(19)
(11) EP 0 008 563 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1980  Patentblatt  1980/05

(21) Anmeldenummer: 79710003.9

(22) Anmeldetag:  14.08.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B66C 1/14, B66C 1/66, F16G 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB NL SE

(30) Priorität: 24.08.1978 DE 7825248 U

(71) Anmelder: Basalt-Actien-Gesellschaft
D-5460 Linz am Rhein (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmahl, Paul
    D-5461 Ockenfels (DE)

(74) Vertreter: Wuesthoff, Franz, Dr.-Ing. et al
Wuesthoff & Wuesthoff Patent- und Rechtsanwälte Schweigerstrasse 2
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verladegeschirr für schwere Gesteinsbrocken


    (57) Bei einem Verladegeschirr für schwere Gesteinsbrocken (10) mit drei von einer zentralen Öse (16) ausgehenden Seilen (18,20,30), die an ihren freien Enden Anhängevorrichtungen aufweisen, ist eines (30) der drei Seile (18,20,30) zumindest annähernd doppelt so lang wie die beiden übrigen Seile (18, 20). Dieses eine Seil (30) ist über eine an die zentrale Öse (16) angehängte Seilrolle (28) geführt und an beiden Enden mit je einer Anhängevorrichtung versehen. Dadurch wird die Last eines dem Verladegeschirr hängenden Gesteinsbrockens (10) im wesentlichen gleichmäßig auf die drei Seile verteilt.
    Jede Anhängevorrichtung besteht aus einem Haken (36) mit einem zum Einstecken in ein Bohrloch (42) in dem zu verladenden Gesteinsbrocken (10) ausgebildeten Schenkel (38) und aus einer am betreffenden Seilende befestigten Öse (22 ,24, 32, 34), in die je einer der Haken (36) einhängbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verladegeschirr für schwere Gesteinsbrocken mit drei von einer zentralen öse ausgehenden Seilen, die an ihren freien Enden Anhängevorrichtungen aufweisen.

    [0002] Verladegeschirre dieser Art mit drei an der zentralen öse fest angehängten Seilen haben sich beim Verladen von Stückgut der verschiedensten Art bewährt; sie ergeben eine statisch bestimmte Aufhängung, wobei durch günstige Wahl der Befestigungspunkte der Anhängevorrichtung am Stückgut für eine gleichmäßige Belastung der drei Seile gesorgt werden kann. Zum Verladen von Stückgut, das sich wegen seiner Form besser für eine Vierpunktaufhängung eignet, sind auch Verladegeschirre mit vier an einer zentralen Öse fest angehängten Seilen bekannt. Solche Vierpunktaufhängungen sind jedoch statisch überbestimmt mit der Folge, daß nur dann alle vier Seile zum Tragen kommen, wenn die Anordnung der Befestigungspunkte an der Last mit einer der Seilelastizität entsprechenden Genauigkeit auf die Seillängen abgestimmt ist. Diese Forderung läßt sich bei industriell hergestellten Stückgütern, beispielsweise Betonfertigteilen, ohne erheblichen Aufwand mit hinreichender Genauigkeit erfüllen, nicht aber bei groben Gesteinsbrocken, beispielsweise aus Basalt, die sich für den Küstenschutz in besonders stark beanspruchten Deichabschnitten eignen. Solche Steine werden bisher üblicherweise mit mehrarmigen Greifvorrichtungen, sogenannten Polypen, verladen. Der Verwendung solcher Vorrichtungen zum Verladen besonders schwerer Gesteinsbrocken mit einem Gewicht in der Größenordnung von bis zu 10 t steht jedoch entgegen, daß für solche Lasten geeignete Polypen ein Eigengewicht in der Größenordnung von 4 bis 5 t haben, so daß das Gesamtgewicht von Polyp und Nutzlast die Tragkraft der zur Verfügung stehenden Kräne im allgemeinen übersteigt.

    [0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verladegeschirr zu schaffen, mit dem sich schwere Gesteinsbrocken, deren Gewicht nur wenig unter der Tragkraft des zur Verfügung stehenden Krans liegt, besonders sicher handhaben lassen.

