[0001] Die Erfindung betrifft ein Verladegeschirr für schwere Gesteinsbrocken mit drei von
einer zentralen öse ausgehenden Seilen, die an ihren freien Enden Anhängevorrichtungen
aufweisen.
[0002] Verladegeschirre dieser Art mit drei an der zentralen öse fest angehängten Seilen
haben sich beim Verladen von Stückgut der verschiedensten Art bewährt; sie ergeben
eine statisch bestimmte Aufhängung, wobei durch günstige Wahl der Befestigungspunkte
der Anhängevorrichtung am Stückgut für eine gleichmäßige Belastung der drei Seile
gesorgt werden kann. Zum Verladen von Stückgut, das sich wegen seiner Form besser
für eine Vierpunktaufhängung eignet, sind auch Verladegeschirre mit vier an einer
zentralen Öse fest angehängten Seilen bekannt. Solche Vierpunktaufhängungen sind jedoch
statisch überbestimmt mit der Folge, daß nur dann alle vier Seile zum Tragen kommen,
wenn die Anordnung der Befestigungspunkte an der Last mit einer der Seilelastizität
entsprechenden Genauigkeit auf die Seillängen abgestimmt ist. Diese Forderung läßt
sich bei industriell hergestellten Stückgütern, beispielsweise Betonfertigteilen,
ohne erheblichen Aufwand mit hinreichender Genauigkeit erfüllen, nicht aber bei groben
Gesteinsbrocken, beispielsweise aus Basalt, die sich für den Küstenschutz in besonders
stark beanspruchten Deichabschnitten eignen. Solche Steine werden bisher üblicherweise
mit mehrarmigen Greifvorrichtungen, sogenannten Polypen, verladen. Der Verwendung
solcher Vorrichtungen zum Verladen besonders schwerer Gesteinsbrocken mit einem Gewicht
in der Größenordnung von bis zu 10 t steht jedoch entgegen, daß für solche Lasten
geeignete Polypen ein Eigengewicht in der Größenordnung von 4 bis 5 t haben, so daß
das Gesamtgewicht von Polyp und Nutzlast die Tragkraft der zur Verfügung stehenden
Kräne im allgemeinen übersteigt.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verladegeschirr zu schaffen,
mit dem sich schwere Gesteinsbrocken, deren Gewicht nur wenig unter der Tragkraft
des zur Verfügung stehenden Krans liegt, besonders sicher handhaben lassen.
[0004] Die Aufgabe ist, ausgehend von einem Verladegeschirr der eingangs beschriebenen Gattung,
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eines der drei Seile zumindest annähernd doppeltsolang
wie die beiden übrigen Seile ist, über eine an die zentrale öse angehängte Seilrolle
geführt ist und an beiden Enden mit je einer Anhängevorrichtung versehen ist.
[0005] Das erfindungsgemäße Verladegeschirr ermöglicht eine statisch bestimmte Vierpunktaufhängung,
da das über die Seilrolle laufende Seil sich stets so einstellt, daß seine beiden
Anhängevorrichtungen gleiche Lastanteile aufnehmen.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jede Anhängevorrichtung
einen Haken auf, der einen zum Einstecken in ein Bohrloch in dem zu verladenden Gesteinsbrocken
ausgebildeten Schenkel hat. Dabei weisen die Anhängevorrichtungen ferner vorzugsweise
je eine am betreffenden Seilende befestigte öse auf, in die je einer der Haken einhängbar
ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert.
[0008] Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Verladegeschirr, dessen Bestandteile sämtlich in einer
gemeinsamen Ebene ausgebreitet sind;
Fig. 2 das Verladegeschirr beim Anheben eines Gesteinsbrockens in Seitenansicht; und
Fig. 3 die zugehörige Draufsicht.
[0009] Das dargestellte Verladegeschirr hat die Aufgabe, einen Gesteinsbrocken 10 zuverlässig
mit einem Hebezeug, insbesondere einem Schwerlastkran, zu verbinden. Zu dem Verladegeschirr
gehört eine Hakenöse 12, die sich in einen nicht dargestellten Kranhaken od. dgl.
einhängen läßt und durch ein Seil 14 mit einer zentralen Öse 16 verbunden ist. An
der zentralen öse 16 sind zwei Seile 18 und 20 befestigt, die an ihrem freien Ende
je eine Öse 22 bzw. 24 tragen. In die zentrale Öse 16 ist ferner ein Schäkel 26 eingehängt,
an dem eine Seilrolle 28 gelagert ist. über die Seilrolle 28 ist ein Seil 30 geführt,
das etwa doppelt so lang ist wie jedes der beiden Seile 18 und 20. An den beiden Enden
des Seils 30 ist je eine weitere Öse 32 bzw. 34 befestigt.
[0010] In jeder der ösen 22, 24, 32 und 34 steckt ein Haken 36, der einen längeren Schenkel
38 und einen im rechten Winkel dazu umgebogenen kürzeren Schenkel 40 aufweist. Die
Haken 36 sind mit ihrem längeren Schenkel 38 in je ein waagerechtes Bohrloch 42 im
Gesteinsbrocken 10 eingesetzt und darin zumindest durch Reibung festgehalten. Nötigenfalls
können die Schenkel 38 in den Bohrlöchern 42 mit einem Spezialmörtel auf Kunstzementbasis
zusätzlich befestigt werden. In diesem Fall können die Haken 36 als verlorene Bestandteile
des Verladegeschirrs im Gesteinsbrocken 10 verbleiben, wenn dieser beispielsweise
zur Verstärkung eines Deichs oder anderen Küstenschutzbauwerks versenkt worden ist.
1. Verladegeschirr für schwere Gesteinsbrocken mit drei von einer zentralen öse ausgehenden
Seilen, die an ihren freien Enden Anhängevorrichtungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet
, daß eines (30) der drei Seile (18,20,30) zumindest annähernd doppeltsolang wie die
beiden übrigen Seile (18,20) ist, über eine an die zentrale öse (16) angehängte Seilrolle
(28) geführt ist und an beiden Enden mit je einer Anhängevorrichtung versehen ist.
2. Verladegeschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß jede Anhängevorrichtung
einen Haken (36) aufweist, der einen zum Einstecken in ein Bohrloch (42) in dem zu
verladenden Gesteinsbrocken (10) ausgebildeten Schenkel (38) hat.
3. Verladegeschirr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Anhängevorrichtungen
je eine am betreffenden Seilende befestigte Öse (22,24,32,34) aufweisen, in die je
einer der Haken (36) einhängbar ist.