[0001] Die Erfindung betrifft einen Kathodenaufbau für strahlungsgeheizte Kathoden einer
Kathodenstrahlröhre, insbesondere einer Bildröhre, bei der die Kathode im wesentlichen
aus einer die Emissionsschicht tragenden Scheibe besteht.
[0002] Schon seit einiger Zeit ist man stark bemüht die Anheizzeit für Kathoden besonders
von Fernsehbildröhren zu verkürzen, da durch diese Anheizzeit die Wartezeit nach dem
Einschalten eines Fernsehgerätes bis zum Erscheinen des Bildes auf dem Bildschirm
bestimmt wird.
[0003] Die ausschlaggebenden Faktoren für das Zeitverhalten beim Anheizen einer Kathode
sind der Wärmeübergang vom Heizelement zur Kathode und die Wärmekapazität des Kathodenaufbaus
selbst.
[0004] In einer evakuierten Röhre geschieht der Wärmeübergang ausschließlich durch Wärmestrahlung
und Wärmeleitung, wobei Wärmestrahlung überwiegt.
[0005] Schnellheizkathoden sind beispielsweise aus der DE-AS 2313911 bekannt. Der Kathodenaufbau
besteht dabei aus einem zylindrischen Kathodenrohr, auf das eine Kappe aufgesetzt
ist, die die Emissionsschicht trägt. Das Kathodenrohr ist in einem zweiten Zylinderrohr
befestigt, und in das Kathodenrohr ist ein gewendelter und mit einer Isolierschicht
versehener Heizdraht eingeschoben.
[0006] Die Wärmekapazität der Isolierschicht des Heizdrahtes verzögert aber die Aufwärmung
der Kathode beim Anheizen. Auch erhält die Kathode durch die Konstruktion mit doppeltem
Zylinderrohr eine die Anheizzeit erhöhende Wärmeträgheit. Außerdem hat sich in der
Praxis bei den bekannten Anordnungen gezeigt, daß der Heizdraht mit seinem Heizstrahlungsschwerpunkt
nur schwer reproduzierbar im Kathodenrohr angeordnet werden kann, wodurch die Lebensdauer
der Kathode verkürzende Temperaturunterschiede von Kathode zu Kathode entstehen.
[0007] Aus der DE-OS 2 614 270 ist eine Anordnung bekannt, die diese Erkenntnisse berücksichtigt,
indem dort das Heizelement als freitragender Heizstrahler ausgebildet ist und die
Kathode im wesentlichen nur noch aus einer die Emissionsschicht tragenden runden Scheibe
mit einer vergleichsweise zu den schon früher bekannten Anordnungen geringen Wärmekapazität
besteht.
[0008] Die Kathodenscheibe ist hier an besonders geformten Aufhängeelementen befestigt,
deren Form Wärmespannungen und die daraus meist resultierende Veränderung des Abstandes
Kathode-Wehneltelektrode bei Erwärmung verhindern soll.
[0009] Es wurden jedoch Schwierigkeiten festgestellt, einerseits diese komplexe Anordnung
in der Massenfertigung mit genauem Abstand Kathode-Wehneltelektrode reproduzierbar
herzustellen und andererseits diese Anordnung so zu konstruieren, daß dieser Abstand
auch bei Erwärmung innerhalb der gewünschten Toleranzen bleibt.
[0010] Aus der DE-OS 2442510 ist ein Kathodenaufbau mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 bekannt. Bei diesem erfolgt die Halterung der Kathodenscheibe mittels
dünner Drähtchen, welche einerseits an der Kathodenscheibe, andererseits an einem
Ring befestigt sind. Über die Befestigung des Ringes selbst ist nichts ausgesagt.