    [0004] Die Aufgabe ist, ausgehend von einem Verladegeschirr der eingangs beschriebenen Gattung, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eines der drei Seile zumindest annähernd doppeltsolang wie die beiden übrigen Seile ist, über eine an die zentrale öse angehängte Seilrolle geführt ist und an beiden Enden mit je einer Anhängevorrichtung versehen ist.

    [0005] Das erfindungsgemäße Verladegeschirr ermöglicht eine statisch bestimmte Vierpunktaufhängung, da das über die Seilrolle laufende Seil sich stets so einstellt, daß seine beiden Anhängevorrichtungen gleiche Lastanteile aufnehmen.

    [0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jede Anhängevorrichtung einen Haken auf, der einen zum Einstecken in ein Bohrloch in dem zu verladenden Gesteinsbrocken ausgebildeten Schenkel hat. Dabei weisen die Anhängevorrichtungen ferner vorzugsweise je eine am betreffenden Seilende befestigte öse auf, in die je einer der Haken einhängbar ist.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.

    [0008] Es zeigt:

    Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Verladegeschirr, dessen Bestandteile sämtlich in einer gemeinsamen Ebene ausgebreitet sind;

    Fig. 2 das Verladegeschirr beim Anheben eines Gesteinsbrockens in Seitenansicht; und

    Fig. 3 die zugehörige Draufsicht.



    [0009] Das dargestellte Verladegeschirr hat die Aufgabe, einen Gesteinsbrocken 10 zuverlässig mit einem Hebezeug, insbesondere einem Schwerlastkran, zu verbinden. Zu dem Verladegeschirr gehört eine Hakenöse 12, die sich in einen nicht dargestellten Kranhaken od. dgl. einhängen läßt und durch ein Seil 14 mit einer zentralen Öse 16 verbunden ist. An der zentralen öse 16 sind zwei Seile 18 und 20 befestigt, die an ihrem freien Ende je eine Öse 22 bzw. 24 tragen. In die zentrale Öse 16 ist ferner ein Schäkel 26 eingehängt, an dem eine Seilrolle 28 gelagert ist. über die Seilrolle 28 ist ein Seil 30 geführt, das etwa doppelt so lang ist wie jedes der beiden Seile 18 und 20. An den beiden Enden des Seils 30 ist je eine weitere Öse 32 bzw. 34 befestigt.

    [0010] In jeder der ösen 22, 24, 32 und 34 steckt ein Haken 36, der einen längeren Schenkel 38 und einen im rechten Winkel dazu umgebogenen kürzeren Schenkel 40 aufweist. Die Haken 36 sind mit ihrem längeren Schenkel 38 in je ein waagerechtes Bohrloch 42 im Gesteinsbrocken 10 eingesetzt und darin zumindest durch Reibung festgehalten. Nötigenfalls können die Schenkel 38 in den Bohrlöchern 42 mit einem Spezialmörtel auf Kunstzementbasis zusätzlich befestigt werden. In diesem Fall können die Haken 36 als verlorene Bestandteile des Verladegeschirrs im Gesteinsbrocken 10 verbleiben, wenn dieser beispielsweise zur Verstärkung eines Deichs oder anderen Küstenschutzbauwerks versenkt worden ist.


    Ansprüche

    1. Verladegeschirr für schwere Gesteinsbrocken mit drei von einer zentralen öse ausgehenden Seilen, die an ihren freien Enden Anhängevorrichtungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet , daß eines (30) der drei Seile (18,20,30) zumindest annähernd doppeltsolang wie die beiden übrigen Seile (18,20) ist, über eine an die zentrale öse (16) angehängte Seilrolle (28) geführt ist und an beiden Enden mit je einer Anhängevorrichtung versehen ist.
     
    2. Verladegeschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß jede Anhängevorrichtung einen Haken (36) aufweist, der einen zum Einstecken in ein Bohrloch (42) in dem zu verladenden Gesteinsbrocken (10) ausgebildeten Schenkel (38) hat.
     
    3. Verladegeschirr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Anhängevorrichtungen je eine am betreffenden Seilende befestigte Öse (22,24,32,34) aufweisen, in die je einer der Haken (36) einhängbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht