[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern und/ oder Behandeln von heißen
Gasen, insbesondere von staub- bzw. gutbeladenen heißen Gasen, zum Beispiel ein Gebläse
oder eine Gebläsemühle in oder an Öfen oder anderen Einrichtungen zum Brennen und
Sintern von Kalk, Magnesit, Dolomit oder dergleichen.
[0002] Bei thermischen Prozessen, insbesondere beim Brennen oder Sintern von Kalk, Dolomit
oder Magnesit ist es zur Erzielung guter Wirkungsgrade häufig notwendig, die Heißgase
an bestimmten Stellen der Öfen oder anderen Einrichtungen zum thermischen Behandeln
abzuziehen und an anderen Stellen wieder zurückzuführen. Hierzu sind thermisch hochbelastbare
Fördervorrichtungen notwendig, die auch den Strömungswiderstand der heißen Gase durch
die zu behandelnden Güter überwinden können.
[0003] Es ist bekannt, für das Fördern heißer, insbesondere mit zu Anbackungen neigenden
Materialien, beladener Gase Injektoren zu verwenden. Die Injektoren haben den Nachteil,
daß ihr Wirkungsgrad schlecht ist, das heißt unter 50 % und daß die mit ihnen erzielbare
Druckerhöhung relativ niedrig ist. Darüberhinaus haben Injektoren den weiteren Nachteil,
daß ihre Funktion von den Dichteunterschieden zwischen dem Treibmedium und dem geförderten
Medium abhängig ist. Die Druckverhältnisse im Ofen müssen daher entweder an die Injektoren
angepaßt werden oder die Verdichtung muß sehr aufwendig mehrstufig erfolgen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Fördern und/oder Behandeln von
heißen Gasen, insbesondere von staub- bzw. gutbeladenen heißen Gasen, deren Temperatur
zwischen 600° und 1300
0 C liegt, anzugeben, die die vorstehend genannten Nachteile vermeidet, und insbesondere
bei höheren Druckverhältnissen stabil arbeitet. Es soll dabei erreicht werden, daß
die Fördervorrichtung frei von Ablagerungen des geförderten Gutes oder der Stäube
bleibt.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung als mechanische Vorrichtung
ausgebildet ist und zumindest teilweise durch eine Kühlflüssigkeit, insbesondere ein
Wärmeträgeröl, das in einem geschlossenen Kühlkreislauf umläuft, gekühlt wird. Durch
diese Ausbildung ist es vorteilhaft möglich, an beliebiger Stelle direkt im Heißgasstrom
eine optimale regulierbare Gasförderung oder Gutbehandlung zu erreichen. Im Gegensatz
zu den bekannten Injektoren kann so ohne weiteres eine Druckerhöhung von mehr als
300 mm Wassersäule erzeugt werden. Völlig überraschenderweise hat sich gezeigt, daß
auch gutführende Heißgase bis 1300 °C durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gefördert
werden können, ohne daß die Förder- oder Behandlungseinrichtungen Anbackungen aufweisen
oder daß die von einem normalen Werkstoff, zum Beispiel Stahl, ertragbaren Temperaturen
überschritten werden. So können die aufwendigen Übeniachungseinrichtungen und Installationen
für die Injektoren entfallen. Insgesamt ist bei besserem Wirkungsgrad der Förderung
oder Behandlung eine bessere Ausgestaltung des Brennprozesses bei niedrigeren Investitionskosten
möglich.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Wärmeträgeröl ein Silikonöl
ist. Durch Verwendung eines Silikonöls wird die Sicherheit der Kühlung vorteilhaft
erhöht, da auch bei einem relativ hohen Temperaturunterschied in einem Bauteil der
Vorrichtung die Bildung von Dampfblasen vermieden werden kann. Außerdem kann durch
die Ausnutzung der hohen Arbeitstemperatur des Silikonöls von einer relativ geringen
Flüssigkeitsmenge eine große Wärmemenge abtransportiert werden, so daß die Zuleitungen
und Kühlräume vorteilhaft klein gehalten werden können.
[0007] Als Arbeitstemperatur des Silikonöls ist eine Temperatur bis 270 °C möglich. Die
Auslegung der Kühlmittelmenge erfolgt jedoch vorteilhaft so, daß 220 °C nicht überschritten
werden.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß insbesondere die gekühlten,
flächigen Teile der Vorrichtung doppelwandig ausgeführt sind und daß im Inneren der
gekühlten, flächigen Teile zumindest teilweise Leitwände angeordnet sind. Durch die
doppelwandige Ausführung ist ebenso wie durch eine hohle Ausführung der Welle und
Nabe sichergestellt, daß tatsächlich alle Teile der Vorrichtung gleichmäßig gekühlt
werden können, da so alle Teile der Vorrichtung von Flüssigkeit durchströmt werden.
Zur Verteilung der Kühlflüssigkeit dienen dabei, falls notwendig, Leitbleche, die
als Leitwände ausgebildet sind, so kann eine Wirbelbildung in den Ecken der flächigen
Teile vermieden werden. Weiterhin kann tatsächlich die gesamte Oberfläche der Vorrichtung
auf einer so niedrigen Temperatur gehalten werden, daß es nicht zur Ausbildung klebender
Schichten kommt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß in den vom Wärmeträgeröl
durchflossenen Teilen die Vorrichtung, insbesondere an mehrseitig dem heißen Medium
ausgesetzten Stellen, Wärmeübertragungsrippen angeordnet sind und daß diese in Strömungsrichtung
der Kühlflüssigkeit verlaufen. Durch diese Ausbildung ist es vorteilhaft einfach möglich,
an Stellen, wie z. B. die Spitzen von Schaufeln, die mehrseitig wärmebeansprucht werden,,
eine erhöhte Wärmeabfuhr zu erreichen. Zur Vermeidung von Wirbeln werden dabei vorteilhaft
die Kühlrippen in Strömungsrichtung angeordnet. Dies hat weiterhin einen vorteilhaften
Leiteffekt zur Folge. Im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Leitwänden ergibt
sich durch die Wärmeübertragungsrippen die Möglichkeit einer gleichmäßigen, der Wärmebeanspruchung
angepaßten Wärmeableitung. So kann mit Sicherheit verhindert werden, daß an hochwärmebeanspruchten
Stellen die maximale Arbeitstemperatur des Kühlmediums überschritten wird.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die einzelnen Teile der
Vorrichtung, insbesondere die gekühlten Teile, gegeneinander frei dehnbar ausgebildet
sind. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, daß die Teile, die aufgrund ihrer Gestaltung
in einer Richtung eine Dehnungsbehinderung aufweisen, z. B. Scheiben, die Dehnung
anderer Teile, z. B. der Schaufeln, nicht behindern. Dehnungs- und Schrumpfspannungen
können so allenfalls innerhalb der einzelnen Teile, nicht jedoch in den besonders
rißempfindlichen Berührungsstellen der einzelnen Teile auftreten.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung, insbesondere
der rotierende Teil der Vorrichtung, in axialer Richtung symmetrisch ausgebildet ist
und daß die rotierenden Teile der Vorrichtung nur in der Symmetrieebene miteinander
verbunden sind. Durch diese Ausbildung wird vorteilhaft erreicht, daß die auftretenden
Dehnungen nicht zu einem Verzug des rotierenden Teils der Vorrichtung führen. Durch
die Verbindung der rotierenden Teile in der Symmetrieebene wird bei der symmetrischen
Ausbildung eine sichere ungehinderte Dehnung der rotierenden Teile ermöglicht, die
Anrisse bei diesen besonders beanspruchten Teilen verhindert.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die gekühlten Teile der
Vorrichtung nur in einer Richtung gekrümmt ausgebildet sind. Hierdurch wird vorteilhaft
erreicht, daß die in gekrümmten etc. Teilen unvermeidlichen Ausdehnungs- und Schrumpfspannungen
so klein wie möglich gehalten werden. Sowohl in Richtung der Krümmung als auch in
Querrichtung kann sich das einzelne Teil, z. B. die Spiralgehäuseaußenwand, insgesamt
freidehnen und wieder zurückschrumpfen. Spannungen treten nur dadurch auf, daß Innen-
und Außenwandung ungleich lang sind. Die Spannungen verlaufen aber erfindungsgemäß
nur in Richtung der Krümmung und sind vernachlässigbar klein.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Anschlußarmaturen
für die Zuleitungen der Kühlflüssigkeit und die Lager für die rotierenden Teile außerhalb
des heißen Gasstromes angeordnet sind. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, daß die
besonders wärmeempfindlichen Teile der Vorrichtung keine hohen Temperaturen auszuhalten
brauchen. Um die Länge der Rotorwelle nicht zu groß werden zu lassen, wird dabei in
der Regel die Lagerung innerhalb der Ausmauerung der Heißgaskanäle angeordnet und
separat, z. B. durch Luft, gekühlt.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß für die Kühlflüssigkeit
ein Rückkühler vorhanden ist, der insbesondere als Wärmetauscher mit dem Brennstoff
und/oder der Verbrennungsluft ausgebildet ist. Durch den Rückkühler kann die von der
Kühlflüssigkeit transportierte Wärme schnell abgegeben und bei der Ausbildung als
Wärmetauscher dem Brennprozeß wieder zugeführt werden. Durch die Kühlung der Vorrichtung
wird so der thermische Gesamtwirkungsgrad des Brenn- oder Behandlungsprozesses nicht
negativ beeinflußt.
