[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen für einen Gehäuse- einbau verwendbaren, in Streifenleitungstechnik
ausgeführten Richtungskoppler, bestehend aus zwei auf einander gegenüberliegenden
Oberflächen einer dielektrischen Trägerplatte angebrachten, miteinander verkoppelten
übertragungsleitungen, deren Enden die. Ankopplungspunkte bilden und von denen eine
als Microstripleitung mit einem Strei
fenleiter auf der einen Oberfläche der dielektrischen Trägerplatte und einer Masseleiterfläche
auf der gegenüberliegenden Oberfläche dieser Trägerplatte ausgebildet ist.
[0002] Es sind in Streifenleitungstechnik ausgeführte Richtungskoppler bekannt, die aus
zwei auf einer Oberfläche eines dielektrischen Trägers angebrachten, über einen bestimmten
Abstand parallel zueinander verlaufenden Streifenleitern bestehen, welche zusammen
mit der Masserückseite der dielektrischen Trägerplatte zwei Microstripleitungen ergeben.
Zwischen diesen beiden Microstripleitungen besteht eine elektrische und eine magnetische
Kopplung. Eine solche Richtungskoppleranordnung in Microstriptechnik, wie sie z.B.
aus dem Aufsatz von Bryant, Weiß in IEEE Trans MTT-16, S. 1021 - 1027 (Dez. 1968)
bekannt ist, zeigt jedoch insbesondere bei hohen Koppeldämpfungen eine schlechte Richtschärfe.
[0003] Zur Verbesserung der Richtschärfe, d.h. für eine bessere Angleichung der Geschwindigkeit
der Gleich- und Gegentwelle, sind mehrere Lösungen bekannt. Nach dem Aufsatz von H.J.
Herzog in Electron. Letters vol.14.S50, Nr. 3, Feb. 2nd, 1978 werden alle vier Ankopplungspunkte
des Microstrip-Richtungskopplers durch Parallelkapazitäten belastet. Bei einer im
Aufsatz von G. Schaller im AEÜ (26) E.. 11, 1972, S.508 - 509 dargestellten Ausführungsmöglichkeit
eines Microstrip-Richtungskopplers besteht eine kapazitive Kopplung zwischen den beiden
verkoppelten Leitungen an deren Ausgärgen. Die Ausbildung der Koppelstrecke als Staffelung
von Richtungskopplern mit verschiedenen Koppeldänpfungen und von verschiedenen Längen
ist aus dem Aufsatz von S. Rehnmark, IEEE Trans MTT-25, S. 1116-1121 (Dez. 1977) bekannt.
Eine sägezahnförmige Anordnung der Koppelstrecke ist aus dem Beitrag von A. Podell,
1970 G-MTT, Int. Microwave Symposium Digest bekannt. Im Aufsatz von B. Sheleg, B.E.
Spielman in IEEE Trans MTT-22, S. 1216-1220 (Dez. 1974) ist das Aufbringen von Overlays
auf die Koppelstrecke beschrieben. Die Verwendung von speziellem anisotropem Substratmaterial
ist aus dem Aufsatz von N.G. Alexopoulos, C.M. Krowne in der Zeitschrift IEEE Trans
MTT-26, S. 387-393 (Juni 1978) bekannt. Die Anordnung eines Schlitzes auf der Masseseite
zweier gekoppelter Microstripleitungen ist aus dem Aufsatz von M. Aikawa in Trans.
of the IECE of Japan, Vol. E 60, No. 4, S. 206-207 (Apr. 1977) bekannt.
[0004] Bei allen diesen bekannten Richtungskoppleranordnungen in Microstriptechnik werden
die Forderungen nach einer hohen Spannungsfestigkeit, einer hohen Koppeldämpfung und
gleichzeitig nach Unabhängigkeit der Richtschärfe von verschiedenen Gehäuseabmessungen
nicht befriedigend erfüllt.
[0005] Aus der DE-AS 21 02 554 ist ein in Streifenleitungstechnik ausgeführter Richtungskoppler
bekannt, dessen eine Übertragungsleitung als Microstripleitung und dessen andere Übertragungsleitung
als Schlitzleitung ausgebildet ist. Diese Schlitzleitung ist durch einen die Masseleiterfläche
der Microstripleitung auftrennenden schmalen Spalt gebildet, der dem Streifenleiter
der Microstripleitung gegenüberliegend derart angeordnet ist, daß die Längsradien
des Streifenleiters und des Spaltes einen von Null verschiedenen kleinen Kreuzungswinkel
einschließen. Bei dieser Ausführung ergeben sich jedoch Schwierigkeiten bei der Serienschaltung
von Bauelementen und beim Übergang auf eine Microstripleitung. Außerdem entsteht bei
einer solchen Schlitzleitungsausführung eines Richtungskopplers ein erhebliches Streufeld.
Eine Übertragung bis zur Frequenz Null ist nicht möglich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Richtungskoppleranordnung in Planartechnik zu
schaffen die eine hohe Richtschärfe bei einer hohen Koppeldämpfung, eine große Spannungsfestigkeit
und darüber hinaus. eine weitgehende Unempfindlichkeit dieser Eigenschaften vom Gehäuseeineinbau
aufweist, wobei auch die zusätzlichen Nachteile der aus der deutschen Auslegeschrift
21 02 554 bekannten Richtungskoppleranordnung vermieden sind.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung, die sich auf einen Richtungskoppler der eingangs
genannten Art bezieht, dadurch gelöst, daß die andere Übertragungsleitung als Koplanar-Leitung
ausgeführt ist, die einen Streifenleiter aufweist, der auf der Masseseite der Microstripleitung
in einem von der Masseleiterfläche freien Bereich eingefügt und im wesentlichen parallel
und etwa gegenüberliegend zum Strei
fenleiter der Micro-stripleitung geführt ist.
[0008] Die Anordnung nach der Erfindung bringt bei hohen Koppeldämpfungen eine sehr geringe
Abhängigkeit der Richtschärfe vom Gehäuse. Sie ist gut reproduzierbar. Die Koplanar-Leitung
gestattet im Gegensatz zur Schlitzleitung nach der DE-AS 21 02 554 eine leichte Serienschaltung
von Bauelementen und einen besseren Übergang auf eine Microstripleitung. Die Koplanar-Leitung
hat auch ein geringeres Streufeld als die Schlitzleitung und ermöglicht im Gegensatz
zu dieser die Übertragung bis zur Frequerz Null.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in sechs Figuren dargestellten Ausfuhrungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines Richtungskopplers nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Dranisicht auf den Richtungskoppler nach Fig. 1,
Fig. 3 die Draufsicht auf einen Richtungskoppler nach der Erfindung, jedoch mit Mäandrierung
der Koppelleitung,
Fig. 4 die Querschnittsdarstellung eines Richtungskopplers nach der Erfindung in Triplate-Technik,
Fig. 5 die Querschnittsansicht einer Anordnung mit zwei voneinander unabhängigen Richtungskopplern
nach der Erfindung,
Fig. 6 die Querschnittsansicht einer Anordnung eines Dreifach-Richtungskopplers nach
der Erfindung in Triplate-Technik.
[0010] Fig. 1 und 2 zeigen in einer Querschnittsdarstellung I-I in Fig. 2) bzw. in einer
Draufsicht die Gestaltung eines einfachen Richtungskopplers in Streifenleitungstechnik
nach der Erfindung.. Auf einer aus dielektrischem Material bestehenden Trägerplatte
1 ist auf der einen Oberfläche ein Streifenleiter 2 und auf der anderen Oberfläche
eine Masseleiterfläche 3 angebracht. Der Streifenleiter 2 und die Masseleiterfläche
3 bilden zusammen eine Microstripleitung. Etwa parallel.zum Streifenleiter 2 und ungefähr
diesem gegenüberliegend ist aus der Masseleiterfläche 3 ein Bereich 4 ausgenommen,
in welchem ein weiterer Streifenleiter 5 geführt ist, der zusammen mit der Masseleiterfläche
3 eine Koplanar-Leitung bildet. Der freie Bereich 4 ist an einer Stelle mittels einer
Massebrücke 6 überbrückt. Eine Welle, die entlang des zur Microstripleitung gehörenden
Streifenleiters 2 von einem Ankopplungspunkt 7 zum anderen Ankopplungspunkt 8 läuft,
koppelt in die Koplanar-Leitung mit dem Streifenleiter 5, welcher in die Masseleiterfläche
3 der Microstripleitung eingefügt und mit einem Abschlußwiderstand 9 am Ankopplungspunkt
10 abgeschlossen ist. Die ausgekoppelte Welle steht an einem Ankopplungspunkt 11 des
Streifenleiters 5 der Koplanar-Leitung zur Verfügung.
[0011] Eine Variation mit einer Mäandrierung der koplanaren Koppelleitung zeigt Fig. 3.
