliegenden Zeichnung sind die vorbeschriebenen Konstruktions- und Funktionsmerkmale
des erfindungsgemäßen Vollschutzschalters anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt.
Hierbei zeigt
Figur 1 die Seitenansicht des aus einem 1-polig abschaltenden LS-Schalterteil und
dem FI-Schalter zusammengesetzten Geräts.
Figur 2 zeigt die Ausbildung des LS-Schalterteils in geöffnetem Zustand, und
Figur 3 in entsprechender Darstellung die Ausbildung des FI-Schalterteils. In
Figur 4 ist dazu im Detail und vergrößerten Maßstab die Anordnung des Schwenkhebels
für die Kopplung der beiden Schalterteile in Relation zu den betreffenden Elementen
der Schalt- und Auslösemechanik dargestellt.
Figur 5 zeigt die Anordnung der Prüftaste und deren Rückholfeder im Prüfstromkreis
des FI-Schalterteils.
Figur 6 zeigt die Vorderansicht des 2-poligen Vollschutzschalters im beschalteten
Zustand von der Bedienungsseite her, und
Figur 7 die entsprechende Ansicht eines 4-poligen Vollschutzschalters.
[0014] Wie aus der Darstellung in den Figuren 1 bis 3 der Zeichnung ersichtlich, setzt sich
der 2-polige Vollschutzschalter aus einem 1-polig abschaltenden LS-Schalterteil 1
und einem FI-Schalterteil 2 mit eigener Kontaktunterbrechungsstelle zusammen. Hierbei
baut sich der nach Figur 2 im Längsschnitt dargestellte LS-Schalterteil 1 gemäß der
detaillierten Beschreibung in dem DE-GM 7 508 649 aus einem mechanischen Sprungwerk
5 zur Betätigung einer von Hand einschaltbaren und jeweils manuell, elektromagnetisch
oder elektrothermisch auslösbaren Schaltvorrichtung in Form einer stirnseitig vor
dem Löschblechpaket 9 in der Lichtbogenkammer angeordneten Kontakteinrichtung 10/11
auf.
[0015] Demgegenüber besteht der in Figur 3 wiedergegebene FI-Schalterteil 2 großenteils
aus den gleichen Funktionselementen in der gleichen Anordnung: auch hier befindet
sich im Oberteil des flach gehaltenen Isolierstoffgehäuses 3 die mittels der Betätigungshandhabe
4 einschaltbare Sprungwerkmechanik 5 und das mit dieser zusammenwirkende elektromagnetische
Auslöseorgan 6. Den unteren Bereich des Gehäuses 3 nimmt bei dem LS-Schalterteil 1
der mit einer Anschlußklemme 7 verbundene Bimetallstreifen 8 des elektrothermischen
Auslöseorgans sowie im wesentlichen die Lichtbogenlöscheinrichtung 9 in Anspruch,
zwischen denen die aus dem hornförmig vorstehenden Festkontaktstück 10 und dem bewegbaren
Schwenkkontaktstück 11 bestehende Schaltstrecke angeordnet ist. Im Unterschied dazu
ist in diesem Bereich des FI-Schalterteils 2 innerhalb einer seitlich nach außen hin
vorstehenden Gehäuseauswölbung der als Durchsteckwandler 12 ausgebildete Summenstromwandler
untergebracht. Zwischen diesem außenseitig frei beschaltbaren Element und der Kontakteinrichtung
10/11 (sowie der Anschlußklemme 7) ist hier des weiteren an Stelle des Löschblechpakets
9 das Haltemagnetrelais 13 oder die aus dem Wechselstromnetz gespeiste Verstärkerelektronik
für die Fehlerstromauslösung angeordnet.