[0015] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kühlflüssigkeitsleitungen
Druckwächter, Thermostate und Strömungswächter aufweisen. Mit diesen Hilfseinrichtungen
kann eine automatische Überwachung und gegebenenfalls Schnellabschaltung erfolgen,
wenn sich Störungen oder Lecks an der Vorrichtung oder den Zuleitungen einstellen
sollten. Hierdurch wird es ermöglicht, ein Wärmeträgeröl, also eine brennbare Flüssigkeit,
zur Kühlung einzusetzen.
[0016] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die einzelnen Teile oder
Teilgruppen, wie z. B. Welle, Nabe, Spiralgehäuse, Seitenwände etc., in parallelgeführten
Zweigen von der Kühlflüssigkeit durchströmt werden. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich,.die
Kühlung der einzelnen Teile ihrer thermischen Belastung anzupassen. So kann die Kühlung
der einzelnen Teile in der Weise abgestimmt werden, daß die Vorrichtung überall gleiche
Oberflächentemperaturen aufweist und daß weder die kritische Hafttemperatur für die
vom Gas mitgeführten Substanzen überschritten wird, noch daß einzelne Teile unnötig
weit heruntergekühlt werden. Hierdurch wird das Dehnungsverhalten der Vorrichtung
positiv beeinflußt.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Material der Vorrichtung
zumindest teilweise Stahl, insbesondere austenitischer Stahl in Walzblechausführung
ist. Durch die Verwendung von Stahl, insbesondere von austenitischem Stahl in Walzblechausführung,
ist es möglich, die Vorrichtung in einer einfachen Schweißkonstruktion mit erfindungsgemäßen
Doppelwänden einfach herzustellen. Die Verwendung von austenitischem Stahl erhöht
die Sicherheit gegen Fe0-Bildung insbesondere an thermisch hoch beanspruchten Oberflächenabschnitten.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
nicht rotierenden Teile der Vorrichtung aus einem Material auf mineralischer Grundlage,
insbesondere feuerfesten Steinen oder aus feuerfester Stampfmasse bestehen. Durch
die Ausführung der nicht rotierenden Teile der Vorrichtung in feuerfester Ausmauerung
o.ä. ist es vorteilhaft möglich, die Vorrichtung, wenn, wie bei einem Gebläse am nicht
rotierenden Teil keine mechanischen Beanspruchungen auftreten, die Vorrichtung erheblich
zu vereinfachen und ihren Einbau zu erleichtern. Es genügt zur Funktion, wenn der
Gaskanal im Vorrichtungsbereich den Anforderungen entsprechend geometrisch gestaltet
wird, zum Beispiel in Form von Einströmkanälen mit anschließendem Spiralgehäuse.
[0019] Eine Kühlung der Ausmauerung ist nicht notwendig. In dieser Ausgestaltung ist vorteilhaft
vorgesehen, daß der feststehende Gasleitteil der Vorrichtung zumindest zweiteilig
ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme wird der Ein- und ggf. der.Ausbau des rotierenden
Teils wesentlich erleichtert und eine regelmäßige leichte Inspektion des rotierenden
Teils ermöglicht.
[0020] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert, die eine bevorzugte Ausführung
zeigen und aus denen weitere Einzelheiten zu entnehmen sind.
[0021] Die Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine als Radialverdichter ausgebildete Gasfördervorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Nabe des Radialverdichters nach Fig. 1 sowie
Fig. 3 eine Ausführung mit einem als Gasleitteil ausgebildeten Heißgaskanal.
[0022] In Fig. 1 bezeichnet 1 die Welle der Gasfördervorrichtung mit den Antriebs- und Kühlflüssigkeits-Einleitungsflanschen
2. Die Welle 1 läuft in den Lagern 3, .die in der Wand 4 des Heißluftkanals angeordnet
sind. Der Heißluftkanal besteht vorzugsweise, wie gezeigt, aus Steinmaterial, kann
aber auch aus hochhitzebeständigem Stahl bestehen. Den Weg der heißen Gase deuten
die Pfeile 5 an.