Im übrigen stimmt die Richtungskoppleranordnung nach Fig. 3 mit derjenigen nach den
Figuren 1 und 2 überein, so daß die Bezugszeichen übernommen sind. Es ist genauso
gut eine Mäandrierung der Microstripleitung, d.h. des Streifenleiters 2 möglich.
[0012] Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Hierbei wird als Hauptleitung
eine Triplate-Leitungsstruktur verwendet. Die gekoppelte Koplanar-Leitung mit ihrem
Streifenleiter 12 ist leicht zugänglich auf einer der Außenoberflächen der Triplateleitung
angeordnet. Der Streifenleiter 13 der Triplateleitung ist hierbei zwischen den beiden
Masseleiterflächen 14 und 15 der beiden zusammengefügten dielektrischen Trägerplatten
16a und 16b geführt. Die Koplanar-Leitung läßt sich auch hierbei genauso wie der Streifenleiter
13 der Triplate- leitung mäandriert oder sägezahnförmig führen.
[0013] Breitbandige Richtungskoppler können dadurch gebildet werden, daß man abschnittsweise
Koppler gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen mit verschiedenen Koppeldämpfungen
und verschiedenen Koppellängen nach Art einer Kaskadeschaltung aneinandersetzt.
[0014] Fig. 5 zeigt in einer Querschnittsansicht eine auf einer dielektrischen Trägerplatte
16 angebrachte Richtungskoppleranordnung zur Kopplung von einer Microstrip- leitung,
bestehend aus einem Streifenleiter 17 und der Masseleiterfläche 18, auf zwei voneinander
unabhängige Koplanar-Leitungen, deren Streifenleiter 19 und 20 in zwei freien Bereichen
der Masseleiterfläche 18 liegen.
[0015] Die gleichzeitige Verkopplung einer Triplateleitung, bestehend aus einem Streifenleiter
21 und den Masseleiterflächen 22 und 23, auf drei voneinander weitgehend unabhängige
Koplanar-Leitungen, deren Streifenleiter 24; 25 und 26 in freien Bereichen der Masseleiterflächen
23 bzw. 22 liegen, ermöglicht die Richtungskoppleranordnung nach Fig. 6 mit den beiden
zusammengefügten dielektrischen Trägerplatten 26a und 26b. Hierbei sind auf der einen
Oberfläche der Triplate-Anordnung zwei Koplanar-Leitungen untergebracht, wogegen auf
der anderen Oberfläche nur eine einzige Koplanar-Leitung eingefügt ist.
1. Für einen Gehäuseeinbau verwendbarer, in Streifenleitungstechnik ausgeführter Richtungskoppler,
bestehend aus zwei auf einander gegenüberliegenden Oberflächen einer dielektrischen
Trägerplatte angebrachten, miteinander verkoppelten Übertragungsleitungen, deren Enden
die Ankopplungspunkte bilden und von denen eine als Hicrostripleitung mit einem Streifenleiter
auf der einen Oberfläche der dielektrischen Trägerplatte und einer Masseleiterfläche
auf der gegenüberliegenden Oberfläche dieser Trägerplatte ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet , daß die andere Übertragungsleitung als Koplanar-Leitung ausgeführt
ist, die einen Streifenleiter (5) aufweist, der auf der Masseseite der Microstripleitung
in einem von der Masseleiterfläche (3) freien Bereich (4) eingefügt und im wesentlichen
parallel und etwa gegenüberliegend zum Strei- fenleiter (2) der Microstripleitang
geführt ist.
2. Richtungskoppler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Masseleiterfläche
(3) freie Bereich (4) mittels einer Massebrücke (6) elektrisch überbrückt ist.
3. Richtungskoppler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Koplanar-Leitung
sägezahn- oder mäanderförmig geführt ist (Fig. 3).
4. Richtungskoppler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der Streifenleiter der Microstripleitung sägezahn-oder mäanderförmig geführt
ist.
5. Richtungskoppler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Ausführung in Triplate-Teehnik, wobei die mit der Koplanar-Leitung versehene
Oberfläche eine Außenoberfläche bildet. (Fig. 4)
6. Richtungskoppler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß abschnittsweise Koppler mit verschiedenen Koppeldämpfungen und verschiedenen
Koppellängen in einer sogenannten Kaskadenschaltung aneinandergesetzt sind.
7. Richtmigskoppler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehrere mit einer Microstrip-Leitung oder mit einer Triplate-Leitung
verkoppelte Koplanar-Leitungen vorgesehen sind (Fig. 5 bzw. Fig. 6).