[0016] Die funktionelle Kopplung der beiden Schalterteile 1 und 2 zum Zweck der Einschaltung
und Auslösung betreffend, ist gemäß der Ausschnittszeichnung in Figur 4 ein T-förmiger
Schwenkhebel 14 vorgesehen. Dieses Kopplungsglied ist im Bereich der Gehäuseabdeckung
3 schwenkbeweglich auf der Achse der Sprungwerksmechanik 5 des einen Schalterteils
1 gelagert und wird an seinem die Abdeckung 3 durchgreifenden Quersteg von Seiten
eines Ansatzzapfens 15 der betreffenden Sprungwerksmechanik 5 beaufschlagt, um dieses
Auslösemoment durch eine Wandungsausnehmung an die entsprechend ausgebildete Sprungwerksmechanik
5 des anderen Schalterteils 2 weiterzugeben. Für die manuelle Einschaltung sind die
Betätigungshandhaben 4 der beiden Schalterteile 1 und 2 darüber hinaus durch ein Schienenteil
16 starr miteinander gekoppelt, welches die äußeren Enden der Handhaben 4 U-förmig
übergreift und verklammert, wie aus den Figuren 1, 6 und 7 ersichtlich ist.
[0017] Die Ausbildung der Prüfeinrichtung zur Kontrolle der Wirksamkeit des FI-Schalterteils
2 geht aus den Figuren 3 und 5 der Zeichnung hervor. Aus der letzteren ist ersichtlich,
daß die innerhalb einer seitlichen Ausnehmung des Isolierstoffgehäuses 3 vertikal
verschiebbar geführte Prüftaste 17 von der um einen Ansatzzapfen gewundenen Schenkelfeder
18 gehaltert und in die Ruhestellung gedrückt wird. Hierzu durchgreift der längere
Federschenkel den Schaft der Prüftaste 17 in einer X-förmigen Einkerbung und stützt
sich mit seinem freien Ende hinter einer Wandungsschulter des Gehäuses 3 ab. Zur gleichen
Zeit dient diese Rückholfeder 18 als beweglicher Hilfskontakt innerhalb des Prüfstromkreises,
indem sich ihr kürzerer Schenkel kontaktschlüssig an das potentialführende Magnetjoch
des elektromagnetischen Auslöseorgans 6 anlegt und ihr längerer Schenkel bei Betätigung
der Prüftaste 17 die Kontaktgabe in Richtung der über den Prüfwiderstand an Gegenpotential
liegenden Hilfswicklung des Summenstromwandlers 12 vollzieht.
[0018] Für den Zusammenbau verfügen die beiden Schaltergehäuse 3 unterhalb der Anschlußklemme
7 und dazu diagonal gelegen, den Drehzapfen für die Betätigungshandhabe 4 durchdringend,
über zwei durchgehende Bohrungen 19, die sich auf Seiten der Abdeckung 3 des LS-Schalterteils
1 in Form eines kurzen Ansatznippels nach außen hin fortsetzen. Diese beiden Ansatznippel
greifen beim Zusammensetzen formschlüssig in die entsprechend erweiterten Bohrungen
19 des FI-Schaltergehäuses 2 ein und ermöglichen es so, die beiden Schalterteile 1
und 2 unter Verwendung von zwei Schraubhülsen formgerecht zu einem 2-poligen Vollschutzschalter
fest miteinander zu verbinden.
[0019] Der fertige Vollschutzschalter läßt sich alsdann mit Hilfe der Rastvorkehrungen 20
an der Unterseite des LS-Schalterteils 1 auf der Montageschiene einer Verteileranlage
befestigen und gemäß der Darstellung in Figur 6 verdrahten, wobei die in Richtung
des Verbrauchcrstromkreises abgehenden Leitungsadern vor der Verbindung mit den Anschlußklemmen
7 jeweils gemäß der gewünschten Ansprechempfindlichkeit des Geräts ein- oder mehrmals
durch die Ringöffnung des Durchsteckwandlers 12 geschleift werden. - Diesbezüglich
ist in Figur 7 der Zeichnung noch der Vollständigkeit halber dargestellt, wie sich
ein Vollschutzschalter gemäß der Erfindung in 4-poliger Ausführung aus drei LS-Schalterteilen
1 und einem FI-Schalterteil 2 zusammensetzen und verdrahten läßt.
1. Elektrischer Vollschutzschalter mit Überstrom-, Kurzschluß- und Fehlerströmauslösung,
bestehend aus der baulich-funktionellen Vereinigung eines oder mehrerer einpoliger
Leitungsschutzschalter mit einem Fehlerstromschutzschalter jeweils in Schmalbauweise
und mit gleicher Gehäusekontur,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit dem bzw. den LS-Schalterteilen (1) schaltmechanisch gekoppelte FI-Schalter(-teil)
(2) über eine eigene Kontaktunterbrechungsstelle (10, 11) verfügt und in seinem außengelegenen
Klemmanschlußbereich mit einem frei zugänglich als Durchsteckwandler (12) ausgebildeten
Summenstromwandler versehen ist.
2. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 1, bei dem die Ansprechempfindlichkeit des
FI-Schalters (2) im Verlauf der Installation vermittels ein- oder mehrmaligen Durchschleifens
der Anschlußleitungen durch die Ringöffnung des Durchsteckwandlers (12) wahlweise
veränderbar ist.
3. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 1, bei dem die Schalt- und Auslösemechanik
(5) sowie das elektromagnetische Auslöseorgan (6) und die hiermit gekoppelte Schaltkontakteinrichtung
(10, 11) für den LS-Schalterteil (1) und den FI-Schalter (2) nahezu identisch bzw.
montagegleich ausgebildet und angeordnet sind.
4. Vollschutzschalter nach den Patentansprüchen 1 und 3, bei dem innerhalb des FI-Schaltergehäuses
(2/3) an Stelle der Lichtbogenlöscheinrichtung (9) des LS-Schalterteils (1) das Haltemagnetrelais
(13) oder die aus dem Wechselstromnetz gespeiste Verstärkerelektronik für die Fehlerstromauslösung
angeordnet ist.
5. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 4, bei dem die Netzspeisung der Verstärkerelektronik
(13) für mehrpolige Geräte in bekannter Weise durch die Bildung einer Drehstrom-Sternschaltung
und über nachgeschaltete Gleichrichterstrecken erfolgt.
6. Vollschutzschalter nach den Patentansprüchen 1 und 3, bei dem die mechanische Kopplung
der LS-Schalterteile
(1) untereinander sowie ihrerseits mit dem FI-Schalter
(2) mit Hilfe eines T-förmigen Schwenkhebels (14) erfolgt, der - im Bereich der Gehäusewandung
(3) des einen Schalterteils auf der starren Achse der Schaltmechanik
(5) gelagert und mit seinem Quersteg nach beiden Seiten hin die Wandungen (3) der
aneinandergrenzenden Schalterteile durchgreifend - jeweils von einem Ansatzzapfen
(15) der Spann- und Entklinkungshebel (5) wechselseitig wirkend beaufschlagbar ist.
7. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 6, bei dem die Betätigungshandhaben (4)
der schaltmechanisch miteinander gekoppelten LS- und FI-Schalterteile (1 und 2) an
ihrem äußeren Ende von einer gemeinsamen Kopplungsschiene (16) übergriffen und starr
miteinander verbunden werden.
8. Vollschutzschalter nach den Patentansprüchen 1, 3 und 4, bei dem die innerhalb
einer Gehäuseausnehmung verschiebbar geführte Betätigungstaste (17) der Prüfeinrichtung
des FI-Schalters (2) durch eine Rückholfeder in der Ruhelage gehalten wird, die als
Schenkelfeder (18) um einen Ansatzzapfen gewunden ist und mit ihrem längeren Schenkel
die in einer Einkerbung durchgriffene Betätigungstaste (17) gleichzeitig durch Hintergreifen
einer seitlichen Gehäuseschulter verstellbar im Gehäuse (3) haltert.
9. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 8, bei dem der kürzere Schenkel der Rückholfeder
(18) die Stromführung von dem potentialführenden Magnetjoch des elektromagnetischen
Auslöseorgans (6) über die Hilfswicklung des Durchsteckwandlers (12) zum Prüfwiderstand
hin übernimmt, während der längere Schenkel der Rückholfeder (18) zur gleichen Zeit
den beweglichen Hilfskontakt innerhalb des Prüfstromkreises bildet.
10. Vollschutzschalter nach Patentanspruch 1, bei dem die im wesentlichen konturengleichen
Gehäuse (3) der LS-Schalterteile (1) und des FI-Schalters (2) auf den aneinandergrenzenden
Seiten an den diagonal zueinander gelegenen Verschraubungsstellen (19) korrespondierend
über formschlüssig ineinandergreifende Ansätze bzw. Ausnehmungen verfügen, wobei die
Außenwandung (3) des LS-Schalterteils (1) als Abdeckung für den an einer Seite teilweise
offenen FI-Schalter (2) dient.