Die Befestigungsart des Ringes und die Ausbildung der dünnen Drähtchen, welche für
den praktischen Aufbau einer für die Massenfertigung geeigneten Kathode entscheidend
sind, sind gleichfalls keine genauen Angaben gemacht. Insbesondere ist nicht erkennbar,
wie die für die Elektrodenabstände in einem Elektronenstrahlerzeugersystem geforderten
Toleranzen eingehalten werden können. Es handelt sich beim Gegenstand der DE-OS 2
442 510 um das Prinzip einer strahlungsgeheizten Kathode. Eine zur Lösung der Toleranzprobleme
geeignete technische Lösung ist aus diesem Prinzip nicht ohne weiteres zu erkennen.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kathodenaufbau für eine strahlungsgeheizte Kathode
anzugeben, der auch in der Massenproduktion einen reproduzierbaren Abstand von Kathode
zur Wehneltelektrode ermöglicht und diesen Abstand auch bei Erwärmung innerhalb der
geforderten Toleranzen hält..
[0012] Die Aufgabe wird bei einem Kathodenaufbau nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, daß die Halteelemente Isolierstäbe sind, die längs ihrer Achsen verschiebbar
und in mindestens einer Ebene parallel zur Kathodenscheibe angeordnet sind.
[0013] Eine solche Kathodenbefestigung hat überdies den Vorteil, durch die geringe Leitfähigkeit
dünner Isolierstäbe die Wärmekapazität der Kathode herabzusetzen und dadurch die Anheizzeit
zu verkürzen.
[0014] Eine Isolierstabbefestigung bei Elektrodenaufbauten ist z. B. aus der DE-OS 1 800
953 bekannt. Beim dort beschriebenen Aufbau ist eine Hilfskathode über Isolierstäbe
an einer Hauptkathode befestigt. Der dort angegebene Aufbau läßt jedoch nicht das
Einhalten enger Toleranzen zu.
[0015] Bei mehreren durchgehenden Isolierstäben besteht auch die Möglichkeit, diese sich
kreuzend anzuordnen.
[0016] Anhand der folgenden Abbildungen wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen noch
näher erläutert. Eszeigt
Fig. 1 eine Kathodenbefestigung mit drei Isolierstäben,
Fig. 2 die Kathodenbefestigung nach Fig. 1 von der Seite des nicht gezeigten Heizstrahlers,
Fig. 3 eine Kathodenbefestigung mit zwei sich kreuzenden durchgehenden Isolierstäben,
Fig. 4 die Kathodenbefestigung nach Fig. 3 von der Seite des nicht gezeigten Heizstrahlers.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß aufgebaute Kathode. Das Blechteil
1 stellt nur einen Teil der Wehneltelektrode dar, und zwar den Teil, der sich unmittelbar
um die Elektronenstrahlaustrittsöffnung befindet. Hierbei kann es sich sowohl um eine
Wehneltelektrode für ein System, das nur einen Elektronenstrahl erzeugt, als auch
um ein System, das mehrere Elektronenstrahlen beispielsweise für eine In-Line-Farbbildröhre
erzeugt, handeln. Die auf der Wehneltelektrodenseite mit Emissionsmasse bedeckte Kathodenscheibe
2 wird hier mit drei Isolierstäben 3 beispielsweise aus Quarzglas in einem Ring 4
gehalten. Der Ring ist seinerseits an der Wehneltelektrode angeschweißt. Der für die
Funktion der Röhre wichtige Abstand Kathode 2 zu Wehneltelektrode 1 wird im wesentlichen
durch den Ring 4 und die Kathodenscheibe 2 bestimmt.
[0018] Zur Vermeidung von Wärmespannungen sind die Isolierstäbe 3 an einem ihrer Enden längs
der Stabachsen verschiebbar, so daß bei Erwärmung sich diese in ihrem Halteteil längs
der Stabachsen bewegen können. Dies kann auch eine Vereinfachung bei der Herstellung
bedeuten.
[0019] So dicht wie möglich, jedoch nur so dicht, daß eine Berührung mit den Kathodenteilen
vermieden wird, ist ein Heizstrahler 5 mitten unter der Kathodenscheibe 2 angeordnet.
Der Heizstrahler 5 kann freitragend und nur mit seinen-Anschlußdrähten befestigt sein,
oder er wird durch andere dem Fachmann bekannte Mittel getragen.
[0020] In Fig. 2 werden die Kathodenbefestigungsteile des Ausführungsbeispiels aus Fig.
1 noch einmal von der Seite des nicht gezeigten Heizstrahlers dargestellt. Es wird
dabei gezeigt, wie die drei Isolierstäbe 3 gegeneinander in Winkeln von 120° und radial
zur Kathodenscheibe angeordnet werden können.
[0021] Auf eine Darstellung der elektrischen Zuleitung zur Kathodenscheibe 2 wurde verzichtet,
da ihre Ausführungsmöglichkeiten nach dem Stand der Technik bekannt sind.
[0022] Der wesentliche Unterschied des Ausführungsbeispiels in Fig. 3 zu dem in Fig. 1 liegt
darin, daß hier statt der drei Isolierstäbe 3 zwei durchgehende verwendet werden,
die sich unter der Kathodenscheibe 2 kreuzen, und zwar derart, daß sich vier radial
von der Kathodenscheibe wegragende Enden ergeben. Die Isolierstäbe 3 werden hier mittels
einfacher an die Kathodenscheibe 2 angeschweißter Drahtringe 7 und durch den Ring
4 derart gehalten, daß sie längs der Stabachsen verschiebbar sind. Um ein Herausrutschen
der eingebauten Isolierstäbe 3 zu verhindern, werden Winkelelemente 8 auf dem Ring
4 vor den Enden der Isolierstäbe 3 angebracht. Statt der vier Winkelelemente 8 kann
auch ein um alle Enden der Isolierstäbe 3 ragender Ring verwendet werden.
[0023] Fig. 4 zeigt noch einmal das Ausführungsbeispiel aus Fig. 3 von der Seite des nicht
gezeigten Heizstrahlers. Die beiden unter dem Mittelpunkt der Kathodenscheibe 2 gekreuzten
Isolierstäbe 3 sind hier unter einem Winkel von 90° zueinander und in zwei Ebenen
parallel zur Kathodenscheibe 2 mit einem Abstand der Ebenen von mindestens einem lsolierstabdurchmesser
angeordnet. Man kann den Abstand dieser Ebenen auch kleiner wählen, wenn eine Verspannung
der Isolierstäbe 3 gegeneinander erwünscht ist.
1. Kathodenaufbau für strahlungsgeheizte Kathoden einer Kathodenstrahlröhre, insbesondere
einer Bildröhre, bei der die Kathode im wesentlichen aus einer die Emissionsschicht
tragenden Scheibe besteht, die über radial zur Kathodenscheibe angeordnete, miteinander
Winkel bildende und mit ihren Enden von der Kathodenscheibe wegragende Halteelemente
(3) mit einem Ring (4) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente
Isolierstäbe sind, die längs ihrer Achsen verschiebbar und in mindestens einer Ebene
parallel zur Kathodenscheibe angeordnet sind.
2. Kathodenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei sich
kreuzende Isolierstäbe (3) vorhanden sind.
1. Cathode structure for radiation-heated cathodes of an cathode ray tube, especially
a picture tube, in which the cathode consists primarily of a disc carrying the emitting
layer which is connected with a ring (4) via holding elements (3) which are arranged
radially to the cathode disc, form angles with each other and project away from the
cathode disc with their ends, characterised in this, that the holding elements are
insulating rods which are arranged displaceably along their axes and, in at least
one plane, parallel to the cathode disc.
2. Cathode structure according to claim 1, characterised in this, that there are at
least two insulating rods (3) which cross each other.
1. Structure de cathode réchauffée par rayonnement thermique pour tube à rayons cathodiques,
pour tube image notamment, selon laquelle la cathode se compose essentiellement d'un
disque portant le revêtement émissif et comportant des éléments de fixation (3) disposés
radialement et décalés les uns par rapport aux autres d'un même angle, et dont l'autre
extrémité est fixée à un anneau (4) caractérisée par le fait que lesdits éléments
de fixation (3) sont des tiges isolantes dont la dimension longitudinale est variable
et qui sont situées dans au moins un plan parallèle à la surface du disque de cathode.
2. Structure de cathode telle que définie en 1, caractérisée par le fait qu'elle comprend
au moins deux éléments de fixation isolants s'entrecroisant.