[0023] Im Inneren der Fördervorrichtung befinden sich die Schaufeln 7, die von der Mittelscheibe
8, die in ihrem Inneren eine Kühlflüssigkeitsleitwand 9 trägt, gehalten und geführt
werden. Die Schaufeln 7 sind vorteilhaft so ausgebildet, daß sie von
[0024] der Kühlflüssigkeit längs durchströmt werden können. Zu diesem Zweck sind die jeweils
nebeneinander liegenden Schaufeln an ihrer Außenseite durch einen Querkanal 14 verbunden,
durch den die Kühlflüssigkeit in die Schaufel auf der anderen Seite der Mittelscheibe
8 hinüberströmen kann. Die Schaufeln 7 weisen in ihrem Inneren Strömungsverteilungsorgane
15 auf, die dafür sorgen, daß die Kühlflüssigkeit tatsächlich über die ganze Querschnittsfläche
der Schaufeln 7 verteilt wird. Hierdurch wird vorteilhaft auch eine Durchströmung
der sonst strömungstoten Ecken erreicht. Die Schaufeln 7 können sowohl gerade, als
auch vorwärts oder rückwärts gekrümmt ausgebildet sein. Die Schaufeln 7 werden durch
Nuten o.ä. auf der Nabe 6 und der Mittelscheibe 8 geführt und gehalten, so daß sie
sich von ihrem Befestigungspunkt innen am Schaufelfuß aus gegenüber der Nabe 6 und
der Mittelscheibe 8 frei dehnen können.
[0025] Die Zu- und Ableitung der Kühlflüssigkeit zu der Fördervorrichtung ist durch die
Pfeile 16 und 17 angedeutet, wobei der Index a die Einleitung und der Index b den
Austritt der Kühlflüssigkeit bedeutet. Die Kühlflüssigkeit 16 dient speziell der Kühlung
der Schaufeln 7, während die Kühlflüssigkeit 17 vorteilhaft die Welle 1, die Nabe
6 und die Mittelscheibe 8 kühlt. Die Zuleitung der Kühlflüssigkeit zu den feststehenden
Spiralgehäuseteilen 10 und 12 erfolgt vorteilhaft an der hinter der Zeichnungsebene
liegenden Zunge am Beginn des Spiralgehäuses, während der Austritt der Kühlflüssigkeit
im Bereich des Flansches 11 erfolgt. Das Spiralgehäuse 10 besteht vorteilhaft aus
drei Hauptteilen, nämlich dem Außenmantel 10 und den Seitenteilen 12, die jeweils
separat von der Kühlflüssigkeit durchströmt werden. Die Teile des Spiralgehäuses sind
so angeordnet, daß sich die Seitenteile 12 und der Mantel 10 ungehindert dehnen können.
[0026] Zur Leitung der heißen Gase ist im Heißgaskanal rund um die Welle 1 das Führungsgehäuse
13 angeordnet, das vorteilhaft ebenfalls einen getrennten Kühlflüssigkeitszulauf und
-austritt aufweist.
[0027] Durch die erfindungsgemäße Aufteilung der Kühlflüssigkeit in parallel die Fördervorrichtung
durchfließende Kühlströme ist es möglich, die einzelnen Teile der Vorrichtung einzeln
so zu kühlen, wie es ihrer Wärmeaufnahme entspricht.
[0028] In Verbindung mit der separaten Dehnung der einzelnen Teile der Vorrichtung können
so Anrisse, Verbeulungen etc. mit Sicherheit vermieden werden.
[0029] Die Kühlflüssigkeitsführung im Symmetriepunkt zeigt Fig. 2. In der Welle 1 ist das
Zuleitrohr 18 für die Kühlflüssigkeit 16a der Schaufeln 7 angeordnet, das über die
Verzweigungsrohre 19 die Kühlflüssigkeit direkt in die Schaufeln 7 leitet. Hierdurch
wird vorteilhaft erreicht, daß die Schaufeln 7 die am höchsten beanspruchten Teile
der Vorrichtung gut steuerbar mit einer ausreichend großen Flüssigkeitsmenge versorgt
werden. Die Welle 1 wird durch die Kühlflüssigkeit 17a gekühlt, die durch die Bohrungen
26 in das Innere der Nabe 6 weiterströmt. Eine vorteilhafte Längsdurchströmung der
Nabe 6 wird dabei durch das zylindrische Leitblech 21 erreicht. Aus der Nabe 6 strömt
die Kühlflüssigkeit 17a durch die Bohrungen 22 auch in die Mittelscheibe 8, wo sie
von dem Leitblech 9 ebenfalls so geführt wird, daß die Mittelscheibe 8 radial durchströmt
wird. Von der Mittelscheibe 8 gelangt die Kühlflüssigkeit dann wieder in die Nabe
6 und von dort wieder in die Welle 1 zurück.
[0030] Der rotierende Teil der Vorrichtung ist völlig symmetrisch aufgebaut, wobei die Mitte
der Verbindungsscheibe 23 zwischen den beiden Wellenhälften der Symmetriepunkt ist.
Von hier aus können sich die Welle 1, die Nabe 6, die Schaufeln 7 und die Mittelscheibe
8 frei dehnen.
[0031] In Fig. 3 ist eine Ausführung dargestellt, bei der der Gasleitteil ein Teil der Ausmauerung
4 ist. Der Teil 30 der Ausmauerung 4, der das Spiralgehäuse bildet, ist dabei in der
Teilfuge 31 geteilt, um eine leichte Montage und gegebenenfalls Demontage des rotierenden
Teils der Vorrichtung zu ermöglichen. Bei dieser Ausführung kann das Spiralgehäuse
sowohl rund, als auch, unter einem gewissen Wirkungsgradverzicht, vieleckig ausgeführt
werden.
[0032] Der am höchsten beanspruchte Teil, die Zunge am Beginn des Spiralgehäuses, wird dabei
vorzugsweise als gegossener Formstein ausgebildet. Die übrigen Teile der Spiralgehäuseform
können aufgemauert oder in Stampfmasse ausgeführt werden.
[0033] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung handelt es sich um eine Ausbildung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, die insbesondere mit einem Laufrad mit geraden Schaufeln
für sehr hohe Gastemperaturen und Gase mit größerer Staubbeladung geeignet ist. Vorteilhaft
ist dabei weiterhin der sich durch die Ausmauerungsummantelung des Laufrades einstellende
Geräuschdämpfungseffekt.
1. Vorrichtung zum Fördern und/oder Behandeln von heißen Gasen, insbesondere von staub-
bzw. gutbeladenen heißen Gasen, z. B. ein Gebläse oder eine Gebläsemühle in oder an
Öfen oder anderen Einrichtungen zum Brennen, und Sintern von Kalk, Magnesit, Dolomit
oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als mechanische Vorrichtung
ausgebildet ist und zumindest teilweise durch eine Kühlflüssigkeit, insbesondere ein
Wärmeträgeröl, das in einem geschlossenen Kühlkreislauf umläuft, gekühlt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmeträgeröl ein
Silikonöl ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere die gekühlten,
flächigen Teile (7, 8, 10, 12, 13) der Vorrichtung doppelwandig ausgeführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der
gekühlten, flächigen Teile (7, 8, 10, 12, 13) zumindest teilweise Leitwände (9) angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den vom
Wärmeträgeröl durchflossenen Teilen der Vorrichtung (1, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13),
insbesondere an mehrseitig dem heißen Medium ausgesetzten Stellen, Wärmeübertragungsrippen
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeübertragungsrippen
in Strömungsrichtung der Kühlflüssigkeit verlaufen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Teile (1, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13) der Vorrichtung, insbesondere die
gekühlten Teile, gegeneinander frei dehnbar ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung, insbesondere die rotierenden Teile der Vorrichtung, in axialer Richtung
symmetrisch ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die rotierenden Teile (1, 6, 7, 8) der Vorrichtung nur in der Symmetrieebene . miteinander
verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die gekühlten Teile der Vorrichtung nur in einer Richtung gekrümmt ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußarmaturen (2) für die Zuleitungen der Kühlflüssigkeit und die Lager (3)
für die rotierenden Teile außerhalb des heißen Gasstromes angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Kühlflüssigkeit ein Rückkühler vorhanden ist, der insbesondere als Wärme-
I tauscher mit dem Brennstoff und/oder der Verbrennungsluft ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Teile oder Teilegruppen, wie z. B. Welle (1), Nabe (6), Spiralgehäuse
(10, 11), Seitenwände (12) etc., in parallelgeführten Zweigen von der Kühlflüssigkeit
durchströmt werden.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühlflüssigkeitsleitungen Druckwächter, Thermostate und Strömungswächter aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material der Vorrichtung zumindest teilweise Stahl, insbesondere austenitischer
Stahl, in Walzblechausführung ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Teile oder Teilegruppen untereinander formschlüssig gehalten und geführt
sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die nicht rotierenden Teile der Vorrichtung aus einem Material auf mineralischer Grundlage,
insbesondere feuerfesten Steinen, bestehen.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die nicht rotierenden Teile der Vorrichtung aus feuerfester Stampfmasse bestehen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der feststehende
Gasleitteil der Vorrichtung (4, 30) zumindest zweiteilig ausgebildet ist.